Was für ein schönes Mädchen
Joa, wir haben hier jetzt einen pubertierenden Jüngling, der mitten im Hormonchaos steckt. Hab ich gesagt, dass Charlie unkompliziert ist? Ja, war er.. bis er sich erholt hatte und gestern fing es dann an. Gegurre, Verfolgung der Großen, fixieren und schlußendlich hat er sich heute Morgen auf Kuno gestürzt um ihn in den Nacken zu beißen - er macht auch Anzeichen zu markieren

Mit Paul darf er jetzt auf keinen Fall zusammenkommen, sonst gibt es vermutlich eine wilde Klopperei. Mit Tiggi geht es, sie hat ihn gut im Griff. Allerdings hat sie auch schon Übung mit Paul und Willi, die waren ja auch zwei wilde Jünglinge und da hat sie die Erziehungszügel ganz straff angezogen. Bei Charlie scheint es ähnlich zu sein, er traut sich nicht, sich an ihr zu vergreifen. In der Nach lag er im Körbchen neben ihr auf dem Kratzbaum, heute morgen sie auf dem Sofa, er unten. Also kehrt sie jetzt das Fräulein Rottenmeier raus, was natürlich sehr gut ist und er auf jeden Fall braucht. Wir separieren ihn jetzt auch mehr im Schlafzimmer, damit die Großen hier einfach mehr Ruhe haben und die Situation vor der Kastra nicht eskaliert, das wäre für keine Partei hier schön. Nach der Kastration fangen wir dann nochmal ganz gemächlich an, sollte es hier gar nicht funktionieren, wird er möglicherweise zu einem Kollegen meines Mannes ziehen. Dort gibt es katzenliebe Menschen die sich ausschließlich um ihn kümmern würden. Das wäre aber die letzte Lösung, wenn es nach der Kastra nicht klappt (und ja, ich weiß dass es kein Allheilmittel ist). Ansonsten geht er halt danach raus, irgendwas ergibt sich auf jeden Fall.
Schwierig ist es auf jeden Fall, weil er halt schon das typische Markierverhalten zeigt - das kommt dabei raus, wenn es Besitzern egal ist was mit den Katzen passiert, völlig verwirrte Katzen mit erhöhtem Hormonschub. Wir brauchen hier jetzt ein gutes Stressmanagement, sonst wird es mit Kuno und Püppi wieder anstrengend. Naja zur Beruhigung und zum Runterkommen wandert Charlie halt ins Schlafzimmer, da kann er sich gut abregen und ist entspannter, weil er die anderen nicht sieht. Ihn stresst die Situation phasenweise ja auch ziemlich, er kann dann nicht fressen, nicht schlafen, ist halt nur aufgeregt. Gut dass ich bis Dienstag Zuhause bin und hier arbeite, bzw. ja Wochenende ist, so behalte ich das im Blick. Wichtig ist jetzt auch, dafür zu sorgen, dass er auf keinen Fall anfängt die Möbel usw.. zu markieren, damit das danach nicht weitergeht und wir hier das totale Drama haben. Mein Mann ist da noch recht gelassen, aber einen Pinkler brauchen wir hier nicht, das hatten wir jahrelang und wir wissen wie einschränkend und frustrierend das ist. Naja, so negativ wollen wir nicht denken, das wird schon klappen, er ist ja sonst ein Süßer. Aber man merkt ihm den Stress und die Verwirrung schon ordentlich an.
Enzymreiniger ist im Einsatz, neuer ist bereits bestellt.
Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne dabei glücklich zu sein. (Fjodor Dostojewskij)