Wie legt man ein Staudenbeet an - Anfängerfrage (Gelesen 11349 mal)

[even]

Ein schüchternes Hallo ins Gartenforum!Wir haben die Grobarbeiten im Garten hinter uns und nach dem Urlaub soll es dann mit dem Bepflanzen der Beete losgehen. Aber wie?Ich habe in einer Staudengärtnerei hier in der Nähe angerufen und gefragt, ob sie mir einen Pflanzplan machen können. Sie können nicht. Ein paar Kraut-und-Rüben-Hefte liegen hier herum, mit Pflanzplänen für Staudenbeete. Aber woher soll ich wissen, ob die Pflanzen in unserem Boden wachsen oder ungeeignet sind? Gibt´s irgendwo im Netz eine Sammlung von Pflanzplänen für bestimmte Standorte?Dankbar für Hinweiseeven

[cimicifuga]

also, wenn das beet nicht allzu riesig ist, dann sollten sie dir in der gärtnerei schon etwas helfen können.fahr einfach hin, bring einen plan vom beet mit zusammen mit infos über bodenbeschaffenheit, himmelsrichtung und sonstigesdie werden dir zumindest sagen, was du nehmen kannst und auch ein paar tipps dazu. die wollen ja immerhin geschäft mit dir machen. wenn sie sich weigern, dann such dir schnell einen anderen staudengärtner ::)ich seh aber ein, dass dir ein staudengärtner keinen pflanzplan zeichnen wird. dazu hat er keine zeit

[rosetom]

Cimis Vorschlag hat auch den Vorteil, dass du dir unter den vielen Pflanzen genau die aussuchen kannst, die dir wirklich gefallen, und du nicht nur nach einer (fremden) Liste pflanzt.Gut zu wissen wäre natürlich auch, was du dir von deinem Garten erwartest - soll es pflegeleicht sein, oder investierst du gerne mehr Zeit?Willst du bunte Beete mit einer größeren Mischung verschiedener Pflanzen, soll es üppig wuchern oder eher "minimalistisch elegant" wirken? Welche Farben und Laubstrukturen magst du gern?Wenn du deine Vorstellung etwas genauer konkretisiert hast, wird dir die Gärtnerei in deiner Nähe sicher weiterhelfen können - und ganz bestimmt auch dieses Forum hier

[Staudo]

Hallo,um mal die Ehre der Staudengärtner zu retten: wir sind Produzenten, keine Planer. Vom Ziegelhersteller verlangt ja auch keiner, dass er ein Haus planen kann. Natürlich gibt es auch Ausnahmen von Kollegen, die sich das planerische Wissen angeeignet haben und es gibt auch Staudengärtner, die von der Ausbildung her Landschaftsarchitekten sind. Naja, und dann gibt es noch die Ziegelhersteller, die sich wie Architekten gebärden ...Ansonsten helfen die anderen beiden Vorschläge schon tüchtig.Viele GrüßePeter

[lantana]

Hallo zusammen,@ even: wenn ihr so neu in der neuen Heimat seid, habt ihr denn Nachbarn, oder überhaupt wird es sicher irgendwelche Gärten in der Nähe geben, wo ihr evtl. mal näher hinschauen müßt, ob es da Pflanzen gibt, die euch auch gefallen. Die wachsen in deinen Breiten, zeigen wann sie blühen und den Pflanzenfreund kann man viell. bei Gelegenheit, nach dem Namen der Pflanze fragen.Die wissen auch meist, was mit dem Boden in der Umgebung los ist, vor allem wenn die Nachbarn älter sind.Da fällt mir ein, habt ihr ein "älteres" Gelände, oder gabs 'nen Neubau mit Bodenverdichtung ?!Ist nicht ganz unwichtig, für die passende Pflanzenauswahl - aber mit Pflanzplänen, kann ich dir leider nicht helfen.Aber, viel Erfolg, bei deinem Tun wünsche ich

[Zaubernuss]

Hi, ich bin auch neu hier und Landschaftsarchitektin. Peters Einwand fand ich gut. Laß die Staudengärtnereien da raus. Planung können die nicht leisten. Aber Beratung, wenn du weißt welchen Standort du haben wirst. Bodenverhältnisse, Lichtverhältnisse, Feuchtigkeit. Das reicht und das weißt du innerhalb kurzer Zeit wenn du das Gelände beobachtest und mal drin rumgräbst.Eine tolle Side ist: Stauden für den GartenDa kannst du die Verhältnisse eintragen, dir über Bilddatenbank die passenden Stauden ansehen und auswählen.Braucht Zeit aber funktioniert.Mit der fertigen Liste gehst du zu staudengärtnereien und läßt dich noch mal dazu beraten.Das funktioniert bestimmt

[Susanne]

Ich setze mal den Link rein... Stauden für den Garten.

[tilia.]

even...da habt ihr ja fast ein Abenteuer vor euch. Denn wenn man seinen Garten pflanzt, scheint mir die einzige Vorgabe, auf welche Bedingungen man sich einlassen muß und da ist doch Lantana's Vorschlag sehr gut. Wenn ihr dann innerhalb dessen herumprobiert, dürfte sich euer Garten bald entwickeln. Ich glaube, man sollte nicht erwarten, von Anfang an mit dem Optimalen zu rechnen. Das Abenteuer ist es, sich da hereinzufinden.

[fromme-helene]

Toller Link, danke!

[Sossenteufel]

Vorgestern habe ich beim Stöbern im Netz auf der Seite der Gräfin v Zeppelin komplette Pflanzpläne mit Bild, Liste, Plan,und Gesamtpreis gefunden. Wenn ihr so loslegt, kauft unbedingt nicht nur ein Exemplar pro Staude, sondern 5 oder mehr. So sieht es ruhiger aus, und man kann schöner gestalten. zB einen Saum aus Frauenmantel, ein Band aus Katzenminze durchs Beet.. und an den Winter denken, was Immergrünes als Eyecatcher oder gar Winterblühendes macht sich immer gut. Das Erscheinungsbild "Aus jedem Dorf n Hund" stellt sich noch früh genug ein, wenn dann Ablegerchen aus den Foren und kleine Raritäten aus dem Internet rieseln

[even]

Herzlichen Dank für die vielen Tipps!Ich werde mich mal durch die Links lesen, vielleicht sehe ich dann klarer. Ein Blick in die benachbarten Gärten wird eher zu Depressionen führen, als mich mit Pflanzideen zu inspirieren :-\Mein Garten lehrt mich jedenfalls jetzt schon Geduld - nachdem ich davon zu wenig habe wird´s nicht schaden...LG even

[even]

Ich war grade auf der Zeppelin-Seite. Genau sowas wie die Pflanzpläne dort habe ich gesucht. Danke!even

[SouthernBelle]

Gibt´s irgendwo im Netz eine Sammlung von Pflanzplänen für bestimmte Standorte?even

Ein neues Buch mit "Gebrauchsanweisungen:Groene, Immerbluehende Beete Die Vorschlaege sind standortbezogen, es gibt jeweils einen Plan und eine Pflanzliste.Vielleicht hat es die Buecherei?PS momentan liegt es in vielen Buchlaeden, das ist doch schon was so zum ersten Blaettern und Sehen, ob es einen anspricht...

[even]

Danke für den Buchtipp!even

[sarastro]

Also da will ich mal entschieden widersprechen und eine Lanze für den Staudengärtner brechen!Gerade Staudengärtnereien mit Endverkauf, also hoffentlich mit vorhandenem Personal, welches fundierte Kenntnisse besitzt, die auch an den Kunden weitergegeben werden sollten, hätten das Zeug dazu, aus dem Handgelenk heraus zumindest eine "Basispflanzenzusammenstellung" zuwege zu bringen, ohne dabei großartig Pläne zeichnen zu müssen. Eine Skizze genügt meist. Gerade dies zeigt nämlich die Stärke des Unternehmens, nicht nur die Masse an produzierten Pflanzen. Ich spreche hier von Staudengärtnereien mit überwiegendem Endverkauf. Die bisher gängige Meinung, Staudengärtner wären "bloss" Produzenten, gilt für Betriebe, die jenseits der Millionenstückzahlgrenze produzieren. Für Situationen, die lediglich ein Beet oder einen Lebensbereich xy umfassen, benötigt man wirklich keinen Gartenarchitekt, der um vieles länger darüber "brütet" und es kommt meist auch nichts Gescheiteres heraus wie bei einem Staudengärtner. Was hier vor 50 Jahren und länger gang und gäbe war, sollte heute auch noch Gültigkeit haben, nämlich dass man zum "Schmied" und nicht zum "Schmiedl" geht. Da hätten wir hier unsere riesen Probleme, wenn wir jeden Kunden abwimmeln würden, der mit einem Pflanzwunsch daherkommt. Und außerdem ist dies doch eine Herausforderung, die Spass macht! Nichts gegen Gartenarchitekten, aber haben diese in solchen Fällen auch immer eine spontane, wesentlich billigere Lösung parat?Die Vorschläge mit Büchern sind natürlich noch sehr viel zielführender.Aber ich warne vor blankem Kopieren von Pflanzbeispielen. Die Böden sind anders, der Geschmack von Gartenbesitzern ist so unterschiedlich wie nur was.....Und ich wehre mich gegen solche Entwicklungen wie "Silbersommer", wo den Landschaftsgärtnern das Denken, sein Bemühen und der Erwerb seiner Pflanzenkenntnisse vorweg abgenommen wird. Hat nicht einmal etwas mit einer Hilfestellung zu tun, ist bestenfalls ein bisschen Marketing. So entstehen von Schleswig-Holstein bis Bayern ein und dieselben Pflanzschemata. Wie fad und öde!!!