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Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums (Gelesen 1408 mal)

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Moderator: cydorian

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Bäumlinger
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Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Bäumlinger »

Hallo,

ich habe schon länger vor, meinen alten Kirschbau (40 bis 50 Jahre alt) ein paar Meter in der Höhe (2-3 m?) und auch etwas in der Breite zurückzuschneiden.
(der Holzstoß ist ca. 2m hoch; zum Größenvergleich).
Der Grund ist, dass die Äste immer schwerer werden und ich dadurch den Baum entlasten möchte.
Außerdem kommt man an die oberen Kirschen sowieso nicht mehr ran.

Sollte ich das grundsätzlich nicht machen, weil es für den Baum zu viel werden könnte?

Wo soll ich am besten kürzen?
Evlt. kann mir dies jemand in die Fotos einzeichnen.

Daneben steht ebenfalls ein Kirschbaum. Dieser ist ca. halb so alt.
Diesen hätte ich gerne auch etwas kleiner.

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Vielen Dank
Viele Grüße
Bäumlinger
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Lady Gaga
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Lady Gaga » Antwort #1 am:

Hat der Baum in der Mitte schon einen Ast verloren, oder gehört der Stummel nicht dazu?
.
Ein Experte bin ich ohnehin nicht, nur ein Hobbygärtner. Habe vor bald 8 Jahren das Nachbargrundstück gekauft, da steht ein brutal eingekürzter Kirschbaum vor der Hütte. Mit Laub fallen die abgesägten Äster nicht mehr auf.
Die Äste hatten viel Angriffsfläche und sind trotz der vielen Baumschädlinge im Garten weitergewachsen.
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.
Inzwischen ist der Baum wieder deutlich größer - der starke Rückschnitt ging also. Leider weiss ich aber keine Details dazu, wann und womit geschnitten wurde. Habe jetzt das 2. alte Foto gegen ein gerade gemachtes ausgetauscht und größer gemacht.
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Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
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thuja thujon
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

thuja thujon » Antwort #2 am:

Sowas sollte man im Sommer machen. Juli bis Anfang August.
Alles was größere Schnittwunden wie ein Golfball hat, wird später faulen, egal wann geschnitten wird. Auf Saftzieher zurückschneiden, nicht einfach irgendwo sägen.

Ich habe mal was eingezeichnet. Denke ein Seil zum selbst sichern ist angebracht.
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Bäumlinger
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Bäumlinger » Antwort #3 am:

@Lady Gaga
Was meinst Du mit "Stummel"?
Wahrscheinlich täuscht dies auf dem Bild etwas.
Weggebrochen ist nichst. Der Bau hat vier "Einzelbäume".

Mit Baum schneiden habe ich leider wenig Erfahrung.

@thuja thujon
Danke füs einzeichnen der Schnitte.

Mehr kann man nicht zurückschneiden?
Hätte mir hier in etwa vorgestellt. An den dicken Haupttrieben (rote Markierungen)
Oder zwischen den weißen und meinen roten Stichen?
Oder "zuviel des Guten" und es wäre das nicht ratsam?


Oder hat das mit dem Faulen zu tun?
Was kann man dagegen machen?
Einstreichen mit Baumwachs?


Zur Sicherung würde ich ein kleines Gerüst aufbauen und absichern.

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thuja thujon
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

thuja thujon » Antwort #4 am:

Du kannst an rot schneiden, wenn du vom Gerüst aus hinkommst. Musst nur aufpassen, dass dir die Äste nicht das Gerüst unter den Füßen wegziehen, wenn sie fallen. Die hältst du nicht, das sind hundert Kilo im Zweifelsfall.
Hinterher werden die Wunden faulen und Pilze das Holz der Bäume zerstören. Wenn du mit Baumwachs die Schnittstellen versiegelst, geht das noch ein bisschen schneller.

Also kann man machen, ergibt aber keinen Sinn.
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Roeschen1
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Roeschen1 » Antwort #5 am:

Baum entlasten, wozu?
einfach nur genießen, wenn er blüht und es summt und brummt.
Und mit den Vögeln freuen, wenn es Kirschen gibt.
Leider sieht man öfters uralte schöne Kirschbäume, die amputiert wurden.
Mein Nachbar hat seine uralte Zierkirsche, "p. accolade" amputiert, als er noch intakt war, kam sogar das Fernsehen, so schön war er.
Der Pilz sitzt schon im Holz, ein Trauerspiel.
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TomMeier
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

TomMeier » Antwort #6 am:

Ich habe eine ähnliche Frage: Könnte man nach dem Pflanzen einen Kirschbaums (Sorte Regina) die Ästen jedes Jahr immer auf max. 150cm kürzen oder wäre das nicht ratsam? Das Problem bei einem Kirschbaum wie bei Threadersteller ist ja, dass man eben sowieso nicht überall herankommt. Wenn man nun alles immer auf 150cm kürzt, könnte man die Kirschen relativ einfach mit einer kleinen Leiter immer pflücken
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Starking007
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Starking007 » Antwort #7 am:

Mir erschließt sich der Sinn eines Rückschnittes auch nicht.
Was ist danach anders?
Bessere gesundere Früchte?
Mehr Ernte, weniger Laub, weniger Schatten, weniger Platzbedarf?
Wegen des Fruchtgewichtes hat eine Kirsche keine Probleme, Apfel und anderes - Ja.
Die Kirschmade/KEF taucht schnittunabhängig auf, den Vögeln ist es auch egal.

So sind es zwei schöne Bäume in der Landschaft, mit passender Funktion am Holzstoß.
Danach werden es zwei Stummelträger sein, ok, die Optik kann sich geben, aber die Wunden gammeln vor sich hin....
Und du mußt viel aufräumen, verplemperst Zeit, mach Brennholz derweilen!

Schneid dir ein paar Kirschblütenzweige für die Vase
und überlege, ob du geschnitten werden wolltest, wärst du die Kirsche......................
Gruß Arthur
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Starking007
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Starking007 » Antwort #8 am:

"... jedes Jahr immer auf max. 150cm...."

Geh zu den Bonsaifreunden, die können das!

Nix für ungut......
Gruß Arthur
Amur
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Amur » Antwort #9 am:

Vermutlich gehts drum dass der Baum zu groß wird, er zu viel Schatten macht oder so in der Richtung.
Wie Thuja schon gesagt hat, fault fast das ganze Steinobst nach dickeren Schnitten in den verbliebenen Stamm. D. h. der Baum wird weiter wachsen aber irgend wann in der Nähe der Schnitte brechen weil der ausgefault ist.

Wenn trotzdem die Schnitte gemacht werden sollen, würde ich warten bis die Kirschen reif sind und dann auf einmal oder nacheinander während der Reifezeit die Äste absägen. So hat man wenigstens noch was davon. Über die Sicherheit dabei nicht vom Ast mit runter geholt zu werden, wenn er fällt mußt du dir Gedanken machen.
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

oile » Antwort #10 am:

Baumverbrechen beim Nachbarn meiner Schwester. Es ist/ war eine Kirsche.
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Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

thuja thujon » Antwort #11 am:

Die Frevler haben den Fällschnitt vergessen. Wobei ich der Meinung bin, Leute die sowas anrichten, sollten den Baum mit einem Kaffeelöffel ausgraben müssen.

Zu den beiden Kirschen vom Threadanfang nochmal: ich würde sie lassen wie sie sind. Die Höhe stört doch nicht die Umgebung.
Wenn Kirschen vom Boden aus pflücken gewünscht ist, zusätzlich einen Baum auf schwacher Unterlage pflanzen. Auf Gisela5 sind sie bei 3m Höhe und auch die 1,5m Breite zu halten.
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Felcofan
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Felcofan » Antwort #12 am:

Aus Sicht der Baumpfleger sind Schnitte in Äste mit einem Durchmesser grösser als 10 cm so genannte Starkäste, die nicht mehr vom Baum abgeschottet werden können. Und bei einer Art wie Süßkirschen setzt ganz bestimmt Holzfäule ein, wie vorher schon erwähnt.
Davon abgesehen gibt es noch eine generelle Empfehlung zum Schnitt: alles, was man nicht ohne Leiter erreichen kann, gehört in Experten-Hände. Hast du schon mal in Erwägung gezogen, einen Baumpfleger zu konsultieren? Wenn du wenig Erfahrung mit Baumschnitt hast, hast du zwei Risiken. Den tatsächlichen Schnitt mit schon erwähnten Folgen wie sauschwere Äste, die runtersausen, daneben der artgerechte Schnitt an der Kirche, weil sonst der Baum versaut ist. Nicht einfach, ich drück die Daumen
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Starking007 » Antwort #13 am:

"...Aus Sicht der Baumpfleger .......Experten-Hände....."

Ja ja - Idealvorstellung.
In echt überlegt so mancher Bürgermeister wann er im Kindergarten die Plastikfolie gegen Fensterglas austauschen kann.....

Ne Fällung kann günstiger sein (sagt die Finanzaufsicht)
Gruß Arthur
Bäumlinger
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Re: Starker Rückschnitt eines alten Kirschbaums

Bäumlinger » Antwort #14 am:

Hallo uns sorry, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. Habe aber gar nicht mitbekommen, dass hier nochmal so viel geschrieben wurde.

Mit den Tipps und Empfehlungen wurde mir aber schon geholfen.
Vielen Dank dafür.

Mir ging es in erster Linie nicht darum unbedingt etwas abzusägen. Mir ging es darum, dass die Äste nicht zu schwer werden und ein Teil davon von selber (ziemlich weit unten) abbricht und somit schlechter für den Baum ist.
Wenn dies kein Problem ist und es für den Bau das beste ist, werden ich gar nichts weg sägen.

Hat dieser evlt. sowieso seine größte Höhe erreicht? Oder gibt es diese nicht?
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