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Boden austauschen? (Gelesen 1901 mal)

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Spinne
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Registriert: 8. Aug 2004, 19:34

Boden austauschen?

Spinne »

Hallo,bei mir taucht schon, bevor ich richtig loslege, das nächste Problem auf:Ich hatte Euch ja schon von der Pflanzenwelt in meinem neuen Garten berichtet: Schwarzer Nachtschatten, Kermesbeere, Efeu, Waldrebe als Hauptbestand. Jetzt hatte ich eigentlich vor, bis zum Herbst alle Pflanzen rauszuholen, dann ordentlich Kompost einzuarbeiten und im Frühjahr mit der Bepflanzung zu beginnen, die aus meiner Giftküche einen Garten machen soll. So hat's mir eine Freundin (mit großem eigenen Garten und viel Erfahrung) geraten. Nun war gestern eine Bekannte (auch mit großem eigenen Garten) da, die meinte bei den augenblicklichen Bestand wär es besser den Boden 30-40 cm tief abzutragen und neu aufzufüllen. Da sie auch jahrelange Gartenerfahrung hat, weiß ich nicht, welchem Rat ich folgen soll. Meine Mittel sind ziemlich begrenzt, und da der Garten zu einer Mietwohnung gehört, tendiere ich eher zur ersten Lösung. Der Hauswirt hat mir zwar freie Hand für den Garten gegeben, aber auch klar gemacht, dass er sich (finanziell) nicht an einer Umgestaltung beteiligen wird.Wie seht Ihr das? Kann ich den Boden lassen, wo er ist und mit viel Pflege die unerwünschten Pflanzen aus Dauer unter Kontrolle halten, oder wäre es wirklich besser den Boden auszutauschen?Vielen Dank für Eure HilfeLGSpinne
liebe Grüße aus Schierstein

Spinne
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Susanne
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Registriert: 13. Dez 2003, 07:46

Re:Boden austauschen?

Susanne » Antwort #1 am:

bei den augenblicklichen Bestand wär es besser den Boden 30-40 cm tief abzutragen und neu aufzufüllen
Das ist hirnrissiger Unsinn. So eine Maßnahme ist nur dann angebracht, wenn du einen zum Beispiel durch auslaufende Chemikalien vergifteten Boden hast. Aber das ist doch, wie dein prächtiger Pflanzenbewuchs beweist, überhaupt nicht der Fall.
bis zum Herbst alle Pflanzen rauszuholen, dann ordentlich Kompost einzuarbeiten und im Frühjahr mit der Bepflanzung zu beginnen
Das macht Sinn, wobei ich die empfehlen möchte, gebietsweise vorzugehen. Nimm dir einen Abschnitt vor, bearbeite ihn, bepflanze ihn dann auch gleich und mulche die freien Stellen zwischen den Pflanzen. Das hat mehrere Vorteile:1. Du übernimmst dich nicht total (Graben ist Knochenarbeit).2. Du hast viele einzelne Erfolgserlebnisse.3. Du kannst die Abschnitte nach der Lage im Garten individuell bepflanzen, je nach Sonne oder Schatten, trocken oder nass, und dich dabei mit den speziellen Gegebenheiten auseinandersetzen. Das ist besonders dann wichtig, wenn du zum Beispiel Themenbeete anlegen möchtest, wie ein Rosenbeet oder einen Kräutergarten.4. Herbst ist Pflanzzeit für Frühlingsblüher (Narzissen, Tulpen, Krokusse, Schneeglöckchen usw.), wenn du erst im Frühling pflanzt, mußt du noch mal eine ganze Saison auf den richtigen Zeitpunkt warten.5. Während du dich weiter durch den Garten wühlst, kannst du gleichzeitig in den fertigen Abschnitte schon deine Erfolge genießen...6. Du behältst einen besseren Überblick über die bereits "fertigen" Gebiete und kannst sie leichter pflegen.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Spinne
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Registriert: 8. Aug 2004, 19:34

Re:Boden austauschen?

Spinne » Antwort #2 am:

Hallo Susanne,vielen Dank für Deinen Rat! Mir erschien das Austauschen auch etwas sehr radikal, zumal ich inzwischen denke, dass der Boden wohl nicht so ausgelaugt ist, wie ich gefürchtet habe. Auch wenn der Garten klein ist, das gebietsweise Vorgehen macht sicher viel Sinn: in den letzten Tagen hab ich gemerkt, wie allein schon das Ausmachen an den Rücken geht, aber zur Entspannung kann ich ja immer noch ein paar Umzugskisten auspacken. ;)LGSpinne
liebe Grüße aus Schierstein

Spinne
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Silvia
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Re:Boden austauschen?

Silvia » Antwort #3 am:

Hallo Spinne,wie lange hast du den Garten denn schon? Gut ist es eigentlich auch, mal ein Jahr zu gucken, was denn alles noch wächst. U.U. ist auch etwas Brauchbares dabei und du ärgerst dich hinterher, dass du es weggeschmissen bzw. ausgegraben hast, gerade auch bei Zwiebeln, die jetzt nicht zu sehen sind.Deswegen ist schrittweises Vorgehen ganz vernünftigLG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
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Susanne
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Re:Boden austauschen?

Susanne » Antwort #4 am:

Noch was... Kermesbeere und Schwarzen Nachtschatten würde ich im ganzen Garten zumindest an der Aussaat hindern, sonst säen die Biester gleich wieder in deine neuen Beete. Efeu und Waldrebe sind in der Beziehung einfacher zu handhaben. Und noch einen Vorteil gebietsweisen Vorgehens:Wahrscheinlich haben sich in deinem Dschungel schon viele Nützlinge ein Zuhause geschaffen, Kröten, Molche, Spitzmäuse, Frösche, Schmetterlinge, Käfer, Wildbienen usw. Wenn du immer nur ein Stück bearbeitest, können sich die Viecher an anderen Stellen verstecken und bleiben dir erhalten. Radikale Maßnahmen würden ja auch in dieser Hinsicht zur völligen Verwüstung führen, und es würde Jahre dauern, bis bei dir wieder ein einigermaßen funktionierendes Leben im Garten herrscht.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
brennnessel

Re:Boden austauschen?

brennnessel » Antwort #5 am:

Eine gute Methode für einen Neuanfang im Garten ist auch , nach dem Herausholen der " lebenden Altlasten" das erste Jahr nur Kartoffeln zu pflanzen und vor allem gut zu mulchen. Die Erde wird dadurch ganz locker und das "unerwünschte Beikraut" stark unterdrückt. Das kann man auch erst mal abschnittsweise versuchen!Lieben Gruß Lisl
Spinne
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Re:Boden austauschen?

Spinne » Antwort #6 am:

@ SilviaZum 1.7. sind wir in die Wohnung gezogen, im April haben wir sie und den Garten das erste Mal gesehen. Frühjahrsblüher gab es da leider keine. Nur ein paar Reste von diversen (Erd- und Brom-)Beeren. Mittlerweile sind zwei Stauden Phlox, die allerdings nicht sehr gesund aussehen, zum irgendwann mal gepflanzten Bestand dazugekommen.Der Vermieter meinte, sein Vater, dem der Garten früher gehörte, hätte nach dem Tod seiner Frau nichts mit dem Garten gemacht. Ihm wäre es hauptsächlich um die Schuppen gegangen, in denen er Vögel gezüchtet hat (und die ich zum Teil abreissen darf).@SusanneMeine erste Aktion war es, nachdem ich gelernt hatte, was Kermesbeeren sind, die Fruchtdolden abzuschneiden und Beeren aufzusammeln. Das erste Stück Nachtschatten ist auch schon "gerodet". Hoffentlich gerade noch rechtzeitig, da die Beeren erst anfangen schwarz zu werden.Ansonsten bin ich schon vorsichtig, da sich einiges an "Flugwesen", egal ob gefiedert oder nur geflügelt, bei uns rumtreibt. Was an Efeu Mauern hochgeht, bleibt natürlich und in einer Ecke, werd ich's auch auf dem Boden wuchern lassen und nur anrühren, wenn es sich zu weit wieder ausbreitet.@brennesselIch glaub, das mit den Kartoffeln bring ich nicht übers Herz. Ich freu mich seit Beginn des Frühjahrs, als es Feststand, dass wir die Wohnung bekommen, auf den Garten. Wir hätten mit ihm, vom Vermieter her, schon im Frühjahr anfangen können, aber bei meinen Besuchen bin ich jedes Mal von sehr zornigen, teilweise sturzfliegenenden Vogelmüttern empfangen worden, die dachten ich will an ihre Jungen. Deshalb hab ich dann vor dem Einzug noch nichts gemacht und mir überlegt, wenn die Jungen aus den Nestern sind, können sich die Kerls eher daran gewöhnen, dass auch ab und zu wieder Menschen in "ihrem" Garten sind. Aber so allmählich wird die Wohnung ein Zuhause und es juckt mir immer mehr in den Fingern endlich auch wieder einen Garten aus der Wildnis zu machen.LGSpinne
liebe Grüße aus Schierstein

Spinne
thomas

Re:Boden austauschen?

thomas » Antwort #7 am:

Was hast du in dienem neuen Garten denn vor? Stehen dort einfach die "falschen" Pflanzen drinn, oder besteht ein ernsthaftes Bodenproblem?Im ersten Fall würd ich nicht mal Gebietsweise, sondern punktuell vorgehen, denn dass ein Garten "neu" angelegt werden könnte, ist eine Idee, die uns Gartenbauunternehmen in den Kopf gesetzt haben. Sinnvoller und auch viel spannender ist meines Erachtens in jedem Fall die Weiterentwicklung und sukzessive Veränderung des bestehenden.Hast du hingegen mit einer ernsthaften Bodenverschmutzung zu kämpfen, würde ich eine spezialisierte Fachperson beiziehen.
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