Heute Krasnolawjanski geerntet. Süsser denn je, bereits vor der Vollreife süss. Wer Süssbeeren will, ist damit wirklich genau richtig. Das Idealobst, wenn man sie frisch und süss mag, aber das Stachelbeeraroma nicht mag, das hat sie nämlich nicht. Ich werd sie behalten, es ist eine gute Ergänzung.
Auch dieses Jahr, wo der Strauch etwas grösser ist, bleiben die Beeren aber klein, obwohl der Behang gering ist, an Überbehang liegts also nicht. Die Beeren bleiben auch etwas hart. Sie macht den Eindruck, als hätte sie viel r. divaricatum oder anderes ribes Erbgut, weniger Ribes uva-crispa Anteile. Weitere Nachteile haben sich nicht gezeigt, etwa eine Sonnenbrandanfälligkeit.
"Süsse Lea" ist fast abgeerntet. Etwas Überbehang, dafür ist die Sorte leider anfällig, deshalb auch untergrössige Beeren. Aber volles Stachelbeeraroma, ausgewogen süssauer und zu viele Stacheln für bequeme Ernte. Tja, man kann nicht alles haben.
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Stachelbeeren (Gelesen 255312 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Stachelbeeren
Das klingt sehr interessant, cydorian! Sind die beiden genannten Sorten mehltautolerant oder sogar -resistent?
Was Krasnolawjanski angeht: An welchem Standort steht sie bei dir?
Ganz liebe Grüße,
Walt
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Re: Stachelbeeren
Mehltau an meinem Standort noch nie beobachtet. Schwerer Boden, Sonne ab 11 Uhr bis Sonnenuntergang. Krasnolawjanski hab ich testweise an drei Standorten gepflanzt, an anderen beiden Standorte sind die Pflanzen aber noch kleiner, Mehltau ist da aber auch nicht zu sehen. Alle ziemlich sonnig, nicht windoffen.
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Re: Stachelbeeren
Vielen Dank für Deine Antwort, cydorian! Das hört sich nach guten Voraussetzungen an 
Wir haben hier auch recht schweren Lehmboden (Toniger Lehm), ich konnte bisher ebenfalls keinen Mehltau an den Stachelbeeren sehen (2x Hinnonmäki, 3x unbekannt mit Blattfall und regelmäßigem Fruchtabwurf ab 4 W. nach Blüte, 2x Houghton mit sehr gesundem Wuchsverhalten und mittelmäßigem Ertrag).
Mal schauen, vielleicht wird die Stachelbeersammlung bald erweitert
Guten Wochenstart!
Gruß,
Walt

Wir haben hier auch recht schweren Lehmboden (Toniger Lehm), ich konnte bisher ebenfalls keinen Mehltau an den Stachelbeeren sehen (2x Hinnonmäki, 3x unbekannt mit Blattfall und regelmäßigem Fruchtabwurf ab 4 W. nach Blüte, 2x Houghton mit sehr gesundem Wuchsverhalten und mittelmäßigem Ertrag).
Mal schauen, vielleicht wird die Stachelbeersammlung bald erweitert

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Re: Stachelbeeren
Hast du Zuckerwerte gemessen?
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Re: Stachelbeeren
Hier beginnen langsam auch die ersten reif werden. Kamenjar hätte ich wahrscheinlich noch etwas hängen lassen können. Aber da fast ein drittel die Früchte an anderen Sträuchern gekocht ist wollte wenigstens etwas probieren.
In der Mitte die russische Riesenbeere. Die erste Früchte, drei Jahre nach der Pflanzung.
Und die verkochte Beeren.. an mehrere Buschen.
(ich glaube die Reihenfolge ist verkehrt)

In der Mitte die russische Riesenbeere. Die erste Früchte, drei Jahre nach der Pflanzung.
Und die verkochte Beeren.. an mehrere Buschen.
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Re: Stachelbeeren
Stand heute, 23.6. haben die russischen knapp 60° OE mit dem Refraktometer gemessen. Das ist untere Mitte bzw. obere Unterklasse, gemessen an meinen anderen Sorten. Wie schon in meinem früheren Beitrag vermutet ist der Süsseindruck nicht wegen viel Zucker stark, sondern wegen wenig bzw. sehr früh abgebauter Säure.
Auffallend ist auch das starke r. divaricatum - Verhalten: Harte Schalen, die den Eindruck von Unreife machen, aber dann plötzlich aufplatzen. Ein krasser Gegensatz zu den alten englischen Sorten, die leider wegen importierten amerikanischem Stachelbeermehltau ausser Mode kamen, die waren regelrecht zart und die Schale kaute sich nahtlos mit dem Fruchtfleisch. Leider ist diese englische Tradition bei allen neueren Sorten nicht gerade bestimmend. Wer die Ernte verarbeitet, hat aber dadurch keinen Nachteil. Marmeladenmaische durch die Passiermühle gedreht, schon ist sie weg, die harte Schale.
Süsse Lea liegt gerade bei 70*, trotz Überbehang. Immer noch volles Aroma, beginnt aber, abzubauen. Jetzt ist optimale Stachelbeermarmeladenzeit für diese Sorte. So wie sie wuchert sollte man sie eigentlich ein- oder zweitriebig ziehen.