Danke, da sind mir im Eifer des Gefechtes wohl die Pferde durchgegangen. Problem ist natürlich, daß man auch gerade in der Pflanzenzüchtung auf betagte Literatur zurückgreifen muß, über die dan Generationen von Begriffsentwicklungen hinweggelaufen sind. Ich hätte da aber noch die plasmatische Vererbung anzubieten.Ich würde daher für plastidische Vererbung anstelle von plasmidischer Vererbung plädieren, weil meines Wissens nach der Begriff des Plasmids in der Biologie anders belegt ist...
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Züchten und Vererbung (Gelesen 32154 mal)
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pocoloco
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Re:Züchten und Vererbung
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Hempassion
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Re:Züchten und Vererbung
Bloß nicht, das wäre in diesem Zusammenhang absoluter Unfug! :oEin Zellplasma vererbt nix, die Erbinformation (ob nun chromosomal oder extrachromosomal) ist der Schlüssel...Ich hätte da aber noch die plasmatische Vererbung anzubieten.
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Hempassion
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Re:Züchten und Vererbung
Hab gerade extra noch mal in meine Botanik- und Genetikbücher geschaut: Man spricht im Zusammenhang mit Blattvariegation schon mal von cytoplasmatischer Vererbung und meint damit die unterschiedliche Verteilung der Plastiden auf die durch Mitose entstehenden Tochterzellen. Der Begriff wird jedoch nicht verwendet, wenn man von Gametenbildung und sexueller Vermehrung spricht, und auf die nimmt man Bezug, wenn es um eine matrokline Vererbung geht.
Re:Züchten und Vererbung
matroklin... extrachromosomal... plasmidisch...
Nur Mütter können Panaschiertes vererben?
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Züchten und Vererbung
Nur Mütter können Plastiden/Chloroplasten vererben...Bei panaschierten Pflanzen enthält ein (Gut?)teil der Chloroplasten keinen normalen grünen Blattfarbstoff - erhält eine Zelle bei der Zellteilung nur solche Chloroplasten, sind alle ihre Nachkommen "farblos" (helle Bereiche).
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pocoloco
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Re:Züchten und Vererbung
Jetzt fange ich aber doch an, unsicher zu werden:http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-on ... .htmFerner spricht das Handbuch für Pflanzenzüchtung von H. Kappert, Band 1, 1958 in dem Artikel Plasma-Vererbung, die Variante hatten wir noch gar nicht,Bloß nicht, das wäre in diesem Zusammenhang absoluter Unfug! :oEin Zellplasma vererbt nix, die Erbinformation (ob nun chromosomal oder extrachromosomal) ist der Schlüssel...Ich hätte da aber noch die plasmatische Vererbung anzubieten.
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Hempassion
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Re:Züchten und Vererbung
Wieso unsicher? Der Link erzählt doch nix Neues und verwendet den Begriff "Vererbung" im Sinne von Weitergabe = mehr oder weniger zufällige Segregation der vorhandenen Chloroplasten bei der vegetativen Zellvermehrung.
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Jedmar
Re:Züchten und Vererbung
Wenn ich Rathlef richtig verstanden habe, geschieht das bei R. canina auf natürlichem Wege, da diese eigenartigerweise 7 Chromosomen in der männlichen und 21 bis 35 in der weiblichen Geschlechtszellen hat.Und 28+7 ist auch keine Polyploidie sondern ein Artbastard, der sysntetisch durch die Ausflösung von Zellwenden erzeugt wird. Der dürfte dann auch erst einmal steril sein, müßte also auch noch mit Colchizin behandelt werden. Also erst mal schön auf dem Teppich bleiben.
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pocoloco
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Re:Züchten und Vererbung
Könntest Du das vielleicht mal etwas genauer ergründen, es würde mich brennend interessieren......Wenn ich Rathlef richtig verstanden habe, geschieht das bei R. canina auf natürlichem Wege, da diese eigenartigerweise 7 Chromosomen in der männlichen und 21 bis 35 in der weiblichen Geschlechtszellen hat.
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Re:Züchten und Vererbung
"plasmatisch" nur im Gegensatz zu "nukleär" (im Kern) - die Plastiden befinden sich halt im Cytoplasma (nicht im Kern). Es gibt Methoden, in denen man Kerne und den Rest der Zelle voneinander trennen kann, dann findet man eben DNA auch in der "Cytoplasmafraktion", ich glaube, daher kommt das.... plasmatischen Erbgang. Wie nun jetzt?
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Hempassion
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Re:Züchten und Vererbung
Kritik von Susanne:
Nun komm, sooo schlimm ist es doch nicht, oder liest du hier wirklich nur chinesisch? ;)Dabei gebe ich mir schon Mühe, es möglichst korrekt zu erläutern und keine großen Gedankensprünge zu machen, aber vielleicht fällt mir das auch nicht so auf, dass es schwierig ist zu folgen, weil ich mit der Materie vertraut bin und tagtäglich mit den Begriffen konfrontiert werde? ::)Hier also noch die Erklärungen zu deinen "Fragezeichen":der Therad wird gerade von Fachleuten auf ein für Laien unverständliches Niveau hochgefachsimpelt...
a. matroklin = maternal = mütterlich = von der Mutter kommendb. als extrachromosomal wird alles an genetischer Information bezeichnet, die nicht im Zellkern lokalisiert ist, z.B. die DNA der Plastiden, welche ein eigenständiges Genom (in Anlehnung an diesen Begriff, der sich auf die DNA im Kern bezieht, Plasom genannt) besitzen und semiautonom in der Zelle exisitieren, d.h. ein teils eigenständiges genetisches Programm umsetzen. In die Rubrik der extrachromosomalen Elemente fallen auch Plasmide, kleine circuläre DNA-Moleküle. Daraus leitet sich ab:c. plasmidische Vererbung = Die genetische Information, die auf den Plasmiden lokalisiert ist, wird weitergegeben.Soweit klar?Zur Variegation brauche ich glaube ich nichts mehr zu sagen, das hat Blue ja schon übernommen. Der Schlüssel, warum Chloroplasten nur über die mütterliche Linie weitergegeben werden kann, ist, dass in den Eizellen Chloroplasten verbleiben können, während sie in den Spermien degradiert und abgebaut werden müssen, da die Spermien sonst zu "voluminös" wären, um noch den Pollenschlauch passieren zu können. "Männchen" muss halt immer Ortswechsel betreiben, wo "Weibchen" es sich bequem macht...Susanne hat geschrieben:matroklin... extrachromosomal... plasmidisch...![]()
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pocoloco
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Re:Züchten und Vererbung
Liebe susanne, ich denke, das war sicherlich keine Absicht. Es ist halt nur leider so, daß sich gerade in der Genetik, möglicherweise im Windschatten der Gentechnikder Therad wird gerade von Fachleuten auf ein für Laien unverständliches Niveau hochgefachsimpelt...
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Re:Züchten und Vererbung
(na, wozu?? ;)Ganz kleiner Exkurs für Interessierte, weil's gerade so gut passt und ich das schon immer so witzig fand:OTDer Schlüssel, warum Chloroplasten nur über die mütterliche Linie weitergegeben werden kann, ist, dass in den Eizellen Chloroplasten verbleiben können, während sie in den Spermien degradiert und abgebaut werden müssen, da die Spermien sonst zu "voluminös" wären,
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Hempassion
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Re:Züchten und Vererbung
Zu schade, Blue, dass ich den Artikel nicht gelesen habe, denn ich hätte zu gerne gewusst, wie die Wissenschaftler ausgeschlossen haben, dass nicht auch Mitochondrien vom Vater mitgeführt werden, denn ein Spermium erlangt seine Beweglichkeit nur durch eben jene... 