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sortenvielfalt bei phaseolus vulgaris - woher kommt die? (Gelesen 808 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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max.
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sortenvielfalt bei phaseolus vulgaris - woher kommt die?

max. »

wir kennen ja alle die ungeheure sortenvielfalt bei diesem gemüse. und wissen, daß sie selbstfruchtbar sind. die blüten werden bestäubt, bevor sie sich öffnen. das habe ich zumindest gelesen und der augenschein bestätigt das: seit jahren fällt meine borlotti-nachzucht relativ gleichförmig aus, bis auf wenige einfarbige ausreißer.also: wie kommt es zu der vielfalt? ich kann mir schlecht vorstellen, daß die landleute früher gezielt fremdbestäubt haben, sofern das überhaupt möglich ist. also alles auslese? wenn ja - woher kommt die information für diese große bandbreite?
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Staudo
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Re:sortenvielfalt bei phaseolus vulgaris - woher kommt die?

Staudo » Antwort #1 am:

Hallo Max,die meisten unserer Kulturpflanzen sind eigentlich nur Auslesen aus Wildformen. Irgendwann fingen die Menschen an Freude am Gärtnern zu finden und haben wild wachsende, essbare Pflanzen in den Garten geholt. Es kann natürlich auch der Hunger gewesen sein.Jedenfalls haben sie unwillkürlich angefangen zu selektieren, also z.B. die dicksten Samen als Saatgut für das nächste Jahr zu lassen und vielleicht noch etwas spielerisch ausgefallen gefärbte Pflanzen zu bevorzugen. Schon nach wenigen Tausend Jahren waren aus den Wildformen regionale Kultursorten entstanden. Weil der Verkehr bis vor vielleicht 150 Jahren doch sehr eingeschränkt war, hatte jede Region, manchmal auch jedes Dorf seine eigenen Sorten. In der Neuzeit kam dann die gezielte Züchtung hinzu, also das bewusste Kreuzen und Selektieren. Im Laufe dieser langen Zeit gab es bei den Kulturpflanzen viele Mutationen, die nur durch den Menschen überlebt haben. So ist nach und nach die Sortenvielfalt entstanden. Heutzutage wird intensiv gezüchtet, da werden auch regionale Sorten und sogar Wildformen eingekreuzt.Viele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
max.
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Re:sortenvielfalt bei phaseolus vulgaris - woher kommt die?

max. » Antwort #2 am:

ja. aber das rätselhafte ist für mich ja, wie oben beschrieben, die aberwitzige sortenvielfalt bei selbstfertilen pflanzen wie p. vulgaris.
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Staudo
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Re:sortenvielfalt bei phaseolus vulgaris - woher kommt die?

Staudo » Antwort #3 am:

Auch bei laufender Selbstbestäubung gibt es Mutationen und damit eine gewisse genetische Bandbreite. Über die Jahre wird auch eine Bohnensorte nicht mehr einheitliche Nachkommen haben.Bei gezielter Züchtung wird außerdem fremdbestäubt.Peter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
max.
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Re:sortenvielfalt bei phaseolus vulgaris - woher kommt die?

max. » Antwort #4 am:

@staudenmanig
...Auch bei laufender Selbstbestäubung gibt es Mutationen und damit eine gewisse genetische Bandbreite....
dahin zielte meine eingangsfrage:
...woher kommt die information für diese große bandbreite?...
ohne daß eine vermischung stattfindet?
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Staudo
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Re:sortenvielfalt bei phaseolus vulgaris - woher kommt die?

Staudo » Antwort #5 am:

Das ist wohl eine Frage der Selektion (bei einfachster Züchtung). Da werden die „falschen“ Typen immer beseitigt bzw. nicht vermehrt. Bei einer dunkelsamigen Sorte würden die zwischengestreuten hellen Samen nicht ausgesät werden. So nach und nach werden die Sorten dadurch einheitlicher. Bis dann jemand auf die Idee kommt, die hellen Samen interessant zu finden und sie extra auszusäen. Dann sortiert er die dunklen Samen aus und nach wenigen Jahrzehnten ist die Sorte weitestgehend reinerbig hellsamig.
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Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:sortenvielfalt bei phaseolus vulgaris - woher kommt die?

Feder » Antwort #6 am:

Mutation und Selektion wird wohl die Sortenvielfalt bewirken. Bei Tomaten gibt es eigentlich noch viel mehr Sorten, und sie verkreuzen sich auch nicht, abgesehen von Fleischtomaten.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
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