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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2431298 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #10335 am:

Das war in Bezug auf die Situation in den Weinbergen, diese Ernte wird nicht abgenommen.
Tafeltrauben probiert kaum einer in D, ist auch historisch so gewachsen mit den Rebpflanzrechten. Die würde ich ohne Wasser auch nicht probieren wollen, dazu ists zu trocken hier.
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #10336 am:

Die Kommerziellen bewässern so oder so, jedenfalls hier. Ausser wenn was auf tiefgründigem Keuper steht, aber diese Lagen krallen sich normalerweise die Zuckerrüben. Ich hab leider weder Wasser noch Keuper, sondern einen Muschelkalkhang.

Eine historische Tafeltraubenschwäche ist eine Erklärung, aber kein Grund. Es wäre sogar ein Marktvorteil, dabei keine Geschichte zu haben. Sorten und Anbautechnik könnte von Anfang an ohne Altlasten am Markt ausgerichtet sein. War in der Schweiz auch so, als dort vor 25 Jahren die "Tafeltraubenrevolution" begann. Die haben damals im Bioanbau ihre grosse Einstiegschance gesehen, mit Hybridsorten von Anfang an und höherem Preisniveau. Bio war damals ein starkes Argument. Heute wären es auch andere Dinge.

Klingt halt widersinnig. Wildfallende Weinberge vor der Haustür einerseits und Weintrauben im Verkauf kommen dann zu 98% aus 2000km weit entfernten Gegenden, wo der Anbauaufwand keineswegs geringer ist. An den Grosshandel verkauft liegen Tafeltrauben angeblich bei 1,35 € bis 3,30 € pro kg. Ernten tut dann der hier https://www.youtube.com/watch?v=w0b_ftCX7iQ&t=106s :-)
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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #10337 am:

In vielen Ländern klappt das, aber nicht in D mit dem Feindbild Landwirtschaft. Robbi nicht erlaubt und Mindestlohn von demnächst 14,60€ machen auch den letzten Rest Begeisterung kaputt. Und zur Ernte ist der Absatz im Keller weil die Leute mit dem Urlaubsflieger fort sind. Der Kunde möchte was anderes, nicht das was gehen könnte, weil die Kulturpflanze so ist wie sie ist und gut passen würde. Das bekommt man recht deutlich vom Handel mitgeteilt, wenn man was absetzen möchte außerhalb vom Automat oder Hofladen.
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Rib-2BW
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Rib-2BW » Antwort #10338 am:

Liegt mehr an der Degeneration des Kunden zur Natur. Beispiel befreundete Nachbarsfamilie: Apfelbaum voll von Jonagold-äpfel, die am Ende auf dem Boden vergammeln, derweil zur gleichen Zeit die selbe Sorte in der Obstschale aus dem Supermarkt steht. 🙃

Derer Beispiele gibt es viele. Es muss beim Lidl über die Kasse gegangen sein, sonst schmeckts nicht.
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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #10339 am:

Das ist noch einmal die andere Geschichte. Bei gekauften Früchten kann man sich ja sicher sein, dass sie in Ordnung sind.
Bei Selbstangebautem ists wie bei selbstgesammelten Pilzen: man kennt da einen der einen kennt, der hat gesagt Pilze im Wald sind giftig. Bill Tscherno war das, oder so. Dann doch lieber aus sicherer Quelle beziehen...
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Starking007 » Antwort #10340 am:

TikTok....................
Gruß Arthur
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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #10341 am:

Der Regen lässt manche Beeren platzen wo es ungünstige Bodenbedienungen gab und die Abschlussspritzung rückt näher.

https://www.dlr.rlp.de/DLR-RLP/Aktuelle ... in29072025
Auch PiWi-Sorten sollten unbedingt zur Schonung der Toleranzen noch einmal mitbehandelt werden.
Dazu eignet sich im Hausgarten Schwefel wenn die Wartezeit eingehalten werden kann (unterschiedlich lange bei verschiedenen Präparaten) oder Armisan Pilz­Frei Obst- & Gemüse­Mehltau­Frei (1 Tag Wartezeit) oder Natriumhydrogencarbonat als Grundstoff (1 Tag Wartezeit).

Ziel sollten gesunde Beeren und kein züchten von Pilzstämmen sein, die die Resistenzgene der Widerstandsfähigen Sorten bereits durchbrochen haben.

Bei mir sind die Reben nach wie vor Befallsfrei, also behandeln, damit es so bleibt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Rib-2BW » Antwort #10342 am:

Ich denke über Laubreduzierung nach.
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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #10343 am:

Um die Trauben? Da wäre mir so spät die Sonnenbrandgefahr zu hoch, hätte schon vor dem Stadium Erbsengröße passieren sollen.
Am Gipfel? Längst getan, schon mehrfach.
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Marianna
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Marianna » Antwort #10344 am:

Meine Kischmisch Zimus hatte letztes Jahr die ersten Probiertrauben und dieses Jahr sind es einige mehr. Die Trauben und das Laub sehen sehr gut aus, trotz des vielen Regens. Ich weiß im Moment aber nicht so richtig, wie ich weitermachen soll. Wann soll ich sie eintüteln und wie oft soll ich sie spritzen? Netz-Schwefelit habe ich hier, aber da es gefühlt andauernd regnet, hab ich bisher noch nicht gespritzt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

adiclair » Antwort #10345 am:

Marianna hat geschrieben: 31. Jul 2025, 14:03Netz-Schwefelit habe ich hier, aber da es gefühlt andauernd regnet, hab ich bisher noch nicht gespritzt.
Dann solltest du dir Netzmittel (Liposam) besorgen (und du musst ja nicht zwingend mit Schwefel spritzen - Bullrichsalz macht es auch).
Wer kontrolliert die Kontrolleure?
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #10346 am:

Eintüteln kannst du machen wenn die ersten Wespen kommen, das dürfte noch etwas dauern. Die noch kleinen und jungen Trauben, zB die oben rechts vorm Fenster, würde ich abschneiden. Die kommen von Nachblühern.

Und was spritzen angeht, gefühlt andauernd hat oft 30 Stunden zwischen den Schauern. Also am besten dann spritzen wenn das Laub trocken ist.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Marianna » Antwort #10347 am:

O.k., das hilft mir schon mal weiter, vielen Dank. Eintüten also später, die kleinen Trauben kommen weg und das Netzmittel ist unterwegs. Das Video bei den Tomaten war hier auch ganz hilfreich. Also nehm ich vom Netzmittel 1ml pro Liter Spritzbrühe und misch es vorher 1:1 mit Wasser. Wieviel Natron (Kaiser-Natron geht doch sicher auch, das hätte ich hier) geb ich dann pro Liter noch dazu? Noch Schwefel dazugeben wäre dann sinnfrei, da ja noch kein Pilz (jedenfalls kein sichtbarer) da ist?

Sorry für die vielen Fragen und es steht sicher auch schon irgendwo, aber meist mit soviel fachlichen Zusatzinfos, dass ich es nicht finde :-[.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #10348 am:

Schwefel dazugeben macht Sinn, da ja vorbeugend behandelt werden soll und nicht erst wenn Pilze zu sehen sind.
4g pro Liter Kaiser Natron passt. Für die Rebe vom Bild wirst du etwa 300ml fertige Spritzbrühe brauchen, nicht mehr.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Marianna » Antwort #10349 am:

Danke Thuja, ich brauch da immer konkrete Angaben :D . Also pro Liter nehm ich dann: 4g Natron, 2g Schwefel und 1ml Netzmittel, bzw. von allem die Hälfte reicht hier. Gut, dass ich noch meine Feinwaage vom (Frucht-) Wein machen hab.
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