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Wiesen - Wiesenpflanzen (Gelesen 145103 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Wild Obst
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Wild Obst » Antwort #1050 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 27. Mai 2025, 13:03 Ich hab Klappertopf vor so 15 Jahren zum ersten Mal ausgesät, als meine Wiese insgesamt noch ziemlich “fett” war, da gabs noch keine schüttere Stellen.

Der Klappertopf sollte ja genau das bewirken - das Gras anzapfen und schwächen.

Ich hab in den ersten Jahren immer akribisch so viele Samen wie möglich von den Pflanzen eingesammelt und immer wieder weiträumig verteilt.
Natürlich fielen trotzdem um die ersten Pflanzen auch viele Samen drumherum aus.
An einer solchen Stelle hatte sich nach 3-4 Jahren dann eine “Senke” in der Grashöhe herausgebildet, inzwischen ist die gleiche Stelle auch ziemlich schütter.
Schon klar, aber wenn die Wiese "zu fett" ist, kommt kein Klappertopf hoch, meine Beobachtung. Ich habe das mal wirklich eskaliert und mehrere hundert Gramm Klappertopfsamen gesät und an einigen Stellen gab es dann eben trotzdem keine oder kaum ausgewachsene, blühende Klappertopfpflanzen, obwohl es Sämlinge gab.
Und ja, Klappertopf schwächt das Gras, das bestreite ich auch nicht, aber nur, wenn er sich etablieren kann. Das kann ein Grund sein, dass es nicht geklappt hat mit der Aussaat. Vielleicht kann es helfen, wenn man festgestellt hat, dass es an einer "zu fetten" Wiese liegt, dass kein Klappertopf kommt, recht früh im Jahr einen Schröpfschnitt zu machen, bevor die Klappertopfsämlinge gekeimt sind oder bevor sie mit geschnitten werden würden.
Der Effekt der "Grassenke durch Klappertopf" ist leider nicht garantiert, wie ich festgestellt habe.
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Konstantina
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Konstantina » Antwort #1051 am:

Wild Obst hat geschrieben: 27. Mai 2025, 13:47 Vielleicht kann es helfen, wenn man festgestellt hat, dass es an einer "zu fetten" Wiese liegt, dass kein Klappertopf kommt, recht früh im Jahr einen Schröpfschnitt zu machen, bevor die Klappertopfsämlinge gekeimt sind oder bevor sie mit geschnitten werden würden.
das habe ich auch gedacht. Weil das Graß ganze Wintergewachsen ist, kam dann keine Licht mehr zum Keimlinge. Ich probiere dann nächste Jahr
.
Gartenplaner hat geschrieben: 27. Mai 2025, 11:58 Vielleicht im Herbst nochmal verteilter probieren?
Wenn Du nochmal Samen bekommen kannst?
Ich kann auch sammeln, wenn deine erste Quelle keine Samen mehr hätte.
Vielen Dank, sehr lieb von dir. Ich schreibe mal auf Grüne Brett, bestimmt meldet sich jemand. Ich wollte bei uns sammeln, aber es wurde bereit abgemäht
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Gartenplaner
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Gartenplaner » Antwort #1052 am:

Wild Obst hat geschrieben: 27. Mai 2025, 13:47
Schon klar, aber wenn die Wiese "zu fett" ist, kommt kein Klappertopf hoch, meine Beobachtung. …
So sah die Wiese um 2011/12 aus, als ich das erste Mal Klappertopfsamen verstreute.

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Das war ne ziemlich kleine Portion von Hof Berggarten, damals musste ich extra nachfragen, in seiner Liste hatte er ihn nicht.

2013 gabs dann schon kleine Gruppen:

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foxy
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

foxy » Antwort #1053 am:

Eine Wiese hat nur Hahnenfuß und Knabenkraut.
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foxy
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

foxy » Antwort #1054 am:

Foto
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Gartenplaner
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Gartenplaner » Antwort #1055 am:

Soooo schöööön :D
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solosunny
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

solosunny » Antwort #1056 am:

Wunderschön, bei mir sind dieses Jahr drei Klappertöpfe erschienen , nach dem einen letztes Jahr, exponentielles Wachstum 😀
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Konstantina
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Konstantina » Antwort #1057 am:

Sehr sehr schön die Wiesen von Foxy.
Auch die von Gartenplaner und sempervirens sind sehr schön. Da werde ich richtig neidisch.
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wallu
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

wallu » Antwort #1058 am:

Wild Obst hat geschrieben: 27. Mai 2025, 12:20 Meine Erfahrung zu Klappertopf ist auch, dass der in zu dichtem Gras nicht keimt oder zwar keimt, aber auskonkurriert wird, bevor er das Gras durch seinen Halbparasitismus im Wuchs bremsen kann. Bei mir kommt der Zottige Klappertopf (andere Arten sind bei mir auf die Dauer immer wieder verschwunden) nur in Teilen, wo die Wiese etwas schütterer ist und in "fetteren" Teilen kommen immer mal wieder einzelne, aber nichts, was sich als Population wirklich etabliert und halten kann.
Das kann ich bestätigen. In eine dicht mit Gras bewachsene Wiese zu säen hat bei mir nie funktioniert. Aus Jux habe ich mal einen Grasbüschel ausgegraben, in offenen Boden gesetzt und Klappertopf rundherum ausgesät - und siehe da: jede Menge Sämlinge im nächsten Frühling.
Viele Grüße aus der Rureifel
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sempervirens
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

sempervirens » Antwort #1059 am:

@foxy sehr cool ! Hast du die Orchideen über Saatgut Knollen angesiedelt oder kam sie schon von alleine?

Hier schafft es auch noch in relativ hohem Gras
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

martina 2 » Antwort #1060 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 27. Mai 2025, 14:21 ...
So sah die Wiese um 2011/12 aus, als ich das erste Mal Klappertopfsamen verstreute.
...
Auf unserer Wiese wächst seit jeher Klappertopf am Waldrand, nur wußte ich nicht, was das ist :-[ Jedenfalls: Für Weidetiere kann er gefährlich sein. Das Gras von unserer Wiese bekommen Kühe :-\
Schöne Grüße aus Wien!
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sempervirens
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

sempervirens » Antwort #1061 am:

Interessant dass der Klappertopf leicht giftig ist war mir bekannt. Pferde reagieren empfindlicher.

Jedoch ist er weiter von entfernt zu giftig zu sein wie Jakobskreuzkraut und Herbstzeitlose.

Ich dachte aber, dass er beim Trocknen im Wesentlichen einige seiner giftigen Eigenschaften verlieren würde. Interessant, dass dies offenbar nicht der Fall ist?
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Wild Obst » Antwort #1062 am:

Klappertopf wird beim Trochnen brüchig und es bleibt im Heu nur der holzige Stiel übrig, der kaum Nährwert hat. Die Blätter und Blüten zerbrechen bei der kleinsten Berührung zu kleinen Brösel und gehen auf dem Transport und so verloren.
Er ist definitiv nicht wirklich gefährlich für Tiere, aber er ist auch so "wertlos" für Heu, was ihn zusammen mit der Graswuchsreduktion nicht besonders beliebt macht bei denen, die vom Gras- bzw. Milch- oder Fleischertrag leben wollen und müssen.
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Wild Obst » Antwort #1063 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 27. Mai 2025, 14:21
Wild Obst hat geschrieben: 27. Mai 2025, 13:47
Schon klar, aber wenn die Wiese "zu fett" ist, kommt kein Klappertopf hoch, meine Beobachtung. …
So sah die Wiese um 2011/12 aus, als ich das erste Mal Klappertopfsamen verstreute.
Ich würde Teile meiner Wiese deutlich fetter/wüchsiger einstufen, da habe ich null Erfolg mit Klappertopf. Teile sind vergleichbar (so gut man das vom Foto ansehen bewerten kann) und da kommt Klappertopf mal mehr, mal weniger und Teile sind magerer und dort wächst der Klappertopf regelmäßig und ganz gut.
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Gartenplaner
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Gartenplaner » Antwort #1064 am:

Ok, so kreisen wir doch das Thema ein.
2012 war meine Wiese seit 10 Jahren einmal im Jahr gemäht worden, nachdem der Landwirt, der seine Schafe drauf gestellt hatte, die 10 Jahre davor jedes Frühjahr weiße Körnchen verstreut hatte.
Ich fand sie zu dem Zeitpunkt immer noch enorm “mastig”, aber es wanderten zu dem Zeitpunkt die allerersten Wiesenblumenarten aus dem Heckensaum ein.

Da ich bei Lloyd in seinem Wiesenbuch vom Klappertopf gelesen hatte, auch und gerade, dass es die Gräser schwächt, wollte ich das unbedingt ausprobieren.
Wie ich schrieb, es war ne empfunden Mini-Portion und es ging auch nur eine oder zwei Pflanzen daraus hervor, deren Samen ich dann ganz akribisch sammelte und weiter verteilte.
Und ja, bei mir gab’s dann ein paar Jahre später wirklich regelrechte Dellen in der Wiesenhöhe, wo die Initialpflanzen auch noch Samen um sich herum verstreut haben.

Ich hab inzwischen bei einigen Wiesenblumen die Erfahrung gemacht, dass, obwohl die Rahmenbedingungen eigentlich gut sein müssten, sie sich nicht ansiedeln lassen, wie z.B. Wiesenmargerite, rote Lichtnelke, Knautia macedonica….
Ich werde es wohl diesen Herbst nochmal versuchen, für den Fall, dass es da auch eine Frage der Konkurrenzsituation ist, seit den letzten Versuchen ist die Wiese ja wieder magerer geworden.
Wenn es allerdings eine Frage von Bodenchemie/Bodenfeuchtigkeitsdurchschnitt ist, wird es wahrscheinlich wieder nicht funktionieren.
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