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heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten (Gelesen 330502 mal)
- sempervirens
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Die bunte kronwicke eigentlich eher ein trocknis und Nährstoffarmutzeiger hier mit Geranium pratense
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Botanisieren mit sempervirens - vielen Dank für die Exkursionen in die Pflanzenvielfalt deiner Heimat.
Rus amato silvasque
- Lou-Thea
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
#2370 - sind das angesäte Säume oder gibt es tatsächlich noch Flächen, wo sowas wild wächst?? 

...and it was all yellow
- sempervirens
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Die Bunte Kronwicke , Geranium Pratense etc. wächst hier noch wild, aber auch nicht wirklich flächendeckend. Aber wo man sie noch findet wächst sie dann oft in großen Mengenwie eine Art Giersch der trockeneren und sonnigeren Standorte
. Im Garten konnte ich sie bisher nicht wirklich etablieren, aber habe dann auch Abstand genommen von dem Gedanken, da sie ziemlich expansiv ist.
Ich vermute wie du, das bei dieser Kombination der Mensch nachgeholfen hat, denn die Kombi mit Blutweiderich und Geranium Pratense ergibt wenig Sinn, aber dennoch fand ich das es gut aussah.
So sehen die Standorte meist aus auf denen man hier die Kronwicke natürlicherweise sonst zu Gesicht bekommt: Offenland Habitate auf Kalk die sommerlichen Trockenstress ausgesetzt sind, aber sonst eher frisch sind.
Diese Standorte waren nach der Hitze und Dürre nur noch ein beiges Meer

Ich vermute wie du, das bei dieser Kombination der Mensch nachgeholfen hat, denn die Kombi mit Blutweiderich und Geranium Pratense ergibt wenig Sinn, aber dennoch fand ich das es gut aussah.
So sehen die Standorte meist aus auf denen man hier die Kronwicke natürlicherweise sonst zu Gesicht bekommt: Offenland Habitate auf Kalk die sommerlichen Trockenstress ausgesetzt sind, aber sonst eher frisch sind.
Diese Standorte waren nach der Hitze und Dürre nur noch ein beiges Meer
- oile
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Oh, ich habe jahrelang versucht, Kronwicke anzusiedeln, sie dümpelte nur vor sich hin. Dann aber explodierte sie förmlich und ich muss sehr aufpassen, dass sie alles überrennt.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Bunte Kronwicke verhält sich auch bei mir seltsam - eine Pflanze hat sich aus einer Universalmischung in meiner Wiese angesät, ist auch sehr breit geworden inzwischen, es gibt aber keine weiteren Sämlinge.
Ausser 50 m entfernt vorm Haus im Vorgarten in einem der beiden kleinen Rasencarrées
Und von dieser Pflanze muss ich regelmäßig Sämlinge aus den Pflasterfugen daneben entfernen

Ausser 50 m entfernt vorm Haus im Vorgarten in einem der beiden kleinen Rasencarrées
Und von dieser Pflanze muss ich regelmäßig Sämlinge aus den Pflasterfugen daneben entfernen
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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- RosaRot
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Hier wird sie inzwischen konsequent gerodet.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Acker-Ochsenzunge, Anchusa arvensis, wahrscheinlich.
Kamille? Falsche Kamille? Ich kann's nicht auseinanderhalten. Messer zum Zerschneiden hatte ich nicht dabei.
Jetzt ist die Frage, warum zeigt jemand so eine Fläche.
Was man nicht sieht, als ich da durchgewalzt bin, sprangen etliche Grashüpfer davon. Diese dünn begrünten Flächen sind die, wo wir häufig Rebhühner sehen. Sie können mit Küken da durch wandern und problemlos eine leckere Mahlzeit finden.
In den saftigen Wiesen an den Flüssen geht das nicht, weil die viel zu dicht sind.
Kamille? Falsche Kamille? Ich kann's nicht auseinanderhalten. Messer zum Zerschneiden hatte ich nicht dabei.

Jetzt ist die Frage, warum zeigt jemand so eine Fläche.

Was man nicht sieht, als ich da durchgewalzt bin, sprangen etliche Grashüpfer davon. Diese dünn begrünten Flächen sind die, wo wir häufig Rebhühner sehen. Sie können mit Küken da durch wandern und problemlos eine leckere Mahlzeit finden.
In den saftigen Wiesen an den Flüssen geht das nicht, weil die viel zu dicht sind.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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- thuja thujon
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Finde ich gut das solche Offenlandstandorte gezeigt werden, die gehören zu einer abwechslungsreichen Landschaft einfach dazu.
Hier sind sie Rückzugsort bzw Lebensraum für zB Sedum acre und Sedum album. Das findet man in Wiesen eher selten, hat aber auch seine Lebensberechtigung.
Hier sind sie Rückzugsort bzw Lebensraum für zB Sedum acre und Sedum album. Das findet man in Wiesen eher selten, hat aber auch seine Lebensberechtigung.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Sedum acre und Sedum album sind hier typische Verkehrsinsel- und Straßenrandbewohner.
Ebenso Armeria maritima, die Grasnelke. Manche Verkehrsinseln haben keinen anderen Bewuchs, nur Grasnelken. Ich denke aber nicht, daß sie angepflanzt wurden. Da wächst einfach nichts anderes im Sand in gleißender Sonne.
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Wenn du denkst es geht nicht mehr,
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- thuja thujon
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Die beiden Sedümmer im Verkehrsbegleitgrün sind typisch, ja. Gerade im Gleisbett von Straßenbahnen oder DB-Gleisen wurden sie auch über die Jahrzehnte mit Hilfe von Glyphosat herausselektiert. Da sind sie recht unempfindlich dagegen und konnten so Jahrelang die Nische besetzen. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie auch den Sprung in naturnähere Areale schaffen. Da muss man sie tatsächlich suchen und auch in Trockenmauern in den Weinbergen sind sie nicht immer selbstverständlich.
Der Apollofalter (das ist keine Wildbiene) ist drauf angewiesen, in der Stadt behagt es ihm nicht so, deshalb sind die anderen Areale wichtig, selbst wenn es sich bei den Sedümmern dort um Gartenflüchtlinge handeln sollte. Die mögen zwar nicht Rassenrein sein, als Nahrung sind sie aber hochwillkommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Apollo
Der Apollofalter (das ist keine Wildbiene) ist drauf angewiesen, in der Stadt behagt es ihm nicht so, deshalb sind die anderen Areale wichtig, selbst wenn es sich bei den Sedümmern dort um Gartenflüchtlinge handeln sollte. Die mögen zwar nicht Rassenrein sein, als Nahrung sind sie aber hochwillkommen.
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- sempervirens
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Ja die Sedum Arten waren ja in der Seite davor schon Thema.
Aber dafür muss der Falter auch regional vorkommen, da er eine hohe Bindung aufweist.
Daher leider für die meisten Regionen vernachlässigbar. Ich teile auch die Beobachtung die durch den Menschen geschaffenen Lebensräumen sind einfacher zu besiedeln von den Sedum, auf Felsfluren sehe ich sie tatsächlich seltener dort dann aber andere Stauden, welche man aber kaum in Siedlungsnähe sieht.
Auf weniger extremen aber auch warmen und offenen Standorten ist die wilde Möhre Dauca Carota aktuell nah seiner Hauptblüte: Der Zahntrost Odontites brilliert nicht durch Schönheit, hat aber nette rote Verfärbungen am Blütenstängel, die durchaus Fernwirkung haben und eine kleine unscheinbare Lippenblüte. Seine wahre Besonderheit liegt in seiner halbparasitischen Lebensweise. Ähnlich wie der Klappertopf (Rhinanthus) ist Odontites ein Hemiparasit. Ähnlich wie dieser werden vorallem Gräser, Leguminosen und andere krautige Pflanzen befallen.
Odontites findet man oft auf trockenen bis mäßig feuchten Böden, gerne an sonnigen Standorten wie Magerwiesen, Äckern, Gräben, an Waldrändern und in lückigen Trockenrasen. Der Rote Zahntrost (Odontites vulgaris) ist sogar neben dem gelben Zahntrost ( Odontites lutea ) die einzige Nahrungsquelle für eine bestimmte Wildbienenart, die Zahntrost-Sägehornbiene (Melitta tricincta). Da der gelbe Zahntrost aber sehr selten ist, ist de facto der Rote Zantrost in der Regel die einzige Nahrungsquelle.
Seinen Namen "Zahntrost" verdankt die Pflanze übrigens einer alten Verwendung. Der römische Naturforscher Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.) schrieb in seinen Werken, dass diese Pflanze einst zur Behandlung von Zahnschmerzen und anderen Zahnleiden eingesetzt wurde.
Ich denke der hier gezeigte ist der häufiger vorkommende Rote Zahntrost (Odontites vulgaris), denn der ähnliche Frühlingszahntrost (Odontites vernus) blüht eher von Mai- Juni.
Aber dafür muss der Falter auch regional vorkommen, da er eine hohe Bindung aufweist.
Daher leider für die meisten Regionen vernachlässigbar. Ich teile auch die Beobachtung die durch den Menschen geschaffenen Lebensräumen sind einfacher zu besiedeln von den Sedum, auf Felsfluren sehe ich sie tatsächlich seltener dort dann aber andere Stauden, welche man aber kaum in Siedlungsnähe sieht.
Auf weniger extremen aber auch warmen und offenen Standorten ist die wilde Möhre Dauca Carota aktuell nah seiner Hauptblüte: Der Zahntrost Odontites brilliert nicht durch Schönheit, hat aber nette rote Verfärbungen am Blütenstängel, die durchaus Fernwirkung haben und eine kleine unscheinbare Lippenblüte. Seine wahre Besonderheit liegt in seiner halbparasitischen Lebensweise. Ähnlich wie der Klappertopf (Rhinanthus) ist Odontites ein Hemiparasit. Ähnlich wie dieser werden vorallem Gräser, Leguminosen und andere krautige Pflanzen befallen.
Odontites findet man oft auf trockenen bis mäßig feuchten Böden, gerne an sonnigen Standorten wie Magerwiesen, Äckern, Gräben, an Waldrändern und in lückigen Trockenrasen. Der Rote Zahntrost (Odontites vulgaris) ist sogar neben dem gelben Zahntrost ( Odontites lutea ) die einzige Nahrungsquelle für eine bestimmte Wildbienenart, die Zahntrost-Sägehornbiene (Melitta tricincta). Da der gelbe Zahntrost aber sehr selten ist, ist de facto der Rote Zantrost in der Regel die einzige Nahrungsquelle.
Seinen Namen "Zahntrost" verdankt die Pflanze übrigens einer alten Verwendung. Der römische Naturforscher Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.) schrieb in seinen Werken, dass diese Pflanze einst zur Behandlung von Zahnschmerzen und anderen Zahnleiden eingesetzt wurde.
Ich denke der hier gezeigte ist der häufiger vorkommende Rote Zahntrost (Odontites vulgaris), denn der ähnliche Frühlingszahntrost (Odontites vernus) blüht eher von Mai- Juni.
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- Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Odontites hatte ich vor 10 Jahren mal versucht, anzusäen, das hat damals aber leider nicht geklappt, wahrscheinlich war die Wiese noch viel zu dicht und fett.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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