Rib-2BW hat geschrieben: ↑15. Jun 2025, 19:22
Ich habe hier drei Kirschbäume. Alles so la la. Nicht wegen Spätfröste sondern eher wegen Inkompatibilitäten in der Befruchtung. Daher gehe ich Richtung Sauerkirschen.
Auch das ist keine Rettung. Ich liebe Sauerkirschen und habe aus diesem Grund zwei Bäume noch zu meiner überalterten, moniliaverseuchten Schattenmorelle gepflanzt. Eine Ungarische Traubige und noch eine resistente Sorte. und die Bäume stehen inzwischen sehr lange. Es gab noch nicht einmal eine wirklich zufriedenstellende Ernte. In diesem Jahr gute Blüte, nicht kalt, und wieder nichts.....
Und genau diese Frage wollte ich mal stellen, als ich das Thema aufschlug. Warum tragen die Sauerkirschen nicht richtig? Was kann man tun, um das zu verbessern??
Sie wachsen auch nicht übermäßig - und ich schneide eigentlich nicht. Ich weiß genau, dass die Bäume in meiner Kindheit auch nicht regelmäßig geschnitten wurden.
Es gibt auch nicht selbstbefruchtende Sorten auch wenn jetzt deine Sorten nicht darunter fallen. Ansonsten gibt es die Problematik des Edikettenquartetts, Spätfröste oder mangelde Bestäuberinsekten. Mein selbst veredelter Baum hat schon einen dichteren Behang als viele dieser normalen Kirschen
Rib-2BW hat geschrieben: ↑15. Jun 2025, 19:22
Ich habe hier drei Kirschbäume. Alles so la la. Nicht wegen Spätfröste sondern eher wegen Inkompatibilitäten in der Befruchtung. Daher gehe ich Richtung Sauerkirschen.
Sollte bei dir gut klappen, wenn sie keine starke Monilia kriegen.
Auf unserem Sandboden gehen Sauerkirschen nicht. Vier gepflanzt, vier tot. Vielleicht falsche Unterlage oder so, aber es gibt gar keine im Dorf, soweit ich weiß.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
o.k., Sandboden ist hier auch. Ich wusste garnicht, dass Sauerkirschen Ansprüche an den Boden stellen. Sollte ich es mal mit kalken versuchen??
Ich las eben auch noch, dass sie am einjährigen Holz tragen - also geschnitten werden MÜSSEN . Klingt jetzt nachvollziehbar, denn sie machen einen schwachen Neutrieb, da kann ja dann nichts Vernünftiges draus werden.
Die Befruchtung sollte kein Problem sein. Die alte Schattenmorelle blüht jedes Jahr sehr üppig und ist sicher als Befruchter gut. Die Ungarischen Traubige dürfte selbst fruchtbar sein. Und die Andere ist Topas oder Saphier, auch beide selbstfruchtbar und zusammen mit Schattenmorelle noch besser, so sagt Frau Google.
Also werde ich die Kirschbäume im Juli schneiden - das soll ja besser sein, als erst im Winter.
Gänselieschen hat geschrieben: ↑18. Jun 2025, 10:53
Sie wachsen auch nicht übermäßig
Meistens zu schwache Unterlagen. In Deutschland wird vorwiegend überzählige Plantagenware an Private verscheppert, im Container geliefert, in Italien oder Rumänien veredelt und schon im deutschen Gartenmarkt oder Baumschule. Baum niedrig, Preis hoch.
Hier werden sie jedes Jahr im Winter geschnitten und hängen aktuell brechend voll, kurz vor der Ernte.
Ich würde nicht im Sommer schneiden, da Wuchs gewünscht ist und nicht Baumschwächung/Baumverlust. Heftiger Schnitt im Sommer ist grundverkehrt, unabhängig davon was google sagt. Man behandelt doch auch nicht die Krone mit Herbizid. Lasst diesen heftigen Sommerschnitt sein, das ist Baumfrevel.
Moderater Sommerschnitt bei wüchsigen Bäumen im diesjähirgen Holz um die Belichtung der Früchte und damit die Farbe zu verbessern ist ok. Mehr nicht.
Gänselieschen hat geschrieben: ↑18. Jun 2025, 10:53
Sie wachsen auch nicht übermäßig
Meistens zu schwache Unterlagen. In Deutschland wird vorwiegend überzählige Plantagenware an Private verscheppert, im Container geliefert, in Italien oder Rumänien veredelt und schon im deutschen Gartenmarkt oder Baumschule. Baum niedrig, Preis hoch.
In der Birnenplantage eines Nachbardorfes (Wirtschaftsbetrieb nicht "Private") haben sich ein paar ganz neu gepflanzte gakelige Hochstamm-Williams zu den sonst dort üblichen Spindelbäumen gesellt und stachen regelrecht heraus.
Das musste ich mir von nahem ansehen, das Etikett und wohl auch der Baum stammte aus Polen. Das soll erst mal nichts heißen, ich will diese Bäume nicht abwerten.
Aber wen soll es da noch wundern bei Lebensmittelpreissteigerungen von 30% seit 2021 und Energieverteurung bis zu 50% dass die meisten halt schlichtweg sparen müssen und zu günstigen Angeboten greifen wo das noch geht.
Rib-2BW hat geschrieben: ↑15. Jun 2025, 19:22
Ich habe hier drei Kirschbäume. Alles so la la. Nicht wegen Spätfröste sondern eher wegen Inkompatibilitäten in der Befruchtung. Daher gehe ich Richtung Sauerkirschen.
Ähnliche Situation bei mir. Eine Regina und eine Kordia. Die Regina trägt in der Regel ein bisschen, die Kordia fast nichts. Andere Kirschbäume gibt und gab es in der Umgebung, die alle gut tragen. Im nahen Wald stehen Wildkirschen und Honigbienen sind auch genug da. Da ich vermute, dass einfach kein passender Befruchter in der Nähe ist, habe ich letztes Jahr eine Sunburst okuliert und da das eine selbstfruchtbare Sorte ist, ist sie auch für alle anderen Sorten ein guter Befruchter. Der Blühzeitraum müsste auch passen. Witzigerweise hat in ca. 80 Meter Luftlinie Entfernung im Frühjahr ein Nachbar eine Sunburst als Hochstamm gepflanzt. Ich bin gespannt, ob meine Rechnung aufgehen wird.
Gänselieschen hat geschrieben: ↑18. Jun 2025, 11:27
o.k., Sandboden ist hier auch. Ich wusste garnicht, dass Sauerkirschen Ansprüche an den Boden stellen. Sollte ich es mal mit kalken versuchen??
Ich las eben auch noch, dass sie am einjährigen Holz tragen - also geschnitten werden MÜSSEN . Klingt jetzt nachvollziehbar, denn sie machen einen schwachen Neutrieb, da kann ja dann nichts Vernünftiges draus werden.
Die Befruchtung sollte kein Problem sein. Die alte Schattenmorelle blüht jedes Jahr sehr üppig und ist sicher als Befruchter gut. Die Ungarischen Traubige dürfte selbst fruchtbar sein. Und die Andere ist Topas oder Saphier, auch beide selbstfruchtbar und zusammen mit Schattenmorelle noch besser, so sagt Frau Google.
Also werde ich die Kirschbäume im Juli schneiden - das soll ja besser sein, als erst im Winter.
Zunächst mal, jeder Baum, jede Pflanze stellen Bodenansprüche. Aber lass dir nicht einreden dass Kirsche auf Sandboden nicht geht.
Ich habe kürzlich während der Bahnfahrt viel aus dem Fenster geschaut. Nach dem frischen, üppigen Grün des Thüringer Waldes sah ich bis Berlin nur noch dürregestresste Landschaften. Das war kein schöner Anblick.
Auf Sandboden muss in der Regel mehr gedüngt werden und auch alle paar Tage musst du deine jungen Bäumchen ordentlich wässern. Zwo 10-L-Gießkannen Minimum.
Sollte ich es mal mit kalken versuchen?
Eine Bodenanalyse kann dir dahingehend viele Antwort geben
Hast du nicht ein Bild von deinen Sorgenkindern? Dann lässt sich mehr sagen. Monilia ist übrigens ein relativ sortenunabhängiges Problem, da hilft nur Spritzung.
Obstliebhaber hat geschrieben: ↑18. Jun 2025, 12:52
Das soll erst mal nichts heißen, ich will diese Bäume nicht abwerten.
Die Wertung ist, dass solche Sauerkischen auf schwacher Unterlage stehen, denn die Plantagen-Hauptkunden in Europa wollen schwache Unterlagen. Davon gehen dann ein paar Restbäume in den Privatverkauf. Ob billig oder teuer ist da egal, der Zweck und Weg dieser Ware orientiert sich an diesem Schema.
Es gibt natürlich schon noch andere Baumschulen mit anderer Ware. Die Chance ist eben trotzdem hoch, dass man bei ersterem landet. Die Frage war nach anhaltend schwachem Wuchs - da wäre das die erste Begründungsvermutung. Ändern kann die Unterlage nachträglich leider nicht mehr, wäre also endgültig.
Der Baum kann genausogut auf mittelstarker oder starker Unterlage stehen, wir wissen es nicht, alles andere ist Vermutung.
In Brandenburg werden auf rund 300 Hektar Kirschen angebaut. Tendenz rückläufig. Sandböden und Kirsche müssen sich nicht zwingend ausschließen.
Bodenverbesserung ist Pflicht, Kompost, Gründünger, Humusaufbau, Wasserspeichervermögen usw.
Obstliebhaber hat geschrieben: ↑18. Jun 2025, 14:18
In Brandenburg werden auf rund 300 Hektar Kirschen angebaut. Tendenz rückläufig. Sandböden und Kirsche müssen sich nicht zwingend ausschließen.
Betrifft jetzt nicht den Erwerbsanbau mit seinen kleinwüchsigen Exemplaren, aber hier im Sand (Urstromtal, Sander), sind die Kirschen im Schnitt deutlich robuster als Kernobst. Explizit bzgl. Trockenheit.
Klar, auf Kirschunterlage sind Kirschen gut sandgeeignet, Vogelkirsche geht über 3m tief und kommt relativ gut an Feuchtigkeit. Man lässt sich bei Kirschen leicht täuschen, weil das obere Wurzelsystem gerne an der Erdoberfläche bleibt und dabei sogar sichtbar ist. Ich habe auch den subjektiven Eindruck, dass Zweigmonilia aus welchen Gründen auch immer auf Sand bei gleicher Sorte weniger stark ist wie auf schweren Böden.