Hallo!
Die Grundstücke sind hier bei uns im Wohngebiet allesamt nur 500 m2 groß, das heißt die Gärten liegen dicht beieinander. Wir haben in der Nachbarschaft viele Wacholderhecken und auch Koniferenhecken. Der Pilz des Birnengitterrostes nutzt diese ja als Zwischenwirtspflanze. Nun habe ich von vielen gehört, dass ich es nicht mehr lohnen würde, einen Birnenbaum (Buschbaum) zu pflanzen, weil die Bäume immer die Krankheit bekommen würden. Allerdings lieben wir Birnen und würden uns gerne zwei kleine Buschbäume zulegen. Wir haben bereits eine Conference im April gepflanzt, die bis heute keine Anzeichen des Rosts auf den Blättern zeigt, was vermutlich aber nichts über die Folgejahre aussagt.
Wie seht ihr das, kann man trotzdem einen Birnenbaum versuchen oder sollte man es lieber lassen und andere Obstbaumarten pflanzen? Gibt es vielleicht Birnensorten, die besser mit dem Birnengitterrost umgehen können?
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Birnenbaum bei Wacholderarten in der Nachbarschaft möglich? (Gelesen 191 mal)
Moderator: cydorian
- hobab
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Re: Birnenbaum bei Wacholderarten in der Nachbarschaft möglich?
Koniferen und der einheimische Wacholder sind keine Wirte, nur bestimmte, meist nicht einheimische, Juniperus. ‚Conference‘ und ,Boc‘s Flaschenbirne‘ sind relativ wenig anfällige Sorten, resistente gibt es keine: da hilft nur Wacholder fällen. Die Birnen kann man meist trotz des Befalls ernten, sie können aber kleiner und - finde ich - qualitativ schlechter sein, anbauen kann man sie also weiter - da gibt es Obstsorten mit mehr Problemen….
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Re: Birnenbaum bei Wacholderarten in der Nachbarschaft möglich?
Ich würde auf jeden Fall die Birnen pflanzen. Der Birnengitterrost befällt bei Birnen nur die Blätter, keine Früchte und geht nicht ins Holz. Richtig starken Befall habe ich bislang nur beim Chinesischen Wacholder bei uns im Gutspark gesehen mit Fruchtkörpern und teilweise abgestorbenen Asten.
In der gesamten Nachbarschaft stehen teils alte Hochstammbirnenbäume mit jahrweise sehr reichem Fruchtbesatz.
In der gesamten Nachbarschaft stehen teils alte Hochstammbirnenbäume mit jahrweise sehr reichem Fruchtbesatz.
- Lady Gaga
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Re: Birnenbaum bei Wacholderarten in der Nachbarschaft möglich?
Hier wachsen auch Birnen trotz Birnengitterrost, lagerfähige Birnen sind es ohnehin nicht. Der Nachbar auf der Ostseite hat so einen Wacholder und mag ihn wegen Erinnerungen nicht entfernen. Im Frühling sieht man darauf die orange Masse, mit der sich der Birnengitterrost verbreitet.
Das Grundstück auf der anderen Seite von uns habe ich dazu gekauft und gleich den Wacholder umgeschnitten. Die Grundstücke sind aber recht schmal, so gibt es weiterhin den Pilz in unseren Birnbäumen, aber weniger.
Das Grundstück auf der anderen Seite von uns habe ich dazu gekauft und gleich den Wacholder umgeschnitten. Die Grundstücke sind aber recht schmal, so gibt es weiterhin den Pilz in unseren Birnbäumen, aber weniger.
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
- thuja thujon
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Re: Birnenbaum bei Wacholderarten in der Nachbarschaft möglich?
Birnengitterrost mag auffällig für das Auge sein, der Schaden ist aber meist bedeutungslos. Wenn 3 Wanzen über den Baum rennen und die Früchte anstechen, reagieren sie mit Steinzellen, damit ist der Schaden um ein Vielfaches höher.
Birnengitterrost macht den Anbau von Birnen definitiv nicht unlohnend.
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Re: Birnenbaum bei Wacholderarten in der Nachbarschaft möglich?
Wenn der Baum gut versorgt wird, ist das kein Problem bzw. nur ein optisches. Ich würde trotzdem einen pflanzen.
Laß dich nicht vollquatschen. Rosen haben auch oft Blattflecken, trotzdem stehen die in fast jedem Garten.
Es betrifft nicht jeden Wacholder. Wie Hobab schon sagt, der einheimische Juniperus communis überträgt nichts und auch die asiatischen sind nicht alle anfällig dafür.

Laß dich nicht vollquatschen. Rosen haben auch oft Blattflecken, trotzdem stehen die in fast jedem Garten.
Es betrifft nicht jeden Wacholder. Wie Hobab schon sagt, der einheimische Juniperus communis überträgt nichts und auch die asiatischen sind nicht alle anfällig dafür.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Birnenbaum bei Wacholderarten in der Nachbarschaft möglich?
Gerade bei jungen, frisch gepflanzten Birnbäumen spielt das Wetter im April und Mai eine große Rolle.
Wenn es da häufiger regnet, kann schon ein größerer Schaden auftreten. In den letzten Jahren war es meist sehr trocken.
Großen, ausgewachsenen Bäumen ist das egal
Ich würde auch Birnen pflanzen und im Zweifel bei Regenwetter mit einem Fungizid spritzen. (nicht während des Regenwetters, eher davor oder kurz danach)
Wenn es da häufiger regnet, kann schon ein größerer Schaden auftreten. In den letzten Jahren war es meist sehr trocken.
Großen, ausgewachsenen Bäumen ist das egal
Ich würde auch Birnen pflanzen und im Zweifel bei Regenwetter mit einem Fungizid spritzen. (nicht während des Regenwetters, eher davor oder kurz danach)
- cydorian
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Re: Birnenbaum bei Wacholderarten in der Nachbarschaft möglich?
Dieses Jahr extrem geringer Befall weil das Wetter sehr trocken war.
Kann aber durchaus prohibitiv stark werden, hatte mal ein Grundstück mit einer Reihe der Wirtspflanzen in naher Hauptwindrichtung, Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis). Auch der Stinkwacholder/Giftwacholder ist Wirtspflanze. Und so sah das dann regelmässig aus:
Das zehrte meine Bäume trotz gutem Boden und Niederschlägen brutal aus, sie verhockten, unbrauchbar.
Mittlerweile ist die Situation generell besser, obwohl es eine Riesenschade ist, dass deutsche Pflanzenhändler dieses überflüssige Gelumpe weiterverkaufen. Erstens ist vor allem der chinesische Wacholder in den heute üblichen trockenen Hitzejahren zumindest bei uns teilweise draufgegangen, er passte eh nie hierher. Zweitens herrscht jedes zweite Jahr Frühlingswüste, die Sporen können sich dann nicht verbreiten.
Ich würde es also auf jeden Fall probieren.
Kann aber durchaus prohibitiv stark werden, hatte mal ein Grundstück mit einer Reihe der Wirtspflanzen in naher Hauptwindrichtung, Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis). Auch der Stinkwacholder/Giftwacholder ist Wirtspflanze. Und so sah das dann regelmässig aus:
Das zehrte meine Bäume trotz gutem Boden und Niederschlägen brutal aus, sie verhockten, unbrauchbar.
Mittlerweile ist die Situation generell besser, obwohl es eine Riesenschade ist, dass deutsche Pflanzenhändler dieses überflüssige Gelumpe weiterverkaufen. Erstens ist vor allem der chinesische Wacholder in den heute üblichen trockenen Hitzejahren zumindest bei uns teilweise draufgegangen, er passte eh nie hierher. Zweitens herrscht jedes zweite Jahr Frühlingswüste, die Sporen können sich dann nicht verbreiten.
Ich würde es also auf jeden Fall probieren.
- Cryptomeria
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Re: Birnenbaum bei Wacholderarten in der Nachbarschaft möglich?
Ich würde auch Birnen pflanzen. Auf Pilzsporen, die wahrscheinlich kilometerweit durch die Luft fliegen, kann man keine Rücksicht nehmen. Sind die Pflanzen vital und auf gutem Standort, stecken sie auch manches weg. Einfach wagen und probieren.
VG Wolfgang
VG Wolfgang