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Vogelküken aus Hecke (Gelesen 15985 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Re-Mark
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Vogelküken aus Hecke

Re-Mark »

Hi,ich habe gerade zwei Vogelküken bekommen, bei Nachbars beim Heckeschneiden aus dem Nest gefallen. Vogelmutter scheint nicht mehr zu kommen, hätte mich auch sehr gewundert angesichts des Lärms und der Veränderungen an der Hecke. Die Küken sind noch rel. nackt, die Augen noch zu. Aber ganz frisch geschlüpft sind sie auch nicht.Das Nest scheint mir zu klein und zu fein gewebt für Amseln. War in Kopfhöhe. Ein Bild werde ich später noch posten. Jetzt muss ich erstmal was für die Erstversorgung tun. Wie war das nochmal z.B. mit Wasser? Sollte ich den beiden Küken etwas Wasser einflößen?Und ansonsten, hartgek. Eigelb als Erste Hilfe, und dann im Zoohandel Mehlwürmer und Grillen kaufen? Kann man in alle Singvogelküken auch Regenwürmer stopfen, oder ist das eine Spezialität von Amseln? Wie lange kommen die ohne Futter aus?Ist der Zusatz von Getreideprodukten ok (Haferflocken), oder eher nicht für junge Küken. (Die werden doch von den Eltern nur mit Insekten gefüttert, soweit ich weiß...)Sorry für meine Überfallartige Anfrage.Grüße,Robert
Raphanus
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Re:Vogelküken aus Hecke

Raphanus » Antwort #1 am:

Wie lange kommen die ohne Futter aus?
Ich glaube nicht sehr lange... wenn ich das so beobachte, wie oft die Vogeleltern ausfliegen, um Futter zu besorgen und wie laut und oft das Futterbetteln zu hören ist...
Viele Grüße - Radisanne
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gundelrebe
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Re:Vogelküken aus Hecke

gundelrebe » Antwort #2 am:

Hallo Robert,weißt Du, ob es sich bei den beiden Vogelküken um Körnerfresser handelt oder um Vögel, die Lebendfutter brauchen? Wasser brauchst Du den Vögelchen sicher noch nicht zu geben. (Die Vogeleltern werden dies ja auch kaum im Schnabel transportieren können.) Das Futter sollte ausreichend feucht sein, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Ich habe einmal ein noch nacktes Vögelchen gefunden, das die Augen auch noch zu hatte und wollte es eigentlich zur Vogelwarte bringen, was jedoch erst einige Tage später möglich gewesen wäre. Deshalb ließ ich mich von dort tel. beraten, wie die Zeit überbrückt werden kann. Da nicht sicher war, um welchen Vogel es sich handelt, bekam ich die Empfehlung, ihn mit Magerquark und altem, in Wasser eingeweichtem Weißbrot zu füttern. (Magerquark schmeckte ihm offensichtlich besser.) Wenn Du ihn fütterst, solltest Du unbedingt warten, bis er selbst den Schnabel aufreißt. Auf keinen Fall versuchen, den Schnabel zu öffnen. Das Futter am besten in knapp erbsengroßen Kügelchen auf einen abgestumpften Zahnstocher oder ein abgebrochenes Streichholz pieksen und vor den Schnabel halten. Vermutlich wird er dann ziemlich ruckarig mit offenem Schnabel nach vorne schießen, so daß Du schon befürchtest, er könne sich aufspießen - doch er weiß, wie weit er seinen Kopf drüberstülpen kann.So lange er noch kein Federkleid hat, ist ausreichend Wärme notwendig (nachts ist es doch noch deutlich kühler). Ich hatte damals ein kleines Körbchen mit hohem Rand mit Watte ausgepolstert, darüber ein Stück feinen Baumwolltoff gelegt (damit er sich nicht in den Wattefuseln verheddert). Über das Körbchen kam nochmals ein gleicher Stofflappen, der außen über die Ränder hing, so daß sich der Vogel bewegen konnte, ohne durch den Stoff behindert zu sein.http://home.arcor.de/wi/wildvogel/ Hier wirst Du sicher noch mehr Infos finden.Ob sie Futter brauchen oder noch Vorrat haben, erkennst Du am Kröpfchen, das etwas seitlich am Hals deutlich sichtbar wird, sobald es sich beim Füttern füllt. Sobald nichts mehr drin ist, wird es höchste Zeit zum Füttern. Normalerweise ist alle 1 - 2 Stunden Nachschub erforderlich. Während der Nacht ist die Futterpause natürlich länger. Doch schon im Morgengrauen werden sie massiv Hunger haben.Viel Erfolg und viel Freude bei der Aufzucht.Liebe GrüßeGundelrebePSMeiner entwickelte sich übrigens zu einem prächtigen, sehr zutraulichen Spatzenmännchen, das in der Handhöhlung im fließenden lauwarmen Wasser badete oder auf der Schulter sitzend, mit auf den Balkon kam ... bis es ihm (er hatte in der Zwischenzeit mit Straßenspatzen Freundschaften geschlossen und von ihnen gelernt, wovon man sich standesgemäß ernährt) nach ein paar Wochen eine rotbraune pummelige Spatzendame angetan hat ... :'( :D
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Re-Mark
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Re:Vogelküken aus Hecke

Re-Mark » Antwort #3 am:

Hi,danke soweit für die Antworten. Ich müsste jetzt schleunigst rausfinden, ob Insekten- oder Körnerfresser. Deshalb ein paar Bilder:Unbekannte VogelkükenUnbekannte Vogelküken, eines mit offenem SchnabelAuf einem Bild sieht man einen Teil des Nestes, außerdem Kot. Kann man aus der Kotfarbe etwas über die Nahrung sagen? Kot: schwarz-weiß, also Insektenfresser?Der Brei aus gekochtem Eigelb mit ein wenig Haferflocke und Wasser hat zu einem eher dünnflüssigem, hellbrauenen Kot geführt. Auf dem zweiten Bild sieht man auch den offenen Schnabel, vielleicht erkennt jemand von Euch die Art?Ich habe jetzt erstmal eine große Dose Fliegenmaden aus der Zoohandlung mitgebracht. Wenn es Insektenfresser wären, dann müsste das doch hilfreich sein? Verpuppte Larven müsste ich doch auch verfüttern können?Ach ja: woran erkenne ich, ob es den Küken zu warm oder zu kalt ist? Auf der Fahrt (von meinen Eltern zu meiner Wohnung, teils Auto, teils Berliner U-Bahn), hatten sie oft den Schnabel offen, schienen mir eher zu hecheln, also zu warm? Jetzt scheinen sie mir rel. tief zu atmen und mit den Flügeln zu wackeln --> Zittern --> zu kalt?Ich seh' schon, die werden am besten auf meinem DSL-Router übernachten müssen.Grüße,Robert
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gundelrebe
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Re:Vogelküken aus Hecke

gundelrebe » Antwort #4 am:

Robert, leider kann ich Dir auch nicht sagen, welche Vögel das sein könnten (nur so viel: Spatzen sind es nicht).Hier ein Link mit Berliner Adressen http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/plz1.html. Vielleicht erreichst Du ja heute noch jemanden, der Dir beim Identifizieren helfen und auch sonst noch Tips geben kann. Wenn Sie Dir sagen, daß Du sie bringen sollst, dann frage einfach danach, wie Du Dich verhalten kannst, bis Du ihn bringen kannst ;). Mit den Fliegenmaden wäre ich wegen der Chitinhülle vorsichtig, selbst wenn es insektenfressende Vögel sein sollten. Die ganz jungen Vögel bekommen von ihren Eltern das Futter aus dem Kropf, das schon etwas vorverdaut ist. Wenn es Körnerfresser sind, werden sie die Maden kaum verdauen können. Bei Insektenfressern könntest Du auch ganz mageres Hackfleisch oder Katzenfutter geben. Doch wie gesagt, Magerquarkt ist für beide Gattungen geeignet und das Eiweiß ist leicht verdaulich.Das Hecheln während der Heimfahrt kann auch Streß gewesen sein. Vögel haben eine etwas höhere Körpertemperatur als Menschen. Ich denke, daß so 28 - 30° C hinkommen sollten. Eine Rotlichtlampe mit entsprechendem Abstand wäre ideal.Falls sie an einer erhöhten Stelle, z.B auf dem DSL-Router übernachten, stelle das Nest besser in einen Behälter mit höheren Wänden (z.B.einen größeren Keramikblumentopf), damit sie nicht herunterfallen können. So kleine Vögelchen sind zu ganz erstaunlichen Krabbelleistungen fähig, wenn sie (gegen Morgen) Hunger haben.LG gundelrebe
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Ismene
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Re:Vogelküken aus Hecke

Ismene » Antwort #5 am:

Die sind ja wirklich noch total jung!! :oBlöd in der Brutsaison die Hecke zu schneiden.Vom Schnabel her sieht es nach Grünfink oder Buchfink aus.
Jetzt scheinen sie mir rel. tief zu atmen und mit den Flügeln zu wackeln --> Zittern --> zu kalt?
So betteln die meisten Küken um Futter. Nachts unbedingt warmhalten, wie es die Eltern auch machen. Wärmelampe.
"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort
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Aella
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Re:Vogelküken aus Hecke

Aella » Antwort #6 am:

könnte es vielleicht doch eine amsel sein?hier mal ein bild, qualität ist schlecht und auch recht klein, da es nur ein scanbild ist.die fotos selbst sind mind. schon 12 jahre alt.damals ist auf unserem balkon ein nest von elstern ausgeraubt worden, die eltern sind geflohen und ein ei ist übrig geblieben. nach einem halben tag habe ich das ei rausgenommen und gemerkt, huch, da drin kratzt ja was.nachts ist dann das vogelküken geschlüpft und ich habe versucht es aufzuziehen.leider ist es nach 5 tagen doch gestorben, es war halt doch noch zu jung und ich konnte die eltern leider nicht ersetzen.auf jeden fall war es eine amsel. da bei deinen küken die augen auch noch geschlossen sind und du auf dem foto ein frisch geschlüpftes siehst, denke ich, daß deine auch nicht viel älter als 3-4 tage sind. soweit ich mich erinnern kann, öffnen sie nach einer guten woche schon die augen.
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Amsel.jpg
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Ismene
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Re:Vogelküken aus Hecke

Ismene » Antwort #7 am:

Marion: schau dir bitte noch einmal den Schnabel an. Bei deinen Babies erkennt man schon Ähnlichkeit mit Amselschnabel, bei Mark ist es eher ein stumpfer Schnabel, wie Finken eben....meine ich. http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/ ... tabelleMan muss schon genau wissen, ob es Grünfink oder Buchfink ist.Buchfink braucht 50% Insekten Grünfink 40% Frische Samen und Grünfutter Und dann auch noch dieses Handaufzuchtpulver, was man wohl auf die Schnelle nicht bekommt jetzt.Ganz unten auf der o.g. Seite ist noch ein optimaler Einheitsfutterbrei genannt, allerdings werden dort Pinkies und Buffalos genannt. Mensch, Wochenende ist immer doof in solchen Notfällen. :'( Wenn die Jungvögel nicht optimal versorgt werden, sind Wachstumsstörungen und andere heftige Schädigungen die Folge. Ich meine, dass in so einem Fall einschläfern für den gesamten Naturkreislauf und die einzelnen Vögel besser wäre. Leider ist die Aufzucht vieler Wildvögel ja recht schwierig und zeitaufwändig.
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Aella
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Re:Vogelküken aus Hecke

Aella » Antwort #8 am:

hm, hast recht, darauf hatte ich garnicht geachtet, der schnabel ist viel stumpfer... :-[
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Re-Mark
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Re:Vogelküken aus Hecke

Re-Mark » Antwort #9 am:

Die sind ja wirklich noch total jung!! :oBlöd in der Brutsaison die Hecke zu schneiden.
Hast ja recht, ich habe auch ein schlechtes Gewissen. Die Nachbarin wollte die Hecke jetzt geschnitten haben, weil es eine Jasminhecke ist, die wenn man sie zu spät schneidet, im nächsten Jahr eben nicht blüht. Nicht dass du jetzt denkst "das sind aber Idioten, denen die Blütenhecke wichtiger ist als die Vögel." Sie hatte in den letzten Wochen in einem anderen Busch ein Vogelnest beobachtet, und abgewartet, bis die alle ausgeflogen waren. Das jetzt beim Heckeschneiden beschädigte Nest war nur zwei oder drei Meter weiter, damit hatte niemand von uns gerechnet. Außerdem war es ziemlich weit außen, in den Zweigen, die schon zur Straße rausragen, und nicht in geschützteren Bereichen wo man soetwas vermutet hätte.Ich habe es noch geschafft, vor Geschäftsschluss ein Pfund Magerquark, eine frische Packung Eier, eine große Dose Maden (kleine Dose gab es leider nicht), eine Packung Kurzflügelgrillen Größe 4, einen Zuchtansatz Drosophila 'Knickflügel' (eigentlich eher für meine Fische) und eine Flasche Multivitamintropfen zu erstehen.Diverse Körner wie Hanf, Blaumohn, Haferkörner, Buchweizen, hellen und dunklen Sesam habe ich eh im Küchenschrank. Schnabelersatzwerkzeuge, vom abgestumpften Bambusschaschlickspieß bis zur Einwegspritze sind auch vorhanden.Eine Bildtabelle von wenige Tage alten Vogelküken mit geöffnetem Schnabel wäre zur Bestimmung nicht schlecht...Und ist der Kot von Körnerfressern auch schwarz-weiß?Seltsamerweise piepen die kleinen nicht. Nur manchmal ein leises Fiepen, welches ich eher von einer Maus als von einem Vogel erwarten würde. Maden schlucken klappte jedenfalls sehr gut.Bye,Robert
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gundelrebe
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Re:Vogelküken aus Hecke

gundelrebe » Antwort #10 am:

Wow, super, Robert, was Du geschafft hast, alles zusammenzutragen. Dieses Futterangebot sollte für die ersten Tage auf alle Fälle völlig ausreichend sein.Wegen der lebenden Fliegenmaden hebe ich immer noch den warnenden Zeigefinger, doch jetzt, nachdem ich die Futterempfehlungen aus Ismenes Link durchgelesen habe, aus anderen Gründen
Fliegenmaden, lebendDiese Insekten sind als Futtertiere absolut nicht geeignet! Sie sind permanent hungrig und widerstandsfähig. Im Körper des Jungvogels sterben sie nicht besonders schnell und können sich auf ihrem Weg durch den Verdauungstrakt durch die Darmwand fressen. Der Jungvogel kommt dadurch zu Tode! Nur ältere Rabenvögel und Drosselartige können sie in kleinen Mengen lebend erhalten.
Dennoch hast Du einen guten Griff mit den Fliegenmaden gemacht, doch nicht lebend sondern gekocht, tiefgefroren u.wieder aufgetaut verfüttern (s. Fliegenmaden, tiefgefroren (auch Pinkies genannt) in o.g. Beschreibung von Aufzuchtfutter).Die Körner könntest Du mahlen oder mit einem breiten Messer zerquetschen. Deine Piepser können die Schalen ja noch nicht knacken. Steht auch alles in der Aufzuchtfutterbeschreibung.Eben fällt mir ein, daß die meisten Vögel auch gerne an Erdbeeren und Kirschen naschen.
Seltsamerweise piepen die kleinen nicht. Nur manchmal ein leises Fiepen, welches ich eher von einer Maus als von einem Vogel erwarten würde. Maden schlucken klappte jedenfalls sehr gut.
Vermutlich sind Deine Pieper höchsten 3 - 4 Tage alt. In den ersten 1 - 2 Tagen hört sich das "Piepsen" eher wie ein etwas lauteres Atmen an. Die Lautstärke steigert sich aber täglich ein klein wenig.Dem Vogelvater viel ErfolgLG gundelrebe
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gundelrebe
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Re:Vogelküken aus Hecke

gundelrebe » Antwort #11 am:

Robert, ich könnte Dir Berge von Ameiseneiern schicken ;D
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Re-Mark
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Re:Vogelküken aus Hecke

Re-Mark » Antwort #12 am:

Wow, super, Robert, was Du geschafft hast, alles zusammenzutragen. Dieses Futterangebot sollte für die ersten Tage auf alle Fälle völlig ausreichend sein.
Wenn ich denn endlich wüsste, ob ich da nun Körner oder Insektenprotein reinstopfen muss. Habe jetzt erstmal Magerquark mit (hochwertigem) Fischfutter gemischt. Grund: Fischfutter müsste sehr leicht verdaulich sein - auf jeden Fall leichter verdauliches Protein als das in Tartar. Zierfische leben meist bei 24 bis 28°C, da ist die Futterverwertung aus Fleisch von Warmblütern ein wenig schwieriger als bei 36 bis 40°C.
Wegen der lebenden Fliegenmaden hebe ich immer noch den warnenden Zeigefinger, doch jetzt, nachdem ich die Futterempfehlungen aus Ismenes Link durchgelesen habe, aus anderen Gründen
Fliegenmaden, lebendDiese Insekten sind als Futtertiere absolut nicht geeignet! Sie sind permanent hungrig und widerstandsfähig. Im Körper des Jungvogels sterben sie nicht besonders schnell und können sich auf ihrem Weg durch den Verdauungstrakt durch die Darmwand fressen. Der Jungvogel kommt dadurch zu Tode! Nur ältere Rabenvögel und Drosselartige können sie in kleinen Mengen lebend erhalten.
Aargh! Ich hoffe, das ist eine Fehlinformation, denn ich habe bereits einige der lebenden Fliegenmaden verfüttert. Ich hatte mich vorher sehr ausführlich mit einer Mitarbeiterin der Zoohandlung unterhalten. Sie warnte vor Mehlwürmern, weil diese u.U. in der Lage wären, sich von innen in den Vogel zu fressen. Bei Fliegenmaden sah sie dieses Problem nicht.Ich habe ja schon einige Eurer Links gelesen, aber auf das mit den Fliegenmaden war ich bis dahin noch nicht gestoßen.
Die Körner könntest Du mahlen oder mit einem breiten Messer zerquetschen. Deine Piepser können die Schalen ja noch nicht knacken. Steht auch alles in der Aufzuchtfutterbeschreibung.Eben fällt mir ein, daß die meisten Vögel auch gerne an Erdbeeren und Kirschen naschen.
Ich hatte nur etwas von Körner und Grünzeug hacken gelesen, muss das wohl nochmal durchgehen. Enthülsen Vögel Körner nicht grundsätzlich vor dem Fressen? Dann würde zerreiben nicht reichen...Ich habe ziemlich viel Dinge zur Futterbereitung hier, weil ich versuche, auch Fischfutter für meine Zierfische selber herzustellen (ist aber bisher nicht sehr gut angenommen worden). Habe z.B. eine große Tüte getrocknete Bachflohkrebse, dekapsulierte Artemiazysten, Spirulina, selbstgemachtes Brennnesselpulver, und auch Werkzeug wie z.B. einen Mörser.Ich hätte auch noch ein paar junge Guppies oder einige Süßwassergarnelen übrig... 8)Ismene, dein Link ist wirklich sehr hilfreich. Nur zu schade, dass das mit dem Magerquark demnach doch nicht so gut sein soll.Bye,Robert
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gundelrebe
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Re:Vogelküken aus Hecke

gundelrebe » Antwort #13 am:

Sind das nicht Deine Vögelchen? http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/frisch-geschluepfte-amseln01.jpgEs ist das vorletzte Bild von dieser Seite http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/gelege.html Ich finde, sie sehen aus wie Geschwisterchen Deiner Findlinge. Oder übersehe ich da entscheidende Unterschiede?Das mit den schon verschluckten Fliegenmaden kannst Du ja nun nicht mehr ändern. Die paar werden ihnen aber sicher nicht ernsthaft schaden. Außerdem habe ich den Eindruck, daß bei den Futterbeschreibungen auch die Extreme berücksichtigt und genannt werden. Das ist natürlich richtig und notwendig, doch laß Dich dadurch nicht all zu sehr verunsichern.Was Deine Vorräte an Proteinfuttersorten betrifft, dazu kann ich nicht viel sagen, doch es hört sich für mich sehr vernünftig an. Qualifizierten Rat wirst Du vermutlich auch in diesem Forum kriegen http://forum.wildvogelhilfe.org/index.php. Bei der Körnernahrung hast Du recht, daß Vögel die Körner grundsätzlich enthülsen. Das wird Dir wohl kaum mit diesre Sorgfalt möglich sein. Behelfen kannst Du Dir aber so, daß Du von je einer Körnersorte (wegen gleicher Körnergröße und -härte) eine kleine Menge im Mörser anquetscht, in ein kleines Sieb schüttest und dann unter Rütteln und leichtem Hochwerfen und gleichzeitigem drüber weg Blasen (evtl. mit Hilfe eines Föhns) so viel Schalenteile wie möglich entfernst. Was danach übrig bleibt, kannst Du ja ggfs. nochmals feiner mörsern.Eine weitere Möglichkeit wäre Keimfutter. D.h. Du weichst die Körner ca. 12 Std. in einem dunklen Schraubglas in Wasser ein. Danach das Wasser absieben u.2 - 3 Tage keimen lassen (täglich durchspülen). Beim Keimen werden die Hülsen aufgebrochen und lkönnen zum großen Teil beim Durchspülen weggeschwemmt werden. Sobald die ersten Keime erkennbar sind, sollten die Körner innerhalb von 2 - 3 Tagen verfüttert werden, nachdem sie vorher evtl. noch etwas zerquetscht wurden. Sobald die Keime länger werden, scheinen sie nicht mehr zu schmecken. Beim Keimen ist der Vitamingehalt am höchsten.Ganz wichtig ist - doch das weißt Du sicher selbst -, daß die Vögelchen Deine Nähe und Zuneigung spüren. Halte sie ruhig manchmal (mit oder ohne Nest) auf Deinen hohl gehaltenen Händen und schaukel sie sanft. Vögel lieben es, wenn Du ihnen ganz leise etwas vorsingst. Probier es einfach aus. :D LG gundelrebePSIn Dein Körnersortiment könntest Du noch Kopfsalatsamen, Samen von Löwenzahn und Amarant aufnehmen.
Lisa Verena
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Re:Vogelküken aus Hecke

Lisa Verena » Antwort #14 am:

Hallo, die sind ja jung.Hier ein Amselnest mit 3 Jungen.Vielleicht kannst du damit eine Art ausschließen.Die Körpertemparatur sollte bei Vögeln je nach Art zwichen 40und 44 Grad sein. Vile Glück bei der Aufzucht!PS: Hast du ihnen schon Namen gegeben?
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amselnest1.jpg
Flügel schaffen keine Probleme weg
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