Es ist zwar natürlich, dass viele Stauden in Mitteleuropa im Spätfrühling und Frühsommer ihre Hauptblütezeit haben. Dennoch finde ich das Hochsommerblüher verhältnismäßig rarer geworden sind. Denn typische Standorte mit zahlreichen Hochsommerblühern in der freien Landschaft sind:
- Moore und Heiden: Hier finden sich unter anderem Heidekraut (Calluna, Erica) und Teufelsabbiss (Succisa pratensis).
- Trocken- und Magerrasen: mit Pflanzen wie Dost (Origanum), Skabiosen (Scabiosa) und Wilde Möhre (Daucus carota).
- Lichte Wälder und Waldsäume: Diese Standorte bieten Raum für Hochstauden und typische Schattenstauden wie den Wald-Ziest (Stachys sylvatica).
- Feuchte Standorte und Gräben: Auch hier sind Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und diverse Hochstaudenfluren zu finden.
Viele dieser wertvollen Lebensräume sind jedoch stark rückläufig. Ursachen dafür sind Entwässerung, intensive Düngung, zu häufige oder zu seltene Mahd, Torfabbau und mangelnde Pflege. Dies führt dazu, dass sich Hochsommerblüher vielerorts an schmalere Rückzugsorte wie Straßenränder und Waldsäume beschränken. Daher erachte ich es als wichtig, dass man im Garten darauf achtet kein "Sommerloch" zu haben.
Ich habe dieses Thema aufgegriffen, weil mir aufgefallen ist, wie stark die Anzahl der Hummeln im Garten nach der Lindenblüte zugenommen hat. Das empfinde ich als alarmierend, da es darauf hindeutet, dass an anderen Stellen kaum noch Nahrung für sie zu finden ist.
Das geht es zwar um die Honigbiene, aber Hummeln und Honigbienen sind durchaus vergleichbar:
Quelle: https://www.hlnug.de/fileadmin/dokument ... ericht.pdfFür die Bestäubung im Obstbau und in der Landwirtschaft sind hiermit die wichtigsten Zeit-
räume abgedeckt, insbesondere das Frühjahr. In der Bienenhaltung ist jedoch die Sommer- und
Herbstaufbautracht (etwa ab der Sommersonnenwende) eine zweite, äußerst wichtige Phase im
Bienenjahr, da hier am häufigsten Trachtlücken entstehen. Nach der Lindenblüte als letzte Mas-
sentracht ist nur noch die sogenannte „Läppertracht“ vorhanden, also eine Vielzahl an unter-
schiedlichen (Garten-) Blumen und Sträuchern, zu denen wenig phänologische Daten vorlie-
gen. An dieser Stelle sind weitere Untersuchungen notwendig, um auch die Vorbereitungen für
die Winterruhe zu berücksichtigen.
Quelle:https://www.researchgate.net/profile/Ha ... 7Z.gnj9PGcDies beginnt im zeitigen Frühjahr mit den Weiden entlang den Kanälen und Flüssen, setzt sich fort mit Spitz- und Bergahorn, Obstbäumen, Roßkastanie und Robinie. Dann kommt das Wohnbau-Abstandsgrün der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zum Tragen: weite Flächen mit Cotoneaster bieten Nektar und Pollen im Überfluß. Haupttracht ist in vielen Städten die Linde, die in verschiedenen Arten über einen Monat lang blüht. Einige Exoten wie Schnurbaum oder Euodie geben den Bienen Kleinarbeit, und auf den Brachflächen bringt Goldrute im Herbst noch einmal einen satten Ertrag.
Tatsächlich profitieren von diesem Angebot nicht nur Honigbienen. Wildbienen mit einem weiten Nahrungspflanzenspektrum nutzen diese Nahrungsquellen mit, und insbesondere Hummeln vermögen in der Stadt ebenfalls eher zu überleben als in der freien „Natur“ mit ihren großen Trachtlücken. Hinzu kommt, dass es vor allem in älteren, nicht hoch gestylten Städten genügend Hohlräume gibt, in denen sich Bienen unbemerkt ansiedeln können. Aus Berlin sind dem Autor aus seiner früheren Tätigkeit im Hymenopteren-Einsatzdienst etliche Standorte bekannt, an denen verwilderte Honigbienenvölker teilweise über Jahrzehnte ungestört überleben und sich entwickeln konnten.
@Rokko Ich hätte angenommen im Steingarten blüht es auch im Hochsommer ? Kommt aber natürlich darauf an, ob der Steingarten eher alpin inspiriert ist oder eher mediterran oder sich an heimsichen Mager und Trockenrasen oder Felsfluren anlehnt. Denn bspw Sedum album und acre blühen aktuell sehr üppig und auch der Thymian. In meinem Kiesgarten, denn ich als Unterform des Steingarten betrachten würde blüht jetzt die Aster Mönch und Calamintha Triumphator sehr fleißig.