ich schreibe euch mal zu meinen Erfahrungen mit dem Revita. Vor 8 Jahren wurden hier zwei Pfirsiche gepflanzt, Südwand. Trockener sandiger kalkhaltiger Steinboden. Münchner Schotterebene.
Einer Revita. Nach den Wurzelschossern zu urteilen (die auch nach der Rhodung im Umkreis noch auftreten, eventuell Inra 2 als Unterlage. Auf jeden Fall Pflaume von den Blättern her.
Und ein Kernechter vom Vorgebirge, gleiche Unterlage.
Der Revita kräuselte auffallend weniger als der Kernechte. Aber sie kräuselten beide.
Der Kernechte ging dadurch kaputt, er wuchs auch kaum, so dass man das nicht wegschneiden konnte.
Der Revita wuchs deutlich mehr. Man konnte es wegschneiden und er wuchs trotzdem noch gut.
Beim Revita war dann das Problem, dass er extrem viele extrem große matschige Früchte hatte, viel zu viel für den kleinen Baum. Wenn ich die ausgedünnt habe, wurden die nur noch extrem größer.
Die Früchte waren extremst matschig, mehr Wasser als eine Gurke und geschmacklos. Die Haut konnte man sehr gut abziehen, die war bitter.
Lagerfähig war er gar nicht, nach 2 Tagen faulten sie im Kühlschrank. Die Früchte fingen dann bald auch ständig am Baum zu faulen an. Zuerst dachte ich noch, ich wäre zu spät mit der Ernte. Dann dachte ich die Wespen sind schuld, die da sofort reingefressen haben, sobald er nur bisschen reif war.
Dann stellte ich fest, dass die sogar schon innen ganz unreif braun und faulig sind.
Das war dann der Grund warum ich den auch abgesägt habe, weil die dann schon unreif innen verfaulten. Jede Frucht die letzten Jahre, man konnte also deswegen keinerlei Frucht mehr essen.
Eventell Frucht Monilia?
Aus Frust hab ich ihn dann nicht mehr ständig mit der Gießkanne gegossen und er ging dann auch kaputt.
Beim rausreißen stellten wir dann fest, dass der Baum kaum Wurzeln hatte.
Die Bäume hatten natürlich für unseren extrem trockenen Kies / Sandboden fast ohne Humus und ohne Bewässerung die falsche Unterlage. Da wo der drin war, ist jetzt ein ganz dickes Büschel von diesen Pflaumen Wurzelschossern raus gewachsen und ich bekomme die aus dem Beet fast gar nicht mehr weg, die wachsen wie die Pest überall rein.
Ich habe auch paar Kerne in die Büsche geschmissen und da wuchs dann plötzlich ein Pfirsich raus. Der lebt noch heute. in noch viel schlechterem Boden und kräuselt fast nicht. Die Früchte sind aber extrem spät reif und klein und total behaart und Ende September waren sie noch total sauer. Mein Mann hat ihn dann mal geköpft weil er nur noch oben in 4 Metern Blätter hatte... Jetzt warte ich drauf, dass er mal wieder blüht (er hat es überlebt) und ich doch mal probieren kann wie er schmeckt, wenn man wirklich lange wartet bis die Früchte reif sind oder versucht die etwas liegen zu lassen bis sie nachreifen (die faulen nicht).
Obwohl unser Boden extrem viel Kalk hat, wächst dieser Sämling doch deutlich robuster als die auf der Pflaumenunterlage.
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Revita und andere Pfirsichsorten (Gelesen 68857 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Revita und andere Pfirsichsorten
Bei dem massiven Fäulnisproblem würde ich aus der Ferne spontan an Fruchtmonilia und / oder Wanzenstich denken
- dmks
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Re: Revita und andere Pfirsichsorten
Revita ist bei mir der Totalausfall!
Kräuselkrankheit Null!
...sonst aber alles bis zum Absterben.
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- Schnefrin
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Re: Revita und andere Pfirsichsorten
Dito. Hier genau so, deswegen ist er auch rausgeflogen. Ich konnte das, was hätte ein Baum werden sollen, nach drei Standjahren mit der Hand aus dem Boden ziehen - er hatte kaum Wurzeln.
Gemüsegierhals, Sommergegner und "Schönwetter"-Leugner
Ich wohne dort, wo auf dem Regenradar immer das Wolkenloch ist.
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