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Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun? (Gelesen 4160 mal)
Moderator: cydorian
Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Gerade gelesen, 99 S.
Design- und Managementprinzipien für klimaresiliente Streuobstwiesen
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- cydorian
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Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Hoffentlich hält sich niemand an dieses Werk von Abschreibern und Schreibtischhengsten. Es ärgert mich, dass dafür Steuergelder ausgegeben werden.
Windschutzhecken, echt jetzt? Gebe Gold für eine windoffene Lage! Wer will denn eine Schorf, Blattkrankheiten, Kirschessigfliegenzucht ?! Waldgarten in Österreich ?! Die haben 1200 bis 1600mm Niederschlag, wir meist nicht mal mehr 600. Sorten wie Gewürzluiken sind mittlerweile sogar in Hochlagen Rindenbrandkönige. Hierbei uns gibts die schon gar nicht mehr. So geht das Punkt für Punkt.
Das ganze Ding ist ein reines Bullshit Bingo mit Obstwiesen.
Windschutzhecken, echt jetzt? Gebe Gold für eine windoffene Lage! Wer will denn eine Schorf, Blattkrankheiten, Kirschessigfliegenzucht ?! Waldgarten in Österreich ?! Die haben 1200 bis 1600mm Niederschlag, wir meist nicht mal mehr 600. Sorten wie Gewürzluiken sind mittlerweile sogar in Hochlagen Rindenbrandkönige. Hierbei uns gibts die schon gar nicht mehr. So geht das Punkt für Punkt.
Das ganze Ding ist ein reines Bullshit Bingo mit Obstwiesen.
- thuja thujon
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Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Sehe ich ähnlich. Viel Wunschdenken und das meiste davon nicht einmal echt erprobt. Selbst das Vorwort ist schon fies zu lesen.
Trotzdem danke fürs verlinken, eine interessante Broschüre.
Ach ja, der Preis für das Obst ist bei rund 20 Cent das Kilo.
10 Minuten Baumschnitt im Winter und 15 Minuten ernten von 200-300kg, also keine 30 Minuten Jahresarbeitsleistung pro Baum, wird durch den Erlös nicht getragen.
Daran könnte man arbeiten, dann wären manche Bäume/Wiesen auch in besserer Verfassung.
Trotzdem danke fürs verlinken, eine interessante Broschüre.
Ach ja, der Preis für das Obst ist bei rund 20 Cent das Kilo.
10 Minuten Baumschnitt im Winter und 15 Minuten ernten von 200-300kg, also keine 30 Minuten Jahresarbeitsleistung pro Baum, wird durch den Erlös nicht getragen.
Daran könnte man arbeiten, dann wären manche Bäume/Wiesen auch in besserer Verfassung.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- thuja thujon
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Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Gewürzkluiken sind hier übrigens noch erntbar. Nur nicht im System `nix reingeben - viel rausbekommen´, wie es in der Broschüre als Lösung verkauft wird.
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Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Wie das ?
Dieser "Waldgarten" soll sich in der Nähe von Wels in Oberösterreich befinden. Das ist noch im Flachland auf 300 m Höhe. In Wels beträgt der Niederschlag durchschnittlich rund 900 mm.
Niederschlag von weit über 1000 mm gibt es im alpinen Westen und dort auch nicht überall.
Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Ich habe es nur gelesen, nicht geschrieben. Aber es nie verkehrt, auch die andere Seite zu hören und sich ein eigenes Urteil zu bilden.
Ergänzend https://www.hochstamm-deutschland.de/n ... ie-zukunft
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- thuja thujon
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Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Eben, deswegen sage ich danke fürs verlinken.
Man kann das auch gerne ausprobieren was drin steht. Hier funktioniert es halt nicht. Es würde mich auch interessieren, ob es irgendwo anders funktioniert. In der Broschüre gibts jedenfalls kaum Beispiele dafür.
Man kann das auch gerne ausprobieren was drin steht. Hier funktioniert es halt nicht. Es würde mich auch interessieren, ob es irgendwo anders funktioniert. In der Broschüre gibts jedenfalls kaum Beispiele dafür.
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- cydorian
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Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Ach? Regionale Auswertungen für Oberösterreich geben 2023 eine Flächensumme von ~1.250 mm (Landesmittel). Nur die Stadt selbst liegt etwas niedriger, würde mich aber doch schwer wundern, wenn dort der Waldgarten wäre. Quelle: https://www.klimafonds.gv.at/wp-content ... h-2023.pdf
Selbst im deutschen Rand der Alpen liegen sie mittlerweile über 1200, obendrein sind Hagelereignisse viel häufiger und schwerer geworden. Beispiel Kempten, noch nicht mal alpin: 1.197,8 mm, 1.494,1 mm, 1.725,2 mm in den letzten drei Jahren 2022, 2023 und 2024. Das ist ja gerade der Punkt, die sind dort überall gestiegen, Richtung Mitte gesunken. Völlig andere Probleme.
Denke doch, dass darauf hinweisen nicht bedeutet, dass man der Autor eines Werks ist, oder? Hat das jemand vermutet?
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Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Ich denke Philippus bezieht sich eher auf Niederösterreich, Burgenland, etc. Da ist es recht trocken, kontinental.cydorian hat geschrieben: ↑12. Sep 2025, 17:22Ach? Regionale Auswertungen für Oberösterreich geben 2023 eine Flächensumme von ~1.250 mm (Landesmittel). Nur die Stadt selbst liegt etwas niedriger, würde mich aber doch schwer wundern, wenn dort der Waldgarten wäre. Quelle: https://www.klimafonds.gv.at/wp-content ... h-2023.pdf
Selbst im deutschen Rand der Alpen liegen sie mittlerweile über 1200, obendrein sind Hagelereignisse viel häufiger und schwerer geworden. Beispiel Kempten, noch nicht mal alpin: 1.197,8 mm, 1.494,1 mm, 1.725,2 mm in den letzten drei Jahren 2022, 2023 und 2024. Das ist ja gerade der Punkt, die sind dort überall gestiegen, Richtung Mitte gesunken. Völlig andere Probleme.
Denke doch, dass darauf hinweisen nicht bedeutet, dass man der Autor eines Werks ist, oder? Hat das jemand vermutet?
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Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Gelesen und beantwortet hab ich dies:Der Buddler hat geschrieben: ↑12. Sep 2025, 17:47 Ich denke Philippus bezieht sich eher auf Niederösterreich, Burgenland, etc. Da ist es recht trocken, kontinental.
Das Werk ist vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Irgendwoanders ist sicher anderes Klima, aber eine Hilfe für Baden-Württemberg erstellen und pannonisches Klima anführen tun sie nicht - leider. Denn dort und weiter im Südosten Europas hab ich Sorten her, nicht nur eine, die tatsächlich besser mit dem zurechtkommen, was hier das neue Wetter ist, wie schon öfter im Forum beschrieben.
Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Oberösterreich hat zu etwa einem Drittel Alpenanteil, teils hochalpin bis fast 3.000 m. Die hohen Niederschlagssummen stammen vor allem aus diesen Regionen und angrenzenden Gebieten wie dem Salzkammergut. Im Flachland – wo auch der besagte Garten am Stadtrand von Wels liegt – fallen die Werte deutlich geringer aus.cydorian hat geschrieben: ↑12. Sep 2025, 17:22Ach? Regionale Auswertungen für Oberösterreich geben 2023 eine Flächensumme von ~1.250 mm (Landesmittel). Nur die Stadt selbst liegt etwas niedriger, würde mich aber doch schwer wundern, wenn dort der Waldgarten wäre. Quelle: https://www.klimafonds.gv.at/wp-content ... h-2023.pdf
Zudem handelt es sich bei der Auswertung um ein einzelnes Jahr. 2023 war ohnehin überdurchschnittlich nass: Kremsmünster etwa verzeichnete 1.251 mm statt 972 mm (Mittel), Ried im Innkreis 1.024 mm statt 939 mm, Linz 883 mm statt 833 mm. Für Wels, an dessen Rand der Garten liegen soll, beträgt das langjährige Mittel 922 mm
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Re: Klimawandel trifft Hobbyobstanbau - was tun?
Leider muss ich in den meisten Punkten widersprechen. Auch der langjährige Durchschnitt (der also noch geringere Effekt einer Wetterveränderung enthält) liegt in den meisten Lagen bereits sehr hoch. Für die Mittelgebirge (Salzkammergut, Voralpen) werden 1.200–1.600 mm genannt, hohe Lagen (Dachstein, Totengebirge) mit > 2.000 mm. Die untersten Tiefstwerte liegen im Eferdinger Becken mit 735mm, in Becken- und Tiefstlagen sind die Niederschläge naturgemäss immer geringer, aber immer noch deutlich höher wie 80% der Lagen in BW. Damit ist ein Waldgarten irgendwo dort keine Referenz für BW, vielleicht finden sich ein paar Westrandlagen im Schwarzwald, nur gibts keine Obstwiesen mehr sobald die Steilhänge beginnen.
Der Flächenmittelwert für gesamt OÖ von 1961 bis 1990 war übrigens niedriger, etwa 900mm. Vielleicht bist du noch in alten Zahlen. Jedoch: In Alpennähe haben sich Niederschläge grundsätzlich verstärkt, der Trend ist sehr klar. Das ist auch nicht ausgedacht von mir, sondern punktgenau belegbar. Für Oberösterreich existieren flächendeckende, interpolierte Klimadatensätze, mit denen man z. B. mittlere Jahresniederschläge für beide Referenzperioden berechnen/anzeigen kann: https://data.hub.geosphere.at
Das verlinkte Werk liest sich wie von ein paar Sesselsitzern, die irgendwelche zufälligen Urlaubserlebnisse mit überkommenen abgeschriebenen Weisheiten kombiniert haben.
Der Flächenmittelwert für gesamt OÖ von 1961 bis 1990 war übrigens niedriger, etwa 900mm. Vielleicht bist du noch in alten Zahlen. Jedoch: In Alpennähe haben sich Niederschläge grundsätzlich verstärkt, der Trend ist sehr klar. Das ist auch nicht ausgedacht von mir, sondern punktgenau belegbar. Für Oberösterreich existieren flächendeckende, interpolierte Klimadatensätze, mit denen man z. B. mittlere Jahresniederschläge für beide Referenzperioden berechnen/anzeigen kann: https://data.hub.geosphere.at
Das verlinkte Werk liest sich wie von ein paar Sesselsitzern, die irgendwelche zufälligen Urlaubserlebnisse mit überkommenen abgeschriebenen Weisheiten kombiniert haben.