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org. Dünger für Gemüse (Gelesen 2612 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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org. Dünger für Gemüse

Code »

Hallo Forummitglieder,Habe eine Frage bzgl. Gemüsedünger. Habe gehört dass Blaukorn u.Ä. nicht so gut sein sollen (v.a. für Anfänger) weil man damit schnell die Wurzeln verbrennt...Da Gemüse am meisten N-P-K braucht wollte ich fragen, welche organischen Dünger diese bedecken, die man kaufen kann (in Form von Päckchen wie z.B. Hornspäne)...Hornspäne/Hornmehl deckt den Stickstoffbedarf, also N...Welche org. Dünger liefern Phosphor und/oder Kalium?MfG Code
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Staudo
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Re:org. Dünger für Gemüse

Staudo » Antwort #1 am:

Manche Legenden sterben nie. Wenn Du Blaukorn mit Bedacht einsetzt, passiert überhaupt nichts. Auf jeder Packung sind empfohlene Mengen je Quadratmeter verzeichnet. Du kannst einfach die zu düngenden Quadratmeter ausrechnen (das muss nicht auf den Quadratzentimeter stimmen), die Düngermenge abwiegen und vorsichtshalber etwas knapp berechnen.Ansonsten gilt, dass Ammoniumion Ammoniumion ist, egal ob es aus Kuhhufen oder mineralischem Dünger kommt.Hornspäne wirken langsam. Das ist immer zu berücksichtigen. Gerade relativ kurzlebiges Gemüse wie Salat oder Radieschen kann eine Düngung mit organischen Düngern oft nicht mehr nutzen.
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Re:org. Dünger für Gemüse

Code » Antwort #2 am:

Manche Legenden sterben nie. Wenn Du Blaukorn mit Bedacht einsetzt, passiert überhaupt nichts. Auf jeder Packung sind empfohlene Mengen je Quadratmeter verzeichnet. Du kannst einfach die zu düngenden Quadratmeter ausrechnen (das muss nicht auf den Quadratzentimeter stimmen), die Düngermenge abwiegen und vorsichtshalber etwas knapp berechnen.Ansonsten gilt, dass Ammoniumion Ammoniumion ist, egal ob es aus Kuhhufen oder mineralischem Dünger kommt.Hornspäne wirken langsam. Das ist immer zu berücksichtigen. Gerade relativ kurzlebiges Gemüse wie Salat oder Radieschen kann eine Düngung mit organischen Düngern oft nicht mehr nutzen.
Hallo.alles klar. Wann sollte ich dann mit Blaukorn düngen? Vor der Aussaat oder wenn die Pflanzen im Beet sind? Und wieviel mal im Monat?MfG
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Staudo
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Re:org. Dünger für Gemüse

Staudo » Antwort #3 am:

Dünge einmal, wenn die Samen gekeimt sind oder die Pflanzen gepflanzt sind. Das sollte reichen. Nur länger lebende Starkzehrer wie Rosenkohl oder Zucchini können eine zweite Düngung gut gebrauchen.
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Api
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Re: org. Dünger für Gemüse

Api » Antwort #4 am:

Hobbygärtner für Forschungsprojekt mit Urin-Dünger gesucht

https://www.focus.de/wissen/natur/hobby ... 8a01f.html
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thuja thujon
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Re: org. Dünger für Gemüse

thuja thujon » Antwort #5 am:

Angemeldet.
Danke fürs teilen. Im Herbstanbau werde ich es mal testen, da sind eventuelle Salzschäden bzw Bodenstrukturverschlechterungen am ehesten verschmerzbar.
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Mediterraneus
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Re: org. Dünger für Gemüse

Mediterraneus » Antwort #6 am:

thuja thujon hat geschrieben: 17. Feb 2025, 16:45 Angemeldet.
bzw Bodenstrukturverschlechterungen
Du darfst halt nicht mit Vollstrahl, sondern schön schwenken ;)
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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thuja thujon
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Re: org. Dünger für Gemüse

thuja thujon » Antwort #7 am:

Schwenken ist in der Nähe vom Saarland kein Problem.

Es geht aber tatsächlich um den Natriumgehalt. Der ersetzt das zweiwertige Calcium, was ja der Brückenbauer zwischen Ton und Humus ist. Die Brücke bricht mit dem einwertigen Natrium zusammen, also nix mehr mit porösem Ton-Humus-Komplex. Also Natrium hat einen massiv schlechten Einfluss auf die Bodenstruktur. An der Autobahn oder anderen mit salz gestreuten Flächen ist das gut zu beobachten. Es gibt einfach deutlich mehr staunässe, weniger Luft im Boden usw.
Zusätzlich kommt noch die direkte schädigende Wirkung von Natrium und Chlorid dazu.

Deswegen wollen die in dem Projekt ja auch die langfristige Wirkung auf den Boden untersuchen.
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thuja thujon
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Re: org. Dünger für Gemüse

thuja thujon » Antwort #8 am:

Ich will mal wieder berichten.
Salat ist die ausgewählte Kultur zum Test des Urindüngers.

Die Pflanzen sind mittlerweile gut eingewachsen und so stand gestern die Düngung an.

Praktisch sieht es so bei mir bzw auf der Versuchsfläche so aus: Rechts die Variante mit chemisch-synthetischem Urin (natürlicher ist noch nicht offiziell als Düngemittel zugelassen) ist eine Sorte, die sich auch links in den Microplots wieder findet. Dort stehen nicht nur die Sativa-Zuchtlinien, die herkömmlich mit einer auf der Bodenuntersuchung ermittelten Menge N gedüngt wurden, sondern auch eine Vergleichssorte, die auch für den u-cycle Düngerversuch als Kontrolle/Referenz dient. Es sind also zwei Versuche auf der Fläche, ein Düngeversuch und ein Sortenversuch/Sichtung.

Der flüssige Dünger ist farb- und Geruchlos
Ucycle Dünger.jpeg

Nach der Verteilung, also auch nach dem Foto, wurde die ganze Fläche beregnet, damit die Pflanzen gut durch die Hitze diese Woche kommen, der Dünger zur Wurzel gespült wird und es keine Abweichungen wegen unfair verteilter Wassermengen in den einzelnen Varianten des Versuchs gibt.
Ucycle Plot 20250812.jpeg

In 2 Wochen wird nachgedüngt.
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Tempel-Hof-Gärtner
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Re: org. Dünger für Gemüse

Tempel-Hof-Gärtner » Antwort #9 am:

Huiii...
das ist ja ein ganzes Feld, nahezu 300 Salate...
Wer schafft das zu essen (frage ich als Salat-Junkie)?
Oder produziertst Du gewerbsmäßig...? :D

Aber mal ne wirkliche Frage zu Flüssigdüngern: Habe im letzten Gartenfreund aus der Annonce eines Edel-Flüssigdünger-Herstelllers den Hinweis aufgeschnappt, dass "herkömmliche" Dünger auf Vinasse-Basis [also die phosphorfreien (etwas) Stickstoff- & (viel) Kalium] Salzschäden im Boden machen können.
Da ich diese Art Dünger heuer erstmalig eingesetzt habe: IST das eine Gefahr, die diese elegante Art, die überreichlichen Phosphor-Bestände nicht zusätzlich aufzufüllen, tatsächlich mit sich bringt ???
Wer einen Tag lang glücklich sein will, der betrinke sich. Wer einen Monat lang glücklich sein will, der schlachte ein Schwein und esse es auf. Wer ein Jahr glücklich sein will, der heirate.
Wer ein Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner.
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Re: org. Dünger für Gemüse

thuja thujon » Antwort #10 am:

Es ist halt der Industrielle Abfall aus dem Prozess der aus Zuckerrüben Kristallzucker macht. Da sind also nicht mehr die Ballaststoffe drin (die werden zu Schweinefutter) sondern das was von dem Extrakt der Zuckerrübenschnipsel übrig bleibt, wenn der Zucker daraus gefällt wurde. Und der enthält neben einigem an Natrium auch viel Chlorid.

Beides ist nicht gut, das eine für die Bodenstruktur, das andere für die Pflanzen. Und es wird nicht gebraucht, versalzt nur die Böden, deshalb möchte ich es auch nicht düngen. Man nimmt ja auch kein günstiges Kornkali (Kaliumchlorid), sondern Patentkali (Kaliumsulfat).

Ob der `Edeldüngerhersteller´ mit seiner Aussage Schindluder betreiben könnte lässt sich so aber nicht sagen, der kann ja auch einfach die Vinasse mit der doppelten Menge Wasser verdünnen und hat dann ein Produkt mit weniger Chlorid und Natrium. Und natürlich Wasser vergoldet. Da lohnt sich mal ein Blick auf die Nährstoffgehalte, was wirklich drin ist. Wäre nicht der erste Fall von Ahnungslosen Hobbygärtnern reingelegt.

Prinzipiell halte ich auch nichts von Flüssigdüngern in Gartenbeeten. Umweltschädlich beim Transport und kompliziert in der Ausbringung.

Was die Salate angeht, es sind 324 Stück. 252 um 20 Zuchtlinien zu sichten plus eine Kontrolle und 72 für den Düngerversuch mit der Kontrolle als Kontrolle.
Essen wird man sicherlich ein paar davon können, würde sie auch spenden, aber die meisten Abnehmer nehmen sowas nicht. Gehen dann also eher zu den Hühnerhaltern im Tausch gegen Eier.

Anbei mal eine Bodenanalyse, die mich die Tage von einem Nachbargarten erreicht hat. Die ist relativ typisch für lange genutzte Gemüsegärten. Massiv zu viel Phosphor, und hier eben auch der Fehler mit dem zu viel an organischer Masse, was die Grundwasserverunreinigung mit Nitrat zur Folge hat.
Bodenanalyse 31.jpg
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