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Was tun bei fremden Honigbienen? (Gelesen 14798 mal)
Moderator: partisanengärtner
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Zufällig vorgestern drauf gestoßen:
‘Could become a death spiral’: scientists discover what’s driving record die-offs of US honeybees
Daraus:
"...But the discovery of amitraz-resistant mites in hives does not mean they alone were responsible for all of last year’s record die-offs. A combination of factors is likely to be causing successive colony deaths among US bees, including the changing climate, exposure to pesticides, and less food in the form of pollen and nectar as monocrop farming proliferates. Many US beekeepers now expect to lose 30% of their colony or more every year.
These wider combined factors are also devastating for wild pollinators and native bee species – and honeybees, which are closely monitored by their keepers, may be acting as a canary in the coalmine for pressures affecting insects more generally.
Paul Hetherington, of the charity Buglife, says honeybees are in effect “a farmed animal as opposed to wild bees, but they will be suffering from the same stresses as their wild cousins, in particular loss of good habitat, climate stress, chemical stress, light.
Adee says: “We had mites for 20 years, and we never had over 3% losses.” He believes there is a “combination of things” that makes the bees more stressed and the mites more deadly.
He cites the use of neonicotinoid insecticides in the US, which harm bees’ nervous system, paralysing and ultimately killing them. Some researchers have warned of neonicotinoids causing another “silent spring”, referring to Rachel Carson’s 1962 book on the effects of the insecticide DDT on bird populations.
...
Due to government staffing cuts, the USDA team were unable to analyse pesticides in the hives and asked bee experts at Cornell University to carry out the research, with the results still to be published. ..."
Zur Pestizid-Untersuchung:
Experts investigate cause of massive honeybee colony die-offs
‘Could become a death spiral’: scientists discover what’s driving record die-offs of US honeybees
Daraus:
"...But the discovery of amitraz-resistant mites in hives does not mean they alone were responsible for all of last year’s record die-offs. A combination of factors is likely to be causing successive colony deaths among US bees, including the changing climate, exposure to pesticides, and less food in the form of pollen and nectar as monocrop farming proliferates. Many US beekeepers now expect to lose 30% of their colony or more every year.
These wider combined factors are also devastating for wild pollinators and native bee species – and honeybees, which are closely monitored by their keepers, may be acting as a canary in the coalmine for pressures affecting insects more generally.
Paul Hetherington, of the charity Buglife, says honeybees are in effect “a farmed animal as opposed to wild bees, but they will be suffering from the same stresses as their wild cousins, in particular loss of good habitat, climate stress, chemical stress, light.
Adee says: “We had mites for 20 years, and we never had over 3% losses.” He believes there is a “combination of things” that makes the bees more stressed and the mites more deadly.
He cites the use of neonicotinoid insecticides in the US, which harm bees’ nervous system, paralysing and ultimately killing them. Some researchers have warned of neonicotinoids causing another “silent spring”, referring to Rachel Carson’s 1962 book on the effects of the insecticide DDT on bird populations.
...
Due to government staffing cuts, the USDA team were unable to analyse pesticides in the hives and asked bee experts at Cornell University to carry out the research, with the results still to be published. ..."
Zur Pestizid-Untersuchung:
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Eigentlich beteilige ich mich nicht an Diskussionen, die mehr von einer Ideologie als durch Sachargumente bestimmt werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Imkerei und die Honigbiene nicht für den Rückgang der Wildbienen verantwortlich sind. Die Wildbienen und viele andere Insekten, Vögel usw. leiden durch den Verlust der erforderlichen Biotope. Das sind auch und ganz besonders Flächen, die durch extensive Landwirtschaft erst entstanden sind, diese werden immer weniger. Auch wenn es diese gäbe würden Imker die kaum nutzen. Sie fahren zu großen Trachtflächen Rapsfelder, Obstplantagen. Hier werden auch rekultivierte Tagebauflächen genutzt, die zu DDR Zeiten komplett mit Robinien aufgeforstet wurden. Ich weiß von einen Imker, dass es Vorschriften gibt welchen Abstand er von Naturschutz gebieten halten muss.
Viele essen gern mal Honig, ich auch, wenn wir es den Imkern schwermachen oder mit Verbote überziehen, wird viel mehr aus dem Ausland importiert. Ob und welche Vorschriften zum Schutz der Natur gibt ist doch sehr ungewiss.
Viele essen gern mal Honig, ich auch, wenn wir es den Imkern schwermachen oder mit Verbote überziehen, wird viel mehr aus dem Ausland importiert. Ob und welche Vorschriften zum Schutz der Natur gibt ist doch sehr ungewiss.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
@Gartenplaner dem ersten Text nach wäre also ist die Honigbiene als eine Art "Kanarienvogel im Kohlebergwerk" für die Wildbienen in den USA zu betrachten, welche unter ähnlichen Problem leiden.
Und ich denke auch nicht das man die Imkerei für die Probleme zur Verantwortung ziehen kann:
Und ich denke auch nicht das man die Imkerei für die Probleme zur Verantwortung ziehen kann:
Was die “combination of things” angeht denke ich es wird vorallem Lebensraumverlust durch vielfältige Ursachen (wie intensive Landwirtschaft, Pestizideinsatz und Flächenversiegelung). Bei den gehaltenen Bienen könnte auch die Züchtung die auf Ertrag optimiert ist dazuführen, das Sie weniger Zeit mit Eigenpflege ( für den Ertrag zunächst nutzlos) nutzen, gibt es dazu Erkenntnisse ?sempervirens hat geschrieben: ↑9. Jul 2025, 10:25
Auch wenn die Honigbienenpopulation in Deutschland seit 2002 einen Höchststand erreicht hat, war die Anzahl der Bienenvölker um 1900 historisch gesehen sogar noch deutlich höher. Trotzdem war damals die Menge und Vielfalt der Wildbienen noch wesentlich größer. Dies unterstreicht, dass – obwohl Honigbienen in bestimmten Situationen eine Konkurrenz darstellen können – der Lebensraumverlust durch vielfältige Ursachen (wie intensive Landwirtschaft, Pestizideinsatz und Flächenversiegelung) nach wie vor als die Hauptursache für den Rückgang der Wildbienen zu nennen ist. Es ist ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren, bei dem der Verlust an Lebensraum und Nahrungsgrundlagen die gravierendste Rolle spielt.
Zuletzt geändert von sempervirens am 10. Jul 2025, 15:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
So eine Aussage.sempervirens hat geschrieben: ↑10. Jul 2025, 15:36 @Gartenplaner dem ersten Text nach wäre also ist die Honigbiene als eine Art "Kanarienvogel im Kohlebergwerk" für die Wildbienen in den USA zu betrachten
...
Wobei man denke ich, sich vor Augen halten muß, daß in den USA einiges anders ist als in der EU.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Bezogen hierauf: “a farmed animal as opposed to wild bees, but they will be suffering from the same stresses as their wild cousins, in particular loss of good habitat, climate stress, chemical stress, light."
Ich glaube wie hier in DE monitoren unsere Wildbienen schon ganz gut in den USA wird das vermutlich weniger gemacht
Ich glaube wie hier in DE monitoren unsere Wildbienen schon ganz gut in den USA wird das vermutlich weniger gemacht
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Wobei ich "loss of good habitat" da irgendwie merkwürdig finde, da es ja um vom Menschen gehaltene Honigbienen geht.
Und es werden in den USA tausende Honigbienenvölker durch die Gegend hin und her gekarrt, um zu Blütezeiten von Obst, Mandelbäume in Kalifornien z.B. und anderem zur Stelle zu sein, also Nahrungsmangel und Mangel an Lebensraum/Nistmöglichkeiten sind bei Honigbienen doch sehr reduziert.
Und es werden in den USA tausende Honigbienenvölker durch die Gegend hin und her gekarrt, um zu Blütezeiten von Obst, Mandelbäume in Kalifornien z.B. und anderem zur Stelle zu sein, also Nahrungsmangel und Mangel an Lebensraum/Nistmöglichkeiten sind bei Honigbienen doch sehr reduziert.
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Das Befruchten von vielen Quadratkilometer Monokultur ohne Unterwuchs mit währenddessen erfolgenden Spritzungen gegen Pilzkrankheiten und sonstige Schädlinge halte ich nicht für einen halbwegs insektentauglichen Lebensraum. Massive Teilungen in der "arbeitsfreien" Zeit und Pollenersatzfutter kann diese Industrie gerade über Wasser halten.
Das sich in den Gebieten keine verwilderten Völker oder andere Bestäuber halten ist zu erwarten.
Ohne die industrielle Bienenhaltung würden diese Zustände wohl gar nicht möglich sein.
Dann würden aber unsere Mandeln deutlich mehr kosten.
Weiß auch nicht wie lange ein Homo Sapiens leben würde wenn man ihm pro Generation nur je Hamburgerbrötchen, Pizza, Poppcorn und Currywurst geben würde. Für die Brut halt durch den Cutter gejagt.
Als Schonkost zur Vermehrung vielleicht noch Soilent Green.
Das sich in den Gebieten keine verwilderten Völker oder andere Bestäuber halten ist zu erwarten.
Ohne die industrielle Bienenhaltung würden diese Zustände wohl gar nicht möglich sein.
Dann würden aber unsere Mandeln deutlich mehr kosten.
Weiß auch nicht wie lange ein Homo Sapiens leben würde wenn man ihm pro Generation nur je Hamburgerbrötchen, Pizza, Poppcorn und Currywurst geben würde. Für die Brut halt durch den Cutter gejagt.

Als Schonkost zur Vermehrung vielleicht noch Soilent Green.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Danke thuja für den Link, durchaus lohnenswert zu lesen. Zur Ehrenrettung der ARD zitiere ich mal aus deinem
Link: „dabei sind es diese Birnenanbauer selbst, die seit 1980 mit ihrem exzessiven Einsatz veralteter Breitband-Insektizide die Imker mit ihren Bienen aus dem kleinen Anbaugebiet vertrieben, und das ist den Obstbauern sehr wohl bewußt, was sie da tun. Sie sind keine Opfer eines anderweitigen Chemieeinsatzes, sie spritzen die Bienen selber tot.“ was anderes wurde ja auch nicht behauptet, auch nicht das es heute noch so ist.
Ob nun alles was im Link gesagt wird stimmt - da müsste man auch die Antwort zu lesen, wenn es eine gibt. Aber das artet mit zu sehr in Glaubenskrieg aus
Link: „dabei sind es diese Birnenanbauer selbst, die seit 1980 mit ihrem exzessiven Einsatz veralteter Breitband-Insektizide die Imker mit ihren Bienen aus dem kleinen Anbaugebiet vertrieben, und das ist den Obstbauern sehr wohl bewußt, was sie da tun. Sie sind keine Opfer eines anderweitigen Chemieeinsatzes, sie spritzen die Bienen selber tot.“ was anderes wurde ja auch nicht behauptet, auch nicht das es heute noch so ist.
Ob nun alles was im Link gesagt wird stimmt - da müsste man auch die Antwort zu lesen, wenn es eine gibt. Aber das artet mit zu sehr in Glaubenskrieg aus
Berlin, 7b, Sand
Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Danke Marianna
Partisanengärtner, "Blühstreifen aus Baumarktsamentüten" kenne ich nicht, bezweifle aber, daß sie meinen Ansprüchen genügen würden
Sempervirens, so ähnlich wie von dir am Beispiel einer Staudenpflanzung beschrieben funktioniert das hier mit dem Blühstreifen auch. "Pflügen und einsäen" (mit was auch immer) hätte schon deshalb nicht funktioniert weil der Untergrund aus verdichtetem Recycling-Schotter besteht. Die breiteste Stelle ist maximal 1,2 m, insgesamt sind es nicht mehr als ca. 30 m2 in Südlage.
Es ist ein noch nicht abgeschlossenes Experiment, was dort geht und was nicht. Der Bereich ist zum schmalen Vorgarten (mit richtiger Erde) nur durch Feldsteine abgegrenzt, die Übergänge größtenteils fließend.
Es wachsen dort viele Natternköpfe (gestern Verblühtes partienweise zurückgeschnitten, so blühen sie bis in den Herbst weiter), Malva moschata (M. sylvestris tut sich noch schwer), niedrige Katzenminze, Teppiche aus Sedum album und einer etwas größeren Art * (höhere dahinter im Vorgarten), (endlich) die ersten Wiesenmargeriten (und eine erste Kornblume), Geranium (pratense, himalayense und ein kleines Wildes), eine erste Vexiernelke, Kamille, eine erste Hesperis matronalis, einjähriges Alyssum hält sich durch Selbstaussaat, Stachys byzantina, eine aus dem Vorgarten eingewanderte hellblaue Wildastern-Hybride, Bergbohnenkraut, Veronica officinalis/Heileisenkraut, viel Purpur-Leinkraut, Jungfer im Grünen/Nigella damascena bleibt dort winzig, hält sich aber tapfer, Teppichglockenblumen (C. poscharskyana), erste Rapunzel- und Wiesenglockenblumen, (noch vereinzelt) Verbena bonariensis u. a.
Noch nicht solange dabei aber meisterhaft unter diesen Bedingungen ist eine niedrige Skabiose (alpina oder japonica?), die sich gut weiterverbreitet und mit Rückschnitt bis in den Spätherbst blüht.
Direkt am Gartentor, wo es etwas weniger verdichtet ist, wachsen u. a. Veronica longifolia, Fingerhut und Akeleien. In etwas beschattereren Teilen und/oder an größeren Steinen als Feuchtigkeitsspeicher Mutterkraut, Borretsch, Günsel, niedriger Beinwell (irgendwas mit "... Blue") u. a. Letzterer blüht meist schon Mitte/Ende März und ist dann sehr begehrt.
Geophyten gibt´s im Vorgarten und Krokusse z. B. versamen sich hoffentlich bald auch in den Streifen. Dort blühen grade die ersten Allium sphaerocephalon, als nächstes Zwiebelgewächs teste ich Schnittlauch.
Manches wächst und/oder versamt sich aus dem Vorgarten in den Blühstreifen, z. B. eine niedrige Lamium-Sorte, vereinzelt Teppich-Phlox und Lavendel u. a. Viel stammt aus Saatgut aus dem (nicht nur eigenen) Garten, ein paar Pflanzen sind mit etwas Humusbeigabe gepflanzt, andere von irgendwo angeflogen. Zur Bodenschattierung und Steigerung des Humusgehalts verteile ich zurückgeschnittene Pflanzenteile zwischen den Pflanzen. Langsam wächst alles besser und auch dichter zusammen.
Manches hat noch nicht via Aussaat geklappt, z. B. Phacelia, C. trachelium und Wegwarte, auch auf den sonst bei jeder Zwischenbrache aufploppenden P. somniferum warte ich bisher vergeblich, helfe jetzt nochmal durch Saat nach.
Wild, extensiv oder natürlich ist da nichts: Es gibt ein Farbschema, *kein* Gras und anderes Unerwünschte (wird akribisch gezupft), bei länger anhaltender Trockenheit wird nachts alle ein, zwei Wochen auch mal gegossen (sonst würde nicht mal Sedum album überleben). Verblühtes schneide ich wg. Ästhetik und verlängerten Blütezeiten regelmäßig raus, im Fall seltenerer Pflanzen finden sich dafür Abnehmer bzw. hat sich (nicht nur) der Natternkopf schon von selbst in der Umgebung verbreitet. Anderes, das gut funktioniert, wird an anderer Stelle des Blühstreifens gezielt wieder ausgesät/weiter verbreitet.
Es gibt Regeln und Beschränkungen: Hydranten, Haus- und Gartentür müssen zugänglich, Fahrbahnmarkierungen sichtbar, ein Streifen direkt an der Straße (wo eh alles plattgefahren würde) für Passanten und Regenwasserabfluß frei bleiben. Die Müllmänner geben sich alle Mühe, nichts zu zertreten
, trotzdem ist es besser, an manchen Stellen nur Trittfestes zu haben 
Arbeit macht das ganze natürlich in dieser Form auch, ca. alle zwei Wochen zwei bis drei Stunden. Die Freude daran überwiegt aber bei weitem: Wenn ich vor die Tür trete oder nachhause komme geht mir das Herz auf weil es gut aussieht *und* insektenwuselig ist
Fotos kann ich aus Anonymitätsgründen leider nicht zeigen (m. W. gibt es heutzutage Programme, die bei Fotos den Ursprungsort anzeigen
)
Es gibt im Dorf inzwischen mehrere Blühstreifen, blühende Vorgärten und einzelne "Blüteninseln", größtenteils auf anderem Untergrund und daher auch mit anderen Pflanzen. M. E. ergänzen sie sich ganz gut und bieten insgesamt wandernden Insekten (und hoffentlich Fledermäusen!) zumindest eine kleine "Raststättenerfrischung" auf ihrem Weg zu den echten Insektenparadiesen.
Grundsätzlich gilt aber weiterhin: Garten (und Gartenähnliches) gehört zum Bereich *Kultur* und kann echte Natur niemals ersetzen. Das wichtigste Anliegen aller, die Ökosysteme und Wildtiere erhalten wollen, sollte daher sein, die Reste der noch vorhandenen Habitate zu schützen. - Danke für eure Lesegeduld!
* Nachtrag: Die etwas höheren Sedumteppiche in Weiß, Hell- und Dunkelrosa heißen Sedum spurium. Grade hier gelernt, Pur bildet

Partisanengärtner, "Blühstreifen aus Baumarktsamentüten" kenne ich nicht, bezweifle aber, daß sie meinen Ansprüchen genügen würden

Sempervirens, so ähnlich wie von dir am Beispiel einer Staudenpflanzung beschrieben funktioniert das hier mit dem Blühstreifen auch. "Pflügen und einsäen" (mit was auch immer) hätte schon deshalb nicht funktioniert weil der Untergrund aus verdichtetem Recycling-Schotter besteht. Die breiteste Stelle ist maximal 1,2 m, insgesamt sind es nicht mehr als ca. 30 m2 in Südlage.
Es ist ein noch nicht abgeschlossenes Experiment, was dort geht und was nicht. Der Bereich ist zum schmalen Vorgarten (mit richtiger Erde) nur durch Feldsteine abgegrenzt, die Übergänge größtenteils fließend.
Es wachsen dort viele Natternköpfe (gestern Verblühtes partienweise zurückgeschnitten, so blühen sie bis in den Herbst weiter), Malva moschata (M. sylvestris tut sich noch schwer), niedrige Katzenminze, Teppiche aus Sedum album und einer etwas größeren Art * (höhere dahinter im Vorgarten), (endlich) die ersten Wiesenmargeriten (und eine erste Kornblume), Geranium (pratense, himalayense und ein kleines Wildes), eine erste Vexiernelke, Kamille, eine erste Hesperis matronalis, einjähriges Alyssum hält sich durch Selbstaussaat, Stachys byzantina, eine aus dem Vorgarten eingewanderte hellblaue Wildastern-Hybride, Bergbohnenkraut, Veronica officinalis/Heileisenkraut, viel Purpur-Leinkraut, Jungfer im Grünen/Nigella damascena bleibt dort winzig, hält sich aber tapfer, Teppichglockenblumen (C. poscharskyana), erste Rapunzel- und Wiesenglockenblumen, (noch vereinzelt) Verbena bonariensis u. a.
Noch nicht solange dabei aber meisterhaft unter diesen Bedingungen ist eine niedrige Skabiose (alpina oder japonica?), die sich gut weiterverbreitet und mit Rückschnitt bis in den Spätherbst blüht.
Direkt am Gartentor, wo es etwas weniger verdichtet ist, wachsen u. a. Veronica longifolia, Fingerhut und Akeleien. In etwas beschattereren Teilen und/oder an größeren Steinen als Feuchtigkeitsspeicher Mutterkraut, Borretsch, Günsel, niedriger Beinwell (irgendwas mit "... Blue") u. a. Letzterer blüht meist schon Mitte/Ende März und ist dann sehr begehrt.
Geophyten gibt´s im Vorgarten und Krokusse z. B. versamen sich hoffentlich bald auch in den Streifen. Dort blühen grade die ersten Allium sphaerocephalon, als nächstes Zwiebelgewächs teste ich Schnittlauch.
Manches wächst und/oder versamt sich aus dem Vorgarten in den Blühstreifen, z. B. eine niedrige Lamium-Sorte, vereinzelt Teppich-Phlox und Lavendel u. a. Viel stammt aus Saatgut aus dem (nicht nur eigenen) Garten, ein paar Pflanzen sind mit etwas Humusbeigabe gepflanzt, andere von irgendwo angeflogen. Zur Bodenschattierung und Steigerung des Humusgehalts verteile ich zurückgeschnittene Pflanzenteile zwischen den Pflanzen. Langsam wächst alles besser und auch dichter zusammen.
Manches hat noch nicht via Aussaat geklappt, z. B. Phacelia, C. trachelium und Wegwarte, auch auf den sonst bei jeder Zwischenbrache aufploppenden P. somniferum warte ich bisher vergeblich, helfe jetzt nochmal durch Saat nach.
Wild, extensiv oder natürlich ist da nichts: Es gibt ein Farbschema, *kein* Gras und anderes Unerwünschte (wird akribisch gezupft), bei länger anhaltender Trockenheit wird nachts alle ein, zwei Wochen auch mal gegossen (sonst würde nicht mal Sedum album überleben). Verblühtes schneide ich wg. Ästhetik und verlängerten Blütezeiten regelmäßig raus, im Fall seltenerer Pflanzen finden sich dafür Abnehmer bzw. hat sich (nicht nur) der Natternkopf schon von selbst in der Umgebung verbreitet. Anderes, das gut funktioniert, wird an anderer Stelle des Blühstreifens gezielt wieder ausgesät/weiter verbreitet.
Es gibt Regeln und Beschränkungen: Hydranten, Haus- und Gartentür müssen zugänglich, Fahrbahnmarkierungen sichtbar, ein Streifen direkt an der Straße (wo eh alles plattgefahren würde) für Passanten und Regenwasserabfluß frei bleiben. Die Müllmänner geben sich alle Mühe, nichts zu zertreten


Arbeit macht das ganze natürlich in dieser Form auch, ca. alle zwei Wochen zwei bis drei Stunden. Die Freude daran überwiegt aber bei weitem: Wenn ich vor die Tür trete oder nachhause komme geht mir das Herz auf weil es gut aussieht *und* insektenwuselig ist

Fotos kann ich aus Anonymitätsgründen leider nicht zeigen (m. W. gibt es heutzutage Programme, die bei Fotos den Ursprungsort anzeigen

Es gibt im Dorf inzwischen mehrere Blühstreifen, blühende Vorgärten und einzelne "Blüteninseln", größtenteils auf anderem Untergrund und daher auch mit anderen Pflanzen. M. E. ergänzen sie sich ganz gut und bieten insgesamt wandernden Insekten (und hoffentlich Fledermäusen!) zumindest eine kleine "Raststättenerfrischung" auf ihrem Weg zu den echten Insektenparadiesen.
Grundsätzlich gilt aber weiterhin: Garten (und Gartenähnliches) gehört zum Bereich *Kultur* und kann echte Natur niemals ersetzen. Das wichtigste Anliegen aller, die Ökosysteme und Wildtiere erhalten wollen, sollte daher sein, die Reste der noch vorhandenen Habitate zu schützen. - Danke für eure Lesegeduld!
* Nachtrag: Die etwas höheren Sedumteppiche in Weiß, Hell- und Dunkelrosa heißen Sedum spurium. Grade hier gelernt, Pur bildet

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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Hier wurde auch mal die schwarze Honigbiene erwähnt, die fast nicht mehr wild vorkäme. In meiner Ecke vielleicht doch.
Vor vielen Jahren rief ich einen Imker zur Hilfe, als sich ein Schwarm in einem Wohnwagen niedergelassen hatte. Er meinte, es handele sich um die wilde schwarze Honigbiene.
Gestern abend haben ein paar Exemplare stillgehalten, was meinen die Experten ?


Vor vielen Jahren rief ich einen Imker zur Hilfe, als sich ein Schwarm in einem Wohnwagen niedergelassen hatte. Er meinte, es handele sich um die wilde schwarze Honigbiene.
Gestern abend haben ein paar Exemplare stillgehalten, was meinen die Experten ?


Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ich bin ja um Himmels Willen keine Expertin für Honigbienen aber Apis mellifera mellifera gibt es in D nicht mehr, schon vor dem World War II ausgestorben bzw. bewusst durch Imker ausgemerzt. Man kann die Biene auch nicht mit bloßem Auge an äußeren Merkmalen erkennen, von daher hat der Imker Unsinn erzählt. Hier mehr dazu. Letzte Vorkommen: " Es sind dies wenige Populationen in Irland, auf Quessant, in Norwegen, Schweden, Finnland und dem Ural. Der Gesamtbestand aller unvermischten Mellifera-Völker dürfte sich nach groben Schätzungen auf einige Hundert bis maximal 2000 Völker belaufen." Nachweis der Reinheit: "Für die Feststellung der Reinheit stehen uns heute neben dem optischen Ersteindruck vor allem die hervorragend herausgearbeiteten Messungen des Flügelgeäders zur Verfügung. Anhand der Korrellationen Cubitalindex-Hantelindex-Diskoidalverschiebung lassen sich auch geringste Einflüsse von Hybridisierung feststellen. Diese Verfahren sind erprobt, wissenschaftlich lange belegt, transparent und nachvollziehbar!"
Realisten halten die Chance diese ursprüngliche Biene wieder irgendwo anzusiedeln für Null, ich auch.
Realisten halten die Chance diese ursprüngliche Biene wieder irgendwo anzusiedeln für Null, ich auch.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Wenn da eigentlich Ouessant gemeint ist, wäre es prinzipiell möglich - Nox lebt in der Bretagne.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Danke für die Info, Chica. Und ja, dieser Imker erzählte auch davon, dass sich diese schwarzen Honigbienen auf Ouessant und evt. anderen, der Bretagne vorgelagerten Inseln, in Reinkultur gehalten hätten.
Aber wenn man's nur mit wissenschaftlichen Mitteln herausfinden kann ... dann will ich mich natürlich nicht festlegen und und unter's Mikroskop zwingen möchte ich auch kein Exemplar.
Luftlinie von mir nach Ouessant: 120 km.
Aber wenn man's nur mit wissenschaftlichen Mitteln herausfinden kann ... dann will ich mich natürlich nicht festlegen und und unter's Mikroskop zwingen möchte ich auch kein Exemplar.
Luftlinie von mir nach Ouessant: 120 km.
- monili
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ist das Buudleja 'Sungold' auf dem sich deine schwarze Biene da labt?Nox hat geschrieben: ↑13. Jul 2025, 11:44 Hier wurde auch mal die schwarze Honigbiene erwähnt, die fast nicht mehr wild vorkäme. In meiner Ecke vielleicht doch.
Vor vielen Jahren rief ich einen Imker zur Hilfe, als sich ein Schwarm in einem Wohnwagen niedergelassen hatte. Er meinte, es handele sich um die wilde schwarze Honigbiene.
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Wenn ja, erlaube mir bitte eine OT-Frage:
welche Erfahrungen hast Du mit Buddleja 'Sungold'?
Das soll ja eine nicht-invasive Buddleja sein.
Und angeblich steril, aber die Insekten werden genauso angezogen wie von Buddleja davidii und wie sie sonst alle heißen. Ist das richtig?
- Nox
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Ja, monili, Du hast völlig recht, das ist Sungold !
Er steht hier im 4. Wuchsjahr und ich habe noch nie einen Sämling entdeckt. Daneben wachsen auch die rotvioletten Sorten Harlekin (vergünt) und Purple Buzz, aber alle Schmetterlinge, Hummeln und Bienen stürzen sich bevorzugt auf Sungold.
Ich muss aber mal genauer schauen, bei welchen Samenkapseln gebildet werden und wo nicht.
Er steht hier im 4. Wuchsjahr und ich habe noch nie einen Sämling entdeckt. Daneben wachsen auch die rotvioletten Sorten Harlekin (vergünt) und Purple Buzz, aber alle Schmetterlinge, Hummeln und Bienen stürzen sich bevorzugt auf Sungold.
Ich muss aber mal genauer schauen, bei welchen Samenkapseln gebildet werden und wo nicht.