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"Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht (Gelesen 1873 mal)
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Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
Ich habe keinen Schrebergarten, sondern einen Eigentumsgarten, aber auch da gibt es Schwierigkeiten mit "Naturgärten." Bei einem Spaziergang hat mir eine Naturgartenbesitzerin erzählt, dass sie von einem Nachbarn wegen "Verwahrlosung" angezeigt wurde, und sie wurde vor Gericht vorgeladen. Der Richter war aber uneinsichtig und sagte zum Kläger: "Ich weiß wirklich nicht, was sie wollen. Die Verhandlung ist geschlossen, die Kosten trägt der Kläger." Und gestern sah ich wenige Straßen von mir entfernt dieses Schild, das man offenbar gegen Schottergarten- und Englischrasenfanatiker braucht:
Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
Wer soll das sein, ttthuja thujon hat geschrieben: ↑26. Aug 2025, 08:35 Der Hardcorenaturschützer sagt jeder menschliche Eingriff an Pflanzen ist keine Natur mehr.

Das Naturschutzschild in meiner Einfahrt versteht jeder, glaub mal. Das habe ich von einer lieben Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen.
Auch bei uns im Ort gibt es die ewig Gestrigen, die ein Problem mit ungemähten Wiesen haben, ich hatte hier von der Ortsteilbesichtigung berichtet. Da muss man einfach drüberstehen. Wenn ich zu Hause gewesen wäre, hätte ich denen das Konzept erklärt. So bin ich nur später zum Ortsvorsteher gegangen und habe ihn gefragt wie er darauf käme, vor meiner Tür Menschen zu versammeln, die eine öffentliche Meinung zur Pflege meines eigenen Pachtlandes hätten. Das mache ich ja vor deren Türen schließlich auch nicht


Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
ich hab seit 14 J einen Kleingarten, bin seit ca. 8 Jahren mit im Vorstand
wir sind zum biologischen Gärtnern durch die Stadt verpflichtet, haben eine Gartenordnung, die vor allem "rumgifteln" , zubetonieren und zu große Bäume verbietet oder Gehölze mit Ausläufern.
wir gehen wirklich mit Augenmaß rein.
Eine Frau hat seit Jahren einen Naturgarten, hat da nur ein paar Himbeeren als gärterische Kultur.
Ich krieg da immer ein bischen Bauchweh, wen ich den seh. Wir müssen 1x/ Jahr eine Gartenkontrolle machen. Ihren musste ich auch mal kontrollieren, und sie hatte tatsächlich keine Samenschleudern, fast keine Dauerunkräuter, keine Brombeer- Wildrosen- und Gehölzsämlinge, sie geht tatsächlich selektiv jäten und hält die Staudenpflanzungen auf der Sukkzessionstufe der Hochstaudenflur. Beanstandungen gab es von uns dann keine, und ich bin etwas beruhigt.
Nervig oder problematisch sind solche, wo die Pächter ihr Nichtstun als Naturgarten verkaufen, die Winde tobt und Samen in alle umliegenden Gärten fliegen, da würden wir dann reklamieren.
Man kann auch um einen Totholzhaufen rum mal mit ner Sichel oder was Winde oder so garstige Sachen im Zaum halten, geht bei mir ganz gut.
Ein paar Pächter haben inzwischen verschiedene Blumenwiesen. Einige werden so gepflegt, dass es außen rum eine Mäherbreite oder ca. 1/2 m einen kurz geschorenen Streifen gibt. So hängen dann lange Halme mit Samen nicht beim Nachbarn über die Grenze.
In der Anlage gibt es kaum Zäune, die meisten Parzellen haben nur einen Kantenstein, eine Schnur oder sowas als Grenze. Da hilft das sehr für den nachbarlichen Frieden.
wir sind zum biologischen Gärtnern durch die Stadt verpflichtet, haben eine Gartenordnung, die vor allem "rumgifteln" , zubetonieren und zu große Bäume verbietet oder Gehölze mit Ausläufern.
wir gehen wirklich mit Augenmaß rein.
Eine Frau hat seit Jahren einen Naturgarten, hat da nur ein paar Himbeeren als gärterische Kultur.
Ich krieg da immer ein bischen Bauchweh, wen ich den seh. Wir müssen 1x/ Jahr eine Gartenkontrolle machen. Ihren musste ich auch mal kontrollieren, und sie hatte tatsächlich keine Samenschleudern, fast keine Dauerunkräuter, keine Brombeer- Wildrosen- und Gehölzsämlinge, sie geht tatsächlich selektiv jäten und hält die Staudenpflanzungen auf der Sukkzessionstufe der Hochstaudenflur. Beanstandungen gab es von uns dann keine, und ich bin etwas beruhigt.
Nervig oder problematisch sind solche, wo die Pächter ihr Nichtstun als Naturgarten verkaufen, die Winde tobt und Samen in alle umliegenden Gärten fliegen, da würden wir dann reklamieren.
Man kann auch um einen Totholzhaufen rum mal mit ner Sichel oder was Winde oder so garstige Sachen im Zaum halten, geht bei mir ganz gut.
Ein paar Pächter haben inzwischen verschiedene Blumenwiesen. Einige werden so gepflegt, dass es außen rum eine Mäherbreite oder ca. 1/2 m einen kurz geschorenen Streifen gibt. So hängen dann lange Halme mit Samen nicht beim Nachbarn über die Grenze.
In der Anlage gibt es kaum Zäune, die meisten Parzellen haben nur einen Kantenstein, eine Schnur oder sowas als Grenze. Da hilft das sehr für den nachbarlichen Frieden.
Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
Das klingt echt wie aus einer anderen Welt. Ich würde da nicht klarkommen. Aber gut, Menschen sind verschieden
.

Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
Wieder mal ein interessanter Diskurs hier, dem ich ein paar spontane Gedankenfetzen/Thesen hinzufügen möchte :
-- ein Garten , aus dem der Mensch sich sich nicht ernährt, der also im wesentlichen aus Zierpflanzen / naturbelassenen Flächen für
Wildtiere , Insekten usw besteht, schadet der Natur.
-- denn : die Lebensmittel, die ein bewirtschafteter Garten im Prinzip bereitstellen könnte, müssen im og Fall von außerhalb des Gartens geholt werden, im Idealfall vom lokalen Grünmarkt, in der Realitaet aber versorgt sich der Mensch heutzutage mit
Lebensmittel ,die -zigtausend Transportkilometer aus der ganzen Welt hinter sich haben.
-- Leberecht Migge, Gartenarchitekt und - planer meinte, ein 1000 qm Garten müßte ausreichen, eine 4 köpfige Familie das ganze Jahr
zu versorgen.
-- Hauptintention von Daniel Gottlob Moritz Schreber war in erster Linie die Gesundheitsvorsorge und körperliche Ertüchtigung von in
der Stadt lebenden Kindern, der `Schrebergarten´ ist ein daraus resultierender Baustein für diese Idee.
-- Die Verwendung von Torf ist angesichts des Klimawandels nicht nur verzichtbar, sondern strafbar.
-- Wasser wird immer knapper ( bin zZt im Urlaub in der Feldberger Seenlandschaft, der Pegel der Seen sinkt beständig...... )
-- ein Garten , aus dem der Mensch sich sich nicht ernährt, der also im wesentlichen aus Zierpflanzen / naturbelassenen Flächen für
Wildtiere , Insekten usw besteht, schadet der Natur.
-- denn : die Lebensmittel, die ein bewirtschafteter Garten im Prinzip bereitstellen könnte, müssen im og Fall von außerhalb des Gartens geholt werden, im Idealfall vom lokalen Grünmarkt, in der Realitaet aber versorgt sich der Mensch heutzutage mit
Lebensmittel ,die -zigtausend Transportkilometer aus der ganzen Welt hinter sich haben.
-- Leberecht Migge, Gartenarchitekt und - planer meinte, ein 1000 qm Garten müßte ausreichen, eine 4 köpfige Familie das ganze Jahr
zu versorgen.
-- Hauptintention von Daniel Gottlob Moritz Schreber war in erster Linie die Gesundheitsvorsorge und körperliche Ertüchtigung von in
der Stadt lebenden Kindern, der `Schrebergarten´ ist ein daraus resultierender Baustein für diese Idee.
-- Die Verwendung von Torf ist angesichts des Klimawandels nicht nur verzichtbar, sondern strafbar.
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Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
Es sind nicht alle mehrfache Millionäre in Berlin, das müsste man für 1000qm aber schon sein hier…
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- thuja thujon
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Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
Deswegen Kleingartenanlagen, die Leute aus allen Gesellschaftsschichten aufnehmen und wegen der gesellschaftlichen Verantwortung als Naherholung, gesundheitlichen Vorsorge und heute auch Naturerlebnisraum. Deshalb sind die Pachtflächen staatlich gefördert bzw die Pacht begrenzt.
Und was die Hardcorenaturschützer angeht, Chica, viele radikalisierte Menschen merken nicht das sie radikalisiert sind/wurden.
Und was die Hardcorenaturschützer angeht, Chica, viele radikalisierte Menschen merken nicht das sie radikalisiert sind/wurden.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
Boah, steile Thesepolluxverde hat geschrieben: ↑26. Aug 2025, 10:40 -- ein Garten , aus dem der Mensch sich sich nicht ernährt, der also im wesentlichen aus Zierpflanzen / naturbelassenen Flächen für
Wildtiere , Insekten usw besteht, schadet der Natur.
-- denn : die Lebensmittel, die ein bewirtschafteter Garten im Prinzip bereitstellen könnte, müssen im og Fall von außerhalb des Gartens geholt werden, im Idealfall vom lokalen Grünmarkt, in der Realitaet aber versorgt sich der Mensch heutzutage mit
Lebensmittel ,die -zigtausend Transportkilometer aus der ganzen Welt hinter sich haben.

Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
Ein Garten hat auch die Aufgabe, Kulturpflanzen vor dem Aussterben zu bewahren.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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- thuja thujon
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Re: "Natur im Garten"-Zertifizierung im Schrebergarten? Wer hat's, wer will's? Tipps und Erfahrungen gesucht
Dann ist das Konzept des Naturgartens oder das Argument, Artenvielfalt sichert unsere Ernährung, wohl überdenkenswert.
Also ich kenne das so, dass in einem vielfältigen Garten viele Insekten und andere Tiere ihren Lebensraum haben und auch Lebensmittel darin angebaut werden und somit auch ein gewisser Ertrag pro Fläche dabei herauskommt. Zum gegenseitigen Nutzen ein eigener Naturraum. Nicht ganz Offenland, nicht ganz Park, eben sehr vielfältig auf kleinstem Raum.
Und was die Erträge von armen Böden angeht, notfalls wachsen eben Gräser und Kräuter und man veredelt sie zu Milch, Eiern, Fleisch usw. Die Menschheit hat gelernt, damit umzugehen.
@Medi: ja, das ist Bewahrung von Kulturgut und wenn es wieder um Nahrungspflanzen und ums Essen geht, Schutz der genetischen Vielfalt. Im Idealfall, wenn es gut gemacht wird.
Also ich kenne das so, dass in einem vielfältigen Garten viele Insekten und andere Tiere ihren Lebensraum haben und auch Lebensmittel darin angebaut werden und somit auch ein gewisser Ertrag pro Fläche dabei herauskommt. Zum gegenseitigen Nutzen ein eigener Naturraum. Nicht ganz Offenland, nicht ganz Park, eben sehr vielfältig auf kleinstem Raum.
Und was die Erträge von armen Böden angeht, notfalls wachsen eben Gräser und Kräuter und man veredelt sie zu Milch, Eiern, Fleisch usw. Die Menschheit hat gelernt, damit umzugehen.
@Medi: ja, das ist Bewahrung von Kulturgut und wenn es wieder um Nahrungspflanzen und ums Essen geht, Schutz der genetischen Vielfalt. Im Idealfall, wenn es gut gemacht wird.
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