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Bodenvorbereitung Neuanlange (Gelesen 1411 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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Benno99
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Bodenvorbereitung Neuanlange

Benno99 »

Hallo zusammen,
ich habe bei mir ein neues Beet vorbereitet. Auf diesem war vorher alles Cotoneaster und teilweise wird es von einer Bergkiefer überwachsen. Cotoneaster habe ich alles entfernt und auch erstmal die oberflächliche Laub und Nadelschicht.
Jetzt lag das ganze einige Wochen brach und in 2-3 Wochen wenn die bestellten Pflanzen kommen soll gepflanzt werden.
Im schattigeren Bereich werden es u.a. Frühlingsplatterbse oder knotiger Storchschnabel geplanzt. Im sonnigen Bereich geht es eher Richtung Prärie (Amsonien) aber auch eine feuchtere Ecke mit Veronica longifolia.
Jetzt stellt sich mir die Frage ob ich den Boden vorher noch etwas bearbeiten sollte oder nicht.
PH Wert habe ich mal getestet, scheint neutral, zumindest nicht sauer, zu sein. Die obersten 10 cm sehen sehr dunkel/krumelig aus. Also gehe ich hier von einer schon bestehenden Humusschicht durch das was sich über die Jahrzehnte unter dem Cotoneaster zersetzt hat aus.
In tieferen Schichten wird es Lehmig/tonig/sandig. Schwer einzuschätzen aber es wird heller und man kann kurze mit den Resten welche nicht zerfallen kleine Würste rollen, welche aber dann reißen und nicht so schmierig feucht sind wie es in anderen Bereichen des Gartens ist, wo wir wirklich richtigen Lehm/Ton haben.
Ich bin gerade am Überlegen und bräuchte mal euren Rat zwischen:
1) Boden so lassen wie er ist, da ich eigentlich das bestehende Bodengefüge nicht verändern will. Es sind nämlich mykkorhiza im Boden (viele weiße Fäden und es wachsen wilde Orchideen am Rand des Beetes). Das möchte ich ungern stören.
2) Humus oder was anderes einarbeiten. Wenn ja was und wie ohne den Boden arg zu beeinflussen und dass die neu gesetzten Pflanzen, dann nicht nur an der Oberfläche wachsen wenn es nicht tief eingearbeitet ist. Umfräsen geht auf jeden Fall gar nicht, wegen Kiefernwurzeln, die ich nicht beschädigen möchte.
Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Ratschläge.
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thuja thujon
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Re: Bodenvorbereitung Neuanlange

thuja thujon » Antwort #1 am:

Ich würde keinen Humus einarbeiten und keine weitere Bodenbearbeitung machen.

Der Garegrad sollte westlich von Frankfurt nach diesem Winter ähnlich wie hier im Oberrheingraben annähernd perfekt sein. Hoffe den hast du nicht zerstört.
Was kannst du dazu sagen?
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Benno99
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Re: Bodenvorbereitung Neuanlange

Benno99 » Antwort #2 am:

Wir sind östlich von Frankfurt. Aber das musst du mir nochmal genauer erklären.
Was ist der Garegrad? Würde mich noch als Anfänger im Gartenbereich einstufen.
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Re: Bodenvorbereitung Neuanlange

Rokko21 » Antwort #3 am:

Flach wachsende Baumwurzeln können ein Problem für den Erfolg des Anwachsens darstellen. Damit haben selbst Stauden Probleme, die sonst solche Standorte akzeptieren. Wenn das Wurzelgeflecht nicht so dicht ist, wird es schon klappen. Ich würde eine Humusschicht auf den Boden auftragen, nicht einarbeiten.
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Re: Bodenvorbereitung Neuanlange

Gartenplaner » Antwort #4 am:

Ich würde an deiner Stelle nichts am Boden machen.
(In den schattigeren Bereichen wäre sogar das Belassen von Laub und Nadeln vorteilhaft gewesen, aber dass es jetzt weg ist, ist auch nicht schlimm.)
Eine prärieartige Pflanzung braucht keinen allzu nährstoffreichen Standort (sonst könnten die Pflanzen schnell zu hoch werden und kippen), insofern auch deshalb nichts weiter machen.
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Re: Bodenvorbereitung Neuanlange

thuja thujon » Antwort #5 am:

Benno99 hat geschrieben: 26. Mär 2025, 09:52 Wir sind östlich von Frankfurt. Aber das musst du mir nochmal genauer erklären.
Was ist der Garegrad? Würde mich noch als Anfänger im Gartenbereich einstufen.
Garegrad oder Garezustand oder Bodengare ist das, was viele Gärtner, auch professionelle, nicht mehr richtig kennen. Die denken leider oft in fertigen Lösungen, die viel versprechen sollen. Der Hochbeethype hat das noch verstärkt. Im Hochbeet gibts aber keinen Boden und keine Erde, sondern nur Substrat. Da kann es also keine Bodengare geben.

Im Grunde ist die Bodengare das, was darüber entscheidet, ob Pflanzen wachsen oder nicht. Also eigentlich das wichtigste im Garten. Boden verstehen würde hier im Strang jetzt aber den Rahmen sprengen. Schau aber mal in einer Suchmaschine deiner Wahl nach zB. Spatendiagnose. Ich kann nur empfehlen, sich intensiv mit dem Thema Bodengare zu beschäftigen und dabei von Gartenliteratur oder Videos möglichst die Finger weg zu lassen. Der Ackerbau ist hier um Welten weiter, wenn es darum geht, die Erkenntnisse aus der Wissenschaft auch anzuwenden.
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