News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans (Gelesen 251372 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Antworten
kittekat
Beiträge: 615
Registriert: 12. Apr 2023, 19:46
Wohnort: Nähe Eisenstadt
Region: Pannonische Tiefebene

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

kittekat » Antwort #1125 am:

adiclair hat geschrieben: 17. Mai 2025, 06:52 Ich habe dieses Jahr 2x mit Duaxo gespritzt - trotzdem Kräuselkrankheit!
Nicht mehr lange und dieser Baum fliegt raus!
Wann hast du gespritzt?
welche Sorte Pfirsich?
adiclair
Beiträge: 511
Registriert: 7. Sep 2020, 10:35
Region: Uckermark

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

adiclair » Antwort #1126 am:

kittekat hat geschrieben: 17. Mai 2025, 12:56
adiclair hat geschrieben: 17. Mai 2025, 06:52 Ich habe dieses Jahr 2x mit Duaxo gespritzt - trotzdem Kräuselkrankheit!
Nicht mehr lange und dieser Baum fliegt raus!
Wann hast du gespritzt?
welche Sorte Pfirsich?
Feb./März
Earliglo Pfirsich Buschbaum
Benutzeravatar
Obstliebhaber
Beiträge: 285
Registriert: 18. Jun 2020, 11:58
Region: Fränkische Platte
Höhe über NHN: 238
Bodenart: schwer, hoher Tonanteil
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Obstliebhaber » Antwort #1127 am:

Vielleicht wäre es einen Versuch wert sich auf die innere Uhr des Pfirsichbaums auszurichten.
Die Situation bei Blattfall ist abgeklärt, d.h. eine Spritzung bei, BLATTFALL, dabei unzugängliche Astgabelungen, -winkel und natürlich den Stamm nicht aussparen.
Ab Dezember den Witterungsverlauf, vor allem Warmwetterereignisse auf der körpereigenen Festplatte in Excel oder sonstwie abspeichern oder notieren: wieviele Tage war es außergewöhnlich warm.
Dabei bis Februar/ März erst zweiwöchentlich, dann wöchentlich dann alle drei Tage die Stadien des Knospenschwellens und -Aufbruchs beobachten. Und: zeitgemäß handeln.
Den richtigen Zeitpunkt bei beiden Frühjahrsspritzungen treffsicher zu erwischen sind die schwerste Übung bei der Gschicht. Meine Erfahrung ist jedoch dass eine ordentliche Herbstspritzung eine relativ versemmelte Frühjahrsspritzung und deren möglichen Folgen zu einem Teil eingermaßen abschwächen kann. Selbst hab ich dieses Jahr am 22. Februar erstmals gespritzt. Es schien mir die Knospenschuppen hätten sich von einer zur anderen Woche bereits minimalst abgespreitzt bei minimal aber wahrnehmbarer Knospenschwellung. Ich glaub das war ein Volltreffer. Die zweite und abschließende Spritzung war am 20.3. Die Gründlandtemperatur war einige Tage später erreicht! Manche mögen meinen das wäre spät verdammt spät oder sogar voll zu spät.
Nun denn, jedenfalls war bereits die allerallererste Blütenknospe dabei hauchdünn aufzubrechen und um den vorausstehenden Blütenzauber bereits erahnen zu lassen.
Kann sein dass diese Spritzung, es war bereits an ca. 5% der Blattknospen zartes Schmutziggrüngrau an den Spitzen auszumachen nur zum Teil wirken konnte.
Im Ergebnis habe ich dennoch mit diesem Teilpatzer am ganzen Baum kaum eine Handvoll teilbefallener Kräuselblätter abnehmen müssen. Selbst sonst zuverlässig im Frühjahr eintretende Schrottschussattacken nahezu bei Null.

Bevor ich wegen Kräusel und Co überlege ob ich den Baum gleich oder erst später entsorge, muss ich mir Gedanken machen um die Abläufe am Baum zu verstehen und mich danach auszurichten.
Es ist nicht besonders aufwändig die Knospen von Zeit zu Zeit kurz abzuchecken. Wer bereit ist diese vernachlässigbare Mühe und Zeitaufwand auf sich zu nehmen die Zeitpunkte einigermaßen im Auge zu behalten sollte mit einem systemischen Mittel wie Duaxo das sogar heilend wirkt erfolgreich sein. Meines war nicht systemisch. Ätsch! 8) P.S.: Meine Aufwandmenge war dennoch voll im Rahmen.
kittekat
Beiträge: 615
Registriert: 12. Apr 2023, 19:46
Wohnort: Nähe Eisenstadt
Region: Pannonische Tiefebene

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

kittekat » Antwort #1128 am:

Vielleicht könnte man mal eine Bild-Doku dazu machen. Mir zB ist nämlich gar nicht klar was mit "Knospenschwellen" gemeint ist. Obwohl ich sehr gerne regelmäßig schauen gehe.
Benutzeravatar
Obstliebhaber
Beiträge: 285
Registriert: 18. Jun 2020, 11:58
Region: Fränkische Platte
Höhe über NHN: 238
Bodenart: schwer, hoher Tonanteil
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Obstliebhaber » Antwort #1129 am:

kittekat
Beiträge: 615
Registriert: 12. Apr 2023, 19:46
Wohnort: Nähe Eisenstadt
Region: Pannonische Tiefebene

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

kittekat » Antwort #1130 am:

Danke. Ich kann mir halt vorstellen dass es sehr schwer ist schlafende Knospen von Knospenschwellen zu unterscheiden, v.a. da man ja nicht beide nebeneinander vorliegen hat. Ich sehe ja so schon auf dem Bild kaum einen Unterschied.
Benutzeravatar
cat1
Beiträge: 883
Registriert: 18. Feb 2024, 20:10
Wohnort:
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

cat1 » Antwort #1131 am:

Manchmal ist das bereits Ende Jänner bei uns. Wenn die schlafenden Knospen anfangen sich zu verändern/vergrößern. Heuer war das hier Anfang Februar der Fall, bei euch bestimmt früher. Ich müsste den richtigen Zeitpunkt erwischt haben, denn mein Bäumchen ist absolut gesund. Bei der Sorte - Red Haven - nicht selbstverständlich. Habe nur ein Mal gespritzt. 20m weiter steht die gleiche Sorte und sieht nicht viel anders aus als dein Baum...
A garden is a thing of beauty and a job forever, meint R. Briers. Job übersehe ich ;-)
Benutzeravatar
555Nase
Beiträge: 2638
Registriert: 6. Jun 2012, 01:24

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

555Nase » Antwort #1132 am:

Den Zeitpunkt an der Knospenschwellung zu erkennen, wäre mir auch nicht ganz geheuer und um diese Jahreszeit schaut man auch nicht täglich die kahlen Bäume an. Deshalb spritze ich 2x ende November bis ende Dezember PES und die Kräusel sind erledigt. Eine Spritzung reicht auch meistens völlig aus.
Mit Duaxo gegen Kräusel hatte ich noch nie Erfolg.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
Benutzeravatar
thuja thujon
Beiträge: 20788
Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
Höhe über NHN: 90
Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

thuja thujon » Antwort #1133 am:

Fürs Knospenschwellen erkennen gibts einen Trick: im November, spätestens Dezember mit einer Farbspraydose der Wahl 3-5 Knospen lackieren. So dass eine geschlossene Farbschicht entsteht. Wenn diese aufreißt, ist die Knospe am schwellen und es kann mit Duaxo behandelt werden, wenn bei Temperaturen über 10°C Regenfälle vorhergesagt sind.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Benutzeravatar
Obstliebhaber
Beiträge: 285
Registriert: 18. Jun 2020, 11:58
Region: Fränkische Platte
Höhe über NHN: 238
Bodenart: schwer, hoher Tonanteil
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Obstliebhaber » Antwort #1134 am:

Eine Zeitrafferkamera aufzustellen und zu programmieren sollte heutzutage kein Problem sein.
Aber Scherz beiseite.

Dass die PES-Fachschaften den heiligen Gral längst gefunden haben ist lange bekannt, die kennen das Problem nur noch vom Hörensagen. Da scheint selbst das Knospenstadium vernachlässigbar, weil nebensächlich und sowieso nicht einschätzbar.

Doch ich werde nicht damit anfangen mit ätzenden Gefahrstoffen zu hantieren. Wahrscheinlich ist das auch der Grund wieso PES keine Zulassung hat. Aber jedem wie's gefällt.

Bezüglich der angezeigten Spritzzeitpunkte zur Bekämpfung von Taphrina deformans hat beispielsweise die LWG Gartenberatung in Würzburg eine brauchbare Handlungsempfehlung veröffentlicht.

Auszug:
Bekämpfung
Die einzige Bekämpfungsmöglichkeit liegt in der Zeit, wenn die Knospen schwellen. Doch der Beginn des Knospenschwellens hängt stark von der Witterung ab.
So kann es z.B. in sehr geschützten Gebieten schon im Januar soweit sein, dass bei tagelang mildem Wetter die Knospen schwellen. Jetzt ist die erste Behandlung erforderlich. Auch wenn es anschließend wieder kalt werden sollte, kann schon die erste Infektion passiert sein. Bei einem erneuten Temperaturanstieg vergrößern sich wieder die Knospen, also muss eine zweite Behandlung erfolgen. Es können vom ersten Knospenschwellen bis zum vollständigen Öffnen drei Spritzungen erforderlich sein.
Link: https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gar ... nkheit.pdf

Ein wenig widersprüchlich formuliert, sodass sich gleich wieder welche dran aufhängen können. Aber im Grunde passt das, denn persönlich kann ich bestätigen dass es so funktioniert.
Übrigens baut die LWG in Veitshöchheim selbst Pfirsich, Aprikose u.a.m. an und steht im regen Austausch im Verbund mit anderen Forschungseinrichtungen.

Von Winterspritzung lese ich zwar nichts, halte jedoch viel davon. Hab sie zweimal weggelassen und es hat sich im Folgejahr gerächt.
Benutzeravatar
555Nase
Beiträge: 2638
Registriert: 6. Jun 2012, 01:24

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

555Nase » Antwort #1135 am:

Obstliebhaber hat geschrieben: 18. Mai 2025, 15:01
Doch ich werde nicht damit anfangen mit ätzenden Gefahrstoffen zu hantieren. Wahrscheinlich ist das auch der Grund wieso PES keine Zulassung hat. Aber jedem wie's gefällt.
Diese "ätzenden Gefahrstoffe" lassen sich millionen Frauen in die Haare schmieren und du willst damit nicht dein Bäumchen retten ? Aber jedem wie's gefällt.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 11971
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

cydorian » Antwort #1136 am:

Früher Kupfer, nun Duaxo, das ist doch alles abgehakt. Zulassungen schon weg oder enden in absehbarer Zeit, ob man will oder nicht: Man kann es nicht mehr kaufen. Insoweit sind die nur noch historisch zu betrachten. Uns bleibt doch eh nur Peressigsäure gegen das Sprossmyzel und das Prinzip, sofort nach Blattfall zu behandeln.

Diskutieren könnte man höchstens noch über andere fungizid wirkende Mittel, Anwendung wie PES nach Blattfall. Das knüpft an den allerersten Beitrag hier an. MENNO Florades wäre noch sowas. Das Mittel da drin ist Benzoesäure. Auch kein Unbekannter, Beerenobst, Honig enthalten auch Benzoesäure und es ist ein Lebensmittelzusatzstoff zur Konservierung. Wenn man PES ablehnt.
Benutzeravatar
555Nase
Beiträge: 2638
Registriert: 6. Jun 2012, 01:24

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

555Nase » Antwort #1137 am:

...Falls H²O² nicht auch bald verboten wird, da sich Fachkräfte wohl sich schnell verflüchtendes Spielzeug daraus basteln können.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 11971
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

cydorian » Antwort #1138 am:

Verboten ist eh alles. Interessiere mich mehr für das, was Pfirsiche bringt und was man dafür incl. der wichtigsten Zutat "Verstand" anwenden kann.
kittekat
Beiträge: 615
Registriert: 12. Apr 2023, 19:46
Wohnort: Nähe Eisenstadt
Region: Pannonische Tiefebene

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

kittekat » Antwort #1139 am:

In D ist Duaxo verboten? Warum?
In AT definitiv nicht. Kupfer auch nicht.

Nächstes Jahr werde ich die Nektarinen mit Kupfer spritzen.
Antworten