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Cyclamen - Alpenveilchen-Arten und ihre Sorten (Gelesen 210344 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
ich direkten umkreis eines einzigen silber-pfeilblättrigen hederifolium fand ich ~40 sämlinge. pikiert hatte ich die glaub ich ende oktober. mittlerweile sind bei der mutterpflanze immer noch neue sämlinge aufgetaucht. wann sollte man die getopften vereinzeln? während der nächsten ruhephase oder kann ich die noch ein jahr zusammen im 11-er topf lassen?
z6b
sapere aude, incipe
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Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Ich habe mir heute mal zwei- und dreijährige Sämlinge von Cyclamen coum im Beet angesehen. Sie haben bereits kräftige Knollen von etwa 1 bis 1,5 cm Durchmesser. Was mich wundert ist, daß alle Knollen fast komplett auf der Erdoberfläche sitzen, obwohl ich im Sommer Kompost aufgetragen habe und eine dünne Mulchschicht. Selbst wenn diese Schichten weggeschwemmt oder verblasen wären, hätte ich angenommen, daß sich die Knollen mit Zugwurzeln in den Erdboden gearbeitet hätten.Wie läuft das denn in der Natur ab, wo die Knollen 10 cm und tiefer im Boden stecken?
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- Christiane
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- Registriert: 12. Dez 2003, 19:20
Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Susanne,ich weiß auch nicht warum, aber meine Cyclamen, die sich selbst ausgesät haben, sitzen, wenn sie blühen, 4 bis 5 cm unter der Erde. Ich mulche nicht, d.h. das müssen die Zugwurzeln bewirkt haben. Vielleicht ist der Boden bei Dir zu verdichtet?A propos Dünger: Ich dünge die Cyclamen mit einem organischen Staudendünger + etwas Rinderdung +Hornspäne. Da die Bestände sich ausbreiten und die Einzelpflanzen mit den Jahren auch immer schöner werden, ist das wohl okay.LGChristiane
Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Kann eigentlich nicht sein... die Erde im Beet ist vor der Neuanlage vor drei Jahren gut durchgearbeitet und verbessert worden... seitdem wird nicht drauf rumgetrampelt und, wie gesagt, gemulcht wird auch.Ob es vielleicht mit den extrem milden Temperaturen in unserer Region zusammenhängt?Vielleicht ist der Boden bei Dir zu verdichtet?
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Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
@ Knorbs: ich nehme am liebsten vor Ende der Ruhezeit die Kleinen aus dem Topf und pflanze sie an Ort und Stelle. Das ist meistens Ende Juli / Mitte August. Im Garten ist dann auch eine nicht gar so lebhafte Zeit, da hat man Muße für diese Fieselarbeit. Ich bohre mit einem Dünnen Stöckchen / Pikierholz im Untergrund: wenn die Wurzeln gerade zu wachsen beginnen, ist die beste Zeit. 2006 war so viel los bei uns, dass ich erst , als die Blätter schon richtig groß waren, zu dieser Arbeit kam, die Pflänzchen sahen hinterher nicht toll aus, richtig platt.Deine Töpfe sehen sehr gut aus. Ich würde ganz vorsichtig die Erde aufrauhen, damit Du kein Lebermoos oder zu viele Algen/ Moos bekommst. Etwas trockner halten !! Eine dünne Schicht Sand auf die Oberfläche geben, leicht einarbeiten. Noch mal mit Wuxal oder Cyclamendünger oder... Blattdüngung vornehmen. Wenn die Blättchen zu welken beginnen, Laub drübergeben und unter einem Strauch deponieren. Da Du keine Tontöpfe genommen hast, solltest Du hin und wieder Feuchtigkeitskontrolle vornehmen!Sofern die Blätter nicht durch die Aufnahme verfälscht aussehen, scheinen tolle Zeichnungen und Silverleafs darunter zu sein, Gratulation!@ Susanne : mit dem Wetter oder dem Klima hängt es sicher nicht zusammen, dass die Knollen auf dem Boden liegen. Eher an der Bodenqualität ? In Italien und Griechenland habe ich sie auch aufliegen gesehen. Und dort, wo Rohhumus drüberweht, sind sie unsichtbar. Das ist wohl normal. Deshalb versuchen viele Gärtner diese Angewohnheit hier nachzuahmen, mit mäßigem Erfolg. Man muss die Knollen schon immer wieder bedecken, unsere Wechseltemperaturen bekommen ihnen nicht so sehr. Nur C.persicum macht hier eine Ausnahme mir der nur zu einem Drittel im Boden sitzenden Knolle. Warum Christianes Cyclamen allerdings bleiben, wohin sie gehören, würde ich auch gerne wissen!
Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Ich kann's mir kaum vorstellen. Der Boden ist Spitze, den grabe ich mit den Händen um... und er scheint den Cyclamen ja auch zuzusagen, die Vermehrungsquote ist exorbital...Eher an der Bodenqualität ?
Hier ist es in den letzten Jahren auch nicht kälter gewesen als in Italien oder Spanien... eher im Gegenteil. Nur die Sommer sind heißer, die Winter hingegen waren - zum Beispiel in Umbrien - kälter.In Italien und Griechenland habe ich sie auch aufliegen gesehen.
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Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Nach allem, was ich gesehen habe ( aber leider nicht sehr viel!) sitzen die Cyclamen in der Natur zwar manchmal hinter, unter einem Stein verborgen, was sie sehr freut, aber sonst und meistens liegen sie schon auf dem, zumindest im Sommer festen, steinigen Boden. Nix mit Zugwurzeln! Aber drüber liegt oftmals eine Schicht Rohhumus, sofern er nicht vom Wind fortgeweht wird. "Obenauf" zu sein entspricht schon der Natur der Cyclamen, nur ob es ihnen auch gefällt ?Fessler sagte:"...Dank ihrer scheibenförmigen Knollen überstehen sie die Ruhezeit. Mit diesen Knollen können viele Freilandalpenveilchen nur überleben, wenn sie unter einer sicheren Frostdecke liegen. Die Gefahr ist sonst groß, dass sie in Ausnahmewintern erfrieren. Es kann also nicht schaden, wenn sie im Frühjahr oder Herbst in 5, 8, 10 oder gar 15 cm Tiefe gelegt werden. In humosem Substrat haben sich die Knollen bald bewurzelt.Viele Erdempfehlungen sprechen von kalkhaltigem Humusboden mit Lehmzusatz. Dabei ist es fraglich, ob die natürlichen Bodenverhältnisse, wie wir sie von den Wildstandorten kennen, den C. optimale Wachstumsbedingungen bieten. Es ist in jedem Fall besser, sie in einem leicht sauren als in einem überkalkten Boden zu halten. Die sogenannten kalkliebenden Alpenveilchen benötigen kein alkalisches Substrat, sondern einen warmen und optimal belüfteten Boden. Sie fühlen sich also in einem leicht sauren Substrat sichtlich besser....."Wenn es nicht sehr überheblich klingen würde, könnte man sagen, Fessler war ein sehr vernünftiger Mann, und man sollte sich hüten Nuturstandort mit Optimalstandort gleichzusetzen...Ich habe wie gesagt, meine C. coum unter einer Hyrangea serrata stehen, und wie sie sich vermehren, im Frühjahr gibt es viel Arbeit. V. Sackville- West hatte , wenn ich richtig erinner, Cyclamen mit Gentiana sino-ornata kombiniert. Wenn der Humusgehalt stimmt, muss man auf die kalkfliehenden Pflanzen achten, die "kalkliebenden" mögen vor allem Humus.Aber, Susanne, um auf Deine Ausgangsfrage zurückzukommen- Du weißt, ich schweife- Du hast wohl doch recht mit Deiner Klimahypothese !Und weil die kleinen, dummen Dinger sich in Notzeiten nicht unter Laub verkriechen können, müssen wir das vorbeugend und fortwährend für sie tun!....Was mich wundert ist, daß alle Knollen fast komplett auf der Erdoberfläche sitzen, obwohl ich im Sommer Kompost aufgetragen habe und eine dünne Mulchschicht. Selbst wenn diese Schichten weggeschwemmt oder verblasen wären, hätte ich angenommen, daß sich die Knollen mit Zugwurzeln in den Erdboden gearbeitet hätten.Wie läuft das denn in der Natur ab, wo die Knollen 10 cm und tiefer im Boden stecken?
Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Danke für die ausführliche Antwort, Guda!Ich habe heute mal Fotos von zwei der oben-ohne-Cyclamen gemacht. Man kann gut die Zugwurzeln erkennen, aber auch, daß sie offenbar gar nicht genutzt werden.
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Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Die Erde habe ich noch mal gecheckt - total locker und satt.Und verhungert oder lebensmüde sehen die Babies eigentlich nicht aus...
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Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Die meisten Coum stehen bei mir zwischen Helleborus, in der Nähe von Buchs und winterharten Fuchsien, gemeinsam mit Krokus, Schneeglöckchen und Hepatica.
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Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Schöne, strammstehende Pflanzen, Susanne!Und bei milder Witterung schadet das Aufliegen sicher nicht. Da man aber nicht sicher sein kann, wie unsere Winter verlaufen, ist es sicherer, Rosen anzuhäufeln (z.B.) und Cyclamen wieder zu bedecken. Lebensmüde sind sie sicher nicht, aber sie wissen es halt nicht besser, da muss der Mensch die sorgende Hand walten lassen!Zumindest ist das Auffinden so sehr einfach. Du hast sicher auch schon im Sommer ein nackiges "Perlchen" ohne alles auf dem Beet gefunden? Die Frage ist dann nur, in welches Cyclamentöpfchen es gehört!Jetzt möchte ich noch etwas aus Fesslers Staudengarten zitieren und dazu etwas fragen:"...C. cilicium, ein wildwachsendes Kleinod vom Kilikischen Taurus..ist nur in sehr wintermilden Gegenden bedingt winterhart.... Mit den Blüten entwickeln sich schön marmorierte Blättchen. C.c. lässt an seinem silbergrau gezeichneten Laub erkennen, dass es die Sonne sucht. Im Freien gedeiht es in sehr warmen Steingärten...sogar stechende Sonnenstrahlen sind ihm recht, denn seine Blätter wirken wie ein Sonnenschutz"Die erste Auflage des Buches ist von 1973, meine aus den Neunzigern, seitdem hat sich offensichtlich klimatisch gesehen, viel geändert. C. c. ist bei mir absolut zuverlässig - in den etwa 10 Jahren, die ich es habe.Erstmalig liegt der Winterschutz neben den Pflanzen, wie auch andernorts. Es hat im Januar in der weißen Form immer noch geblüht und gehört zu meinen Lieblingscyclamen.Ich habe sie unter einen lichten Pinus densiflora gepflanzt, also nichts mit Braten oder stechenden Sonnenstrahlen! Wo stehen Eure Kilikier ?Und ließe sich die Aussage über die silberfarbenen Cyclamenblätter auch auf andere Arten übertragen? Ich habe nämlich den Eindruck, dass z.B. die fast weißen Purpurascensblätter oder die von C. hederifolum in den silberweißen Bereichen dünner sind ? So experimentierfreudig bin ich nicht (mehr), dass ich versuchsweise ein paar Cyclamen in der Sonne opfern würde.
Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Neben C. cilicium bekommen hier (Spanien) auch hederifolium, graecum, rolfsianum und vor allem ein C. coum (Aussaat, Suedhang im Gestein ohne jeden Schatten) viel Sonne ab. Bei den meisten wuerde ich aber dann doch den standort als absonnig bezeichnen. Im Rheinland hatte ich C. cilicium im lockeren Schatten eines Daphne laureola ssp. philippi - also quasi in voller sonne.Ich habe sie unter einen lichten Pinus densiflora gepflanzt, also Wo stehen Eure Kilikier ?Und ließe sich die Aussage über die silberfarbenen Cyclamenblätter auch auf andere Arten übertragen? Ich habe nämlich den Eindruck, dass z.B. die fast weißen Purpurascensblätter oder die von C. hederifolum in den silberweißen Bereichen dünner sind ? So experimentierfreudig bin ich nicht (mehr), dass ich versuchsweise ein paar Cyclamen in der Sonne opfern würde.
- salamander
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Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Hallo,bei mir stehen C.cilicicum im (Mittelmeer-) Staudenbeet unter Lavendel und Zwergsalbei oder auch direkt in der Sonne. Im Sommer braten sie also richtig durch. Allerdings kriegen sie in ihrer Vegetationsperiode mehr schatten ab.Bruß Olaf
Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Vielen Dank. Dann werde ich ein paar größere Sämlinge probehalber in das Schotterbeet versetzen !
Re:Odorella Alpenveilchen und andere Cyclamen
Wasissendas 

Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen. Albert Camus