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Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig? (Gelesen 767 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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hobab
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

hobab » Antwort #15 am:

Hab sogar noch alte und große Getreidesiebe, die sind ja fast wichtiger als der unterhaltsame erste Teil der Ernte.
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Talpini
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

Talpini » Antwort #16 am:

Zu Zeiten meiner Oma hat sich jeder Gärtner bei der Samenzucht auf ein paar wenige Arten und Sorten spezialisiert. Danach wurde getauscht. Was will man sonst mit einem halben Kilo Kohlsamen?!?

Ich vermehren hauptsächlich Paprika und Chili und verschenke meine Überschüsse als Jungpflanzen sobald mir der Platz ausgeht. Dann kann ich die gesündesten aussuchen und Erhaltungszucht machen. Und ich hab auch keine Probleme 400 Jungpflanzen zu verschenken, das geht immer zügig weg.

Karotte, Mais und alle die Verhütung brauchen vermehr ich nicht selber sondern geh zur Saatgutbörse.
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thuja thujon
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

thuja thujon » Antwort #17 am:

Talpini hat geschrieben: 18. Nov 2025, 15:07 Zu Zeiten meiner Oma hat sich jeder Gärtner bei der Samenzucht auf ein paar wenige Arten und Sorten spezialisiert. Danach wurde getauscht. Was will man sonst mit einem halben Kilo Kohlsamen?!?
Ich schätze das hat sich gewandelt. Heute möchten viele möglichst alles an Sorten ausprobieren und es reichen ein paar Körner davon. Kosten ja auch nix.
Aus Pflanzenzüchtersicht bzw Sortenerhaltersicht taugen sie leider auch nichts. Man generiert hier Unmengen Saatgut das weder die Kriterien der Sortenechtheit noch der Sortenreinheit erfüllt. Damit kann man sich zufrieden geben, des Ausprobierens willens.
Die Sorten und die Vielfalt von Oma sterben damit aber unweigerlich aus.

PS: wie bekommst du Paprikaartiges ohne Verhüterli Sortenecht hin? Hier ist es einfacher Mais ohne Verhüterli anzubauen, weil man da über Aussaatzeitpunkt und Blütezeit noch recht gut den Pollen der Sorten aus den anderen Gären raushalten kann. Also das hat hier die letzten 3 Jahre mit nur Ackerbaulichen Vorsichtsmaßnahmen zu keiner Verkreuzung geführt. Dass traue ich mich mit Paprikaartigen nicht.
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

Talpini » Antwort #18 am:

Dafür hatten sie keine Internetshops, der Tausch über den Gartenzaun hat weniger Auswahl. Es ändert sich, aber es ist nicht alles so negativ wie es sich auf den ersten Blick anhört.
Wir brauchen viele Pfeiler der Saatgutvermehrung: Die Bingenheimer-Fraktion mit eigener Züchtung mit Fokus auf kleine Anbauer ohne Pestizide, die professionellen Einpersonen-Vermehrer mit Shop oder Stand und die Hobbygärtner wie mich. Nur die Monsanto-Fraktion mit ihrem Hybridzeugs brauchen wir nicht, weil die die Macht nicht teilen wollen.

Zur Sortenechtheit bei Paprika: Viel Verkostung vor der Samengewinnung. Hatte nur einen Kuckuck die letzten Jahre, das hatte man dann aber schon am Wuchs im Jahr drauf gesehen. Mal sehen ob ich das Ergebnis stabil bekomme, ich finde es spannend (Bavarian Jumbo x Elefantenrüssel orange). Vielleicht liegt es an den vielen Blühpflanzen in meinem Garten, dass sich da die Bienchen nicht dafür interessieren und Selbstbestäubung überwiegt.
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

thuja thujon » Antwort #19 am:

Früher hat man Reisen gemacht, wenn der Gartenzaun zu eng war. Heute bleibt man mit dem Bestellfinger vorm Bildschirm sitzen und kommt damit in die entlegendsten Ecken der Welt.
Bei verschiedenen Pfleilern bin ich dabei. Professionelle Erhaltungszüchtung ob im Verein oder Nischenfirma, gut so, Hauptsache man weiß, was man tut.
Privatvermehrer, wenn der sich auch an die Regeln hält, gerne willkommen.
Ausnutzer wie Lubera, eher verzichtbar.
Die Monsantos, hochwillkommen, die sind das Innovationsrückgrat, von denen auch die beiden erstgenannten profitieren, wenn sie möchten. Jeder kann F1-Hybriden festigen und wenn man mehr Technologie und Teilhabe möchte, wird das know-how auch in den Patenten offengelegt. Damit das Wissen bekannt und gestreut wird, damit sich jeder dran bedienen kann.
Weil mal ehrlich: von den Privaterhaltern mit der Schuhkartonfirma fürs Saatgut und dem You-Tube Kanal fürs Ego habe ich noch keine Innovation gesehen, welche die Probleme der Zukunft löst. Da wird nur Neugierde mit altem Murks bedient, das schnelle, unkomplizierte Geld ohne Pflanzengesundheitspass und andere Regeln einzuhalten. Wenn man mal 300 Sorten davon durch hat und es war immer noch nichts passendes dabei, probiert der ein oder andere ja auch mal was mit mehr Erntegarantie aus. Von anderen Firmen, nicht die mit 20 Pflanzen und 300 Sorten. Oft bleiben die dann eher bei der Schiene. Weil Platz ist knapp.
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

Talpini » Antwort #20 am:

Ich suche noch die Innovation der Monsantos mit dem Mehrnutzen für die Hobby-Anbauer wie mich.

Mehr Gleichförmigkeit, damit alles zum selben Zeitpunkt reif ist? Überfordert mich in der Küche, lieber folgernde Abreife. Resistenz gegen Herbizide für effiziente Monokulturen? Ich brauche sowas nicht! Anpassung auf Klimaresistenz in den offiziellen Testgärten wie bei der Sortenzulassung gefordert? Da wohne ich nicht!

Mag sein, dass die Monsantos innovativ sind. Ich hab da sicher nix davon.
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

hobab » Antwort #21 am:

Doch, klar: billige Nahrungsmittel. Es sei denn du ernährst dich ausschließlich bio. Das kann aber nicht jeder.
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

thuja thujon » Antwort #22 am:

Die haben auch alle Bio im Programm. Ohne Monsantos kein Bio.
Auch die Herbizidresistente Tomate muss mir mal jemand zeigen.
Aber die Braunfäuleresistente Tomate von den Monsantos gibts für den Hobbygärtner und freut sich die letzten Jahre steigender Beliebtheit, auch hier im Forum.

Vielleicht wäre es angebracht, sich über das Sortiment der Monsantos zu informieren, bevor man sagt man brauche die Sorten nicht.
Viele wissen auch gar nicht, dass sie diese Sorten nutzen. Xanadu zB, im Hobbyanbau ein beliebter Romanasalat. Gibts in jedem Baumarkt von verschiedenen Abpackern wie Sperli, Kiepenkerl, Floraself, Samen Pfann und viele andere.
Hier beim Züchter, den `bösen Monsantos´, stehend.
Xanadu EZ 20250911.jpeg
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

Talpini » Antwort #23 am:

Da habe ich aber Triggerpunkte adressiert. Ich hatte das Forum hier eigentlich dafür geschätzt, dass man auch andere Meinungen stehen lassen kann.

Ich weiß dass ich idealistischer bin als 99,9% der Gesellschaft und das nicht jedem gefällt, aber das ist nur MEINE Meinung. Ich sehe den Mehrnutzen der Agrochemieriesen in meinem persönlichen Setting immer noch nicht, andere Vorraussetzungen mögen zu einem anderen Ergebnis führen. Ist mir aber egal, ich bin nicht andere.

Und da ich polarisierte Debatte hasse wie die Pest bin ich in diesem Faden aus der Debatte raus.
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

thuja thujon » Antwort #24 am:

Verstehe ich.
Dann sei aber bitte so ehrlich zu sagen, dass dich Gartencenterprodukte wie die Samentütchen die dort hängen nicht interessieren.
Dann können es andere evtl besser einschätzen und ihre alternativen Saatgutquellen erkunden.
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

Talpini » Antwort #25 am:

Im Gartencenter habe ich Saatgut schon seit 10 Jahren nicht mehr gekauft.
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Re: Samengewinnung - sinnvoll oder unnötig?

thuja thujon » Antwort #26 am:

Auch das verstehe ich. Ich kann auch unter 10 Euro in 5 Jahren in Gartencentern ausgeben.
Es gibt eben viele Welten und jede davon hat ihren gewissen Reiz.
Ich mags einfach nicht verteufeln sondern lieber die Vorteile der jeweiligen Welten sehen.
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