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Neue Arten für alte Obstwiesen (Gelesen 1378 mal)

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Moderator: cydorian

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cydorian
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

cydorian » Antwort #30 am:

Rib-2BW hat geschrieben: 22. Sep 2025, 11:41 Die späte Traubenkirsche kenn ich nicht als Ufergewächs
So hat sie sich hier stark ausgebreitet, an den Ufern der beiden Flüsse der Region, sie kommt auch mit Überschwemmungem klar. Das mag auch die heimische Gewöhnliche Traubenkirsche, aber im Gegensatz zu der ist sie auch in Offenlandbiotopen und lichten Wäldern invasiv. Es heisst auch, sie bevorzugt sauren Boden, unsere Kalkböden scheinen sie aber trotzdem nicht zu stören. Blüht hier ab Mai, die gewöhnliche Traubenkirsche ab April.

So wie sie sich invasiv benimmt und sogar Heideflächen überwuchert, ist etwas Vorsicht geboten.

Wie siehts denn mit verschiedenen Nüssen aus? Da hab ich weniger Erfahrung. Mandel ging ja schon erstaunlich gut bisher und auch die Eichhörnchen und Bilche scheinen sie nicht zu schnell zu klauen. Was geht sonst? Die nördlichen Carya illinoiensis?
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thuja thujon
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

thuja thujon » Antwort #31 am:

Walnüsse gehen. Schon lange, man könnte Öl draus pressen, ist da aber nicht mehr der einzige.

Hier stehen sie oft auf den kommunalen ehda-Flächen und werden dann ab und an abrasiert. Das macht sie besonders trockenheitsverträglich, altes Wurzelsystem, aber neue Krone. So wie man auch die Wüste wieder begrünt. In Ostdeutschland war lange Zeit Pfirsich als Busch mit mehreren Trieben üblich, nicht wegen trocken, sondern weil der Stamm runtergefroren ist. Buschform geht also prinzipiell, auch bei Apfel. Und man hat weniger altes Holz für Rindenbrand.

Vielleicht braucht man nicht die neuen Arten, sondern kann die alten behalten, wenn man die Pflege drastisch ändert.

Ansonsten: Brombeeren, evtl neuere Säulensorten, könnten gehen. Windoffen, wegen KEF.
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cydorian
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

cydorian » Antwort #32 am:

Walnüsse waren und sind zumindest hier immer schon eine typische Obstwiesen-Sache wenn die Flächen gross genug sind, als neue Art würde ich die nicht sehen. In dieselbe Kategorie fallen Maronen. Riesige Bäume...
Macadamia, Pistazien, das läuft leider nicht. Schwarznuss ist zu anspruchsvoll an den Boden, Pekannuss? Haselnuss, wächst sowieso wild, aber noch nie eine Nuss geerntet, da sind Eichhörnchen und Bilche viel schneller.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

Apfelbaeuerin » Antwort #33 am:

cydorian hat geschrieben: 22. Sep 2025, 13:51 Haselnuss, wächst sowieso wild, aber noch nie eine Nuss geerntet
Dann komm mal zu mir, da kannst du säckeweise aufsammeln ::) . Für mich ist das eher eine Plage, kein Mensch kann so viele Nüsse verwerten.
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin


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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

thuja thujon » Antwort #34 am:

Maronen sind für mich Waldbäume.

Wie sieht es mit Holunder aus? Der Pilz, der die Früchte schädigt, ist meiner Meinung nach weniger geworden.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

cydorian » Antwort #35 am:

Für mich ist das eher eine Plage
Lieber zu viel als gar nix :-)
Unsere Kleinsäuger räumen jedenfalls gnadenlos ab.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

cydorian » Antwort #36 am:

thuja thujon hat geschrieben: 22. Sep 2025, 13:56 Maronen sind für mich Waldbäume.
Nicht auf C. mollissima oder den Maraval- und Marlhac Unterlagen.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

Gartenplaner » Antwort #37 am:

cydorian hat geschrieben: 22. Sep 2025, 12:08 …Was geht sonst? Die nördlichen Carya illinoiensis?
Gartenplaner hat geschrieben: 20. Sep 2025, 17:16
Carya illinoinensis, Pecannuss, nur Far Northern-Sorten aus dem Grenzgebiet zu und aus Kanada, nur an Stellen, wo das Grundwasser auch im Sommer nicht so tief ansteht (Auwaldbäume).
Sie wachsen sehr gut, hatten dieses und letztes Jahr Blüten, aber noch keine Nüsse.
Sehr wichtig - man muss mehrere in der richtigen Kombi der Blütezeiten der weiblichen und männlichen Blüten pflanzen.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

Pjoter » Antwort #38 am:

cydorian hat geschrieben: 22. Sep 2025, 13:51 Walnüsse waren und sind zumindest hier immer schon eine typische Obstwiesen-Sache wenn die Flächen gross genug sind, als neue Art würde ich die nicht sehen. In dieselbe Kategorie fallen Maronen. Riesige Bäume...
Macadamia, Pistazien, das läuft leider nicht. Schwarznuss ist zu anspruchsvoll an den Boden, Pekannuss? Haselnuss, wächst sowieso wild, aber noch nie eine Nuss geerntet, da sind Eichhörnchen und Bilche viel schneller.
Macadamia geht sicher nicht, es gibt aber Leute die Xanthoceras (Gelbhorn) aus China als winterharten Macadamia-Ersatz anpreisen, interessant wäre auch Gevuina
(sog. Chilenische Haselnuss) ist aber bei uns vermutlich noch nicht ausreichend winterhart.
Pistazien werden in Heuchlingen (Versuchsgut von Weinsberg) versuchsweise ausgepflanzt.
Schwarznuss geht hier auch gut, interessanter aber die Auslesen/Sorten hiervon -von Emma K hatte ich schon welche, hat viel dünnere Schale als die Wildform
und interessanten Geschmack, verschiedene Butternusshybriden mit dünnerer Schale sind auch möglichund schmecken interessant anders als Walnuss.
Hasel auf Baumhasel ist möglicherweise trockenheitsresistenter als auf eigener Wurzel lässt sich als Großbusch/Kleinbaum ziehen und macht keine Wurzelausschläge.
Edelkastanie läßt sich, weil sehr schnittverträglich, als Großbusch ziehen.
Bei Pekan muss zunächst die Bestäubung gesichert werden und eine Lage vorhanden sein, wo sie ausreifen kann.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

Gartenplaner » Antwort #39 am:

Oder eben Sorten, die eine sehr frühe Reifezeit der Nüsse haben.
Wie Warren 346.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

Pjoter » Antwort #40 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 22. Sep 2025, 17:01 Oder eben Sorten, die eine sehr frühe Reifezeit der Nüsse haben.
Wie Warren 346.
Warren 346 - Reife Mitte September für Missouri -
was könnte das für süd-/westdeutsche Verhältnisse
bedeuten?
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

Rib-2BW » Antwort #41 am:

Holunder wird hier scheinbar schlechter.
Dieses Jahr ein total reinfall.

Hasel geht immer. Auch auf eigener Wurzel. Mit einem normalen Fleischwolf kann man auch problemlos die Nüsse der Baummhasel knacken. Für normale Hasel braucht man große Fleischwölfe.
Pimpernuss für Leute mit Hang zur kultivierung gefährdeteter Arten. Da müsste man aber gucken wie man sie human verarbeiten kann.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

Tara2 » Antwort #42 am:

cydorian hat geschrieben: 22. Sep 2025, 13:51 Walnüsse waren und sind zumindest hier immer schon eine typische Obstwiesen-Sache wenn die Flächen gross genug sind, als neue Art würde ich die nicht sehen. In dieselbe Kategorie fallen Maronen. Riesige Bäume...
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Bei uns wurden die auch schon immer gepflanzt. Aber früher wurden die von den Liebhabern angepfanzt. Was ich in den letzten Jahren beobachte ist, dass die sich mittlerweile von selbst vermehren. Bei uns auf den Wiesen sind mir mittlerweile bestimmt über 50 Standorte bekannt wo sich die Walnüsse wie Eichen oder Buchen von selbst (durch Eichhörnchen, Eichelhäher, Raben?) vermehrt haben. Das war früher irgendwie nur in Ausnahmefällen, bei günstiger Witterung oder idealem Standort möglich. Man sieht auch hier, dass sich das Klima gewandelt hat! Und auch der Forst hat schon in der Zeitung inseriert, dass die Leute Nüsse die sie übrig haben gerne beim Forst abgeben können um Waldbäume zu ziehen.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

cydorian » Antwort #43 am:

Ja, sie vermehren sich selbst. Auch bei mir. Das ist leider nur Brennholz. Von diesen sogenannten Eichhörnchenbäumen (weil Eichhörnchen die Nüsse vergraben, da geht dann mal was auf wenn sie vergessen, wo) kenn ich keinen einzigen, der brauchbare Nüsse bringt. Die letzten beiden die ich umgelegt habe hatten in jedem einzelnen Jahr nur Nüsse, die schon am Baum innen Schimmel hatten. Andere haben grosse Nüsse, aber auch nicht haltbar, dünne Schalen, sehr früh ranzig.

Selbstvermehrung also leider keine Eigenschaft, die irgendwie hilft, im Gegenteil, die Dinger gehen auf und man glaubt ganz unbedarft, "toll, da ich muss keinen Baum kaufen, die sind eh teuer, wächst ja von selbst" und nach >10 Jahren merkt man dann, dass die Nüsse nichts taugen.
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Re: Neue Arten für alte Obstwiesen

Gartenplaner » Antwort #44 am:

Tara2 hat geschrieben: 22. Sep 2025, 18:15 …Was ich in den letzten Jahren beobachte ist, dass die sich mittlerweile von selbst vermehren. Bei uns auf den Wiesen sind mir mittlerweile bestimmt über 50 Standorte bekannt wo sich die Walnüsse wie Eichen oder Buchen von selbst (durch Eichhörnchen, Eichelhäher, Raben?) vermehrt haben. Das war früher irgendwie nur in Ausnahmefällen, bei günstiger Witterung oder idealem Standort möglich. Man sieht auch hier, dass sich das Klima gewandelt hat! Und auch der Forst hat schon in der Zeitung inseriert, dass die Leute Nüsse die sie übrig haben gerne beim Forst abgeben können um Waldbäume zu ziehen.
Bei mir in der Umgebung ebenfalls - auf 2,3km Autobahnstrecke zwischen Auffahrt am Dorf und nächster Abfahrt hab ich auf jeder Seite in der Böschung jeweils um die 20 Walnussbäume erspäht.
Um genauer zu sein - 25 auf der einen Seite, 22 auf der anderen.
Auf der 25er-Seite gibt’s nen längeren Abschnitt, wo sie so alle 5 Meter stehen

Dann nach der Auffahrt/Abfahrt in die andere Richtung nochmal 10 auf der einen Seite.
In dichtem einheimischem Aufwuchs aus Eschen, Ahorn-Arten, Schlehe, Hartriegel….
Da ich angefangen habe, darauf zu achten, hab ich weitere vereinzelte direkt hinter der Grenze in Belgien erspäht und in Richtung Saarland.
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