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Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen (Gelesen 379044 mal)

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Roeschen1
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

Roeschen1 » Antwort #1785 am:

meiby hat geschrieben: 4. Aug 2025, 11:09 Das ist mit diesen Kleinpflaumen, Wildpflaumen nicht leicht.
Röschen, würdest Du deinen „ Spilling “ aus Norddeutschland als einen Spänling einordnen.
Wenn du den "Spilling" von Schwerdtfeger meinst, der ist eindeutig eine Mirabelle, vermutlich Flotow.
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meiby
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

meiby » Antwort #1786 am:

Ja, genau die. Danke
. https://www.alte-obstsorten-online.de/ ... gobst.html

Dann war es kein ganz schlechter Tausch.

Deren Haferpflaume, Krete, Kricke zum Vergleich.
https://www.alte-obstsorten-online.de/ ... gobst.html

Welche Pflaumen haben rotes Fruchtfleisch? Außer Pr. Salicina.
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kaliz
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

kaliz » Antwort #1787 am:

meiby hat geschrieben: 4. Aug 2025, 12:00 Welche Pflaumen haben rotes Fruchtfleisch? Außer Pr. Salicina.
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Monti
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

Monti » Antwort #1788 am:

Roeschen1 hat geschrieben: 4. Aug 2025, 10:45 Frau Körber-Grohne nennt sie Rundpflaume, in Stuttgart Birkach steht noch so eine Hecke, auf meinem Nachbargrundstück standen welche, die im Juli reiften.
Die Artländer Zuckerpflaume ist so ein Beispiel.
Danke!
meiby hat geschrieben: 4. Aug 2025, 11:09 Eine Abbildung eines sauberen Fruchtsteins wäre noch interessant.
20250804_115115.jpg
Bittesehr.
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Roeschen1
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

Roeschen1 » Antwort #1789 am:

Johannispflaume?
Hartmann schreibt:
https://www.bienenkunde.rlp.de/Internet ... rassen.pdf
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fructus
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

fructus » Antwort #1790 am:

Ich bin auch gerade am rätseln, was ich hier mal vor Jahren veredelt und dann im Topf „vergessen“ habe. Das Etikett ist nicht mehr lesbar. Sie sind jedenfalls süß und lecker.
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meiby
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

meiby » Antwort #1791 am:

„ich weiß es..…..ich weiß es doch nicht“ ???

Monti, dieses dunkelrot gefärbte Fruchtfleisch fasziniert mich. Wie erwähnt, kenne ich es sonst nur von Prunus salicina / Japan. Pflaume bzw. Kreuzungen mit dieser (wie auch 'Ruby'). Jedenfalls deutet die Färbung auf einen hohen Anthocyangehalt hin, was für einen gesundheitlichen Vorteil gehalten wird.
Noch nicht umhauen.
meiby
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

meiby » Antwort #1792 am:

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sempervirens
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

sempervirens » Antwort #1793 am:

meiby hat geschrieben: 5. Aug 2025, 15:06 „ich weiß es..…..ich weiß es doch nicht“ ???

Monti, dieses dunkelrot gefärbte Fruchtfleisch fasziniert mich. Wie erwähnt, kenne ich es sonst nur von Prunus salicina / Japan. Pflaume bzw. Kreuzungen mit dieser (wie auch 'Ruby'). Jedenfalls deutet die Färbung auf einen hohen Anthocyangehalt hin, was für einen gesundheitlichen Vorteil gehalten wird.
Noch nicht umhauen.
Anthocyane können als wirksame Antioxidantien unsere Körperzellen schützen, wirken entzündungshemmend und unterstützen die Gesundheit der Blutgefäße. In der Tat deuten rötliche und blaue Farben in der Schale und des Fruchtfleisches auf einen höheren Anthocyan Anteil hin. Meine sind dieses Jahr auch recht rot:
IMG_2705.jpeg
Ich meine aber sie waren sonst immer eher gelblich. Möglichweise eine Anpassung an das Kälteloch Ende Juni ?
Neben diesen wertvollen Farbstoffen enthalten Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen auch weitere Polyphenole wie Flavonoide und Carotinoide. Ihre Stärke unter den heimischen Früchten liegt jedoch in ihrer verdauungsfördernden Wirkung. Die Kombination aus Ballaststoffen wie Pektin und dem Zuckeralkohol Sorbit macht sie zu einem natürlichen Helfer für den Darm. Jedoch nichts für Menschen mit Sorbit Malabsborption.

Die Gelben sind aber nicht nutzlos. Denn in diesen finden sich statt der Anthocyane vor allem Carotinoide, die für ihre gelb-orange Farbe verantwortlich sind. Aber was Carotionide angeht ist die Karotte wohl der einfachere Weg.
Zuletzt geändert von sempervirens am 5. Aug 2025, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

thuja thujon » Antwort #1794 am:

Man sollte diese Stoffe aus dem Chemiebaukasten der Natur nicht überbewerten. Auch Vitamine können krebserregend sein.
Eine Abwechslungsreiche Ernährung bringt mehr Punkte als einseitige Ernährung mit auf dem Papier gesunden Substanzen.

Um noch was zum Thema beizutragen: die Mirabellen (Nancy) neigen sich langsam dem Ende der Ernte. Die 50mm Niederschlag die letzten paar Tage haben noch einen Booster in der Fruchtqualität hervorgebracht. Monilia ist bis jetzt noch kein großes Thema.
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sempervirens
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

sempervirens » Antwort #1795 am:

thuja thujon hat geschrieben: 5. Aug 2025, 15:31 Man sollte diese Stoffe aus dem Chemiebaukasten der Natur nicht überbewerten. Auch Vitamine können krebserregend sein.
Eine Abwechslungsreiche Ernährung bringt mehr Punkte als einseitige Ernährung mit auf dem Papier gesunden Substanzen.

Um noch was zum Thema beizutragen: die Mirabellen (Nancy) neigen sich langsam dem Ende der Ernte. Die 50mm Niederschlag die letzten paar Tage haben noch einen Booster in der Fruchtqualität hervorgebracht. Monilia ist bis jetzt noch kein großes Thema.
Korrekt ! Aber "whole Foods" wie Konsum von Früchten birgt dieses Risiko kaum, hoch konzentrierte Anthocyan Präparate schaden mehr als sie nutzen. Und im Zweifel sind sie "nur" Geldverschwendung.
Betrachtet man all vorteilhaften "Substanzen" läuft es am Ende auf das gleiche hinau das eine abwechslungsreiche "normale" Ernährung das beste ist was man machen kann.

Weil es mich gerade interessiert hat:
sempervirens hat geschrieben: 5. Aug 2025, 15:24
Ich meine aber sie waren sonst immer eher gelblich. Möglichweise eine Anpassung an das Kälteloch Ende Juni ?
Kältestress scheint tatsächlich bei einigen Pflanzen die Anthocyan Produktion zu steigern, hier bspw. anhand von Maiskeimlingen: Forscher haben Maiskeimlinge Kälte ausgesetzt und festgestellt, dass diese daraufhin deutlich mehr rote Farbstoffe (Anthocyane) produzieren. Die Kälte wirkt wie ein Schalter, der die Gene für die Farbstoffproduktion stark aktiviert. Dieser Effekt war so klar und zuverlässig, dass die Forscher vorschlagen, die Rotfärbung von Mais als perfektes Modell zu nutzen, um generell zu verstehen, wie Pflanzen auf molekularer Ebene auf Kältestress reagieren. https://link.springer.com/article/10.1007/BF00714468
Zuletzt geändert von sempervirens am 5. Aug 2025, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

thuja thujon » Antwort #1796 am:

Beim Mais geht es um Temperaturen unter 7°C um den Spross zu schützen, nicht um Fruchtfärbung bei 20°C. Da kommt eher der Faktor Lichtschutz zum tragen. Auch Pflanzen wollen ihre DNS nicht von Energiereicher Strahlung zerschossen bekommen.
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

sempervirens » Antwort #1797 am:

Natürlich kann man das nicht 1:1 übertragen. Aber es zeigt schon das Kälte einer von mehreren Faktoren ist der dazu führt das manche Pflanzen mehr Anthocyane produzieren.

Diese Studie (https://pubs.acs.org/doi/full/10.1021/acs.jafc.0c02360) hier ist etwas passender den Sie geht der Frage nach: Warum Blutorangen oft ungleichmäßig rot gefärbt ( abhängig vom Anthocyan Gehalt) sind – also manche Stellen tiefrot und andere blass sind, obwohl die ganze Frucht genetisch dazu in der Lage sein sollte, Farbe zu produzieren.
In particular, it has been extensively shown that cold temperature induces an increase of anthocyanin content that is achieved by the induction of the related gene expression.
Das zeigt also das die Färbung/ Anthocyan Gehalt der Früchte durch Kälte erhöht werden kann.

Die Studie fand Folgendes heraus:
  • In den tiefroten Teilen der Orange sorgt die Kälte dafür, dass eine molekulare "Blockade" von diesem Schalter entfernt wird. Der Schalter wird also auf "AN" gestellt, die Gene für die rote Farbe werden aktiv, und die Stelle färbt sich rot.
  • In den blassen Teilen derselben Frucht passiert das Gegenteil: Die Kälte führt dazu, dass die Blockade auf dem Schalter sogar noch verstärkt wird. Der Schalter bleibt also auf "AUS", die Gene können nicht abgelesen werden, und die Stelle bleibt blass.
Das manche Bereiche trotz Kälte nicht rot werden, liegt vermutlich daran das andere epigenetische Faktoren wie (wie Licht, Entwicklungsstadium) ebenfallss wichtig sind. Kälte scheint dennoch der entscheidende Auslöser und Taktgeber zu sein.
https://pubs.acs.org/doi/full/10.1021/acs.jafc.0c02360

Ob so ein Kältereiz im letzten Monat überhaupt stattgefunden hat ist eine andere Frage. Hier in NRW war die tiefste Temperatur im Juli wohl um die 8 Grad. Den "tieferen" Temperaturen ging aber 37 Grad vorraus, das ist relativ betrachtet schon ein großer Temperatursturz.
Für Erdbeeren und Trauben gilt das ab 20 Grad schon deutlich mehr Anthocyane gebildet werden als bei 30 Grad. https://www.sciencedirect.com/science/a ... 5297001246 https://www.ajevonline.org/content/57/1/54.short
Es muss also nicht mal richtig kalt sein. Kälte ist ja auch immer in jahreszeitlicher Relation zu sehen und selbst 20 Grad sind mittlerweile für einem Sommer eher kühl als warm.
Ich werde nächstes Jahr nochmal vergleichen, halte es aber nicht für unmöglich das zeitweise recht kühle Wetter eine Rolle gespielt haben könnte.

Da ich keine spezifische Studien zu Mirabellen und Pflaumen finden konnte, war der "Umweg" über andere Pflanzen erforderlich. Es ist naheliegend, dass die dort beobachteten Effekte auch für diese Früchte gelten, auch wenn es ohne gezielte Untersuchung natürlich keine Garantie gibt. Ich bin daher überzeugt, dass Umweltbedingungen definitiv einen Einfluss auf die Pigmentierung der Früchte haben. Letztendlich ist das gar nicht entscheidend, denn völlig unabhängig vom Anthocyangehalt sind Mirabellen, Zwetschgen und Pflaumen in Maßen genossen eine wertvolle Nahrungsquelle
Zuletzt geändert von sempervirens am 5. Aug 2025, 16:42, insgesamt 10-mal geändert.
meiby
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

meiby » Antwort #1798 am:

thuja thujon hat geschrieben: 5. Aug 2025, 15:31 Um noch was zum Thema beizutragen:
Vielleicht bleiben wir beim Thema des toppics. Aber ich warne auch ausdrücklich davor, sich den Magen so sehr mit Pflaumen zu füllen. Es könnte nicht nur zu einer Vitaminvergiftung führen. :o ;)

sempervirens, danke, dass du deine Ideen teilst.
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Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen

meiby » Antwort #1799 am:

Mirabellen
Aprimira, Metzer, „Gelbe Mirabelle“ AN, Nancy, Miroma ( im Uhrzeigersinn)
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