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Fritillaria vermehren (Gelesen 27866 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner

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tiger honey
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Fritillaria vermehren

tiger honey »

Hallo,ich habe letztes Jahr vergessen, den abgeblühten Stengel meiner Kaiserkrone zu entfernen. Es haben sich dann Samen gebildet. Ich dachte zwar, die Samen wären taub, da sie ganz flach und unscheinbar aussahen, habe sie dann aber doch aus Neugier in eine Schale gesät und diese draussen in der hintersten Ecke stehen lassen. Danach habe ich sie vergessen (schäm) und heute zufällig wiederentdeckt. Jetzt grinsten mich plötzlich dutzende Keimlinge (ca. 2-3 cm gross) an. Ist es wirklich möglich, Kaiserkronen aus Samen zu ziehen? Wie lange dauert es, bis sie blühfähig sind? Sind so 5-6 Jahre realistisch? Wie soll ich die Keimlinge weiterbehandeln?GrüßeAnjaedit knorbs: habe 3 ältere threads über vermehrung von fritillaria zusammengezogen und neue überschrift gegeben.
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Phalaina
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Re:Kaiserkronen aus Samen ziehen?

Phalaina » Antwort #1 am:

Hallo Anja,man kann - natürlich - Kaiserkronen aus Samen ziehen! ;) Die von Dir angenommene Zeit bis zur Blüte dürfte realistisch sein. Da die Sämlinge jetzt angetrieben haben, solltest Du sie derzeit nicht stören, sondern erstmal schauen, dass sie sich gut etablieren. Etwas Dünger tut ihnen gut. Nach dem Einziehen haben sie dann kleine Zwiebeln gebildet, die Du dann vereinzeln kannst. Nicht zu trocken übersommern und im Herbst wieder feuchter stellen. Im nächsten Jahr haben sie größere Triebe und vertragen auch wesentlich mehr Dünger! In der Ruhezeit danach kannst Du sie eventuell schon auf ein gepflegtes Beet mit nährstoffreichem Boden aussetzen, wo sie dann richtig loslegen. :)
knorbs
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Re:Kaiserkronen aus Samen ziehen?

knorbs » Antwort #2 am:

ich habe fritillaria imperialis noch nicht aus samen gezogen. ist zu langwierig + man bekommt zwiebeln ja günstig + proplemlos überall. aber spass macht das sicherlich, sie selbst zu ziehen...geduld ist halt gefragt + 6 jahre würde ich sogar als minimum ansehen, bis sie mal blühen. ich würde die sämlinge in den ersten 3-4 jahren oder gar bis zur blühreife in entsprechenden containern halten, da sie so gezielter mit nährstoffen versorgt werden können. bei fritillaria camtschatcensis haben sich dafür z.b. diese hohen fischkisten aus styropor bewährt. ob das mit den wesentlich größer werdenden zwiebeln der imperialis auch so gut klappt müsstest du halt ausprobieren. in den ersten jahren sind die sicherlich ausreichend.
z6b
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Cerinthe
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Vermehrung Fritillaria meleagris

Cerinthe » Antwort #3 am:

Ich habe dieses Frühjahr ein Töpfchen blühende F. meleagris gekauft und in den Garten gepflanzt. Sie scheinen auch angewachsen zu sein und beginnen Samen zu bilden. Was führt zu einer besseren Vermehrung, Samen abknipsen, damit sich bessere Zwiebeln/Brutzwiebeln bilden, Samen dranlassen und sich selbst aussäen lassen oder sogar Samen ernten und dann ins Aussaatschälchen säen? Licht/Dunkel/Kaltkeimer?Welche Erfahrungen habt Ihr?LG Cerinthe
knorbs
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Re:Vermehrung Fritillaria meleagris

knorbs » Antwort #4 am:

samennachzucht lohnt bei meleagris den aufwand nicht. die zwiebeln gibt's für wenig geld im handel zu kaufen. wenn du es trotzdem versuchen willst...samen in aussaattopf, ~1-2cm bedecken, feucht halten + irgendwo im schatten stehen lassen. sie keimen dann nach einer kälteperiode. aussaatsubstrat mit lehmanteilen wäre sinnvoll. fritillarien brauchen einige zeit, bis sie blühfähig sind. ich vermute mal, dass meleagris schon nach relativ kurzer zeit (~3 jahre) blühfähig sein könnten, weil sie so billig im handel erhältlich sind.
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callis

Re:Vermehrung Fritillaria meleagris

callis » Antwort #5 am:

Vor vielen Jahren habe ich am Teich im Halbschatten ein paar F. meleagris-Zwiebeln gesetzt. Dann habe ich sie sich selbst überlassen und sie haben sich von selbst versämt, nicht üppig, aber doch deutlich bemerkbar. Ich habe natürlich nie darauf geachtet, wie lange es von der Selbstaussaat bis zur Blüte gebraucht hat.Ich möchte aber auch mal einen Versuch mit dem Samen einer weißen Schachbrettblume starten, um diese zu vermehren.Ob sie wohl wieder weiße Sämlinge hervorbringt, wenn sie in der Nachbarschaft von karierten steht, oder auch nur, wenn ich sie mit sich selbst bestäuben können sollte? Ist weiß dominant oder eher rezessiv? Ich tippe fast auf letzteres, weil es sie weniger zu geben scheint (höherer Preis).
knorbs
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Re:Vermehrung Fritillaria meleagris

knorbs » Antwort #6 am:

selbstaussaat habe ich in einem früheren garten beobachtet. dort war der boden aber fetter lehmboden, der standort nordseitig eines hauses. in meinem jetzigen garten ist der boden eher sandig. ausgepflanzte zwiebeln halten sich, sofern die wühler mir welche übriglassen (habe heuer nur noch 1 gesichtet ;D), vermehren sich aber nicht durch samen.
z6b
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callis

Re:Vermehrung Fritillaria meleagris

callis » Antwort #7 am:

Dieses Jahr werde ichj dann mal versuchen, falls ich wieder weiße Samenkapseln habe, diese abzupassen und in einen Topf mit humos lehmiger Erde zu säen und den Topf einfach im lichten Schatten einzugraben und zu beobachten, ob im Lauf der nächsten zwei Jahre was passiert und was. Denn da sich diese Fritillartia bisher von selbst ausgesät hat, brauch ich sie wohl auch nicht irgendwie zu verpäppeln.Vielleicht sollte ich auf genügend Feuchtigkeit achten, denn die Selbstausgesäten stehen im feuchten Überlaufgraben des (ehemaligen) Teiches, aus dem ich noch nicht die Folie rausgeholt habe.
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bernerrose
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Re:Vermehrung Fritillaria meleagris

bernerrose » Antwort #8 am:

Hallo,meine Fritillaria m. verschwinden regelmäßig nach ein bis zwei Jahren Blüte - bis auf eine Ausnahme: in einem Beet, das in Heckennähe und von zwei alten Obstbäumen im Sommer stark beschattet wird. Wir haben sehr klebrigen, zähen, wenig Wasser durchlassenden, leicht alkalischen Boden.Ich schließe daraus, dass der Standort das A und O ist. Noch nie hat sich bei mir eine F. vermehrt, obwohl sie immer reichlich Samen trägt.Aus Neugierde habe ich heuer im zeitigen Frühjahr Samen in eine Saatschale gesteckt, mit Plastik umhüllt und der Kälte ausgesetzt. Halte euch auf dem laufenden, ob sich da irgendwann was zeigt.LGbernerrose
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Cerinthe
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Re:Vermehrung Fritillaria meleagris

Cerinthe » Antwort #9 am:

Danke Knorbs, Callis und bernerrose,für die Antworten. Ich werde mal ausprobieren, ob sie sich selbst aussäen, ähnliche Bedingungen wie Ihr sie beschrieben habt, findet sie vor: Der Boden ist (mit meinem Halbwissen beurteilt) sandiger Lehm, der Standort liegt im Schatten einer kleinen Hecke, aber trotzdem nicht so trocken, Himmelsleiter sät sich dort selbst aus und die braucht laut Buch auch feuchten Boden.LG Cerinthe
cornishsnow
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Re:Vermehrung Fritillaria meleagris

cornishsnow » Antwort #10 am:

Bei mir säen sich die F. meleagris seit gut drei Jahren aus, allerdings nur an Stellen, die auch im Somer nicht austrocknen, den Wurzelbereich unter meinen Magnolien scheinen sie zu mögen, und der Horst Helleborus x nigercors ist schon völlig konterminiert, da stehen die meisten. Die Sämlinge sehen im ersten und zweitem Jahr aus wie Grass und fallen dadurch leicht Aufräumarbeiten zum Opfer, wenn man zu der ordentlichen Gärtnerfraktion gehört. ;) @ callisDie rein weißen fallen eigentlich ziemlich echt, bei denen mit einer leicht bräunlichen Schachbrettzeichnung mußt Du allerdings mit einem hohen Prozentsatz Normaler rechnen. Im Garten meiner Eltern stehen fast nur noch weiße Typen, da in der damals gesetzten Mischung, die weißen in der Überzahl waren. Ich habe auch den Eindruck, dass sie wüchsiger sind, Exemplare mit zwei oder drei Blüten sind dort die Regel. Mir sind diese Typen allerdings zu wuchtig. :-\Ich bin eigentlich ein Fan von weißen Blüten, aber bei der Schachbrettblume sind mir die dunklen Sorten lieber, sie sehen so schön aus wenn sie aus einem Horst Buschwindrößchen hervor schauen! :D
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Cerinthe
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Re:Vermehrung Fritillaria meleagris

Cerinthe » Antwort #11 am:

Weiße waren nicht im Töpfchen. Die kommen nächstes Jahr dazu,wenn die anderen anzeigen, das der Standort passt. Grasartiges steht da jetzt schon, Blätter/Triebe von weinrotem Trommelschlägerlauch, Allium ... ? Daher ist die Gefahr des Ausrupfens geringer.
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tiger honey
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Schachbrettblume durch Samen vermehren?

tiger honey » Antwort #12 am:

Hallo,meine Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris) haben dieses Jahr ordentlich Samen gebildet. Lohnt es sich, die Samen auszusäen? Wie lange wird es wohl bis zur ersten Blüte dauern (liege ich richtig, wenn ich so 4-5 Jahre schätze)? Sollte ich den Samen jetzt gleich aussäen (Frostkeimer?)?GrüßeAnja
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Hellebora
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Re:Schachbrettblume durch Samen vermehren?

Hellebora » Antwort #13 am:

Schachbrettblumen gehören zu jenen, die sich von selbst vermehren, wenn es ihnen gefällt. Du liegst wohl richtig mit Deiner Annahme bezüglich Dauer bis zur Blüte. Ich würde das in diesem Fall die Pflanze erledigen lassen, oder aber: ein paar Samen ins Töpfen und draußen lassen und ein paar rund im die Mutter. Bei mir haben sie im Topf auch gekeimt, standen immer draußen und wurden wohl frisch gesät. Irgendwann hab ich dann ein paar noch nicht blühfähige Knöllchen ins Beet verpflanzt und der Sache ihren Lauf gelassen. Aber nachdem sie - wie gesagt - das selber so gut kann, bringe ich mich da gar nicht mehr ein. ;)
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bernerrose
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Re:Schachbrettblume durch Samen vermehren?

bernerrose » Antwort #14 am:

Meine haben im letzten Jahr auch viel Samen angesetzt, und ich habe sie sich sowohl selbst aussamen lassen als auch Samen an verschiedenen Stellen verstreut und auch etwas "verscharrt".Leider ist davon aber gar nichts aufgegangen - warum nicht, weiß ich bis heute nicht.Schachbrettblumen kommen mir sehr anspruchsvoll vor: Wenn die Bedingungen stimmen, sind sie wohl willig, wenn aber auch nur ein Faktor nicht paßt, geht gar nichts.Weiß da jemand Genaueres?
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