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Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies? (Gelesen 8770 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Ist es eine Modeerscheinung, sind diese vermeintlichen Modetrends von den Zeitschriften beeinflusst worden, oder etwa vom "Habenwollen", weil der Nachbar oder die Freundin es auch hat? Seit vielen Jahren stelle ich nämlich folgendes Phänomen fest: Auf den Bestellformularen finde ich zu 70 % dieselben Pflanzengattungen, ja mitunter dieselben Sorten! Astrantia, Agastache, Geranium, Monarda, Hosta... Man könnte vertiefen und genauere Angaben machen. Sind diese Gattungen z.Z. so aktuell und beliebt? Warum nicht Thalictrum, Sanguisorba, Erodium, Acanthus, Saponaria und viele andere? Aber immerzu werden auf jedem Auftrag dieselben Pflanzen bestellt! Nur wenig Alpine, kaum Wildstauden, hin und wieder Raritäten des Schattens. Aber eben immer insbesondere Prachtstauden aller Art, die man eigentlich überall bekommen kann. Wir diskutierten schon darüber, innerbetrieblich und auch mit Kollegen. Einige behaupteten, mein Katalog sei daran schuld, weil ich manches so überschwänglich loben und herausheben würde, was ich bestritt, denn ich hebe ja gerade diejenigen Stauden hervor, welche noch weitestgehend unbekannt sind und deren Einführung in die Gartenkultur wertvoll wäre. Ich wage hingegen zu behaupten, dass eine Zeitung von der anderen abschreibt und sich alles in der Mode und Gunst gegenseitig hochschaukelt.Früher waren es Phlox, Aubrieta etc. Heute Astrantia und Agastache? Woran liegt es wohl? Fest steht jedenfalls, dass die Laufkundschaft vor Ort sich, ganz konträr zur den Bestellungen, nach dem Auge bedient (ist ja eigentlich logisch!). Und da stehen naturgemäß alles Blühende, einschließlich Sempervivum als unser bester Artikel des vorigen Jahres an erster Stelle. Oder viele Kunden kommen von weit her und bedienen sich der Besonderheiten, ebenfalls sehr konträr zu den Katalogbestellungen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann.Eure Meinung würde uns hierzu sehr interessieren! Dies soll keine "Marktanalyse" darstellen, sondern lediglich Meinungen widerspiegeln.
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Lieber SarastroDas mit den Zeitschriften hab ich auch schon festgestellt. Wenn man z.B. ältere Hefte vergleicht (z.B. me....schö....Ga....), kommt mehr oder weniger alle Jahre wieder das Gleiche. Halt nur mit den aktuellsten Pflanzen!Und was das andere betrifft, so ist das wie mit dem Essen: das Auge isst mit! ;)Ich hab auch so 08.15 Pflanzen, denn ohne wäre es ja auch nicht so das gelbe vom Ei.Ich behaupte hingegen, dass eine Zeitung von der anderen abschreibt und alles in der Mode und Gunst sich gegenseitig hochschaukelt.Fest steht jedenfalls, dass die Laufkundschaft sich, ganz konträr zur den Bestellungen, nach dem Auge bedient (ist ja eigentlich logisch!). Und da stehen naturgemäß alles Blühende, einschließlich Sempervivum als unser bester Artikel des vorigen Jahres an erster Stelle. Oder viele Kunden bedienen sich der Besonderheiten, ebenfalls sehr konträr zu den Katalogbestellungen.


Humor ist der Schwimmgürtel auf dem Strom des Lebens!
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Astrantia, Helleborus, Hosta, Kräuter und Semperviven sind sicher zur Zeit - neben alten Bauerngartenpflanzen - die "Mode"pflanzen, die man überall sieht und daher auch gern selbst besitzen möchte. Was man nicht kennt, an das wagt man sich auch nicht heran. Dazu kommt, daß diese o.g. Pflanzen sehr pflegeleicht und gut zu halten sind.Früher gab es nur das, was über den Gartenzaun vom Nachbarn herübergereicht wurde oder - vielleicht - von Verwandten, die weiter entfernt wohnten, kam. Einen Versandhandel, so weiß es meine Mutter zu berichten, gab es kaum, Blumen waren Luxus, wenn, dann wurde nur Gemüsesamen bestellt.Neues wurde ungern auspobiert, das Risiko des Nichtgelingens war zu hoch. Für Experimente war kein Geld übrig. Also wurde nur auf Bewährtes zurückgegriffen. Wenn wir nun heute eine Pflanzenart überall sehen, heißt das: "Das ist verbreitet, tut´s also überall, ist auch gut für mich!" Hinzu kommt, daß Besonderes halt nicht überall zu bekommen ist. Ich selbst habe besondere Stauden das erste Mal in England und in Holland gesehen. Da allerdings hat sich ein neues Universum aufgetan!Schaut man sich das Angebot im hiesigen Gartencenter oder Baumarkt an, gibt es überall nur daselbe, seltsamerweise nicht nach Attraktivität oder Lebensdauer ausgewählt, sondern - denke ich mir - nach der guten Vermehrbarkeit.Noch letzte Woche sagte mir ein Gärtner, der mir Einjährige verkaufte:" Endlich mal jemand, der das Besondere sucht! Das tut richtig gut! Viele kaufen jahrelang ihre Geranien in immer der gleichen Farbe und sehen das andere noch nicht einmal!"Bei uns in Westfalen gibt es ein Sprichwort:"Wat der Buer nich kennt, dat frett er nich!" (Was der Bauer nicht kennt, das ißt er nicht!) Es müßte mehr Wissen über andere Pflanzenarten im Garten verbreitet werden. Was man nicht kennt, will man nicht ausprobieren. Man müßte neue, ungewöhnliche Pflanzenarten öfters in den Gärten sehen. Schaupflanzungen in Gärtnereien reichen nicht aus, ebensowenig die Beschreibung in Katalogen. Das ist die Chance der "Offenen Gartentür". Wenn man seinen Garten aufmacht, kommen viele Besucher und fragen auch nach dem Namen der Pflanzen, die sie nicht kennen. Sie sind sehr dankbar für eine Nennung der Bezugsadressen oder einen Ableger. Nur so läßt sich Pflanzenkenntnis und ihre Verwendung im Garten verbreiten.Und manchmal bildet sich dann eine ganze Gruppe Gartenbegeisterter, kaufen Neues und tauschen Informationen und ihnen Unbekanntes untereinander aus. So wie bei uns. Das würde Dir Freude machen, lieber Sarastro!Übrigens, diejenigen, die von weiter her kommen, das sind die Kenner. Die brauchen nichts Blühendes, wissen ohnehin, was gut ist. Dafür fährt man auch mal 300 km. Ich fahre ja auch nach Holland, um Besonderes zu finden. Das, was ich in der hiesigen Staudengärtnerei kriegen kann, das kaufe ich dann nicht. Bestellen ist einfacher (mancher hat keine Staudengärtnerei in der Nähe), da nimmt man eher das Normale, das Bewährte, das, von dem man in der Hochglanzzeitung gelesen hat und das empfohlen wurde. Gruß Rendel
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Also ich entspreche wohl dem durchschnittlichen Staudenbesteller. Die erstgenannten Gattungen finde ich interessanter als die anderen. Ich berichte mal, wo die genannten Gattungen mir zum ersten Mal begegnet sind. Dass hilft vielleicht ein kleines Stück, das von Sarastro beobachtete Phänomen zu erklären. Für andere mag ich nicht sprechen.Astrantia: Tatsächlich das erste Mal in einer Gartenzeitung gesehen - Probeexemplar im Garten.Agastache: Gartenbuch, KollegeGeranium: Städtische Grünanlagen, Grünanlagen meines ehemaligen Arbeitgebers - bessere Sorten im GartenMonarda: Gartenbuch, Gartenzeitschrift - im GartenHosta: Immer schon gekannt, aber nicht gewußt, dass die so schön sein können. Wie schön die sind, hier im Forum und bei einer Gartenbesichtigung gesehen - im Garten.Thalictrum usw. kenne ich nur aus Gartenbüchern, da ist der Funke noch nicht übergesprungen.Acanthus kannte ich zuerst aus der Kunstgeschichte (ist im Garten), Saponaria kenne ich nur vom Straßenrand bzw. von "Was blüht denn da? von D. Aichele.Ich bin eindeutig ein Augenmensch, wenn ich beeindruckende echte Pflanzen oder gute, großformatige Bilder gesehen habe, überzeugt mich dass mehr als nur davon zu lesen. Wenn in einer Gartenzeitschrift also eine Astrantia in Nahaufnahme auf einer Doppelseite abgebildet wird, bin ich beeindruckt. (Bei den meisten hiesigen Gartenzeitschriften sind meiner Meinung nach die Bilder sowieso besser als die Texte. Ähnliche Meinungen habe ich hier im Forum gelesen).Andererseits habe ich den Gartenfimmel von meiner Mutter, so dass ich auch Pflanzenarten mag, die gerade nicht so aktuell sind. Aber diese Pflanzen bekäme man in jedem Gartencenter oder auf dem Wochenmarkt, die bräuchte man nicht in einer Staudengärtnerei bestellen.Astrantia und Co bekomme ich hier nicht überall. Jetzt spreche ich doch noch über andere: Also meiner Meinung nach sind die meisten Gärtner, wahrscheinlich egal, ob Profi oder Laie, "Augenmenschen". Für den "Grünen Daumen" ist ja eine gute Beobachtungsgabe erforderlich. (Den Begriff "Augenmensch" leite ich von einem der vier Lerntypen ab.)Cerinthe
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Aber ja doch! Gerade bei Rosen ist gut zu erkennen, wie Modeerscheinungen regelrecht gepusht werden können. Selbstverständlich lasse auch ich mich von bunten Bildern in Zeitschriften, Büchern, Katalogen und vor allem von den hier geposteten Ideen inspirieren. Was dabei herauskommt ist ein buntes Durcheinander an bekannten, unbekannten und hin und wieder auch exklusiveren Pflanzen, die ich bestelle (Saponaria ist im Übrigen bei mir im vergangenen Jahr im hohen Bogen aus dem Garten hinausgeflogen, nachdem es fürchterlich zu wuchern begann; Reste behandele ich derzeit mit Roundup). Dabei, ich bekenne es freimütig, haben auch die Kataloge von Bakker und Baldur eine gewisse Rolle gespielt.Den Rest der Anregungen erhalte ich durch häufige Besuche in Botanischen Gärten und auch Staudengärtnereien. Letzteres wird mir aber regelmäßig zu teuer. ;DIch finde, ein Garten kann und soll ? ein gutes Gerüst aus Altbekanntem und Bewährtem haben. Dass diese Pflanzen vermeintlich eine Mode widerspiegeln mag auch daran liegen, dass ihr Anbau und ihre Pflege relativ einfach sind und einem Garten recht schnell Struktur und Farbe zu geben vermögen.Und auch damit habe ich keine Probleme: Mit den etwas anspruchsvolleren Pflanzen habe ich recht oft Schiffbruch erlebt. Wobei ich das absolut überwiegend auf selbst verschuldete Kulturfehler zurückführe.Ich erkenne das "durchschnittliche" Handeln eine Gärtners derzeit erneut bei mir selbst: Ich habe ein neues Gartenareal zu kultivieren. Mit viel Verve wird es momentan bepflanzt. Aber es sind überwiegend 08/15-Gewächse, die an jeder Straßenecke zu bekommen sind oder die mein übriger Garten inzwischen "ausgespuckt" hat. Kleine Lücken werde ich später füllen. Dann möglicherweise mit Stauden, die etwas unüblicher sind.
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Bestes Beispiel eines "Impulskaufes" und da frage ich mich schon, wie weit und wie stark manche Mitmenschen das Geld eigentlich locker haben: vor Jahren kaufte ein Kollege aus dem Hohen Norden rund 100 Digitalis purpurea 'Gloxinaeflora' am Großmarkt ein, im Rundtopf, blühend, wunderschön, in Zellophantüten eingedreht verpackt. Eigentlich für Gartentage ein Schlag ins Gesicht! Da zweijährig, sind sie nach der Blüte sowieso perdu! Das Stück verklopfte er damals an jenen Gartentagen um 25 DM. Ich glaube, nach knapp 5 Stunden waren die Dinger weg. Augenmenschen oder Dämlichkeit der Leute?50 m weiter stand ich mit meinem Stand, ebenfalls mit blühenden Stauden aller Art. Es gehört zu meinen Grundprinzipien, möglichst zu 80 % Blühendes an Gartentagen zu präsentieren, da nur dann ein Verkaufserfolg vorprogrammiert ist. Auf dem Tisch waren blühende Arnebia pulchra, eine Staude aus der Türkei, die man in Topzustand fast nirgends in Europa bekommt, wenn überhaupt. Wir haben auch lange genug daran gearbeitet. Ihr könnt euch vorstellen, dass die Leute alles andere gekauft haben, Bekanntes und Unbekanntes, kreuz und quer durch das Sortiment. Nur nicht die Arnebien! Vielleicht gingen von 20 Stück fünf weg. Auch meine Kolegen staunten über dieses Phänomen. Vielleicht war vielen Leuten dieser Klassiker zu heikel. Um 12 DM kann er jedenfalls nicht zu teuer gewesen sein, wenn andere Digitalis um 25 DM kaufen. Es ist schon recht interessant, das Spiel des Marktes und die Kauflust der Leute zu beobachten.
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Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
He, ich hab fei nix Blühendes gekauft, außer der Uvularia, und die wollte ich eh! Meine Nachbarin, der ich stolz meine Beute vorführte, guckte nur ganz enttäuscht auf die Töpflein mit ein bisschen Kraut drin und meinte, dass könne ja noch werden.Ich habe allerdings in meiner kurzen Gärtnerszeit auch den Eindruck gewonnen, dass es Moden gibt, die voneinander abgeschrieben werden, die aber natürlich auch mit Pflanzstilen zu tun haben. Ist das schlimm? Oder auch, ist es unvermeidlich, in der heutigen Zeit, wo sich Leute nicht über den Gartenzaun, sondern übers Internet und Bücher informieren? Muss jeder notwendigerweise die individuellsten Stauden pflanzen? Aus Staudengärtnerssicht sicherlich, weil man ja schließlich auch verkaufen will, und zwar nicht immer nur den gleichen Kram. Aber die Motive der Gärtner sind doch sehr vielfältig - man will ein schönes Beet haben, aber vielleicht nicht das, was der Nachbar hat, sondern, wie bluemli so schön schilderte, das etwas Preziösere, aber dennoch verlässlichere. Oder man findet ein Gartenforum, stellt fest, dass bereits die jüngsten Mitglieder extrem coole Geranium-Enzyklopädien schreiben und denkt, man kann sich mit ein paar blauen Blümlein die Jugend zurückkaufen. Oder man erliegt einem seltsamen Sammelwahn. Oder es reicht einem irgendwann mit den Päppeldingern, und wenn ein Katalog einem verspricht, dass die Agastache wirklich den ganzen Sommer blüht, dann denkt man sich, hei! Problem gelöst! Nix wie her!
Und die armen Zeitschriften - warum sollen die das Rad neu erfinden? Das können die doch den großen Gärtnern und Züchtern überlassen, dann das neueste Buch kaufen, auf Gartentage gehen und schwups! die Kamera zücken. Ich find das nicht so schlimm, wenn die alle voneinander abschreiben. (Ganz nebenbei - das Forum hier, und damit den echten Einstieg ins große Graben, habe ich über eine K&R-Artikel über die Staudengärtnerei Sarastro gefunden. Lasst sie nur abschreiben, sage ich!)

Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Abschreiben find ich ja nicht mal so schlimm, wenn es denn nicht solch ein Blödsinn ist. Ein klassischer Fall einer Dauermode und des gegenseitigen Abschreibens wäre das Thema Lavendel zu Rosen, bekanntlich eines meiner Reizthemen. Hier schrieb jahrelang einer vom anderen ab. Mir sträubt sich das Gefieder und der Kamm schwillt, wenn Kunden kommen, die sich partout Lavendel zu Rosen einbilden. >:(Lavendel ist deswegen in manchen Gärtnereien aus diesem Grund immer noch ein Verkaufsschlager. Aber gibt es nicht Hunderte anderer wunderschöner Stauden, die auf Dauer zu Rosen viel besser funkionieren? Und mit denen man noch dazu farblich kreativer werden kann?Wie schon einige Male erwähnt, vertreibt der Lavendel vielleicht drei Läuse mehr, bezahlt dies jedoch mit dem Tod, da ihm der Boden viel zu fett und zu speckig ist. Aber den Leuten ist dies ja offenbar wurscht. Sie scheuen das Geld nicht und kaufen sogar Solitär-Lavendel in 3-Liter-Containern, um die Läuse angeblich noch schneller zu vertreiben, nur weil Zeitschrift xy dies empfiehlt. Aber kämpfe mal gegen den Mainstream. Da musst du erst einmal einen langen Atem haben. Und bewirken kann man meist nicht viel. Aber man hat es wenigsten versucht. Ist schließlich auch was wert.
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Digitalis purpurea für 25 € ist wirklich ein Hammer und der Oberhammer, dass sie tatsächlich gekauft wurden.Zu meinen minimalen Erfahrungen im Pflanzenverkauf gehört, dass die meisten Menschen gerne kaufen, was sie kennen, worüber sie bereits gelesen oder gehört haben. Das ist auch verständlich. Die Pflanzen, welche in den gängigen Gartenzeitschriften aktuell abgebildet und beschrieben sind, werden bevorzugt gekauft.Ebenso was spektakulär blüht.Arnebia pulchra hätte ich auch nicht gekauft, so sehr ich eure Leistung bei der Vermehrung anerkenne und obwohl mir die Herkunft aus der Türkei an sich schon sympatisch ist, aber mir gefällt der Kontrast Laub und Blütenfarbe nicht. Ich hätte nicht gewusst wohin damit, die Pflanze hätte sich nirgends eingepasst.Als ich vor 12 Jahren den Garten übernommen habe, habe ich nach der Beschreibung wenig bebilderter Kataloge die ersten Pflanzen eingekauft, Helleborus foetidus, Eriophyllum lanatum, Nepeta x faassenii, Cyclamen hederifolium und weiteres. Damals wie heute habe mich an der Standortverträglichkeit und dem naturhaften Charakter der Pflanzen orientiert.Inzwischen bin ich der Sammelleidenschaft verfallen, Beetneuanlagen sind sehr schnell aus den Reihen der wartenden Töpfe und den Neubestellungen aus Wunschlisten gefüllt.Thymus, Artemisia, Phlomis, Cistus, Lonicera, Teucrium, Scutellaria und Salvia sind unwiderstehliche Reizworte für mich ebenso wie trockenheitsverträglich.Außerdem reagiere ich stark auf graulaubige, filzige oder behaarte pflanzen ebeso wie auf rotlaubige oder panaschierte Varietäten.LG Lilo
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Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Ich glaube dass viele Gartenbesitzer schlicht zu wenig wissen von Pflanzen. Das fängt bei aufgelaufenen Vergissmeinnicht an, hat meine Nachbarin weggejätet weil keine Blüten kamen
. Und dann kaufen die meisten doch irgendwie Baumarkt-Standardware und man lernt weder in anderen Gärten noch beim Einkauf dazu. Und dann bleiben eben nur Standards oder die aktuellen Stars der Gartenzeitschriften.Ich habe als Kind viel im Garten gelernt, aber als ich meinen eigenen hatte konnte ich nur "ausreißen" oder "stehenlassen" dazu sagen, kaum Namen und oft hab ich dann doch ein "Testexemplar" stehen lassen bis ich genau wusste ob meine Einschätzung stimmt. Ich wollte aber auch einen Garten und kein ausgelagertes Wohnzimmer.Nach und nach habe ich auch im Forum viel gelernt, aber was im Garten meiner Eltern wuchs ist in meinem Kopf zumeist unweigerlich als schön gespeichert
.Ich hab jetzt ein sehr feuchtes Grundstück und hab nach den ersten Rückschlägen angefangen standortgerechtere Pflanzen zu suchen und bin auf ein ganz neues Universum leider nicht nur standortgerechter Schönheiten gestolpert.Jetzt gibts noch viel mehr Pflanzen, die ich dringend haben muss und bald geht mir der Platz aus.Aber wenn der Standard wächst und das Interesse bei "alles blüht und grünt" aufhört und die Gartenzeitung auch sagt, dass man alle "wichtigen" Pflanzen hat, sinkt vermutlich die Nachfrage der Menschen für vermeintlich komplizierte Pflanzen. Liebe Grüße,Rotkäppchen


Schreberin
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Ja, dies sehe ich auch so, die Leute kaufenA das was sie kennenB das, was schön aussieht (letzteres ist bekanntlich Geschmackssache)Dann machte ich zumindest die meiste Zeit meines Lebens immer genau das Gegenteil. Mich reizt gerade das, was A der Nachbar nicht hatB der Kollege und Gärtner nebenan und in der Ferne nicht kultiviertC was schwierig in der Kultur und der Vermehrung ist Heisst aber jetzt nicht, dass man Phlox und Monarda aus dem Garten verbannt. Ich liebe diese Pflanzen, ebenso den Lavendel, aber alles in Maßen.
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
ich vermute, daß in vielen fällen eine art mode dahintersteckt.eine zeitlang fuhr jeder, der auf sich hielt einen van. feng-shui war längere zeit in, bei der kleidung ist es mit der farbwahl wohl am deutlichsten.in zeitschriften abgebildete pflanzen wecken den wunsch des "auchhabenwollens", ein forum gibt einem dann den rest ! ;)sich von der masse abzusetzen erfordert etwas mut, eigene ideen entgegen irgendwelchen strömungen zu verwirklichen ebenso.daher würd ich sagen, christian: verkauf denen, die es wollen, die "modernen" sachen, damit verdienst du. ...und freu dich über jeden, der aus der reihe tanzt... :Dlg.b.
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Na , was glaubt ihr warum ich am Liebsten "blaue" Rosen habe?





Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Genau so!! ;DDu sagsch es iberdeitlich!
Re:Warum immer das Gleiche? Woran liegt dies?
Das ist auch ein sehr egoistischer Grund, warum ich weniger bekannte Pflanzen nicht abgebe. Ich mag meine Kostbarkeiten nicht nachher in jedem Nachbargarten sehen.Ein bisschen Exklusivität nehme ich für mich schon in Anspruch.Dann machte ich zumindest die meiste Zeit meines Lebens immer genau das Gegenteil. Mich reizt gerade das, was A der Nachbar nicht hat
