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Sensen - wer kann's und kann Tipps geben? (Gelesen 57019 mal)
Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Hallo!Kann jemand aus dem Forum mit einer Sense umgehen und ein paar Tipps geben, wie man das macht?Ich habe unsere kleine Wiese schon ein paar mal gesenst - es hat auch im Prinzip geklappt, aber ich wüsste schon gern, wie man das richtig macht. Im Internet habe ich auch nichts gefunden - kennt vielleicht jemand eine Site?GrussMichael
- riesenweib
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
der springende punkt ist der schliff (und das dengeln, wies bei uns in Ö heisst). mein mann kanns, ich werde ihn heute nachmittag bitten, dir was zu schreiben. am morgen, wenn das gras feucht ist, gehts am besten.übrigens, falls du das buch zum durchblättern organsieren kannst, im monty don seinen buch, mit dem blöden deutschen titel genial gärtnern, schreibt er vernünftig übers sensen.lg, brigitte
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
unter dem Stichwort "Mähkurs" gibts sehr viele Infos bei "google".und sogar ein "Sensenfestival" kann man besuchen.www.sensenfestival.atGrußPP
Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Hallo mifri! Vor dem Problem stand ich letztes Jahr auch! Das Buch "Naturerlebnis Mähen mit der Sense" hat mir da etwas weitergeholfen. Viel über Entwicklung und Geschichte, aber auch über den Umgang wird geschrieben. Wie Riesenweib schon sagte, das Dengeln ist sehr wichtig, damit die Schneide schön dünn und scharf wird. Was man halt noch braucht, ist Übung. Letztes Jahr sah meine Wiese aus wie gerupft, dieses Jahr ging es schon etwas besser. Ich bin übrigens über 1,80 m groß und komme mit den normalen 1,40 m langen Sensenbäumen schlecht klar. Nach längerer Suche habe ich einen 1,50 m langen gefunden, der von Fa. Lux hergestellt wird. Erhältlich ist er hier in D scheinbar nur bei Obi. Was auch helfen kann, ist beide Griffe so zu montieren, daß sie in Mähhaltung nach rechts zeigen. Hier[/] ist noch eine wunderschöne, fast philosophische Abhandlung über das Verhältnis zum mähen mit der Sense. Wenn man im www mit den Begriffen "mähen" und "Sense" sucht, findet man sehr viele Beiträge, da ist für jeden Geschmack was dabei. HTHEquisetum
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Ich bin im Kleingartenverein das einzige Mitglied mit common sense (= mit einer gemeinen Sense), was mir in der Vergangenheit erheblichen Respekt verschafft hat. Das war vor allem bei der Neuanlage, als überall meterhoch Gänsedisteln standen. Inzwischen ist alles platt... Meine erste Sense war ein Billigteil, an dem im Nu das Blatt wackelte, weil die Schrauben Schrott waren. Es hat einige Mühe gekostet, einen vernünftigen Sensenbaum zu bekommen. Bei der Genossenschaft bin ich fündig geworden, aber auch bei dem Gerät habe ich gleich ein paar mir wichtige Änderungen vorgenommen.1. Alle Schrauben durch hochwertigere Qualität ausgetauscht.2. Die Griffe für meine Größe (ich bin 1,68) eingestellt. Falsches Sensen kann unglaublich ins Kreuz gehen, deshalb ist die richtige Einstellung ein Muß. Leider werden Sensenblätter ohne Schutzhülle verkauft, was ich für tödlichen Leichtsinn halte. Gute Sensen sind rattenscharf...Versuche mal, bei der örtlichen Feuerwehr ein Stück alten Feuerwehrschlauch zu erbetteln, sie haben fast immer Reste. Den Schlauch etwas länger bemessen, über das Sensenblatt ziehen und vorne an der Spitze umknicken. Einmachgummi drüber hält ihn fest. Wie oben schon gesagt, Dengeln ist Kunst und Kult, aber es braucht auch Zeit und ist nicht für jeden die optimale Klangkulisse am Samstagnachmittag. Ich neige zu der unromantischen Lösung und schärfe meine Sense mit der Drehmel, Abteilung Sensenschleifstein. Der macht auch meinen Rasenmäher schön scharf, schnell, feuersprühend und nicht zu penetrant im Geräusch.Ansonsten - üben, üben, üben, locker aus der Hüfte schwingen und das Sensenblatt flach halten.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
- riesenweib
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
also, mein ehegespons meint, Susannes ausführungen sei nichts hinzuzufügen. um die rattenschärfe zu erhalten hat er immer einen schleifstein in einem wassergefüllten behälter mit (da gibts in Ö teile, die hinten in den hosenbund reingeschoben werden, er weiss nicht wie die heissen, er hat seines selbst fabriziert; in einer landwirtschaftsgenossenschaft müsste es das geben), um nachzuschleifen.ja, und wir verwenden eine schwendsense, mit kurzem blatt, da wir nicht nur gras in der wiese haben .ich bin mittlerweile auch schon schneller fertig mit dem mähen wiese wie noch vor ein paar jjahren, es ist erlernbar. maulwurfs- und wühlmaushügel tun einen tusch (=sind schlecht).lg, brigitte
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
so ein Wasserbehälter für den Wetzstein wird bei uns "Kumpf" genannt. So was war früher einfach ein Kuhhorn mit einem Haken zum Einhängen in den Hosenbund. Ich weiß nicht, wie die es gemacht haben, dass da genug Wasser drin blieb ...!! Ja, so ein Tusch, wenn man versehentlich in einen Maulwurfshügel mäht, ist schlecht, aber du hast ja eh einen Fachmann im Haus,der dir die Sense wieder scharf macht ! Das ist nämlich eine größere Kunst als das Mähen selbst!Lieben Gruß Lisl
- riesenweib
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
wie wahr
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Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Also ich komm mit den Stahlbäumen nicht zurecht. Mit den hölzernen Sensenbäumen komm ich ganz gut zurecht. Wobei ich die letzten Jahre weniger Übung habe.Richtig zu Dengeln ist nicht ganz einfach. Zu stark, wird die Schneide brüchig und zu wenig, wird sie nie scharf.Der Rest ist Übung und drauf achten, daß man nicht zu gebückt aus dem Rücken arbeitet.Und nicht zu große Schritte machen. Da machst du dich nur kaputt. Schön gleichmäßig kleine Tapper und immer viel Schwung und nicht mit Kraft die Sense führen.mfg
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Stahlbaum: ich kenne nichts anderes und der neue ist ok. Richtig dengeln: Jo, das stimmt allerdings. Mir war der Kauf eines Dengelambosses zu teuer. Zufällig habe ich vor einigen Jahren mal ein Stück Eisenbahnschiene (nicht H0, 1:1! ) aufgehoben. Das habe ich etwas rundgefeilt, jetzt kann ich es in den Schraubstock spannen und habe einen wunderbaren Dengelamboß. Da mein Schraubstock im Keller ist, kann ich auch am Wochenende dengeln. Ein Gehörschutz ist sehr angenehm. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man nach langem Dengeln einer stumpfen Sense endlich bei jedem Schlag erkennen kann, wie sich das Blatt verformt und immer dünner, immer schärfer wird. Hilfreich dabei ist etwas Wasser auf der Schneide und eine Lampe, die auf die Schneide leuchtet. Wenn ich die Posts hier so lese, glaube ich, daß die Schneide meiner Sense, die ich übrigens geschenkt bekommen habe und die mindestens 40 Jahre alt ist und seeehr stumpf war, noch nicht scharf genug ist, aber ich habe Angst, daß ich sie zu dünn ausschlage und sie dann spröde wird und schartig. Rest: d'accordEquisetumAlso ich komm mit den Stahlbäumen nicht zurecht. Mit den hölzernen Sensenbäumen komm ich ganz gut zurecht. Wobei ich die letzten Jahre weniger Übung habe.Richtig zu Dengeln ist nicht ganz einfach. Zu stark, wird die Schneide brüchig und zu wenig, wird sie nie scharf.Der Rest ist Übung und drauf achten, daß man nicht zu gebückt aus dem Rücken arbeitet.Und nicht zu große Schritte machen. Da machst du dich nur kaputt. Schön gleichmäßig kleine Tapper und immer viel Schwung und nicht mit Kraft die Sense führen.mfg
Es lebe der Wandel
Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Hallo, das ist ja schon einiges zusammengekommen - Danke!Im Internet hatte ich es ja selbst schon probiert. Mit den vorgeschlagenen Suchbegriffen kommen auch ganz toll viele Seiten mit ganz toll vielen Berichten über Veranstaltungen wo ganz viele Leute im Dorf X bei einem Kurs mit dem Verein Y unter Anleitung von dem erfahrenen Sensenschwinger Z beim Sensen einer Wiese ganz toll viel Spass hatten ;DAber leider steht dort nirgends, WIE man das macht! ???Die einzige brauchbare Seite war diese hier:http://www.stn.at/peter/Maeh-Video-deutsch-02-04.htmnur leider funktioniert (bei mir) der Video-link nicht :-\Da werde ich mir wohl das vorgeschlagene Buch (oder dieses:http://www.manufactum.de suchen nach "Sense) besorgen.Das schwierigste schient mir zu sein, jemanden ausfindig zu machen, der einem zeigt, wie man eine Sense dengelt. Ich hätte sogar optimale Möglichkeiten (in unserer Firma haben wir noch eine alte Schmiede mit Amboss und Schleifsteinen etc.) - nur leider kann keiner der Schlosser noch eine Sense dengeln. Das ist ein Wissen, was immer seltener wird und wohl bald ganz verlorengeht - Dank Stihl...Deshalb die Frage an die Dengelexpert(inn)en im Forum - kann man das in wenigen Sätzen beschreiben ( was für ein Hammer, wo haue ich drauf, wie stark, von aussen nach innen, vom Blatt zur Schneide, muss ich die Sense nach jedem Schlag drehen oder haue ich nur auf eine Seite...?) oder muss man sich das in jedem Fall zeigen lassen?Ratlose Grüsse Michael
Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Ein Versuch...Stell dir vor, das Sensenblatt wäre aus Knetgummi und deine Aufgabe wäre, die Schneidekante einerseits gleichmäßig dünn (= scharf) zu formen, andererseits soll sie dabei aber nicht brüchig werden.Bei Knetgummi würdest du wahrscheinlich das Material gleichmäßig mit der Hand von der starken Seite in Richtung Schneidekante treiben, vom stärksten Punkt (am Sensenbaum) ausgehend in Richtung Spitze. Im Prinzip machst du mit dem Dengelhammer das Gleiche, du treibst das Metall vom stärksten Punkt mit vielen kleinen Schlägen zur Schneidekante hin. Dabei muß es sich gleichmäßig zur Schneidekante hin verjüngen, um nicht brüchig zu werden.Augenmaß ist wichtig. Ungeduld kann dir (zum Beispiel, wenn du einen Knick in das Metall schlägst) das ganze Blatt ruinieren.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Nach meinem Wissensstand werden Sensen mit einem speziellen Dengelhammer auf dem Dengelstock von einer Seite her gegen die Schneidekante dünn gehämmert. Lieber zweimal schwach klopfen als einmal zu viel.Allerdings sagen die alten Schnitter, nur "gute" Sensen ließen sich dengeln, schlechte kriegen nur durch Wetzen Schärfe. Klingt nicht unmöglich, die Stahlqualitäten haben sich sicherlich geändert
Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Warum denn dengeln? Mir (und einigen Bauern der Umgebung ) reicht seit je ein langer, leicht trapezförmiger Diamant zum gelegentlichen Schleifen der Klinge. Mit dem schicken Schleifsteinetui am Gürtel machst überdies eine Figur im Garten... Sense einfach ab und an wie ein Messer links-rechts anschleifen, und weiter gehts. Selbst hab ich eine Sense mit einem kaum mehr als einen Meter messenden Schneideblatt, das ist im engen Garten praktischer. Den effektiven "Zwick" beim Schnitt ist mir irgendwann gelungen, nach wochenlangem Üben. Nun sense ich gar engste Ecken recht sauber.
Re:Sensen - wer kann's und kann Tipps geben?
Dengeln ist materialschonend und härtet gleichzeitig die Schneidekante ein wenig. Auf dem Feld/der Wiese kann sowieso nur mehr gewetzt werden - für Antikenliebhaber mit einem Natur-Wetzstein im wassergefüllten Kuhhorn.Je dünner das Schneideblatt hinter der Schneidekante, desto besser der Schnitt, desto leichter und sparsamer das Nachschärfen durch Wetzen. Die Leut' haben schon gewußt, warum