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Conditio sine qua non der Aussaaterde (Gelesen 2880 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Gart

Conditio sine qua non der Aussaaterde

Gart »

Also, das muss ich jetzt doch ein für alle mal mal wissen: Welches sind denn die unerlässlichen Merkmale einer 0815-Aussaaterde (ich sprech jetzt weder von Kaktus- noch von Orchideenerde), also der, in der man z.B. Petersilie in einem Töpfchen zum Keimen kriegt.Locker, ungedüngt, das hab ich soweit im Kopf. Da ginge doch an sich ein Grossteil der nicht allzu lehmigen Gartenerden, also im zeitigen Frühjahr dem Beet entnommen, gesiebt, ev. mit Sand gestreckt und vor der Saat einmal das gekeimte Unkraut weggejätet. Ginge das?Gruss vom hinsichtlich Aussaaterde immer noch gartencenterabhängigen Gart
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Dogwood
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Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Dogwood » Antwort #1 am:

Letztes Jahr hatte ich Aussaaterde vom Gartencenter und war nicht so glücklich, weil ich die Pflanzen relativ lange in den kleinen Töpfchen gelassen hatte und die Aussaaterde dann quasi versteinert war. Zum Pikieren sehr ungünstig. Dieses Jahr habe ich Gartenerde mit ca. 1/3 Sand genommen, hat gut geklappt.
Gart

Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Gart » Antwort #2 am:

Ich hab den Versuch Gartenerde mit Sand gestreckt auch schon unternommen und war ebenfalls recht zufrieden. Ich frag mich nur, warum in käuflichen Aussaaterden dann immer noch recht viel Torf oder Torfersatz drinn ist. Einen Parallelversuch eigene-gekaufte Aussaaterde hab ich noch nicht gemacht, hab aber den Eindruck, dass sich der Torf eben doch positiv auf die Keimung auswirkt.
knorbs
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Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

knorbs » Antwort #3 am:

Ich frag mich nur, warum in käuflichen Aussaaterden dann immer noch recht viel Torf oder Torfersatz drinn ist.
gewicht!
z6b
sapere aude, incipe
Gart

Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Gart » Antwort #4 am:

Ich frag mich nur, warum in käuflichen Aussaaterden dann immer noch recht viel Torf oder Torfersatz drinn ist.
gewicht!
Für den Kunden zum Tragen oder für die Samen zum Keimen? Wohl ersteres, oder? Hab nämlich auch festgestellt, dass die Erdesäcke nicht nur immer leichter, sondern auch immer kleiner werden.Wenn das so ist, brauchen die meisten Pflanzen zum keimen also gar keinen Torf?
Ostschweiz

Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Ostschweiz » Antwort #5 am:

Wenn das so ist, brauchen die meisten Pflanzen zum keimen also gar keinen Torf?
Schau mal hier (PDF)
Gart

Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Gart » Antwort #6 am:

Vielen Dank, O.ch. Interessant, dass die Keimung auf der Balkonerde im Versuch besser war als auf der Aussaaterde. Diese Namen sind wohl doch nicht viel mehr als Marketing. Ich habe jedenfalls festgestellt, dass die meisten Samen in gesiebter, mit etwas Sand gelockerter und unkrautvorgekeimter Gartenerde vom Beet gleich gut gekeimt haben wie in torfhaltiger Aussaaterde. Auf letztere kann für die üblichen Gemüseaussaaten somit leicht verzichtet werden. Für Aussaat geeignet ist dann wohl jede handelsübliche Erde, die nicht übermässig aufgedüngt ist, was wohl nur bei Spazialerden der Fall ist. Der Hinweis auf 0815-Gartenerden, dass sie nicht geeignet seien für die Setzlingsanzucht, erfolgt wohl in der einzigen Absicht, die Verbraucher zum Kauf spezieller Aussaaterde zu verleiten.
Eva

Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Eva » Antwort #7 am:

Die normalen Tütenerden mit Sand vermischt sind eigentlich auch ok. Bei meiner Gartenerde kommt immer wieder komisches Unkraut, das ich nicht von den Keimlingen unterscheiden kann, deswegen hab ich damit nicht so viel Freude. Lieber nehme ich Frühbeeterde aus Vaters Garten (wieder mit Sand abgemagert), da ist das Spektrum der unerwünscht keimenden Pflanzen so, dass ich fast alle kenne und entsprechend jäten oder päppeln kann. Und so muss ich mir meistens kein Bohnenkraut, oder Dill u.ä. anzüchten, kommt von alleine.
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Salome
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Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Salome » Antwort #8 am:

Wenn ich normalen Gartenboden mit Sand vermischt zum Aussäen nehme, dann pack ich die Erde in eine alte Aluschüssel und stell sie bei 100 Grad für eine Stunde in den Backofen - ist dann unkrautsamenfrei... vorher schau ich natürlich nach den Regenwürmern...
"Dumme rennen,
Kluge warten,
Weise gehen in den Garten" (Tagore)
Günther

Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Günther » Antwort #9 am:

Keimen ist eine Sache, Weiterwachsen eine andere.Keimen tun die meisten Samen bekanntermaßen oft genug sogar auf reinem Filterpapier.Fürs Wachsen der Keimlinge sind andere Parameter wichtig, da gibts sicher Unterschiede unter den Erden.Prinzipiell sollten diese Erden keimfrei und frei von Fremdsamen sein. Möglicherweise ist die Keimfreiheit mit Torfzusätzen leichter zu erreichen.Auch die Ergebnisse im pdf-link zeigen nur unwesentliche Unterschiede im Keimverhalten.
Gart

Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Gart » Antwort #10 am:

Bleibt noch die Frage nach den Nährstoffen. Aussaaterden werden als arm daran ausgelobt. Das stimmt wohl, denn wenn man Keimlinge in gekaufter Aussaaterde weiterkultiviert, ist das Ergebnis meist etwas ärmlich. Umgekehrt funktioniert die Aussaat in eher nährstoffreicher Erde oft erstaunlich gut. Bei empfindlicheren Sorten kann man mit Sand abmagern. So gesehen sind Aussaaterden an sich überflüssig, oder irre ich?
charlie
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Registriert: 25. Apr 2007, 17:25

Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

charlie » Antwort #11 am:

nicht ganz. ich denke , dass aussaaterde sterilisiert sein sollte, denn es besteht die gefahr, dass nach dem keimen plötzlich die jungen minis absterben (stiel wird dürr - sie kippen um und sterben - "schwarzbeinigkeit" - pilzkrankheit).ist mir bei salat schon öfter passiert.dem kann man durch erde dämpfen abhelfen, sagte man mir.
Gart

Re:Conditio sine qua non der Aussaaterde

Gart » Antwort #12 am:

Gekaufte Garten- oder Balkonpflanzenerde ist ja auch sterilisiert. Der einzige Unterschied zur (meist teureren) Aussaaterde besteht darin, dass sie mehr Nährstoffe enthält. Der Nährstoffgehalt kann wie gesagt mit Sand reguliert werden.
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