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Andere Länder andere Sitten (Gelesen 11785 mal)
Andere Länder andere Sitten
Wie kompostieren eigentlich andere Länder?Kompostieren sie überhaupt ich denke da zB. an Russland,Amerika und AfrikaHat jemand erfahrungen durch reisen gesammelt!
Re:Andere Länder andere Sitten
Für ländliche (und häufig ärmlichere) Gebiete gilt eigentlich weltweit, daß es dort keine Abfälle gibt. Ich habe das in Griechenland und Frankreich gesehen, dort wird (wurde) alles weiterverwertet, von der Kartoffelschale bis zur Plastikflasche. Grünabfälle und Küchenabfälle sind Futter für Haustiere.Das gilt mit Sicherheit auch für weiter Gebiete Afrikas, Amerikas und Russlands. Den Überfluß, den wir hier produzieren, gibt es dort nicht. Inzwischen haben fast weltweit die städtischen Gebiete nachgezogen und Massenkompostierungsverfahren (Kompostfabriken) eingerichtet, während auf privatem Grund meist genauso kompostiert wird wie bei uns.Zumindest von den USA weiß ich, daß dort viel und gern kompostiert und auch sonst Müll gut getrennt wird. Das gleiche gilt mit Sicherheit auch für Kanada, und ich nehme an, für alle industrialisierten Staaten, die ein Interesse an Rohstoffrückgewinnung haben. Ökologische Einsichten als Ursache für Mülltrennung hinken eher etwas hinterher.Probleme gibt es dort, wo Tourismus auf Landleben trifft, zum Beispiel in den Tourismus-Hochburgen am Mittelmeer. Noch in den Achtzigerjahren wurde in Süd-Kreta der gesame Tourismusmüll offen auf Müllkippen verbrannt, alles, auch Plastik, im Beispiel von Aghia Galini auf einer Wiese gleich neben dem Fluß. Ob es heute noch so ist, weiß ich nicht.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Andere Länder andere Sitten
In Italien ist das Kompostieren im Privatgarten nicht gerade verbreitet, vielleicht, weil man die Haufen dauernd bewässern müsste. In einigen Regionen stehen nun aber Sammelbehälter für organische Abfälle am Strassenrand (neben Glas-, Kunststoff- und Papierammelbehältern), die in Grosskompostierungsanlagen verwertet werden - wenn, wie leider im Süden immer noch oft - nicht die Mafia dreinfunkt.
Re:Andere Länder andere Sitten
Danke für eure Mitteilungen!Daran sieht erst wie unterschiedlich Kompostiert wird.Die einen werfen alles weg und die anderen haben überhaupt nicht die Möglichkeit etwas zu Kompostieren.Hat jemand Erfahrungen aus anderen Ländern oder Kontinenten gesammelt?
Re:Andere Länder andere Sitten
Hab mal einen Artikel über ein "Kompostwunder" in ?Namibia? gelesen,da hat man Löcher oder Gräben ausgehoben und die dann mitorganischem Material gefüllt.War soweit erinnerlich eine sehrtrockene Gegend.GrußPP
Re:Andere Länder andere Sitten
Weisst Du noch Einzelheiten zu dem Artikel ?Würde mich sehr interessieren, da der Kompost bei uns nur sehr langsam verottet.
Re:Andere Länder andere Sitten
Müsst ich mal nach dem Artikel suchen, ich glaub es war in eineralten "Kraut und Rüben" Ausgabe.Falls ich was finde meld ich mich.GrußPP
Re:Andere Länder andere Sitten
Vor Jahren hat eine unserer Kleingärtnerinnen irgendwo von "kompostieren in Erdlöchern" gelesen, flugs eine Grube ausgehoben, sie mit Kompostmaterial gefüllt und abgewartet. Das Material in den obersten Schicht trocknete, die Lage darunter kompostierte, alles darunter faulte und schimmelte, wegen Luftabschluß. Würmer und Kleingetier befanden sich ausschließlich in der mittleren Schicht.Ich kann mir aber vorstellen, daß bei entsprechend luftiger Schichtung (Zweige dazwischen) auch in Gruben eine Rotte ohne Schimmel und Fäulnis ablaufen kann, allerdings nur bei kleinen Gruben.Bei Berichten, die "Wunder" proklamieren, bin ich immer sehr vorsichtig... Gerade Afrika mit seinen völlig unterschiedlichen Klima- und Vegetationsbereichen wird immer schnell als karge Wüste verstanden, wo ohne die Hilfe des weißen Mannes, seiner tollen mitteleuropäischen Kulturtricks und seiner Chemiegiganten nix wächst. Das ist für viele Bereiche ein fataler Irrtum, die traditionellen, gewachsenen Anbaumethoden mit den traditionellen, heimischen Feldfrüchten funktionieren in den meisten "Entwicklungsländern" problemlos. Jedenfalls solange sich besagter weißer Mann nebst Anhang nicht einmischt...Pimienta,einer der Gründe, warum euer Kompost solange dauert, ist sicher, daß er im Winter nicht durchfriert. Da fehlt einfach die totale Zersetzung der Zellstrukturen durch Frost.Wahrscheinlich hast du mehr von deinem Kompostiermaterial, wenn du es nach alter andalusischer Sitte
durch eine Ziege oder durch Hühner filterst und dir anschließend den Mist zur Düngung und Strukturverbesserung aufs Land schaffst. Die Zersetzung der Zellstrukturen durch Verdauung ist noch besser als die durch Frost. Gilt auch für Afrika.


Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Andere Länder andere Sitten
Einen Hinweis zur Kompostierung in Trockengebietenkönnte auch folgender Artikel geben:http://www.world-of-animals.de/tierlexi ... htmlSicher hat das beschriebene "Federvieh" großes InteresseFäulniss und Schimmel in seinem Bruthaufen zu vermeiden,insofern könnte seine "Methode" doch wertvolle Hinweisefür die Kompostierung liefern.GrußPP
Re:Andere Länder andere Sitten
Manchmal ists die andere Sitte, manchmal das Klima, und zusammenhängen tuts ja meistens eh. In trockenen Gegenden muss ein Kompost eben meist (ausser er liegt in einer feuchten Höhle) mit kostbarem Wasser bedient werden. Oder man lässt den Haufen austrocknen und mulcht anschliessend mit dem Stroh. Oder gibts noch andere verfahren, die Trockenmaterial zu Erde verwandeln?P.S. Interessant, das mit dem Thermometerhuhn.
Re:Andere Länder andere Sitten
Die oben beschriebene Methode: Statt durch kleine Viecher durch große verarbeiten lassen.Oder gibts noch andere verfahren, die Trockenmaterial zu Erde verwandeln?

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Andere Länder andere Sitten
Und warum sind sie dann "Entwicklungsländer"? Der "Gute Wilde"?Mag sein, dass die traditionellen Anbaumethoden funktionieren, so lange man witterungsabhängige Hungersnöte als unabänderliches Schicksal akzeptiert. Die Mayas (oder war es eine andere mittelamerikanische Bevölkerungsgruppe?) sollen sich angeblich durch falsche Anbaumethoden ausgelöscht haben. Bevor der Weiße Mann (= die Spanier) kamen.Zurück zum Kompost: Eigentlich reicht für den Verrottungsvorgang die Feuchtigkeit der Luft und des Bodens. Es dauert nur länger. Ein weiterer Faktor ist das Bodenleben. Auch in Trockengebieten düngt sich der Boden im Rahmen eines natürlichen Kreislaufs.Eine weitere Methode, trockenes Material in Dünger zu verwandeln, ist der Verbrennungsprozess. Holzasche hat durchaus einen Düngeeffekt. Wird auch von den Naturvölkern mittels Brandrodung genutzt. Bei uns genügt tatsächlich das Mulchen.Das ist für viele Bereiche ein fataler Irrtum, die traditionellen, gewachsenen Anbaumethoden mit den traditionellen, heimischen Feldfrüchten funktionieren in den meisten "Entwicklungsländern" problemlos. Jedenfalls solange sich besagter weißer Mann nebst Anhang nicht einmischt...
Re:Andere Länder andere Sitten
ist zur Zeit leider nicht praktikabel, wir sind zu selten daDie Zersetzung der Zellstrukturen durch Verdauung ...


Re:Andere Länder andere Sitten
Noch so ein "Komposthuhn" diemal allerdings ein Waldbewohner:http://www.yrjola.fi/photogallery/austr ... 02.htmlDie werden sogar zahm, könnte man also möglicherweisezu Kompostbetreuung einsetzen ;-)GrußPPl
Re:Andere Länder andere Sitten
Ich hasse Polemik.Und warum sind sie dann "Entwicklungsländer"? Der "Gute Wilde"? Mag sein, dass die traditionellen Anbaumethoden funktionieren, so lange man witterungsabhängige Hungersnöte als unabänderliches Schicksal akzeptiert.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.