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Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement (Gelesen 4994 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

Obstliebhaber » Antwort #30 am:

thuja thujon hat geschrieben: 30. Mai 2025, 15:18 Ansonsten wird es auch AF verkauft, und da muss die Lagerstabilität glaube ich auch 2 Jahre betragen, ich weiß es aber nicht. Die 2 Jahre sind nur mit Konservierungsmitteln zu erreichen.

Rightly right, das Zeuch gibts auch fertig angemischt im Sprüher.
Danke thuja
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thuja thujon
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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

thuja thujon » Antwort #31 am:

;)
Wachs dürfte sich ähnlich wie Paraffin verhalten. Die Blätter sterben auch, wenn nur die Oberseite getroffen wird (Atemöffnungen sind auf der Unterseite). Wird wohl die Schutzbarriere unbrauchbar machen und somit ist das Gewebe ungeschützt.
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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

Obstliebhaber » Antwort #32 am:

Thuja, das heißt das Zeuch beschädigt die Wachsschicht der Blätter um überhaupt wirken zu können?
Dann wäre der Wirkstoff ein PSM mit eingebautem Phytotox. Andererseits hab ich wenn ich nicht falsch erinnere auch von dir irgendwo aufgeschnappt, dass selbst Regen die Wachsschicht mehr oder weniger abwäscht. Oder verstehe ich etwas gründlich falsch?
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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

ringelnatz » Antwort #33 am:

Ich denke eher "Durchdringen" der Wachsschicht trifft es besser. Ein systemisch wirkender Stoff muss ja in die Pflanze eindringen, d.h. fettige Barrieren, wie Wachsschicht und Zellmembranen durchdringen können.
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thuja thujon
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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

thuja thujon » Antwort #34 am:

Die Antwort bezog sich auf die Frage von Microcitrus warum der Wirkstoff in einer Mikroemulsion aufgetragen wird und nicht in einer künstlichen Wachsschicht.

Duaxo beschädigt nicht die Wachsschicht um überhaupt wirken zu können, viel eher penetriert Difenoconazol dort durch und verteilt sich in der Pflanze systemisch, nicht nur Tiefenwirksam. Feuchthaltemittel und Anlösemittel bzw in Lösung haltende Mittel unterstützen die Aufnahme, so dass auch bei Luftfeuchtigkeiten von zB nur 60% lange Antrocknungszeiten herrschen und somit gespritzt werden kann mit ausreichender biologischer Wirkung.

Wenn Difenoconazol Phytotox zeigt, dann liegt das an der Arttypischen Spezifität des Enzyms Lanosterol-14α-Demethylase. Das kommt ja nicht nur in Pilzzellen vor, sondern auch in Pflanzen. Dort allerdings mit einer evolutionär entwickelt anderen Struktur, das heißt durch die Unterschiedlichkeit ist eine gewisse Selektivität gegeben und wenn die zB nur 1/100 ist, dann kann es unter ungünstigen Bedienungen auch Symptome bei den Pflanzen geben. Die können durchaus erwünscht sein, wie zB Standfestigkeit erhöhen.
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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

Obstliebhaber » Antwort #35 am:

Dann habe ich Thujas vorigen Beitrag wahrscheinlich etwas überdramatisiert.
Ich könnte hier eigentlich den ganzen Tag damit verbringen Euer geballtes Wissen anzuzapfen.
I lift my hat :D

Noch ein paar Gedanken zur Wachsschicht. Habe gelesen, dass diese durch Regen aufweicht, und man anschließend bis zu drei trockene Tage warten muss bis sich diese regeneriert und erst dann gespritzt werden darf.
Dabei fiel mir ein, dass ich letztens eine Fetrilon-Spritzung bei den Birnen durchführte, wobei ich mir sicher war, dass sowohl Dosis als auch Anwendung gepasst hatten. Einige Tage später zeigten manche Blätter konzentrische Spots, paar Millimeter groß, innen gelb außen schwarz. Ich glaube es hatte einen Tag vorher geregnet, war das zu früh für die Eisenspritzung, hätte ich besser noch eins, zwei Tage warten sollen?
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thuja thujon
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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

thuja thujon » Antwort #36 am:

Kommt drauf an. Immer komplett verträglich ist es nicht, und man sollte auch nicht bei jedem Wetter 2,5g/L fahren. Es kommt auch auf die Tageszeit an, die Luftfeuchte, welche Spreitmittel oder andere Mischpartner.

Wachsschichten bleiben bis 10mm Niederschlag als grobe Faustregel relativ stabil. Die werden nicht wirklich gelöst, sondern eher abgerieben. Und die können vorher schon nicht gut ausgeprägt gewesen sein, je nach Wetter. Sonne und trocken gibt mehr Wachsschicht als bewölkt und Luftfeucht. Und gestresste Pflanzen bleiben gestresste Pflanzen, egal ob sie noch eine dicke Wachsschicht haben oder nur eine dünne. Es gibt nicht all zu viele feste Regeln, man muss halt mitfühlen, wie bei den Haustieren. Da kommt man ja auch nicht nach 3 Tagen ignorieren und dann muss der Hund die Hundefutterdose ungeöffnet kauen. ;)

Der ein oder andere mag es sicherlich nicht gerne hören, aber wer mit der Natur arbeiten möchte, muss sich in ihr bewegen. Also einmal am Tag sollte man schon im Garten vorbeischauen.
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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

Obstliebhaber » Antwort #37 am:

Kommt drauf an. Immer komplett verträglich ist es nicht, und man sollte auch nicht bei jedem Wetter 2,5g/L fahren. Es kommt auch auf die Tageszeit an, die Luftfeuchte, welche Spreitmittel oder andere Mischpartner.
Ich spritze immer abends, 30 min vor SS. Es waren 2 g / L Fetrilon-Lösung. Übrig sind 0,4 L. Gespritzt wurden 2 Williams-Spindeln, 1 Beurre de Bosc, 1 Spindelbusch Hauszwetsche Etscheid.
Sprenkel zeigt nur die junge Bosc.

Wieso Spreitmittel oder andere Mischpartner? Es war immer nur von Fetrilon die Rede.
Wachsschichten bleiben bis 10mm Niederschlag als grobe Faustregel relativ stabil. Die werden nicht wirklich gelöst, sondern eher abgerieben. Und die können vorher schon nicht gut ausgeprägt gewesen sein, je nach Wetter. Sonne und trocken gibt mehr Wachsschicht als bewölkt und Luftfeucht. Und gestresste Pflanzen bleiben gestresste Pflanzen, egal ob sie noch eine dicke Wachsschicht haben oder nur eine dünne. Es gibt nicht all zu viele feste Regeln, man muss halt mitfühlen, wie bei den Haustieren. Da kommt man ja auch nicht nach 3 Tagen ignorieren und dann muss der Hund die Hundefutterdose ungeöffnet kauen. ;)
10 mm hat es hier seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr gehabt. Das mit dem Hundefutter und den Haustieren weiß ich nicht ob ich richtig verstehe.
Ich hoffe auch sehr dass die Tiermediziner sich entsprechend fair honorieren lassen für ihre liebe Mühe um diese Kreaturen.
Der ein oder andere mag es sicherlich nicht gerne hören, aber wer mit der Natur arbeiten möchte, muss sich in ihr bewegen. Also einmal am Tag sollte man schon im Garten vorbeischauen.
Da stimme ich dir voll zu auch wenn ich mich deswegen manchmal vor der Hausarbeit drücke.
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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

thuja thujon » Antwort #38 am:

Ist die Boscs nicht sowieso berostet bzw anfällig für Berostungen bei solchen Düngergaben?
Wenn es wichtig ist, kann man es bei der Sorte auch über die Wurzeln geben, rechtzeitig, so lange die Blätter noch wachsen. Sonst hilft es auch bei Spritzungen nicht. Also ich mache sowas eher Anfang bis Mitte/Ende April.

Fetrilon gebe ich grundsätzlich ein Netzmittel zu, also Spreitmittel, damit die Tropfen breiter werden und so die Aufnahmefläche größer wird.

Das mit den Hunden ist so gemeint, dass man sich als Halter mehrmals am Tag mit beschäftigt, sich einfühlt und merkt, wenn etwas nicht stimmt. Man hat also fast immer eine Vorstellung, wie so die aktuelle Verfassung ist. Und das können die wenigsten Nutzgärtner von ihren Kulturen behaupten. Aber 3 kühle Nächte und tagsüber Sonne pur oder der Wechsel von trockenen 22 auf schwüle 28°C machen eben auch was mit Pflanzen, worauf man im Zweifelsfall zu reagieren hat.
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555Nase
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Re: Dosierung von Difenoconazol und Resistenzmanagement

555Nase » Antwort #39 am:

Selbst wenn ich einen Hund beobachten würde, käme mir nichts anderes in den Sinn, als die Beine in die Hand zu nehmen. 8)
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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