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Misshandlung einer Baumwiese (Gelesen 2155 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Alstertalflora
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Re: Misshandlung einer Baumwiese

Alstertalflora » Antwort #15 am:

hobab hat geschrieben: 24. Mär 2025, 06:12 So wie der evolutionär entstandene Sadismus von Katzen, die einfach weil sie nicht mehr essen müssen, was sie töten, damit spielen?
"Sadismus" ist in diesem Kontext der völlig falsche Begriff. Sadismus bedeutet bewusste Freude, Lust am Leid eines anderen, und das ist bei den Katzen nicht der Fall. Hierbei handelt es sich um den Jagd-/Beutetrieb, der ursprünglich überlebensnotwendig war. Die Domestikation der Katzen ist jedoch (noch?) nicht so weit fortgeschritten/bzw. genetisch verankert, dass dieser Trieb inzwischen abgebaut ist.
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sempervirens
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Re: Misshandlung einer Baumwiese

sempervirens » Antwort #16 am:

Schade um die Bäume, aber vllt schaffen sie es ja.

Ich glaube ich würde die Chance des offenen Boden noch nutzen und etwas Regio Saatgut ausbringen, wobei es spannend zu wissen wäre was die Samenbank des Bodes noch hergibt.
Und dann den Besitzer fragen ob man 1-2 im Jahr Mahd machen darf, aber kenne die Situatation nicht. Aber eine schöne wilde Wiese angrezend asn das Grundstück wäre sicherlich etwas tolles.

Ich habe noch Ende April Ansaaten gemacht und es war erfolgreich, gibt ja einige Arten die damit hut zurecht kommen. Und wenn es nur eine Aspektbegrünung ist hat man wenigstens 1-2 Jahre ein Blütenmeer
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Felcofan
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Re: Misshandlung einer Baumwiese

Felcofan » Antwort #17 am:

du weißt aber schon, dass eine Wiese per se nicht wild, sondern ein Element der Kulturlandschaft ist, ohne regelmäßige Eingriffe würde schnell ein Brombeerdickicht mit Jungwald entstehen
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cydorian
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Re: Misshandlung einer Baumwiese

cydorian » Antwort #18 am:

thuja thujon hat geschrieben: 24. Mär 2025, 07:53 Und die umgedrehte Wiese darunter, vielleicht soll eine Artenreiche Mischung gesät werden?
Wenn das das Ziel ist, dann wurde es falsch und unfachgemäss angegangen. Das macht man je nach Boden anders, etwa über geöffnete Streifen. Die relativ neu aussehenden Spielgeräte deuten eher auf eine erhoffte Nutzung als Privatspielplatz und Freizeitgelände hin. Das wird oft versucht, typischerweise von Eltern die an so ein Grundstück gekommen sind. Das geht dann immer nur ein paar Jahre, dann wird die Arbeit zu viel, die Kinder zu gross, der Urlaub zu wichtig und der ganze Krempel steht verrostet und verfallend auf den dann schnell verwildernden Flächen. Zwischendurch setzt man noch Baumarktgehölze auf die ausgeräumten Bereiche. Forsytien, Koniferen, Bambus, Kirschlorbeer :-)

Je nach Bundesland und Status (Biotop, nur Aussenbereich, Landschaftsschutzgebiet...) ist vieles eigentlich gar nicht erlaubt, aber das kümmert eh nicht, nur bei Bauwerken wird es amtlich.
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Staudo
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Re: Misshandlung einer Baumwiese

Staudo » Antwort #19 am:

Isatis blau hat geschrieben: 23. Mär 2025, 20:02 Neben der Wiese meines Sohns befindet sich eine Wiese, die viele Jahre nicht gepflegt wurde. Letzten Winter wurde sie,,gerichtet‘‘. Die Bäume wurden extrem zurückgeschnitten, die obere Erde abgefräst, neue Erde verteilt und Grassamen ausgestreut.
Genau das kann wieder passieren. Das muss uns nicht gefallen, ist halt so. Für alle anderen, die ein verwildertes Grundstück übernehmen: Gehölze sichten, was stehen bleiben kann, was stört. Grasflächen am besten mit robuster Technik abmulchen lassen und anschließend regelmäßig mähen, so man mag. Das ist viel, viel billiger als eine Rasenneuanlage.
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Re: Misshandlung einer Baumwiese

thuja thujon » Antwort #20 am:

Cydorian, mit ein Grund, warum ich bei vielen Streuobstbäumen wenig langfristige Nutzung sehe. Ich bin froh über jeden Pächterwechsel hier, der nicht auf Kosten des Baumbestandes geht. Der Anteil der Gärtner in der Gartenanlage ist bei rund 10%. Der Rest wie von dir beschrieben.
Muss auch nicht jedem gefallen, ist einfach so.
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Re: Misshandlung einer Baumwiese

sempervirens » Antwort #21 am:

Felcofan hat geschrieben: 24. Mär 2025, 09:24 du weißt aber schon, dass eine Wiese per se nicht wild, sondern ein Element der Kulturlandschaft ist
Meinst du mich ?
sempervirens hat geschrieben: 24. Mär 2025, 09:18
Und dann den Besitzer fragen ob man 1-2 im Jahr Mahd machen darf
Habe die "Kultur" Maßnahmen doch benannt. Man spricht auch bei Blumenzwiebeln von "verwildern".
Ich denke daher ist klar, was mit einer "Wilden Wiese" gemeint ist, gerne nenne ich es auch eine vom Menschen geschaffene Pflanzengesellschaft mit einer ökologisch plausiblen Artengemeinschaft die teilweise an Elemente von Weiden und/oder Steppen erinnert.
Wenn wir schon Begrifflichkeiten sind:
als Wiese im engeren Sinne wird landwirtschaftliches Grünland bezeichnet, das im Gegensatz zur Weide nicht durch das Grasen von Tieren, sondern durch Mähen zur Erzeugung von Heu oder Grassilage genutzt und erhalten wird. Im weiteren Sinne bezeichnet Wiese allgemein eine grasbewachsene, „meist größere“ Fläche
Im landwirtschaftlichen Sinne ist eine Wiese also immer ein vom Menschen geschaffener Raum. Daher hätte ich "wilde Wiese" als eine durch den Menschen regelmäßig gemähte Fläche verstanden, bei der man, aber die Pflanzen (nach Aussat) sich selbst überlässt. Bei der Heuererzugung oder ähnlichem, würde man ja gegebenenfalls noch Jakobskreuzkraut und andere potenziell schädliche Pflanzen entfernen.

Und wenn man nichts machen würde hätte man halt das:
Und wenn es nur eine Aspektbegrünung ist hat man wenigstens 1-2 Jahre ein Blütenmeer
Im ersten Jahr eine RuderalFlur mit den Klassikern Mohn, Klastschmohn, Färberkamille und Co ( je nach Artzusammensetzung), dann würden im nächsten 2 Jährige Arten kommen wie Königskerzen kommen und ein paar der ausdauernden würden es auch zur Blüte schaffen , Wiesen-Flockenblume , Knautia etc. .
Felcofan hat geschrieben: 24. Mär 2025, 09:24 ohne regelmäßige Eingriffe würde schnell ein Brombeerdickicht mit Jungwald entstehen
Wie schnell das vererbuscht mit Brombeeren kommt dann stark drauf was alles in der Nähe vorkommt, ich denke Straßenbelgeitend wie in den Bildern dargestellt wird dauern. Man hätte aber auch ohne mensschliches zu tun für 1-2 Jahre ein nettes Bild,
Aber wie gesagt ich kenne die zukünftige Nutzung nicht.
Auf dem einen Bild konnte man ja zumidest keine Spielgeräte sehen und da es unterschiedliche Flächen zeigt, kann es ja sein, das eine davon auch wieder sich selbst überlassen wird
Zuletzt geändert von sempervirens am 24. Mär 2025, 11:54, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Misshandlung einer Baumwiese

cydorian » Antwort #22 am:

thuja thujon hat geschrieben: 24. Mär 2025, 11:24 Muss auch nicht jedem gefallen, ist einfach so.
Ist auch nur deskriptiv gemeint. Die zeitweilige Freizeitgrundstücknutzung ist eben der häufigste Fortgang. Beliebt ist auch die Nutzung als Holzlagerplatz, vor allem wenn sonst wenig erlaubt ist. Obstwiesen sind weitgehend tot, nicht nur weils Arbeit ist, sondern weil nichts mehr geht, die klimatischen Veränderungen haben das ebenso beendet. Ich habe in wenigen Jahren die Hälfte meiner Bäume verloren. Der Spass mit dem Obst auf der Wiese ging 200 Jahre lang, jetzt ist er zu Ende.
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