:o60-70cm von O. italicadas scheint mir doch sehr hoch zu sein, aber nach 1986 ist Alles möglich ::)Es stimmt, dass die Massenvorkommen von O. italica z.B. auf Kreta etwas frischere Wiesen sind, meist zusammen mit O. collina und Barlia.Doch als feucht würde ich den Standort nicht beschreiben !Dies haben ich allerdings auch erst so gehalten, seitdem ich die schönsten Exemplare (bestimmt 60, 70 cm hoch!) neben den Leckstellen den Bewässerungsanlagen der Olivenplantagen auf Kreta gesehen habe - zusammen mit Gladiolus.![]()
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Erdorchideen (Gelesen 148155 mal)
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Re:Erdorchideen
Re:Erdorchideen
Servus,hier ein Bild von meiner reinholdii als Vergleich zu Phalainas Pflanze, ist auch sehr variabel in Färbung und Zeichnung.
Liebe GrüßeBernie

LG
Bernie
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Re:Erdorchideen
@auricular:traumhaft schön die Op. reinholdiiHabe auf Rhodos eine Population bewundern können, bei der die weisse Mal-Zeichnung sehr variabel war !
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Re:Erdorchideen
Ja, die Ophrys reinholdii sind schon echte kleine Prachtstücke!

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Re:Erdorchideen
Diese Orchis italica standen sonnig auf einem Hang oberhalb der Strasse direkt an einem Wasserverteiler mit Undichtigkeiten, also nicht in einem feuchten Bereich, sondern prächtig feuchtigkeitsversorgt - aber mit gutem Wasserabzug! Mir erschienen die Pflanzen im Vergleich zu denen aus anderen Beständen geradezu monströs, aber ob's wirklich eine "forma tschernobylensis" ist, Cyps?60-70cm von O. italicadas scheint mir doch sehr hoch zu sein, aber nach 1986 ist Alles möglich ::)Es stimmt, dass die Massenvorkommen von O. italica z.B. auf Kreta etwas frischere Wiesen sind, meist zusammen mit O. collina und Barlia.Doch als feucht würde ich den Standort nicht beschreiben !


Re:Erdorchideen
@phalaina:Habe im Cypern-Buch von Kreutz gerade nachgeschlagen: Er gibt eine Höhe bis 40cm an.Aber egal, schön sind sie !by the way: peinlich, peinlich.....von den im diesem Winter pikerten Sämlingen der Selbstung S. lingua var. alba blühte der Erste.An und für sich freut man sich darüber, aber das Ergebnis zeigt, dass ein Insekt schneller war, oder Samenverschleppung in der Fritte ?
Re:Erdorchideen
der nächste Verwandte unseres Diskussionsobjektes:Orchis simia, das Affenknabenkraut. Hat zur Unerscheidung keine gewellten Blattränder, keine Punktierung, aber ebenso verkehrte Blühfolge......wird fortgesetzt.....
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Re:Erdorchideen
Wow, die Orchis simia mag ich auch.
Leider haben wir diese auf Kreta an ihrem berühmten Standort in Phaestos verpasst - weil wir in einem kühlen Aprilwetter auf der Gerakari-Alm völlig durch nieseligen Nebel durchnässt wurden und danach irgendwie froh waren, im warmen Auto sitzen zu können und nicht mehr aussteigen zu müssen ...
Ja, je länger wir über die Größe der O. italica diskutieren (Kretzschmar und Co-Autoren geben bis 50 cm an), desto mehr kommen mir Zweifel, ob meine Erinnerung mich nicht trügt. Gemessen habe ich die Höhe der Infloreszenzen ja nicht, sondern nur geschätzt
. Sie waren aber sehr deutlich größer als alle anderen, die wir auf Kreta fanden.



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Re:Erdorchideen
Was könnte denn da mitgemendelt haben, cyps? Die Farbe erinnert mich ein wenig an eine Serapicamptis ...von den im diesem Winter pikerten Sämlingen der Selbstung S. lingua var. alba blühte der Erste.An und für sich freut man sich darüber, aber das Ergebnis zeigt, dass ein Insekt schneller war, oder Samenverschleppung in der Fritte ?

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Re:Erdorchideen - für Anfänger?
Hallo, Orchideenkenner,hab' diesen schrecklichen
, weil viel zu schönen, viel zu verführerischen
Thread eine Weile "weiträumig umgangen", aber auf Dauer kann ich nicht widerstehen
...Anfängerfrage: Ich würde es gern im Freiland mit der einen oder anderen Orchidee probieren (ein Gewächshaus, spezielle Überwinterungs- oder Übersommerungsplätze habe ich nicht zur Verfügung). Vorausgesetzt, es gibt überhaupt Arten/Hybriden, denen Bedingungen wie in meinem Garten behagen.
.Hättet ihr Tipps?Danke
& schöne GrüßeQuerkopf



Das fand ich ermutigend. Denn der gewachsene Boden in meinem Garten ist lehmig-tonig. Oberboden sehr unterschiedlich (teils viel Humus, teils nur wenige Zentimeter), Besonnung/Belichtung und Feuchtigkeitsverhältnisse auch (Hanggarten), eingewachsene "Wald"-Ecken vorhanden, mehr davon im Entstehen; Pflanzplatzvorbereitung wäre eh klar. Epipactis helleborine hat sich eines schönen Tages von allein eingefunden und kommt jedes Jahr irgendwo wieder - nuja, das ist wohl kein Kunststück, aber macht auch etwas Mut... Für den allerersten Anfang: Mit welchen Orchideen hätte ich vielleicht eine Chance, bei welchen kann ich mich überhaupt umsehen? Ein paar Artnamen würden mir schon helfen. Dann könnte ich recherchieren, nach Kultur-Hinweisen forschen etc.pp. (müsste ich eh) - im Moment habe ich nicht mal eine grobe Orientierung, und für Experimente ins Blaue hinein sind mir Orchis zu schade...kommt schon darauf an, welchen ausgangsboden man hat, wenn man mit cypripedien anfangen will. ich hatte es in meiner früheren naivität auch in meinem normalen gartenboden versucht. der war eher sandig mit damals noch nicht so hohem rohhumusanteil. das geht ne weile + dann kommt der exitus. es ist ja nicht nur der boden...es bedarf auch eines etablierten gartens denke ich, wo durch sträucher, bäume und bodenpflege ein "wald"-kleinklima mit der zeit entsteht, damit sich solche pflanzen wohlfühlen. ... und das bisserl bodenvorbereitung...so aufwändig ist das ja nicht, wenn ich ein paar pflanzplätze für diese edlen pflanzen speziell vorbereite. wer lehmigen ausgangsboden hat tut sich m.e. am leichtesten die passenden bedingungen für cypripedien zu schaffen. ...


"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re:Erdorchideen
für deinen boden, wahrscheinlich sogar ohne große vorbereitung, empfehle ich dir knabenkräuter der gattung dactylorhiza (~hybriden). im übrigen halte ich die dauerhafte etablierung der epipactis helleborine durchaus für nicht so einfach. m.w. benötigt sie einen mykorrhiza-pilz im boden, der bei dir ja vorhanden zu sein scheint. dann werden sich sicherlich auch die dactylorhiza versamen.im halbschatten/schatten kannst du es mal mit cypripedium reginae probieren. pflanzplatzvorbereitung ist auch leicht. nimm von einem flecken von ~1m² die obersten 20 cm ab + mische unter einen teil des aushubs ordentlich splitt (bims, ziegelsplitt, blähton, perlit, liapor, seramis etc., was du kriegen kannst), fülle das loch damit auf, setze das rhizom mit ausgebreiteten wurzeln rein, fülle den rest so auf, dass die triebknospe ganz leicht bedeckt ist. dann noch nadelstreu-laubmull-gemisch drauf, fertig. zu reginae muss man wissen, dass deren wurzelwerk schon nach kurzer zeit sehr weit umherkriecht + wurzellängen von 1 m durchaus möglich sind, daher die große pflanzfläche. mal sehen, wie sich meine reginae heuer entwickeln. vielleicht kann ich was abmachen. bisher musste ich aber feststellen, dass sie sich nur sehr kurzrhizomig bestocken + eine teilung schwierig ist.
z6b
sapere aude, incipe
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Re:Erdorchideen
Da möchte ich dir auch noch ein anderes Cypripedium empfehlen, nämlich die Hybride 'Gisela'. Gartenfreundlich und sehr schön.Bist Du sicher, dass Du Epipactis helleborine und nicht Epipactis palustris hast? Epipactis palustris ist nämlich überhaupt die einfachste Orchidee, die ich kenne.
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Re:Erdorchideen
Nee, ebbie, ich denke schon, dass es die Epipactis helleborine und nicht die E. palustris ist. Letztere ist zwar vegetativ sehr reproduktiv, versamt sich aber in der Regel kaum, während die andere sich in den letzten Jahren durch Aussaat zum Beispiel hier in den Wäldern, Gebüschen, Friedhöfen und Gärten im Ruhrgebiet schon sehr weit ausgebreitet hat!

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Re:Erdorchideen
Hallo, Norbert und Ebbie,danke euch, das hilft mir schon mal sehr, so kann ich anfangen zu "forschen"
... Die Frauenschuh-Hybride 'Gisela' hatte ich schon auf der Liste, sie ist wirklich eine Schöne. Mir war nur nicht klar, ob Cypripedien mit Lehmboden zurechtkommen; das lässt sich aus den Kultur-Hinweisen von Werner Frosch, auf dessen Website ich natürlich schon ausgiebig spazieren gegangen bin, nicht eindeutig entnehmen. Er nennt als anfängertauglich neben Hybriden auch noch C. reginae (Norbert, deine Empfehlung!). Und außerdem die heimische C. calceolus – seht ihr das auch so, oder ist die schwieriger? Hm, Knabenkräuter: Hybriden sind da sicher am ehesten was für Anfänger und schön dazu. Andererseits würden mich auch heimische Arten reizen, die kriegt man ja auch aus legaler, sprich: gärtnerischer Vermehrung. Habt ihr damit Kultur-Erfahrungen? Und habt ihr Erfahrungen mit anderen Heimischen? Im Winter habe ich mich mal an die Fleißarbeit gemacht, festzustellen, welche Orchideen in meiner Gegend gebietsheimisch sind (10-15-Radius-Kreis um meinen Wohnort, bei den Arbeitskreisen Heimische Orchideen und bei www.floraweb.de findet man dazu ja einiges). Idee dabei: Was in der Nähe wild wächst, gedeiht möglicherweise ohne ungebührlichen Aufwand auch im Garten. Aus der Liste habe ich dann noch die Arten rausgestrichen, die sehr ausdrücklich Kalkboden wollen, den habe ich nämlich nicht (der Boden ist – con variazioni – pH-neutral). Ergebnis: – Cephalanthera longifolia (Schwertblättriges Waldvögelein)– Dactylorhiza maculata (Geflecktes Knabenkraut)– Dactylorhiza majalis (Breitblättriges Knabenkraut)– Epipactis atrorubens (Braunrote Stendelwurz)– Epipactis helleborine (Breitblättrige Stendelwurz) - ist schon da, "zugeflogen"– Epipactis purpurata (Violette Stendelwurz)– Goodyera repens (Kriechendes Netzblatt)– Gymnadenia conopsea (Mücken-Händelwurz)– Listera ovata (Großes Zweiblatt) - muss nicht: ästhetisch nicht der Hit
– Neottia nidus-avis (Vogel-Nestwurz) - ebenso
– Orchis mascula (Stattliches Knabenkraut, Manns-Knabenkraut)– Orchis morio (Kleines Knabenkraut)– Plantanthera bifolia (Weiße Waldhyazinthe, Zweiblättrige Kuckucksblume)– Platanthera chlorantha (Grünliche Waldhyazinthe, Berg-Kuckucksblume) Was meint ihr, lässt sich davon das eine oder andere längerfristig im Garten ansiedeln? (Kultur-Pflanzen aufzutreiben, wäre natürlich Voraussetzung.) @Phalaina: Du hast völlig Recht, "meine" Epipactis ist mit Sicherheit E. helleborine. Ich hatte sie lange als UBO (=unbekanntes Blühobjekt
) im Garten – zierlich, interessant, unspektakulär hübsch, kein bisschen lästig, solche Wildpflanzen dürfen immer bleiben. Beim Namen nennen kann ich die Pflanze erst, seit ich im vorigen Sommer eine Waldwanderung mit einem NABU-Menschen mitgemacht habe. "Hier haben wir…", sagte der plötzlich am Wegesrand, und mir ging ein Licht auf
. Zu Hause habe ich nachgeschlagen, Bilder, Standorte etc.pp. genauestens verglichen: Das UBO ist eindeutig E. helleborine. Zudem wächst E. palustris bei uns in der Gegend nirgends wild.@Knorbs: E. helleborine scheint enorm robust zu sein, der Blick auf die Verbreitungskarte bei Floraweb sagt eine Menge. Und im einschlägigen Thread wurde ja auch mehrfach über Spontan-Ansiedlungen berichtet. Bei mir wandert sie ein wenig. Auf einem kleinen Hügel hinterm Haus, wo ich nie buddele, nur mal ein paar Schaufeln Kompost verteile - zu Füßen von Hasel und Hängebirke, mitten im Maiglöckchen-Dschungel - finde ich jedes Jahr Pflanzen. An den unmöglichsten anderen Plätzen tauchen einzelne Stendelwurze auf und wieder ab. Ich versuche dieses Jahr mal, Samen zu gewinnen... Schöne GrüßeQuerkopf





"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)