Die sind bewusst etwas trockener. Gehen so leichter aus dem Tray und der Ballen ist stabiler. Zudem leichter beim Transport.
Die Zwiebeln auf dem Bild standen in Gramoflor Friedhof Spezial, ein Weißtorfbasiertes Substrat mit ein wenig Schwarztorfanteil, der etwas mehr Stabilität vom Wurzelballen bringt. Nachteil kann der Kompostanteil sein, da muss man aufpassen und evtl mit Stickstoff nachdüngen, wenn sich die Pflanzen nicht wie erwartet entwickeln. Etwa 3 Wochen nach der Aussaat also genau auf `Stickstoffsperre´ beobachten.
Das Problem hat man mit Schwarztorfsubstraten für Erdpresstöpfe nicht. Da bevorzuge ich Klasmann Potgrond H
Mit etwas fester drücken in den Quickpotplatten geht zB Floragard TKS 1 oder 2 gut, wenn nötig frühzeitig nachdüngen. Das ermöglicht auch 2-4 Tage länger stehen lassen in den Töpfen, weil die Wurzelentwicklung gebremst wird.
Die Wurzeln dürfen Anfangs auch gerne klein sein, es muss eh so gepflanzt werden, dass die Ballenunterseite Bodenschluss hat, so das Wasserführende Erde erwurzelt werden kann. Notfalls muss bewässert werden, die 5cm unter dem Topfballen feucht zu bekommen ist das wichtige dabei, damit die Wurzel auch einen Anreiz hat, irgendwohin zu wachsen. Wenn der Topf klatschnass ist, warum sollte sie dann rauswurzeln, wenn sie nicht durch Wasser oder Nährstoffe gelockt wird?
Air Pot, was für Gehölze mit viel Dünger für den begrenzten Wurzelraum. Für Gemüse, das zügig kultiviert werden möchte, also möglichst ohne Stress, eher ungeeignet.
Selbstkomponierte Substrate sind noch in der Entwicklung. Basis wird Laubkompost sein, ist aber noch nicht so Leistungsfähig wie gewünscht.
Hat jetzt aber alles nix mit Feldsalat zu tun, sondern betrifft alles was an Gemüse gepflanzt wird.
Da gilt auch die Regel, je kleiner gepflanzt wird, desto besser die Anpassung an Trockenheit.
Hier mal Gurke im fast idealem Stadium, es hätte ruhig noch etwas früher sein können, fängt unten ja schon an zu ringeln. Weiße Wurzeln, nicht gebräunte, die ohne Unterbrechung weiterwachsen können. Allerdings ist hier Wurzelballen lockern angesagt, und damit 2-3 Tage Einwurzelungsphase, bevor es losgeht.
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Feldsalat (Gelesen 38493 mal)
- thuja thujon
- Beiträge: 22129
- Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
- Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
- Höhe über NHN: 90
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Feldsalat
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- Tempel-Hof-Gärtner
- Jr. Member
- Beiträge: 86
- Registriert: 14. Aug 2025, 17:21
- Region: BB-Streusandbüchse
- Höhe über NHN: 30
- Bodenart: sandig-humos
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Feldsalat
Thanks für die guten & sicherlich lang erprobten Spezialtipps - auch wenn off topic...
Bin "leider" so ökomäßig verstrahlt, dass die ganzen Torf-Geschichten auf der No-go-Liste stehen...
Laubkompost als DIE potentielle Alternative: Ist ja nicht wirklich was neues unter der Sonne, sondern "nur" ein back to the roots vor der Torfflut des vergangenen Jahrhunderts.
Meinst Du da eigene Versuche oder ist das ne Insider-Info, was gewerblich kommen wird, wenn die jetzigen Substitutionsversuche mit Kompost / Holz- & Kokosfaser etc. am Markt durchgefallen sein werden...?
@Zwiebelpflanzenbild
Mea culpa: Habe über die mögliche Unlogik der gängigen Ballen-vor-Auspflanzen-wässern-Logik bislang nicht nachgedacht. Ist also auch nur so eine Art Hoax, der gerne weiterverbreitet wird...?
Im Falle des Zwiebelballen-Bildes wäre das beste also: Nach dem Auslegen IN die aufgeworfene Reihe ordentlich wässern, dann zuziehen & andrücken und das ggf. zur Vollendung des Wurzelschlusses nochmal angießen!?
Auch wieder Schwefelsaurer Ammoniak aufgelöst in Wasser, so dass 1 Gramm N auf den Quadratmeter gegossen wird - oder gibt's da im Frühjahr nen anderes Verfahren?
Logisch unter dem Aspekt 'Blattmasse = Verdunstungsfläche' zwar noch teil-nachvollziehbar, aber unter dem Aspekt 'Wurzelgröße/-tiefe = Selbstversorgungspotential' auch wieder nicht, bzw. Nullsummenspiel-Verdacht: Mehr Wurzeln einer schon größeren Jungpflanze muss mehr Blattmasse versorgen = Weniger Wurzeln einer kleineren Jungpflanze weniger... - Da Du Dir aber in aller Regel etwas dabei denkst, was Du schreibst: Wie ist das also gemeint...?
Bin "leider" so ökomäßig verstrahlt, dass die ganzen Torf-Geschichten auf der No-go-Liste stehen...
Laubkompost als DIE potentielle Alternative: Ist ja nicht wirklich was neues unter der Sonne, sondern "nur" ein back to the roots vor der Torfflut des vergangenen Jahrhunderts.
Meinst Du da eigene Versuche oder ist das ne Insider-Info, was gewerblich kommen wird, wenn die jetzigen Substitutionsversuche mit Kompost / Holz- & Kokosfaser etc. am Markt durchgefallen sein werden...?
@Zwiebelpflanzenbild
Klaro, verständlich! Auch die Argumentation, dass die Wurzel besser nach außen als nach innen gelockt werden soll.thuja thujon hat geschrieben: ↑22. Nov 2025, 07:23 Die sind bewusst etwas trockener. Gehen so leichter aus dem Tray und der Ballen ist stabiler. Zudem leichter beim Transport.
Mea culpa: Habe über die mögliche Unlogik der gängigen Ballen-vor-Auspflanzen-wässern-Logik bislang nicht nachgedacht. Ist also auch nur so eine Art Hoax, der gerne weiterverbreitet wird...?
Im Falle des Zwiebelballen-Bildes wäre das beste also: Nach dem Auslegen IN die aufgeworfene Reihe ordentlich wässern, dann zuziehen & andrücken und das ggf. zur Vollendung des Wurzelschlusses nochmal angießen!?
Und wenn ich diese "Sperre" dann beobachtet habe (ich übersetzte mal: Es erstaunlich gelblich anmutende ältere Blätter gibt, korrekt?): Dann was tun?thuja thujon hat geschrieben: ↑22. Nov 2025, 07:23 Etwa 3 Wochen nach der Aussaat also genau auf `Stickstoffsperre´ beobachten.
Auch wieder Schwefelsaurer Ammoniak aufgelöst in Wasser, so dass 1 Gramm N auf den Quadratmeter gegossen wird - oder gibt's da im Frühjahr nen anderes Verfahren?
Was ist das jetzt wieder für ne spezielle Insider-Weisheit? Je kleiner / schwächer eine Pflanze, desto stärker ist sie im Kampf gegen Trockenheit...?thuja thujon hat geschrieben: ↑22. Nov 2025, 07:23 Da gilt auch die Regel, je kleiner gepflanzt wird, desto besser die Anpassung an Trockenheit.
Logisch unter dem Aspekt 'Blattmasse = Verdunstungsfläche' zwar noch teil-nachvollziehbar, aber unter dem Aspekt 'Wurzelgröße/-tiefe = Selbstversorgungspotential' auch wieder nicht, bzw. Nullsummenspiel-Verdacht: Mehr Wurzeln einer schon größeren Jungpflanze muss mehr Blattmasse versorgen = Weniger Wurzeln einer kleineren Jungpflanze weniger... - Da Du Dir aber in aller Regel etwas dabei denkst, was Du schreibst: Wie ist das also gemeint...?
Wer einen Tag lang glücklich sein will, der betrinke sich.
Wer einen Monat lang glücklich sein will, der schlachte ein Schwein und esse es auf.
Wer ein Jahr glücklich sein will, der heirate.
Wer ein Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner.
Wer einen Monat lang glücklich sein will, der schlachte ein Schwein und esse es auf.
Wer ein Jahr glücklich sein will, der heirate.
Wer ein Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner.
- thuja thujon
- Beiträge: 22129
- Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
- Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
- Höhe über NHN: 90
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Feldsalat
Die kleineren Pflanzen `passen sich besser an die Trockenheit an´, weil die Wurzeln weniger im flachen Topf sind, sondern mehr im Boden wachsen und dort auf Tiefe gehen können. Ein Maiskeimling, der noch nicht einmal die Bodenoberfläche durchstoßen hat, kann schon eine 10cm lange Wurzel haben. Die holt Wasser aus einem Bereich, den der Gärtner mit der Gießkanne gar nicht auf dem Schirm hat.
Weil die Wurzeln manchmal so schnell wachsen, zB in Regenwurmgängen, ist ein weiterer Faktor das frühe säen oder pflanzen. Eine Wurzel, die am 25. April loslegt hat 5 Tage mehr Zeit als die Wurzel, die am 30. April erst anfängt. Beide müssen aber am gleichen Hitzetag im Juni liefern, und das kann die frühe dann besser weil tiefer.
Das mit der Stickstoffsperre gilt immer für Holzlastige Substrate oder auch manche mit Kompostanteil. Wenn die Substrate bewegt werden, also aufgelockert und reingesät, fangen die Mikroorganismen an zu arbeiten. Wenn sie den Stickstoff festgelegt haben, hilft Harnstoff (notfalls AdBlue) oder wenn kein Harnstoff da ist schwefelsaurer Ammoniak. Bei der Frühjahrsaussaat ist das mehr ein Thema als nach dem auspflanzen. Sieht man übrigens auch schon bevor die Keimblätter gelb werden, man muss nicht warten, bis der Schaden so deutlich eingetreten ist.
Die 1g oder 2g SSA Stickstoff pro m² weiter vorne im Thread war nur eine zufällige Menge und das nach herbstlichen Regenfällen und anschließend einer Warmphase, was bei kalten Böden zu einer Mangelsituation für die Pflanze führt. Da war eigentlich nur die Frage, ob es der Feldsalat aufnimmt, wo er doch allgemein als wenig Stickstoffaffin gilt. Hat also nichts mit Stickstoffsperre in Substraten zu tun.
Und beregnen muss man, wenn es die Wasserführende Bodenschicht nicht gibt, dann hilft nix anderes. Dann wässere ich auch nicht punktuell mit der Gießkanne, sondern flächig, weil ja auch die Bodenorganismen arbeiten sollen, und das tun sie nicht, wenn alles staubt.
Das mit Torf und Torffreien Substraten, Laubkompost steht der Industrie nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Im Hobbybereich wird man mit den unbrauchbaren Holzsubstraten erstmal klarkommen müssen. Das geht mit Stickstoffdünger und einer oder zwei Insektizidbehandlungen gegen Rosenkäfer- und Trauermückenlarven, wenn man öfter gießt, weil das Substrat nicht so viel Wasser hält. Das ist der Preis für die Torffreiheit.
Im professionellen Gemüseanbau werden gewisse Qualitätsansprüche an Gemüsejungpflanzen gestellt, die stelle ich in der Regel auch für mich, weil sie von der Pflanze bzw den Umständen bestimmt werden. Und da Torf oder 70% Torf mit 30% Holzfaser nicht ewig geht, spiele ich mit Laubkompostsubtraten rum, weil das je nach Ausgangsmaterial auch halbwegs feste Ballen geben kann, und die brauchts manchmal. Ich möchte nicht mit hunderten 4cm-Blumentöpfchen durch die Gegend rennen. Wichtig ist aber vor allem der Pflanzenwuchs in den Substraten, und da gibts eben auch Unterschiede.
Weil die Wurzeln manchmal so schnell wachsen, zB in Regenwurmgängen, ist ein weiterer Faktor das frühe säen oder pflanzen. Eine Wurzel, die am 25. April loslegt hat 5 Tage mehr Zeit als die Wurzel, die am 30. April erst anfängt. Beide müssen aber am gleichen Hitzetag im Juni liefern, und das kann die frühe dann besser weil tiefer.
Das mit der Stickstoffsperre gilt immer für Holzlastige Substrate oder auch manche mit Kompostanteil. Wenn die Substrate bewegt werden, also aufgelockert und reingesät, fangen die Mikroorganismen an zu arbeiten. Wenn sie den Stickstoff festgelegt haben, hilft Harnstoff (notfalls AdBlue) oder wenn kein Harnstoff da ist schwefelsaurer Ammoniak. Bei der Frühjahrsaussaat ist das mehr ein Thema als nach dem auspflanzen. Sieht man übrigens auch schon bevor die Keimblätter gelb werden, man muss nicht warten, bis der Schaden so deutlich eingetreten ist.
Die 1g oder 2g SSA Stickstoff pro m² weiter vorne im Thread war nur eine zufällige Menge und das nach herbstlichen Regenfällen und anschließend einer Warmphase, was bei kalten Böden zu einer Mangelsituation für die Pflanze führt. Da war eigentlich nur die Frage, ob es der Feldsalat aufnimmt, wo er doch allgemein als wenig Stickstoffaffin gilt. Hat also nichts mit Stickstoffsperre in Substraten zu tun.
Ich habe hier einen verschlämmanfälligen sandigen Lehm. Wenn ich hier unten in eine Reihe wässern würde, würde dabei die Bodenstruktur zerstört werden und man hätte eine den Gasaustausch behindernde Schicht. Das gilt es bei Gemüse immer zu vermeiden. Ich achte also eher darauf, dass der Boden gut gesetzt ist, und wenn überhaupt nur die oberen 2-3cm gelockert sind. Die trocknen zwangsläufig aus, weil sie von den Kapillaren des Bodens und damit vom Wasservorrat abgeschottet sind. Gepflanzt wird also mit der Topfballenunterseite auf eine ohnehin Wasserführende Bodenschicht, und dort sollen die Wurzeln reinwachsen. Dazu wird der Topfballen unten angedrückt, damit Bodenschluss herrscht. Oben kann dann mit grobkrümeliger Erde der Topf zugeschüttet werden. Diese wird nicht angedrückt, zumindest bei mir, wenn es nicht nötig ist. Die Bodenschicht setzt sich von alleine, wenn es regnet oder beregnet wird.Im Falle des Zwiebelballen-Bildes wäre das beste also: Nach dem Auslegen IN die aufgeworfene Reihe ordentlich wässern, dann zuziehen & andrücken und das ggf. zur Vollendung des Wurzelschlusses nochmal angießen!?
Und beregnen muss man, wenn es die Wasserführende Bodenschicht nicht gibt, dann hilft nix anderes. Dann wässere ich auch nicht punktuell mit der Gießkanne, sondern flächig, weil ja auch die Bodenorganismen arbeiten sollen, und das tun sie nicht, wenn alles staubt.
Das mit Torf und Torffreien Substraten, Laubkompost steht der Industrie nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Im Hobbybereich wird man mit den unbrauchbaren Holzsubstraten erstmal klarkommen müssen. Das geht mit Stickstoffdünger und einer oder zwei Insektizidbehandlungen gegen Rosenkäfer- und Trauermückenlarven, wenn man öfter gießt, weil das Substrat nicht so viel Wasser hält. Das ist der Preis für die Torffreiheit.
Im professionellen Gemüseanbau werden gewisse Qualitätsansprüche an Gemüsejungpflanzen gestellt, die stelle ich in der Regel auch für mich, weil sie von der Pflanze bzw den Umständen bestimmt werden. Und da Torf oder 70% Torf mit 30% Holzfaser nicht ewig geht, spiele ich mit Laubkompostsubtraten rum, weil das je nach Ausgangsmaterial auch halbwegs feste Ballen geben kann, und die brauchts manchmal. Ich möchte nicht mit hunderten 4cm-Blumentöpfchen durch die Gegend rennen. Wichtig ist aber vor allem der Pflanzenwuchs in den Substraten, und da gibts eben auch Unterschiede.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität