Hallo zusammen,
folgendes Thema beschäftigt mich zurzeit. Wann ist der richtige Schnittzeitpunkt. Und zwar für folgende Sachen:
1. Weinreben. Ich habe eine alte Weinrebe, die im Sommer die Terrasse beschattet. Immer wieder liest man, dass man im späten Winter (Februar) schneiden sollte. Allerdings sollte man auch auf den Frost achten. Aktuell haben wir Nachts teilweise noch -5 Grad, kann aber auch in den nächsten Wochen auch mal noch kälter werden. Denkt ihr, dass ich den Wein jetzt schon schneiden kann auch wenn es in der gleichen Nacht noch friert oder sollte man noch etwas warten?
2. Halbsträucher: selbe Thema wie oben mit dem Frost explizit für Halbsträucher wie Lavendel, Ysop, Blauraute,…
Beispiel Blauraute lese ich immer wieder dass man Ende Februar/Anfang März, also vor dem Austrieb schneiden soll, allerdings warten soll bis es keinen Frost mehr gibt. Hier müsste ich aber bis in den Mai warten, was ja viel zu spät wäre. Somit wäre ich hier auch mal um Erfahrungen dankbar, ob man diese z.B. jetzt ( auch wenn es Nachts noch kalt wird) schon schneiden kann, oder hier noch etwas warten sollte und wenn ja bis wann? Ebenso für mediterrane Halbsträucher.
Viele Grüße
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Rat zum richtigen Schnittzeitpunkt benötigt (Gelesen 2603 mal)
- Mediterraneus
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Re: Rat zum richtigen Schnittzeitpunkt benötigt
Wein kannst du jetzt schneiden, Nachtfrost macht dem nichts aus.
Die Winzer schneiden schon viel früher.
Blauraute habe ich auch schon geschnitten. Halbsträucher kann man aber auch noch später schneiden und wenn du deine Blauraute im Mai schneidest, wird sie trotzdem wachsen und blühen.
Man sollte halt empfindliches nicht im tiefsten Winter schneiden, Winterende ist ok. Wenn jetzt nächste Woche ein arktischer Kaltlufteinbruch von -20 Grad vorhergesagt wäre, könnte man noch warten.
Grundsätzlich sollte man nicht bei stärkerem Frost schneiden, da dann das Holz gefroren ist und beim Schnitt splittern oder reißen kann.
Die Winzer schneiden schon viel früher.
Blauraute habe ich auch schon geschnitten. Halbsträucher kann man aber auch noch später schneiden und wenn du deine Blauraute im Mai schneidest, wird sie trotzdem wachsen und blühen.
Man sollte halt empfindliches nicht im tiefsten Winter schneiden, Winterende ist ok. Wenn jetzt nächste Woche ein arktischer Kaltlufteinbruch von -20 Grad vorhergesagt wäre, könnte man noch warten.
Grundsätzlich sollte man nicht bei stärkerem Frost schneiden, da dann das Holz gefroren ist und beim Schnitt splittern oder reißen kann.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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- Gänselieschen
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Re: Rat zum richtigen Schnittzeitpunkt benötigt
Ich schneide Blauraute immer erst, wenn ich deutlich sehe, bis wo sie kräftig neu treibt. Versuche eben nicht zu tief zu schneiden.
- AndreasR
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Re: Rat zum richtigen Schnittzeitpunkt benötigt
Ich bin auch gerade dabei, an den Halbsträuchern die Schere anzusetzen, es gibt zwar noch leichten Nachtfrost, aber ich hoffe auch, dass nun nicht noch einmal sibirische Temperaturen mit Dauerfrost kommen. Hier schneiden die Winzer im Januar/Februar, wie von Mediterranus erwähnt natürlich nicht an Frosttagen, aber in der Regel gibt es hier im Winter immer nur kurze Frostperioden, so dass man dazwischen genügend Gelegenheit für den Rebschnitt hat.
- Lady Gaga
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Re: Rat zum richtigen Schnittzeitpunkt benötigt
Den Wein habe ich schon lange geschnitten, eben bei Plusgraden, aber Frost danach macht nichts. Die Weinbauern schneiden wochenlang im Winter. Zu spät darf man nicht, sonst "bluten" sie an den Schnitten tagelang, angeblich bis 2 Liter/Tag. Ich habe das nicht nachgemessen, es nur bei 1 zu spät geschnittenen Stock erlebt, sah schrecklich aus.
Lavendel und Blauraute habe ich auch schon geschnitten, bei Blauraute habe ich etwas mehr dran gelassen, um ggf. bei Frostschaden noch was übrig zu haben (aus Unsicherheit).
Lavendel und Blauraute habe ich auch schon geschnitten, bei Blauraute habe ich etwas mehr dran gelassen, um ggf. bei Frostschaden noch was übrig zu haben (aus Unsicherheit).
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
- thuja thujon
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Re: Rat zum richtigen Schnittzeitpunkt benötigt
Wenn die Weinreben bluten macht das auch nix. Und die besten Tage zum Reben schneiden ist, wenn es gefroren ist. Dann bleiben die Schuhe sauber. Der Rebe ists wurscht.
Es gibt Untersuchungen, die legen nahe, dass man nicht schon im September/Oktober schneiden sollte, sondern den Laubfall abwarten sollte. Im März wird es jetzt aller-allerhöchste Zeit.
Es gibt Untersuchungen, die legen nahe, dass man nicht schon im September/Oktober schneiden sollte, sondern den Laubfall abwarten sollte. Im März wird es jetzt aller-allerhöchste Zeit.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- hobab
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Re: Rat zum richtigen Schnittzeitpunkt benötigt
Vermutlich kommen solche Angaben wie „Wein im Februar schneiden“ aus dem Profibereich, sprich aus sehr warmen Regionen. In Februar sind die meisten in der Saison liegengebliebenenen Arbeiten erledigt, im März beginnt in Deutsch-Florida die Unkrautsaison: da bietet sich der Februar natürlich an. Solche Schnittzeitpunkte sind keine religiösen Daten (ich schneide allerdings auch im Januar/Februar, allerdings weil ich es sonst nicht schaffe rumzukommen)..
Berlin, 7b, Sand