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klimawandel und weißwein (Gelesen 1303 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
klimawandel und weißwein
wer sich für deutschen weißwein interessiert, hat vielleicht bemerkt, daß den jahrgängen der letzten besonders heißen jahre, besonders dem 2003er- alles fehlt, wofür die besten deutschen rieslinge berühmt sind - leichtigkeit und vielfalt der aromen. die 2003er haben einen sehr kräftigen, vollen geschmack und wenig vielfalt. mich erinnern sie eher an weißweine aus dem burgund und südfrankreich.das ist traurig und wird sich evtl. noch verschärfen. vielleicht geht die entwicklung ja dahin, daß im rheintal nur noch südliche rebsorten angebaut werden können, die mit dem klima besser zurechtkommen. dann könnte man klassische weißweine vielleicht in schleswig-holstein produzieren. der südfranzösische wein hätte dann ganz schlechte karten.
Re:klimawandel und weißwein
Hier im Markgräfler Land spielt Riesling so gut wie keine Rolle (nicht der richtige Boden, heißt es). Die Hauptsorte für Weißen ist hier der Gutedel (woanders auch Fendant genannt). Da reicht die Qualität (wenn wir uns mal auf die trocken ausgebauten beschränken) vom schlichten Fasswein bis zum gehobenen Tropfen für den besseren Alltagsgebrauch, ganz große Tropfen sind eher nicht zu erwarten. Auch 2003 waren die Unterschiede zwischen den Winzern größer als die bei ein und demselben Winzer von Jahr zu Jahr.Hier ist allerdings seit Jahren auch eine Verlagerung vom Gutedel weg hin Weiß- und GrauBurgunder und zu Chardonnay zu beobachten. U.a. als Folge des Klimawandels, aber nicht als Hauptgrund.
Re:klimawandel und weißwein
Möglicherweise macht der Klimawandel aus den Ruwer-Weinen öfter das, was für mich der Inbegriff eines köstlichen Weißweins ist. In den vergangenen Jahrzehnten war das nur hin und wieder der Fall.Ein Kaseler Nieschen oder Karthäuserhofberger - und wenn es klimatisch noch anspruchsvoller sein soll - der Serriger Vogelsang von der Saar.Ich glaube, diese Weine werden jetzt erst ihren Höhenflug so richtig beginnen.
Re:klimawandel und weißwein
@bristlecone,
das klingt nach ausrede. den typischen riesling-boden gibtes nicht.vielleicht liegt es eher daran, daß bis vor kurzem der gutedel gut verkäuflich war und überdies hohe erträge hat.Hier im Markgräfler Land spielt Riesling so gut wie keine Rolle (nicht der richtige Boden, heißt es)
Re:klimawandel und weißwein
@fars,die saarweine kenne ich nicht. ich habe ein einziges mal und vor jahren einen extrem teuren zum probieren bekommen und dem hätte ein langer warmer herbst sicher noch besser gemacht, als er war.
Re:klimawandel und weißwein
Das mit der Menge mag durchaus nicht so selten der Fall sein. Auch die Spitzenweingüter hier verzichten aber - bis auf ein paar kleine Lagen, die der eine oder andere reserviert hält - auf den Riesling, ich denke mit gutem Grund und nichts wegen der höheren Erträge des Gutedels. Mancher würden gerne auf Riesling umsteigen, sieht sich da angesichts der Konkurrenz aber chancenlos.Ich genehmige mir jetzt ein Gläschen (Gutedel, nicht Riesling).@bristlecone,das klingt nach ausrede. den typischen riesling-boden gibtes nicht.vielleicht liegt es eher daran, daß bis vor kurzem der gutedel gut verkäuflich war und überdies hohe erträge hat.Hier im Markgräfler Land spielt Riesling so gut wie keine Rolle (nicht der richtige Boden, heißt es)

Re:klimawandel und weißwein
Sorry, aber das ist für mich völliger Quatsch! Angefangen bei "den letzten besonders heißen Jahren, besonders dem 2003er"... Falls es irgendwie entgangen sein sollte: das letzte besonders heiße Jahr war 2003!!! Einen Rekord-Juli gab es aber in 2006. Jedoch waren die Monate davor sowie danach auf Tiefsommerrekord -also erstmal schön auf dem Boden der Tatsachen bleiben!Zweitens: keine Ahnung, aus welche Supermärkten Du so Deine Weine beziehstwer sich für deutschen weißwein interessiert, hat vielleicht bemerkt, daß den jahrgängen der letzten besonders heißen jahre, besonders dem 2003er- alles fehlt, wofür die besten deutschen rieslinge berühmt sind - leichtigkeit und vielfalt der aromen. die 2003er haben einen sehr kräftigen, vollen geschmack und wenig vielfalt. mich erinnern sie eher an weißweine aus dem burgund und südfrankreich.das ist traurig und wird sich evtl. noch verschärfen. vielleicht geht die entwicklung ja dahin, daß im rheintal nur noch südliche rebsorten angebaut werden können, die mit dem klima besser zurechtkommen. dann könnte man klassische weißweine vielleicht in schleswig-holstein produzieren. der südfranzösische wein hätte dann ganz schlechte karten.



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Re:klimawandel und weißwein
einen schlechten tag gehabt?
Re:klimawandel und weißwein
Schätzchen - nun verkrafte doch einfach mal auch anderer User Meinungen!!einen schlechten tag gehabt?
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Re:klimawandel und weißwein
ich denke, wir sollten das per pm klären. folgt in kürze.
Re:klimawandel und weißwein
Sorry - ich habe nicht mit Dir zu klären 

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Re:klimawandel und weißwein
Ganz so einfach ist die Sachlage nun doch nicht.Heiße Sommer statt sonnenreiche, trockene Herbste ergeben tatsächlich nicht das, was man in vielen Lagen als den "typischen Riesling" (selbstverständlich je nach Provenienz) bezeichnet. Wenn durch sehr hohe Öchsle-Gehalte nur noch schwere Weine ausbaubar sind, je trockener desto alkoholreicher, dann fehlen die köstlichen "einfachen" Rieslinge, die von Weinliebhabern (nicht "Kennern"!) so sehr geschätzt werden. Nur Spät- und Auslesen trinken ist wie ständig Edelspeisen zu sich nehmen. Die wahre Offenbahrung ist dann die Erbsensuppe.Es gibt sehr wohl den "typischen" Riesling, allerdings abhängig von der Region (Franken, Rheingau, Mosel, Ruwer, Saar usw.). Und deren regionale Geschmacksbesonderheit könnte sich tatsächlich durch zu warme, regenarme Sommer verändern. Bis man sich daran gewöhnt hat, und das Ergebnis wiederum als typisch bezeichnet.Sorry, aber das ist für mich völliger Quatsch!
Re:klimawandel und weißwein
@fars,
das kann man auch gut feststellen, wenn man elsässer/südpfälzer rieslinge mit denen von der mosel vergleicht. diese weine haben schon etwas von der derbheit, die den nördlicheren fehlt. nach deiner erwähnung von saar- weinen habe ich beim weingut egon müller äußerst interessante informationen über deren weinbereitung gelesen. eigenartigerweise nur auf englisch.Bis man sich daran gewöhnt hat, und das Ergebnis wiederum als typisch bezeichnet.
Re:klimawandel und weißwein
Egon Müller ist einer von den ganz "Großen" mit besten Lagen. Vermutlich werden die Winzer ihre Kellerkünste aufbieten, um den Charakter der Weine so lange wie möglich zu erhalten. Ein schwerer Saar-Wein wäre undenkbar. Zumindest per heute.Ich erinnere mich gut an die Jahrhundertweine von 1959 und 1971. Die 59er aus Franken waren schon fast "charakterlos". Und 1971 wurde der Markt mit Auslesen überschwemmt. Typische Weine sind m.E. die Tafelweine und Kabinettweine. Spätlesen und Auslesen sind, schon wie der Name sagt, besondere Weine.Einem Wein allerdings wird der Klimawandel in jedem Fall gut tun: Lohrberger Hang . Der kann gar nicht genug Sonne bekommen, um genießbar zu sein.
Re:klimawandel und weißwein
@fars,den lohrberger hang hat die stadt frankfurt, der nichts, aber auch gar nichts heilig ist, an einen rheingauer winzer verpachtet, wenn nicht gar verkauft. ich hätte ihn nicht geschenkt genommen, dieses schattenloch.