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Birnenunterlagen (Gelesen 8679 mal)
Moderator: cydorian
- cydorian
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Re: Birnenunterlagen
Kann man beides machen. Entweder die Wurzeln im Schatten für ein paar Tage in den Gartenboden (sollte nicht grad tonig oder schwer lehmig sein) oder die Unterlagen gleich einen Topf, dann (oder später) veredeln, was anwächst wird dann im Herbst verpflanzt, also nicht im Topf überwintern. Auf freiem Gelände muss man es eben gut mit Draht schützen, aber jung verpflanzt hat noch nie geschadet.
Re: Birnenunterlagen
Danke. Ich werd sie im Garten einschlagen bis ich die Reiser hab. Und täglich gießen. 

Re: Birnenunterlagen
Sind Birnen empfindlich was Regen / Nässe angeht? Ich hätte eventuell ein gutes Plätzchen an einer Südwestmauer, aber die Regenrinne plätschert daneben bei Regen munter herab.
- thuja thujon
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Re: Birnenunterlagen
Das tut keiner Pflanze gut. Nicht mal Moorbeetpflanzen, wenn sie vom aufspritzenden Boden verschüttet werden.
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Re: Birnenunterlagen
Birnen kann man also auch einfach per Steckling vermehren. Was sind denn die Vor- und Nachteile im Vergleich zur Veredelung?
Also was bringt es für Vorteile, dass ich die Williams jetzt auf Pyrodwarf hab?
Also was bringt es für Vorteile, dass ich die Williams jetzt auf Pyrodwarf hab?

- Obstliebhaber
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Re: Birnenunterlagen
Williams auf Pyrodwarf ist laut Sortenversuche eine hervorragende Kombi.
Würde ich hier bei mir als Spindel ziehen, weil platzsparend und geht schnell in Ertrag. Wenn du viel Grund dein eigen nennst, kommen natürlich auch andere Wuchsformen in Frage.
Viel Erfolg.
P.S.: Ich habe mir vor drei Jahren Condo sowie Boscs auf Pyrodwarf gebastelt. Condo könnte heuer Ertrag bringen.
Die hervorragende Kalkverträglichkeit im Vergleich zu Quitte A ist bereits im zweiten Standjahr sehr positiv im zügigen Wuchs und Zunahme des Stammdurchmessers registrierbar.
Re: Birnenunterlagen
Danke. Aber dann ist der Wuchs der einzige Vorteil gegenüber eines Stecklings?
- Obstliebhaber
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Re: Birnenunterlagen
Es gab einschlägige Sortenversuche in der Schweiz und Österreich mit der Kombi Pyrodwarf und Williams. Der gesunde, stabile Wuchs ist ein Zeichen guter Verträglichkeit der kalktoleranten Unterlage mit der Edelsorte, hier Williams.
Was willst du noch? Freu dich doch einfach, dass du gute Aussichten auf einen schönen Baum hast.
Ich habe hier zwei Williams auf Quitte A. Auf spätere telefonische Nachfrage welche Zwischenveredelung "eingebaut" ist, bekam ich zur Antwort "braucht man nicht". Gut er muss es schließlich wissen, sie verkaufen jährlich tausende Bäume, sogar Aprikosen und Marktmacht überzeugt immer ... mehr sag ich nicht

Jedenfalls stehen die beiden Exemplare, ich ziehe sie als Spindeln, seit 2019 und kümmern vor sich hin, bis dato jeweils etwa eine Handvoll Birnen geerntet. Bin schon am Überlegen ob ich sie stehen lasse.
Dagegen meine selbstgebastelte Condo auf Pyrodwarf von 2021 hat bereits jetzt mehr Stammdurchmesser als die beiden Quitte-A-Williams.
Im Übrigen gab es bereits in den USA in den 60er Jahren Vergleichsuntersuchungen zwischen wurzelechter Williams (engl.: Bartlett Pear) und veredelten Exemplaren.
Die wurzelechte Williams konnte nicht überzeugen.
Re: Birnenunterlagen
Naja ich freu mich eh, aber da Unterlagen nicht gratis sind im Gegensatz zu Stecklingen, frag ich mich halt welche Vorteile es hat. Also die Fruchtqualität?
- thuja thujon
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Re: Birnenunterlagen
Wenn die Edelsorte nicht wächst, weil sie nicht kalktolerant ist, oder keine Wurzeln bildet, nicht gegen Krankheitserreger gewappnet ist, dann bekommst du auch keine Fruchtqualität.
Wuchs ist das wichtigste.
Und Pyrodwarf ist auch für die positiven Eigenschaften auf die Fruchtqualität bekannt. Größe etwa, auch wenn das dir aktuell nicht wichtig erscheinen sollte.
Veredelt wurde schon vor rund 2000 Jahren bei den Römern. Das kann man in Frage stellen, funktioniert aber.
Manches hat sich durchgesetzt. Das Beste ernten mit keinerlei Aufwand und Kosten gehört nicht dazu. Im Gegenteil, es gibt heute einen spezialisierten Berufszweig, der sich um die Nahrungsmittelproduktion kümmert.
Wuchs ist das wichtigste.
Und Pyrodwarf ist auch für die positiven Eigenschaften auf die Fruchtqualität bekannt. Größe etwa, auch wenn das dir aktuell nicht wichtig erscheinen sollte.
Veredelt wurde schon vor rund 2000 Jahren bei den Römern. Das kann man in Frage stellen, funktioniert aber.
Manches hat sich durchgesetzt. Das Beste ernten mit keinerlei Aufwand und Kosten gehört nicht dazu. Im Gegenteil, es gibt heute einen spezialisierten Berufszweig, der sich um die Nahrungsmittelproduktion kümmert.
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Re: Birnenunterlagen
Okay, das klingt gut. Beim Steckling ist die Fruchtqualität mit großer Wahrscheinlichkeit also minderer als bei der Veredelung. Und dank Pyrodwarf kommt die Pflanze eher mit unterschiedlichen Böden und Substraten zurecht.
- Obstliebhaber
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Re: Birnenunterlagen
Obwohl es mich erst gar nicht so interessiert hat musste ich dann doch noch etwas "forschen".
Speziell was deine Frage nach einer wurzelechten Williams betrifft, möchte ich daher meine vorher getroffene Aussage relativieren.
Aber wie schon geschrieben scheint Pyrodwarf in Kombi mit Williams gesunde Bäume bei hohem Ertrag und guter Fruchtgröße hervorzubringen. Die Fruchtgröße ist nämlich in der Kombi mit Pyrodwarf nicht selten der Ausschlussgrund.
Blöd freilich dass der Zwerg im Grunde ein Etikettenschwindel, da der fertige Baum in der Höhe denjenigen auf Quitte deutlich überragen dürfte.
Offenbar hat "Bartlett" (Williams) in Nordamerika den Stellenwert, den die Kirchensaller Mostbirne im deutschsprachigen Raum einnimmt. Wenn man in USA auf Birnenunterlage veredelt dann nicht nur auf OHF in verschiedenen Varianten, sondern auch Williams (trotz erhöhter Feuerbrandgefahr). Ohne Veredlung machen die Dinger, ich habe von Bartlett Seedlings (also Sämlingsunterlage) die angeblich 20 bis 30 Füße in der Höhe machen, gelesen.
Inwieweit diese Williams-Sämlingsunterlagen sich genetisch zu den Williams-Edelsorten-Klone unterscheiden wäre interessant zu wissen. Kennt sich da jemand aus?
"
Rootstocks for Pear
Pear Rootstocks
The majority of commercial pear trees are grown on rootstocks. Pear rootstocks impart characteristics such as vigor, precocity, disease resistance, and cold hardiness. The most commonly used rootstock worldwide is some selection of a Bartlett seedling, making it the “standard” rootstock. In rootstock trials, rootstock test scores are often expressed as a comparison to Bartlett characteristics. For example, the test rootstock may impart dwarf characteristics as 70% height compared to a Bartlett seedling tree. In North America, the most common Bartlett-type rootstock is OHxF. OH stands for “Old Home”, a name given to a seedling selection discovered in Illinois by Prof. F.E. Reimer of OSU. It was found to be resistant to fireblight, but was self-infertile. The “F” stands for Farmingdale, the town in Illinois that Reimer discovered the second Bartlett selection. Like OH, it had fireblight resistance, although not quite as good, but it was self-fertile. Old Home and Farmingdale were crossed by L. Brooks of Oregon and the resulting offspring were fireblight resistant, self-fertile, vigorous and had good cold hardiness, making it desirable as a rootstock and receiving a patent in 1960."
Quelle: Washington State University