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Hornissen (Gelesen 4408 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Nox
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Re: Hornissen

Nox » Antwort #45 am:

Freut mich, Mottischa, dass alles rechtzeitig für Euch geklappt hat. Als wir in Frankreich angekommen sind, haben wir erstmal in einer grösseren Gartenhütte mit Dachstuhl gewohnt (selbstgebaut). Oben nisteten Hornissen. Die durften auch bleiben, sie waren dort über Jahre. Ab und zu hat sich mal eine in den Wohnraum darunter verirrt und wenn das ganze Nest voll war, habe ich mich dann doch nur mit grösster Vorsicht hochgewagt.

Später dann haben wir einen Giebel an der neuen Wohnung unter'm Dach mit Holzverschalung verkleidet, dann bauten sie in den Spalt dahinter.

Wir haben uns gegenseitig respektiert und in Ruhe gelassen. Es gibt aber auch Wespen, die in den Aussenverkleidungen der Dachkippfenster nisten. Im Sommer stehen diese Fenster ständig auf und die Wespen nerven. Oder Wespen, die in Mauselöchern nisten und auf Leute und Hunde losgehen, die versehentlich zu nah kommen. Dass man dann in Deutschland eine Genehmigung braucht, um diese Nester zu bekämpfen - das halte ich für völlig verstiegen.

Meint Ihr nicht, dass Wespen und Hornissen in der freien Landschaft, wo niemand ihre Nester findet und sie niemanden stören, genug Lebensraum haben ?
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Mottischa
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Re: Hornissen

Mottischa » Antwort #46 am:

Da Hornissen gerne in alten Baumhöhlen Nester bauen, glaube ich dass es inzwischen etwas schwierig geworden ist.
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rocambole
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Re: Hornissen

rocambole » Antwort #47 am:

Ich denke, man hat normalerweise keinen allgemeinen Überblick, wenn man sich nicht speziell in ein Thema einarbeitet. Fliegen gibt es hier noch am meisten, manche Jahre viele Wespen, woanders eben Hornissen. Wenn etwas irgendwo reichlich vorkommt, kann es auch der letzte Rückzugsort sein und nicht die allgemeine Lage.
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AndreasR
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Re: Hornissen

AndreasR » Antwort #48 am:

Hier im Garten gibt es auch schon seit eh und je Hornissen, besonders im Spätsommer sieht man sie auf ihren Jagdzügen an den Stauden. Wo das Nest ist, weiß ich allerdings nicht. Ab und zu verirrt sich auch mal eine durch die Terrassentür ins Haus, meist bemerke ich es erst dann, wenn ich am nächsten Tag wieder nach draußen gehe - manchmal ist es dann leider auch zu spät. Erst neulich versuchte eine Hornissenkönigin (aufgrund der Größe muss es eine gewesen sein), durch die Scheibe wieder ins Freie zu kommen, also habe ich ein Stückchen Karton genommen und sie vorsichtig nach draußen bugsiert, wo sie dann auch direkt wieder wieder losflog.
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Re: Hornissen

Gartenplaner » Antwort #49 am:

Nox hat geschrieben: 16. Mai 2025, 09:51 ...
Meint Ihr nicht, dass Wespen und Hornissen in der freien Landschaft, wo niemand ihre Nester findet und sie niemanden stören, genug Lebensraum haben ?
Nein.
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Re: Hornissen

Gänselieschen » Antwort #50 am:

Karin L. hat geschrieben: 16. Mai 2025, 06:46 "Selbst Nester in Nistkästen werden verlassen weil der Platz nicht reicht."

Ja im Sommer, wenn das ganze Volk mithilft.
Aber die Königin alleine muss bauen, Eier legen, Futter suchen, das zehrt.

Wir sind über 40 Berater im Landkreis, ich bin bald zwanzig Jahre dabei. Und jedes Jahr die gleichen Erfahrungen. Wenn die Königin allein mit Nest umgesetzt wird, ohne dass noch Arbeiterinnen vorhanden sind, keine Chance zum Anwachsen.
Die o.g. Beraterin hat mir noch erzählt - sie rief mich sogar noch an - dass sie diese Ausfallquoten anhand von Zählungen ermittelt haben. Sie meinte, dass Wespenköniginnen sterben "wie die Fliegen". Also lasse ich alles in Ruhe und hoffe, dass es ein Volk wird. Und dann gehe ich nochmal in mich, ob ich den Schuppen für dieses Jahr doch stilllege...
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Re: Hornissen

Mottischa » Antwort #51 am:

Gänselieschen hat geschrieben: 16. Mai 2025, 11:27
Karin L. hat geschrieben: 16. Mai 2025, 06:46 "Selbst Nester in Nistkästen werden verlassen weil der Platz nicht reicht."

Ja im Sommer, wenn das ganze Volk mithilft.
Aber die Königin alleine muss bauen, Eier legen, Futter suchen, das zehrt.

Wir sind über 40 Berater im Landkreis, ich bin bald zwanzig Jahre dabei. Und jedes Jahr die gleichen Erfahrungen. Wenn die Königin allein mit Nest umgesetzt wird, ohne dass noch Arbeiterinnen vorhanden sind, keine Chance zum Anwachsen.
Die o.g. Beraterin hat mir noch erzählt - sie rief mich sogar noch an - dass sie diese Ausfallquoten anhand von Zählungen ermittelt haben. Sie meinte, dass Wespenköniginnen sterben "wie die Fliegen". Also lasse ich alles in Ruhe und hoffe, dass es ein Volk wird. Und dann gehe ich nochmal in mich, ob ich den Schuppen für dieses Jahr doch stilllege...
Du bist wunderbar :-*
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Re: Hornissen

Gänselieschen » Antwort #52 am:

Richtig wahrgenommen habe ich Hornissen vor einigen Jahren erstmalig, als sie an einem Fliederbusch direkt am Sitzplatz ihr Baumaterial holten, schrap, schrap, schrap und dann immer mal in einander verbissene Kämpferinnen auf den Tisch oder uns trudelten. War etwas beängstigend.

Den Flieder habe ich dort beseitigt, drum herum wächst genug Flieder, da ist keine Not.

Ich hatte sie mal hinter einer Wand im Haus. Die sind oben durch das Dach rein und kriechen dann tw. bis zu 6m durchs Haus, erklärte mir der Sachverständige, den ich wegen der Geräusche in der Wand holte. Im Dachkasten waren sie auch schon. Wirklich sehen tun wir sie eigentlich erst dann, wenn es abends zeitiger dunkel wird und sie um die Außenlampen fliegen. Da waren tw. bis zu 20 um eine Lampe, im letzten und vorletzten Jahr deutlich weniger. Das ist immer mein Indikator....

Gestern am Vormittag habe ich die Königin im Nest nicht gesehen. Da muss ich sicher gegen Abend mal ranleuchten.
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rocambole
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Re: Hornissen

rocambole » Antwort #53 am:

Mottischa hat geschrieben: 16. Mai 2025, 11:31 Du bist wunderbar :-*
Stimmt!

Flieder mögen sie? Haben wir reichlich in einer nahezu ungenutzten Ecke. Ich treffe sie vor allem bei der alten Pflaume, die wenigen Früchte sind verwurmt, wenn sie nicht eh Monilia haben. Aber mit seinen bestimmt 8m Höhe spendet er wohltuenden Schatten für kleine Kostbarkeiten wie Cypripedien und Epimedien. Die Früchte werden sicher gerne angeknabbert, zumal mit Fleischeinlage ;D.

Generell bin ich dankbar, kaum Riesenmengen an Obst im Garten zu haben - es ist immer zuviel und man macht ein wie besessen oder muss Abnehmer finden. Die Quitte und Walnuss reichen mir vollkommen, in sehr guten Jahren weiß ich nicht, wohin mit dem Segen. An die 40kg Quitten kriege ich selber pro Jahr verbraucht (alles mögliche, nur kein Gelee), und immerhin rund 20kg Walnusskerne. Für den Rest gibt es viel Obst aus dem Alten Land auf dem Markt, in genau den Mengen, die ich jeweils brauche. Und deutlich besser gelagert, als ich es könnte.
Sonnige Grüße, Irene
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Re: Hornissen

Gänselieschen » Antwort #54 am:

Ja, die mögen Flieder. Sie schaben so Streifen von der Rinde ab, und bauen damit, auch der süßliche Saft, den Flieder abgibt, scheint ihnen zu schmecken. Im Internet findet man viel dazu - Fliedersaft wäre ihr "Flugbenzin". Allerdings schreiben sie nichts zum Nestbau. Vielleicht habe ich das erinnerlich zugedichtet....

Ach, ich hätte schon gern mein Obst für mich. Aber da in der Nachbarschaft immer weniger Obstbäume sind, ist mein Garten sowieso fette Beute. Im letzten Jahr gab es kein Obst - nur ein Birnbaum steht offenbar geschützt genug und hat diese vier Frostnächte Ende April überstanden. Es hätte Birnen geben können, wären sie nicht von Wespen und Hornissen verspeist worden, bevor sie erntereif waren.

Wir hatten tatsächlich neulich eine etwas strengere Frostnacht - eine Einzige - und die hat wieder alles, was Walnuss heißt, entschärft. Nix Nüsse.. geht seit Jahren - entweder Frost oder alle verfügbaren Schädlinge und Pilze....
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Re: Hornissen

Hyla » Antwort #55 am:

Karin L. hat geschrieben: 16. Mai 2025, 06:46 "Selbst Nester in Nistkästen werden verlassen weil der Platz nicht reicht."

Ja im Sommer, wenn das ganze Volk mithilft.
Aber die Königin alleine muss bauen, Eier legen, Futter suchen, das zehrt.

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Gut, daß du das erzählst. Bei uns will wohl eine im Gwh bauen, meinte mein Mann. Prinzipiell wäre genug Platz, aber ab und zu müssen bei Sturm und/oder Starkregen die Firstlüftungen geschlossen werden und die Arbeiterinnen kommen dann ja kaum raus.
Wir dachten schon an umsiedeln, aber dann warten wir noch ab. :)
Eine Bekannte von uns hat das auch ehrenamtlich gemacht. Wenn die mal aus dem Nähkästchen erzählt, was sie alles erlebt hat, da kann man nur staunen. Sie hat's inzwischen aufgegeben, hat zuviel Nerven gekostet. Meine Hochachtung für eure Arbeit!
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Karin L.
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Re: Hornissen

Karin L. » Antwort #56 am:

"Und dann gehe ich nochmal in mich, ob ich den Schuppen für dieses Jahr doch stilllege..."

Großartige Idee, die Tiere werden es dir danken.
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Re: Hornissen

Karin L. » Antwort #57 am:

Gänselieschen hat geschrieben: 16. Mai 2025, 13:25 Ja, die mögen Flieder. Sie schaben so Streifen von der Rinde ab, und bauen damit, auch der süßliche Saft, den Flieder abgibt, scheint ihnen zu schmecken. Im Internet findet man viel dazu - Fliedersaft wäre ihr "Flugbenzin". Allerdings schreiben sie nichts zum Nestbau. Vielleicht habe ich das erinnerlich zugedichtet....
Man nennt das ringeln. Sie bauen nicht damit, sie lieben den Saft des Flieders über alles. Es kann passieren, dass ganze Äste absterben, wenn zu viele Tiere die Rinde abschaben. Im Sommer ist es wunderbar, einfach am Flieder zu stehen und den Hornissen beim betrinken zuzuschauen. Eine Hornisse ist ja eigentlich Vegetarier und tötet Lebendiges nur für ihre Brut.
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rocambole
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Re: Hornissen

rocambole » Antwort #58 am:

Da muss ich mal bewusst hinsehen, in der Nähe der Pflaume steht auch ein uralter Flieder. Der hatte schon viele tote Äste, was aber wohl leider an einem Pilz liegt - letztes Jahr hat GG unterhalb des Fruchkörpers einen Teil der Krone gekappt, hoffentlich hilft das ... er ist auch so noch riesig.
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Re: Hornissen

Mottischa » Antwort #59 am:

An unserem alten Flieder machen sie sich auch regelmäßig zu schaffen, der sieht aber noch ganz gut aus. Ich beobachte sie gerne dabei :) Ich bin ja gespannt, wie es dieses Jahr wird, wenn die Maulbeeren das erste mal reifen.
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