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Granatapfelbaum im Freiland (Gelesen 228293 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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hobab
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

hobab » Antwort #1305 am:

In die Kerbe möchte ich auch noch mal schlagen: viele Beiträge sind für mich unbrauchbar weil nicht erkennbar ist mit welchem Hintergrund hier über die eigenen Erfahrungen berichtet wird. Bitte schreibt doch wenigstens Klimazone - besser Region -und Bodenqualität in euer Profil!
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philippus
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

philippus » Antwort #1306 am:

Irgendwo hab ich's bestimmt schon geschrieben, aber hier gerne die Infos zu meinem Standort und Garten:

Wien (sehr grüner Außenbezirk mit nicht gerade dem wärmsten Klima der Stadt), sollte USDA 7b sein. Der Boden ist hier wirklich lehmig, manchmal mit Ton, fett und teilweise auch noch verdichtet. Also alles andere als was man sich unter einem durchlässigen Boden oder was man sich als ideal für mediterrane Pflanzen vorstellt. Ich hebe Pflanzlöcher großzügig aus und gebe leichtere Erde rein, damit sich die Pflanzen leichter einwurzeln.

Es gibt eine meiner Meinung nach seriöse Quelle, wonach Punica granatum "die Füße im Wasser und den Kopf in der Sonne" mag. Das gilt wahrscheinlich für wärmere und sommertrockene Gebiete, hier ist ein durchlässiger Boden im Winter aber sicher vorteilhaft, umso mehr wenn die Pflanze noch jung ist.

Gabes ist interessant. Kam hier im Forum wahrscheinlich noch nicht vor. Gilt als kältetolerant, aber harte Samen wenn ich mich nicht täusche ?
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Walt Scencer
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

Walt Scencer » Antwort #1307 am:

Gabes hatte bis jetzt (habe die Pflanzen alle seit Herbst '23) noch keinen Fruchtansatz und auch keine Blüten, entwickelt sich allerdings gut und wächst kräftig (bei 20cm Höhe im Pflanzjahr nun ca. 60cm hoch).
Das mit den harten Samen habe ich auch in mehreren Berichten gelesen, aber der Geschmack soll dennoch gut sein, und in 6b ist die Auswahl fürs Freiland nun doch etwas eingeschränkter als in 7b oder höher. Daher probiere ich es aktuell mit denen.
Bei mir bodentechnisch ähnlich - sehr lehmig-tonig und auch noch staunass im Winter bzw. absolut trocken im Sommer. Meine Überlegung wäre daher, die Pflanzscheibe im Winter entweder dick abzumulchen oder abzudecken. Meint ihr, das könnte evtl. helfen?
Gruß und danke für Eure Antworten!
Walt
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- Anicius Boëthius
Wengertfeige
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

Wengertfeige » Antwort #1308 am:

An einer Autobahnraststätte bei Mailand gestern den schönen Baum hier gesehen:
IMG_20250605_224523.jpg
Werden die bei uns (bei mir ist Südhang imRaum Stuttgart ) auch irgendwann so groß? Ich habe die Sorten "Favorite" von Lubera und Von Palmi die "Var.1".
Habt ihr Erfahrungen mit den Sorten? Ich habe hier jetzt eher von Agat, Provenece, Kazak, Sumy etc. gelesen.
philippus
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

philippus » Antwort #1309 am:

Ich kann nicht genau einschätzen wie groß der abgebildete Busch ist, mein Provence in Wien ist aber wahrscheinlich nicht viel kleiner. Er sollte aktuell fast 2,5 Meter breit und ca. 2,8 Meter hoch sein.
Allerdings ist er in seiner Entwicklung dieses Jahr gut 3 Wochen später dran als sonst und nicht mit dem abgebildeten Exemplar zu vergleichen. In besseren Jahren beginnt die Blüte noch im Mai, jetzt sind aber erst wenige Knospen zu sehen.
Der Kazake bei meinen Schwiegereltern ist noch größer, steht aber vor einer Mauer.

Favorite gilt als frosttolerant, aber die geschmacklichen Beschreibungen differieren je nach Quelle stark. Sie gehen von süß-säuerlich bis zu überdurchschnittlich säuerlich oder gar sauer. Die Farbe von manchen als gelblich mit rötlichen Stellen, von anderen als komplett rot beschrieben.
Möglicherweise gibt es unterschiedliche Klone oder unterschiedliche Sorten mit diesem Namen. Manche vermuten einen "Terroir-Effekt" - also den Einfluss von Klima, Boden und anderen regionalen oder lokalen Faktoren, der Geschmack und Farbe beeinflusst.
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mora
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

mora » Antwort #1310 am:

Hier sieht es bisher ganz gut aus, dieses Jahr kein Spätfrost.
Bissel viel Regen die letzten Tage - das Gewicht mögen junge Bäume überhaupt nicht und brechen dann gerne an der Basis ::)

Foto von vor 4 Tagen
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cydorian
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

cydorian » Antwort #1311 am:

Wengertfeige hat geschrieben: 6. Jun 2025, 22:07 Werden die bei uns (bei mir ist Südhang imRaum Stuttgart ) auch irgendwann so groß?
Stadtklima ist sogar der entscheidende Positivfaktor in Deutschland. Wenn du dann noch eine Wand im Rücken hast, könnte es klappen.
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rohir
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

rohir » Antwort #1312 am:

Wenn ihr euch zwischen Kazake und Salavatski entscheiden müsstest - welche würdet ihr eher auspflanzen?

Kriterium: Frosthart (7a), sehr früh reifend, wenig bis keine Stacheln.

Oder gibts noch bessere Alternativen?
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

philippus » Antwort #1313 am:

rohir hat geschrieben: 13. Jun 2025, 11:04 Wenn ihr euch zwischen Kazake und Salavatski entscheiden müsstest - welche würdet ihr eher auspflanzen?
Salavatski gilt als Subtyp von Kazake, sollte also recht ähnlich sein. Kazake reift eher mittelfrüh, es gibt früher reifende Sorten. Beide haben harte Samen.
Wenn es dir um die Reifezeit bei gleichzeitiger guter Kältetoleranz geht, sieh dir Agat an. Hat auch weichere Samen.

Ob es Granatapfelsorten ohne Dornen gibt, weiß ich nicht.
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

rohir » Antwort #1314 am:

Danke für den Tipp! Also meine Parfianka, die eventuell durch Kazake oder Agat ausgetauscht wird, ist sehr dornig. Im Vergleich dazu Crimson Sky überhaupt nicht.
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philipp
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

philipp » Antwort #1315 am:

parfianka soll aber auch sehr gut schmecken!
hattest du schon früchte?
wenns dir um vielfalt geht, könntest du auch nur einzelne äste umveredeln
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rohir
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

rohir » Antwort #1316 am:

Nein, sie hat noch nicht einmal geblüht und ist im Vergleich zu den anderen sehr langsam im Austrieb, friert stärker zurück, wächst kaum. Sie soll auch länger fürs Reifen brauchen, was bei mir suboptimal ist. Ich beobachte sie noch diese Saison… aber Agat klingt da schon besser.
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

Heidelbär » Antwort #1317 am:

Mit dem Umveredeln habe ich bei den Granatäpfeln kein Glück, wie geht es richtig?
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

Heidelbär » Antwort #1318 am:

So wachsen Granatäpfel in der Nachbarschaft. Jedes Jahr zuverlässig mit Blüten und Früchten.
IMG_20250614_223253_211~2.jpg
Meine beiden sind noch kleiner. Eigentlich war der Plan, sie überkreuz zu veredeln und den einen abzugeben. Aber es klappt einfach nicht. Ich habe Kopulation und Okulation versucht. Die einjährigen äste sind sehr dünn, bei den dickeren Ästen ist das Kambium dünn wie Papier.
philippus
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Re: Granatapfelbaum im Freiland

philippus » Antwort #1319 am:

rohir hat geschrieben: 14. Jun 2025, 13:29 Nein, sie hat noch nicht einmal geblüht und ist im Vergleich zu den anderen sehr langsam im Austrieb, friert stärker zurück, wächst kaum. Sie soll auch länger fürs Reifen brauchen, was bei mir suboptimal ist. Ich beobachte sie noch diese Saison… aber Agat klingt da schon besser.
Agat hat mir letztes Jahr geschmacklich gut gefallen. Süß-säuerlich, weiche Samen die beim Verzehr nicht stören (Antwort #1265 im Vergleich mit Provence und Sumbar).
Dieses Jahr blüht Provence noch kaum, obwohl es keinen Spätfrost gab. Bei Agat hingegen viele Knospen und Blüten.
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