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Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm (Gelesen 719 mal)
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- hobab
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
Bringt eher nichts, da müsste der Boden in der ganzen Fläche gelockert werden. In meinem Fall haben wir ca. 80cm alles ausgegraben, durchs Sieb geschmissen und schichtweise wieder eingebaut. Im nächsten Jahr kamen noch ein paar Reste, die aber nach zwei-dreimal Jäten endgültig aufgegeben haben. So tief muss die Schicht nicht unbedingt sein - wäre ja auch schlecht für den Equisetum, lange Strecken hochwachsen zu müssen.
Das waren damals etwa 150 qm, wenn es nicht das Schaubeet vor eine repräsentativen Eingangsbereich gewesen wäre, hätte ich das bestimmt nicht gemacht und hoffe es auch nie wieder tun zu müssen: Bändchengewebe und Bauvlies ohne Plastik drauf und ruhen lassen!
Das waren damals etwa 150 qm, wenn es nicht das Schaubeet vor eine repräsentativen Eingangsbereich gewesen wäre, hätte ich das bestimmt nicht gemacht und hoffe es auch nie wieder tun zu müssen: Bändchengewebe und Bauvlies ohne Plastik drauf und ruhen lassen!
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- Schnefrin
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
Dort, wo mein Garten ist, war früher ein kleiner See mit Zu- und Abfluss. Der Boden in jetzt dort befindlichen Kleingartenanlage ist sehr unterschiedlich, es gibt Sand, Moorboden, humusreiche und humusarme Ecken, insgesamt zur Versauerung neigend. Nur der Ackerschachtelhalm wächst überall gleich gut. Ausgraben geht nicht aufgrund der Wurzeltiefe, und aus jedem Stück verbleibender Wurzel treibt er munter wieder aus. Ich reiße ihn ab oder so weit wie möglich mit Wurzel heraus, einen wirklichen Erfolg habe ich noch nicht feststellen können, er kommt jedes Jahr wieder. Er wächst auch dort, wo ich ein Hügelbeet angelegt hatte: einfach durch den Hügel durch nach oben...
Ich glaube nicht, dass Du mit Löchern und Sandverfüllung viel Erfolg haben wirst - der toleriert Sand, und jede Wurzel, die neben Deinen Löchern verläuft, wird sich nicht um das Loch scheren.
Ich glaube nicht, dass Du mit Löchern und Sandverfüllung viel Erfolg haben wirst - der toleriert Sand, und jede Wurzel, die neben Deinen Löchern verläuft, wird sich nicht um das Loch scheren.
Gemüsegierhals, Sommergegner und "Schönwetter"-Leugner
Ich wohne dort, wo auf dem Regenradar immer das Wolkenloch ist.
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- thuja thujon
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
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- hobab
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
Die werden dem Schachtelhalm keine Angst machen, aber im Prinzip schon die richtige Idee. Man nimmt ihm einen Wettbewerbsvorteil und das ist auch schon was wert. Was ähnliches kenn ich aus der Landwirtschaft: Da werden amerikanische Züchtungen der Daikonrettiche gepflanzt, die sehr tief auch in schwerem Boden wurzeln. Wenn die Radies verfaulen, entstehen tiefe Löcher die dann mit Sand aufgefüllt werden. Das hat bei sehr schweren, verdichteten Böden wohl gut geklappt.
Allerdings ist das Unkraut dann nicht weg, bloß etwas weniger vital. Da scheint mir RoudUp simpler ....
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- sempervirens
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
Richtig, und der Bagger kann dann im Zweifel andere Stellen verdichten.
Ja genau, aber oft kommen schweren Maschinen zum Einsatz beim Hausbau zum Einsatz. Dann wird oft Schwerer boden aufgetragen, der dann weniger strukturstabil ist und schnell verdichtet wird. Daher sehe ich darin im Gartenkontext oft die Ursache.Und es sind ja nicht nur mit Baumaschinen befahrene Böden verdichtet, sondern eben auch Fluss- und Bachauen und dergleichen, wo sich halt schwerer Lehm in entsprechender Mächtigkeit abgelagert hat.
Hier in der Fluss/Bachause ist wie oben geschildert der Schachtelhalm überhaupt kein Problem, ich muss ehrlicherweise sagen ich habe mich sogar ein bisschen gefreut als ich nach Jahren mal 3 kümmerliche Stängel unter einer Fichte entdeckt haben. Denn viele preisen ja den Sud aus Schachtelhalm als Allheilmittel an, ich glaube aber auch das er in gewisserweise phytosanitär sein könnte. Da er so eine hohe Standort Amplitude aufweist, muss er auch sehr effektive Verteidungsmechanismen bspw. chemische Verbindungen besitzen die ihn schützen könnten.
Ich denke nach wie vor eine relative Nährstoffarmut durch bspw. Versäuerung, schlechte Bodenstruktur und eine natürlich wasserführende und wasserstauende Schicht, bspw durch Verdichtung tun ihm gut. Das hat man ja bspw oft bei Pseudo-Gley Böden.
Klar Verdichtung ist auf tonigen Böden oftmals ein größeres Problem aufgrund des geringen Porenvolumen etc. , aber wie geschildert kenne ich Gärtner mit Sandböden, die dieses Problem haben. Dort ist es wohl eine natürliche Wasserstauende Schicht in 2m Tiefe die den Schachtelhalm so begünstigt.
Die Sache mit der Flussaue ist zumindest hier, das diese Böden dann auch entsprechend Kiese und Sande beinhalten, sodass diese strukturstärker sind als man annehmen würde.
- thuja thujon
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
Standortamplitude hat relativ wenig mit den üblichen Verteidigungsgiften wie zB ätherischen Ölen (small Molecules) zu tun, sondern eher mit belastbareren Stoffwechselwegen. Also wenn a ausfällt gibts noch Weg b usw.sempervirens hat geschrieben: ↑11. Jun 2025, 09:57Denn viele preisen ja den Sud aus Schachtelhalm als Allheilmittel an, ich glaube aber auch das er in gewisserweise phytosanitär sein könnte. Da er so eine hohe Standort Amplitude aufweist, muss er auch sehr effektive Verteidungsmechanismen bspw. chemische Verbindungen besitzen die ihn schützen könnten.
Und Phytosanitär ist so eine Sache. Kieselsäure ist der Wirkstoff, und damit sollen andere Pflanzen Blattgedüngt werden. Das heißt die Jauche oder Tee muss von Austrieb an mindestens einmal die Woche gespritzt werden, damit die Kieselsäure auch in die Zielpflanzenzellen eingebaut werden kann, was die Zellen etwas robuster machen könnte.
Bei mindestens wöchentlicher Applikation können so Wirkungsrade zwischen minus 20 und plus 20% festgestellt werden. Zu wenig, um den Aufwand zu rechtfertigen.
Deshalb machts praktisch kaum einer. Es gibt nur viele die drüber reden.
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
Eine Große Standortamplitude bedeutet aber auch das man auf verschiedenen Lebensräumen unterschiedlichen Pathogenen und Fressfeinden ausgesetzt ist, daher hätte ich angenommen das es schon gewisse Abwehrmechanismen geben muss, vllt weniger kleine Moleküle aber andere Mechanismen.thuja thujon hat geschrieben: ↑11. Jun 2025, 11:18Standortamplitude hat relativ wenig mit den üblichen Verteidigungsgiften wie zB ätherischen Ölen (small Molecules) zu tun, sondern eher mit belastbareren Stoffwechselwegen. Also wenn a ausfällt gibts noch Weg b usw.sempervirens hat geschrieben: ↑11. Jun 2025, 09:57Denn viele preisen ja den Sud aus Schachtelhalm als Allheilmittel an, ich glaube aber auch das er in gewisserweise phytosanitär sein könnte. Da er so eine hohe Standort Amplitude aufweist, muss er auch sehr effektive Verteidungsmechanismen bspw. chemische Verbindungen besitzen die ihn schützen könnten.
Es scheint neben der Kieselsäure mit den Saponinen speziell Equisetonin ein spezifisches Saponin des Schachtelhalms zu geben. Darüber hinaus die klassischen Flavonoide, Phenolsäuren und Tannine, aber da wird es sicherlich Pflanzen mit höheren Konzentrationen geben.
Danke für den Hinweis, aber wenn man damit geplagt ist würde ich das Zeug einfach in die Regentonne kippen und meine Pflanzen damit gießen. Oder würde man dann im Zweifel Sporen vom Schachtelhalm verteilen ?Kieselsäure ist der Wirkstoff, und damit sollen andere Pflanzen Blattgedüngt werden. Das heißt die Jauche oder Tee muss von Austrieb an mindestens einmal die Woche gespritzt werden, damit die Kieselsäure auch in die Zielpflanzenzellen eingebaut werden kann, was die Zellen etwas robuster machen könnte.
Bei mindestens wöchentlicher Applikation können so Wirkungsrade zwischen minus 20 und plus 20% festgestellt werden. Zu wenig, um den Aufwand zu rechtfertigen.
Deshalb machts praktisch kaum einer. Es gibt nur viele die drüber reden.
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
Sporen verteilt man damit nicht, die sind an den Sporentragenden Trieben im Frühjahr vor dem Austrieb des sterilen Grüns.
Aber warum sollte man sie ins Regenfass geben? Das fängt an zu stinken und für die Pflanzen ist es sagen wir mal ohne Bedeutung.
Kompostieren und Blumenerde draus herstellen wäre vielleicht eine Idee.
Aber warum sollte man sie ins Regenfass geben? Das fängt an zu stinken und für die Pflanzen ist es sagen wir mal ohne Bedeutung.
Kompostieren und Blumenerde draus herstellen wäre vielleicht eine Idee.
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
Zu dem Thema Schachtelhalmbrühe. Ich spritze seit ein paar Wochen regelmäßig zwar ein gekauftes Konzentrat nachdem ich Septoriabefall an verschiedenen Veronica hatte. Ich bilde mir ein es wirkt. Zwar nicht gegen bereits Befallenes, aber das was ich entfernt habe und nun neu austreibt ist bisher verschont. Weiß jemand ob die Kieselsäure sich negativ auf Mykorrhiza auswirkt oder ist das Wirkprinzip hier wirklich nur Stärkung der Blätter und nicht gegen Pilze.
- hobab
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Re: Kochendes Wasser gegen Schachtelhalm
Die Brühe stärkt die Zellwände etwas, aber toxisch für Pilze dürfte die nicht sein.
Hier schwirrt immer wieder die Idee rum, das Schachtelhalm in zwei Meter Tiefe wurzelt - Ackerschachtelhalm wurzelt nach dem meisten Quellen bis zu 1,50 m. Bis! Also in der Regel deutlich weniger, das ist auch meine Erfahrung gewesen, nach 80cm war Schluss. In Berlin haben wir Lehm und Sand - in Sand spielt der keine Rolle, außer wenn es verdichtete Lehmschichten tiefer im Boden gibt - nicht selten hier.
Saure Böden werden bevorzugt, aber nicht nährstoffarme. Lehmige Böden sind hier eher nährstoffreich und ich glaub auch eher das nicht die Säure des Bodens an sich Schachtelhalm fördert, eher das basische Böden tendenziell lockerer sind, was dem Equisetum ein Konkurrenzvorteil aus dem
Köcher nimmt.
Hier schwirrt immer wieder die Idee rum, das Schachtelhalm in zwei Meter Tiefe wurzelt - Ackerschachtelhalm wurzelt nach dem meisten Quellen bis zu 1,50 m. Bis! Also in der Regel deutlich weniger, das ist auch meine Erfahrung gewesen, nach 80cm war Schluss. In Berlin haben wir Lehm und Sand - in Sand spielt der keine Rolle, außer wenn es verdichtete Lehmschichten tiefer im Boden gibt - nicht selten hier.
Saure Böden werden bevorzugt, aber nicht nährstoffarme. Lehmige Böden sind hier eher nährstoffreich und ich glaub auch eher das nicht die Säure des Bodens an sich Schachtelhalm fördert, eher das basische Böden tendenziell lockerer sind, was dem Equisetum ein Konkurrenzvorteil aus dem
Köcher nimmt.
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