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Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung (Gelesen 19031 mal)

Pflanzen und Tiere, Landschaften, Jahreszeiten und Stimmungen, Technik, Ausrüstung und Komposition

Moderator: thomas

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Katrin
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Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

Katrin »

Hallo Fotofreunde,dieser erste Post ist von mir, Thomas. Ich habe Katrin lediglich hierhin kopiert, ihr Post folgt unter dem Zitat von meinem Post:In diesem Thread geht es um Bildbearbeitung im Spannungsfeld zwischen 'Dichtung und Wahrheit'. Angefangen hat es so:
Hrrrm, sorry, ... aber einige der vorletzten Fotos sind doch etwas / ziemlich Photoshop-bunt ... ::) Ich kehre deshalb hier zur heute zugegeben etwas düsteren Wirklichkeit zurück. Aber es sind dafür auch wirkliche Fotos:
Herbstabend 01Herbstabend 02Herbstabend 03
Ich persönlich schätze Bildnachbearbeitung dann, wenn sie den 'tatsächlichen' Bildeindruck unterstreicht, und nicht, wenn sie übertreibt.Sollen wir das Thema mal diskutieren? Wir können ja einen Thread dazu aufmachen, wenn ihr wollt. Beispiele (Originalfoto und verschiedene Bearbeitungsstufen) wären sicher interessant, dazu noch Kommentare, wieso dies oder jenes.Liebe GrüßeThomas... dem ihr bitte seinen photoästhetischen Standpunkt nachsehen wollt - ich mach' das schon recht lange.
Thomas hat geschrieben:... dem ihr bitte seinen photoästhetischen Standpunkt nachsehen wollt - ich mach' das schon recht lange.
Sehe ich dir natürlich nach, aber was soll die Ausübungszeit mit der Beurteilungsfähigkeit/berechtigung zu tun haben? Verstehe ich nicht. Aber diskutieren wir bitte :)
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thomas
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Re:Zwischen Authentizität und Veränderung

thomas » Antwort #1 am:

So'n Kommentar von dir war klar. Aber ich erklär's dir: Wer etwas lange macht, hatte die Gelegenheit, viel zu sehen. Das muss nichts heißen, kann aber was heißen.Schau dir mal Leute wie Ansel Adams an.Liebe GrüßeThomas
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Re:Zwischen Authentizität und Veränderung

Frank » Antwort #2 am:

@Thomas: Die Diskussion resp. den Thread hatten wir m. E. schon. Was unter den vorletzten Bildern gemacht wurde, war eine Veränderung der ASA-Zahl auf 500, Einsatz des Blitz und in der Bearbeitung ein Nachschärfen, die leichte Reduzierung von Kontrast und eine Aufhellung. Durch die Wässrigkeit und Blitz verstärkt sich der Farbeindruck erheblich. Ähnliche Anmerkungen gab es übrigens im letzten Jahr zu Berberitzenblättern, die bei vergleichbarer Situation gemacht wurden.LG FrankPS: Die Bilder des letzten Sonntages hatten sehr viel mehr Sonne, teilweise war der Blitz im Einsatz.
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Re:Zwischen Authentizität und Veränderung

L_ouise » Antwort #3 am:

So'n Kommentar von dir war klar. Aber ich erklär's dir: Wer etwas lange macht, hatte die Gelegenheit, viel zu sehen. Das muss nichts heißen, kann aber was heißen.Schau dir mal Leute wie Ansel Adams an.Liebe GrüßeThomas
Also normalerweise erfreue ich mich hier nur der schönen Bilder, schaue, lerne und erspare jeden Kommentar meinerseits.. :-XAber so eine Bemerkung á la "ich weiss das, weil ich mach das ja schon länger als Du ( weil ich älter und du ganz jung und klein und unwissend" finde ich insbesondere hier doch sehr entäuschend!!! Louise
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Katrin
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Re:Zwischen Authentizität und Veränderung

Katrin » Antwort #4 am:

So'n Kommentar von dir war klar. Aber ich erklär's dir: Wer etwas lange macht, hatte die Gelegenheit, viel zu sehen. Das muss nichts heißen, kann aber was heißen.Schau dir mal Leute wie Ansel Adams an.
Entschuldige, wenn du meine Frage als Angriff auf deine Kompetenz verstanden hast, so war es nicht gemeint. Ich bin nur der grundsätzlichen Überzeugung, dass es bei einer subjektiven Beurteilung (gefällt es mir oder nicht) unerheblich ist, ob die beurteilende Person schon lange oder erst seit diesem Jahr fotografiert. Sie wird vermutlich trotzdem wissen, was ihr gefällt.Übrigens versuche ich seit ich die D80 habe, möglichst ohne Bildbearbeitung auszukommen und zeige auch nur mehr selten bearbeitete Bilder. Meine experimentellen Bilder kamen hier ohnehin nie so gut an ;) PS: Danke Louise, du hast gute Worte gefunden... ich hab ein wenig herumprobiert und dann alles wieder gelöscht. War erst ein wenig erschrocken, als ich Thomas' Post gelesen habe.
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Re:Zwischen Authentizität und Veränderung

thomas » Antwort #5 am:

Nun, es würde mich mal interessieren, wie dieses Bild bei dir aussieht, wenn du es aus der Kamera lädst. Meine Kameras können solche Bilder nicht machen. Diese blau-grün-rot-Kontraste kommen so auf Fotos, die ich mache, nicht vor. Hier kommt meine Erfahrung ins Spiel: Ich mache das mit verschiedenen Kameras und Filmen bzw. nun digitalen Möglichkeiten schon eine ganze Zeit lang, da muss sich niemand drüber ärgern.Ich kann mir nur vorstellen, dass du sie entweder stark nachbearbeitest, oder die Einstellungen der Kamera (Farbe, Kontrast etc.) erheblich veränderst.Aber vielleicht ist es doch auch ganz anders, und ich kann dabei was neues lernen? Und wir alle könnten etwas lernen?Man kann doch darüber reden, oder etwa nicht?Bin etwas befremdet über die Reaktionen.Liebe GrüßeThomas
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Re:Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

L_ouise » Antwort #6 am:

PS: Danke Louise, du hast gute Worte gefunden... ich hab ein wenig herumprobiert und dann alles wieder gelöscht. War erst ein wenig erschrocken, als ich Thomas' Post gelesen habe.
ja, mich hat es auch sehr schockiert.. zumal Thomas ansonsten einen sehr toleranten und friedfertigen Eindruck hinterlässt ;) - insofern ist mir das schon sehr übel aufgestossen. Evtl. sehr persönliche Dissonanzen ? Ich kenne mich in den forumsinternen Geplänkeln nicht so aus... wie auch immer - m.E. sollten diese unter Veschluss zwischen den Hauptbeteiligten gehalten werden... ???
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Re:Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

thomas » Antwort #7 am:

Hallo???Was ist denn jetzt los?? Ich komme da nicht mehr mit, lest doch bitte, was ich geschrieben habe. Katrins Antwort hat doch überhaupt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, und das hat mich halt etwas geärgert!GrußThomas
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Re:Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

Katrin » Antwort #8 am:

Ich dachte, es ginge darum, ob einem Bearbeitung gefällt oder nicht. Und du meintest, man soll dir deinen Standpunkt nachsehen, weil du schon lange fotografierst, was mir als Begründung oder Zusammenhang nicht schlüssig erschien.Ich finde Franks Bild schön. Es unterstreicht jene Wirkung, die ich in an einem schönen Herbsttag empfinde, hat für mich also die Stimmung eingefangen. Das ist mein Ziel beim Fotografieren. Wenns natürlich neblig ist, solls duster sein (da könnte man theoretisch Sättigung wegnehmen weils doch bunter war als es einem vorgekommen ist und ich würde das nicht als Verlust der Bildqualität werten).edit: Thomas, wusste nicht, dass OT so streng geahndet wird neuerdings. Aber wir können doch einfach sachlich weitermachen, ist ja nix passiert.
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Re:Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

thomas » Antwort #9 am:

Ach Katrin ...Hier mal ein Beispiel - so kommt das Foto aus meiner Kamera:Acer Herbstfarben - UnbearbeitetIm nächsten Bild habe ich die Tonwertkorrektur eingesetzt:Acer Herbstfarben - TonwertkorrekturUnd hier habe ich die Farbsättigung ein wenig verstärkt:Acer Herbstfarben - FarbsättigungUnd hier habe ich über 'Variationen' die Farbigkeit verschoben:Acer Herbstfarben - VariationenIm Beispiel habe ich nur vorsichtig an den Reglern gedreht. Das alles und sehr viel mehr kann man in der Nachbearbeitung machen oder - bei guten Kompakten oder dSLR - auch direkt in den Einstellungen für die Aufnahme.Es ist schon ersichtlich, dass es ein erhebliches Spektrum gibt ... oder nicht?Liebe GrüßeThomas
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Re:Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

Günther » Antwort #10 am:

Und was ist "wirklich" ???
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Re:Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

thomas » Antwort #11 am:

Ja, was ist wirklich - das?Acer unbearbeitet... oder das?Acer tonwertkorrigiertLieben späten GrußThomas
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Susanne
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Re:Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

Susanne » Antwort #12 am:

Zufällig habe ich in den letzten Wochen schaurige Erfahrungen damit machen müssen, wie unterschiedlich elektronische Medien Farben wiedergeben.Der Fall: Ein Freund von mir möchte einige seiner Kunstwerke reproduzieren. Es handelt sich um feingliedrige Collagen von mit viel Akribie aus Illustrierten ausgeschnittenen Bildelementen.Was er wollte: Farbechte und genaue Wiedergabe der Arbeiten, also auch, daß man Schnittkanten oder die teilweise sehr groben Raster des Illustriertendrucks erkennen kann.Wir haben ausprobiert: Foto von meiner Kamera, auf meinem Drucker ausgedruckt, Scan mit normaler Auflösung und Scan mit hoher Auflösung, jeweils von meinem Drucker, einem Schnelldruck und von einem professionellen Druckstudio ausgedruckt, sowie Direkt-Fotokopie vom Original.Das Ergebnis: Jedes Bild sieht anders aus. Die Unterschiede sind so frappierend, daß ich inzwischen dazu tendiere, alle Fotos zu bearbeiten. Mittlerweile weiß ich, daß meine Fotos auf dem Weg von der Kamera in den Computer dunkler werden und an Kontrast verlieren. Auf dem Weg vom Computer zum Drucker sind sie dann wieder heller, dafür aber blaustichig. Das kann natürlich auch mit der Einstellung des Monitors zu tun haben, erklärt aber nicht, wie in der Endphase so unterschiedliche Ergebnisse entstehen können wie oben beschrieben.Ich muß also eine Bildbearbeitung vornehmen, um überhaupt erst ein authentisches Bild des Fotomotivs zu erreichen.Darüber hinaus gehe ich bei der Bearbeitung der Fotodatei nicht - mich stört es, wenn man angeblich natürlichen Fotos die Manipulation ansieht. Etwas anderes wäre es im Bereich der künstlerischen Verfremdung, da ist jedes Mittel erlaubt. Allerdings besteht da auch nicht der Anspruch auf Authentizität.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Günther

Re:Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

Günther » Antwort #13 am:

Man "sieht" anders, als die Kamera.Schnee im Schatten an einem Sonnentag ist blau.Stellt ihn die Kamera so dar, schreit jeder "So wars nicht"."Manipuliert" der Weißabgleich auf weiß, dann ist das Bild eigentlich verfälscht.Da nutzen auch RAW-Dateien nix, man kann nur vielleicht ein bisserl mehr herumbasteln.Für wissenschaftliche Zwecke wird gerne eine Farbkarte oder ein Farbstreifen dazu aufgenommen.Die Wiedergaber per Drucker ist ein ganz anderes zusätzliches Problem. Selbst Großdruckereien müssen oft mehrere Probedrucke machen, bis Drucker UND Kunde zufrieden sind.
Mufflon

Re:Bildbearbeitung: Zwischen Authentizität und Veränderung

Mufflon » Antwort #14 am:

Ich denke auch, dass ein Foto immer subjektiv ist.Allein schon, wenn man wie Günther sagt, einen anderen Weißabgleich einstellt, verändert das Bild.Unser Gehirn filtert beim Sehen und verändert die Farben.Gelb wird herausgefiltert bei Kunstlicht und durch die "wirklichen" Farben ersetzt.Wer von uns weiß schon, ob alle das gleiche sehen.Ob ich nun schon beim Fotografieren verändere oder erst bei der BEA ist doch einerlei-es bleibt Manipulation.Das Foto an sich zu machen ist Manipulation.Ich hab mal eine wilde Orchidee fotografiert. Im Morgentau, schön idyllisch im Wuchs mit Gräsern im Hintergrund. Wen interessierte das, dass es am Rande eines Braunkohletagebaus gemacht wurde und ich wenn ich etwas zurückgezoomt hätte einen LKW mit drauf gehabt hätte. Und Asphalt. Es war keine Idylle. Aber dasa Foto stellte eine dar- pure Manipulation.Fotografie war immer Manipulation.
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