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Magnetische Schokostreusel (Gelesen 9217 mal)
Moderator: Nina
Magnetische Schokostreusel
Dies ist kein Gartenthema. Aber da ich hier viele hochintelligente und naturwissenschaftlich kundige Menschen weiß, zudem ausschließlich in Gartenforen verkehre, erlaube ich es mir, diese Frage hier zu stellen.Seit Jahren, genauer gesagt, seitdem ich das Backen der Weihnachtsplätzchen für die Familie übernommen habe, begegnet mir in der Vorweihnachtszeit ein Mysterium. Mein Lieblingsgebäck sind Helenenschnitten, sie bestehen aus zwei schokoladigen Schichten, die eine weiße Mandelschicht in die Mitte nehmen. Zur Herstellung ist geriebene Schokolade notwendig. Hierzu greife ich nach meiner Mandelmühle, ein Vorkriegsmodell der Marke "Alexanderwerk", gefertigt aus Gußeisen, Blech und Holz. Diese Mühle wird am Tisch fixiert. Ein Auffanggefäß ausreichender Größe, Schüssel oder Teller wird unter die Öffnung gestellt. Oben kommt die Blockschokolade hinein, mit der linken Hand wird der hölzerne Stopfen belastet, welcher die Schokolade gegen die reibende Walze drückt, und mit der rechten Hand die Kurbel gedreht. Anfangs erscheint alles normal. Die feinen Schokoladenbrösel fallen aus der gedrehten Walze in die Schüssel. Doch nach etwa zehn Gramm scheint sich eine elektrostatische Aufladung einzustellen. Der äußere Rand der Walze wird von feinsten Schokopartikeln dicht besetzt, die Mühle kriegt einen Pelzkragen. Von den fallenden Schokoteilchen landet nur noch ein Teil im Auffanggefäß. Die Teilchen beginnen zu fliegen, den Fall in die Schüssel zu umgehen und breiten sich im Radius von einem halben Meter um die Mühle herum aus. Schick wird es, wenn ich nach der Schüssel greife. Die Schokopartikel fliegen der greifenden Hand über den Schüsselrand entgegenen. Ich habe also, um 60 gr geriebene Schokolade zu erhalten, 30 gr Sauerei.Dass es sich bei dem beschriebenen Phänomen, um statische Aufladung handelt ist mir klar. Aber wieso und warum bei Schokolade? Bei anderem Malgut, etwa Nüssen habe ich ein solches Phänomen noch nie beobachten können.Weiß jemand Antwort?.Im Bedarfsfall stelle ich gerne Rezept und Bilder der Mühle ein.
Re:Magnetische Schokostreusel
Hallo Lilo!Ich kann dir auf dein Phänomen leider keine Antwort geben aber könntest du bitte das Rezept und die Bilder hereinstellen?Ich reibe Schokolade immer auf der normalen Reibe (echte Handarbeit
!), geht ganz flott. Da wird aber nix elektrostatisch aufgeladen........ Was ist, wenn du inzwischen mal eine kleine Pause einlegst?LG Lisl

Re:Magnetische Schokostreusel
Ach Lilo, ich kann dir gar nicht sagen, wie ich dich um dein Vorkriegsmodell von Nussmühle beneide! Ich bin schon lange auf der Suche nach etwas von der Art, nachdem meine Mühle ausgedient hat. Jetzt gibt es nur noch diese Einheitsmodelle der Marke Z. , alles spielzeugartig,
. Ein vernünftiges Modell haben sie, das kostet nur ca. € 100, >:(Das Phänomen, das du beschreibst, kenne ich gut. Was findest du daran magisch? Am meisten zu beobachten ist es bei Schokolade, aber auch bei Mandeln ein bisschen, bei Haselnüssen eher nicht. Es handelt sich um elektrostatische Aufladung würde ich sagen. Je feiner und leichter die Teilchen, desto mehr. Am besten kann man das verhindern, wenn man zwischendurch ein paar Haselnüsse reibt, muss aber im Rezept passen.

Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Pat Parelli
Re:Magnetische Schokostreusel
Hallo Brennessel und Feder,magisch ist für mich, dass fetthaltige Teilchen so schnell und stark aufgeladen werden. Ich hätte gerne genau gewusst wie dies funktioniert.Das OriginalrrezeptHeleneneschnittenZutaten:Zum Teig:150 g Mehl, 100 g Butter oder Margarine, 60 g Zucker, 30 g geriebene Schockolade, 70 g geriebene Mandeln, Walnuß- oder Hasenusskerne, 1 Ei, das Mark einer 1/4 Vanilleschote.Zur Fülle:70 g geschälte und geriebene Mandeln, Walnuß- oder Hasenusskerne, 70 g Zucker, 1 EiweißZur Glasur:100 g Puderzucker, 1-2 Esslöffel heisses Wasser.Die Zutaten zum Teig werden auf dem wellbrett zusammengearbeitetet und dieser zum Ausruhen 1 Std. in die Kälte gestellt. Hierauf wellt man 2 Streifen von etwa 50 cm Länge und 8 cm Breite daraus, formt an einem derselben einen 1 cm hohen Rand und gibt folgende Fülle darauf: Geschälte und geriebene Mandeln oder Nüsse werden mit Zucker und Eiwess verrührt und aufgestrichen. Hierauf bestreicht man den erhöhten Rand mit Eiwess, setzt den zweiten Streifen als Deckel darauf und drückt mit dem Wellholz leicht an. Nun bäckt man den Stollen in mittelheissem Ofen (170°) 40 Min. Von Zeit zu Zeit drückt man mit zwei langen Fleischemessern den Stollen etwas zusammen, damit er nicht in die Breite läuft. Sobald er fertig gebacken ist, glasiert man den Stollen und schneidet ihn in fingerbreite Streifen (Stückzahl 32)Beim Abschreiben habe ich gemerkt wieviel ich anders mache:Ich nehme die doppelte Menge,Welle auf Backpapier etwa in den Abmessungen meines Backbleches aus.Mache keinen RandDen Deckel bekommt man unbeschadet drauf, indem man den ausgewellten Teig mit Backpapier auf ein großes Brett legt. Dann setzt man an der einen Kante an und während man sich über den unteren Teil mit Fülle bewegt zieht man das Backpapier über die Kante des Brettchens ab.
Re:Magnetische Schokostreusel
Wenn du dieses Gerät irgendwann abgeben möchtest, dann denke bitte an mich.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Pat Parelli
Re:Magnetische Schokostreusel
Vielleicht liegt es am hölzernen Stopfen, der ja nicht leitfähig ist, genauso wie der Griff an der Kurbel. Versuche doch einmal, die linke Hand und den Stopfen etwas anzufeuchten, wenn Du das nächste Mal Schokolade reibst. Oder sorge dafür, daß die Luftfeuchtigkeit in der Küche hoch ist. Evtl. hilft es auch, das metallene Gehäuse öfters zu berühren. EquisetumP.S. Eine sehr schöne Mühle!
Es lebe der Wandel
Re:Magnetische Schokostreusel
In Physik bin ich ja nicht gut, aber ich hätte einen VorschlagDie elektrostatische Trennung (Coulomb Kraft) kann man ja schön mit Reibung demonstrieren, macht man ja bei Kindern mit Luftballons. Ich denke wenn die Schokolade so fein gerieben wird dann ist die Abtrennung der Elektroden einfach sehr hoch. Also solltest du dich erden (sollte bestimmt ein Elektriker machen ist ja Facharbeit, wenn man den Stundenlohn pro Keks umrechnet dürfte es sich bei ein paar Tonnen Produktion auch bald rentieren
) und die Schüssel empfehle ich mit Anti-Staub Tüchern auszulegen und die Hoffnung das sie nicht gleich geladen sind ;DIch hau das Zeug in die Maschine 


Re:Magnetische Schokostreusel
Solche "Reiben" kriegt man manchmal noch auf Flohmärkten - oder möglicherweise bei Manufactum und ähnlichen Luxuslieferanten.Gegen statische Elektrizität kämpft die Industrie auch immer wieder, oft vergebens. Ein beliebtes und relativ wirksames Mittel ist radioaktive Strahlung, im Haushalt eher unpraktikabel. Hohe Luftfeuchtigkeit kann etwas helfen, vielleicht ein Teller dampfendes Wasser daneben...Nachdem die Elektrizität beim Reiben entsteht, nutzt irgendwas mit dem Stopfen gar nicht. Eine leitende Verbindung Mühle (Metall) und Auffangteller könnte versucht werden. Im Elektronikbastelhandel gibts so Kabelsets, bunt, mit Froschklemmen an beiden Enden, die könnten geeignet sein, allerdings muß das Auffanggefäß dan auch blankes Metall sein (Edelstahl, Aluminium).Fett ist ein guter Isolator, größere Trafos sind meist mit Öl gefüllt (KEIN biologisches Rapsöl!), in Umspannwerken gabs/gibts Ölschalter, usw.
Re:Magnetische Schokostreusel
Der eintrag ist zwar schon vor 2 Jahren gemacht worden aber egal.Ich würd mal das metalgehäuse erden. Das heist z. B. durch den Anschluss des Schutzleiters. Oder das Metalgehäuse einfach öfter berühren.