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Pinienrindenmulch, ist dieser weniger sauer? (Gelesen 22772 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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harald and maude

Re:Pinienrindenmulch, ist dieser weniger sauer?

harald and maude » Antwort #15 am:

Also für ein Blaubeerenbeet wäre sie optimal?
Für Blaubeeren ist es evtl. vom pH-Wert her zu hoch, aber das kommt natürlich auch darauf an, wie bei Euch der pH-Wert des Bodens und des Gießwassers ist. Bei uns in München geht es nicht - viel zu viel Kalk überall ::)in Dortmund z.B. brauchts gar nix für Heidelbeeren - da wachsen sie ja fast von selbst (genau wie diese wunderschönen Hortensien und Rhodos und Azaleen usw. usw.)hab´ hier dazu eine Info-Seite aus Weihenstephan gefunden:http://www.fgw-info.selfip.net/kurzinfo.php?id=61lieber GrußMaude
Gart

Re:Pinienrindenmulch, ist dieser weniger sauer?

Gart » Antwort #16 am:

Die bestätigt ja weitgehend die "Mythen und Märchen" der Gartenzeitschriften. Und zur anäroben Verrottung gibts nix für den geneigten Laien? Müssen wir uns dann also weiterhin an die "Mythen und Märchen" der Gartenzeitschriften halten?
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fars
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Re:Pinienrindenmulch, ist dieser weniger sauer?

fars » Antwort #17 am:

Es gibt ja inzwischen einen Torfersatz aus Holz(fasern?). Soll den Boden auch säuern. Ich habe dieses Ersatz mal ausprobiert, blieb aber misstrauisch, da einige Rhododendren in dem damit vermengten Substrat mickerten. Aber dieses Urteil ist absolut subjektiv. Nur: Warum ist dieser Torfersatz "sauer" (pH-Wert, so weit ich mich erinnere unter 5), Nadelbaumrinde aber nicht. Werden da Zuschlagstoffe beigemischt?
Gart

Re:Pinienrindenmulch, ist dieser weniger sauer?

Gart » Antwort #18 am:

Ich hab erfolgreich Torfersatz für meine (echten) Heidelbeeren verwendet (jährlich ergänzt durch Fichtennadeln), der besteht aus halbverrotteten Holzfasern, "hauptsächlich Fichte". Die sind also noch so in einer Art Gärzustand. Solang sie gären, sind sie sauer, wenn ich nicht irre.
knorbs
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Re:Pinienrindenmulch, ist dieser weniger sauer?

knorbs » Antwort #19 am:

das bekannteste holzfaserprodukt dürfte "toresa" sein. der hesteller gibt dafür einen ph-wert von 6 an. obi führt auch so ein holzfaserprodukt als torfersatz, name fällt mir jetzt nicht ein + habe auch keine produktbeschreibung gefunden. wenn der ph-wert im "rhodogünstigen" bereich liegt, kann dies nur durch sauer reagierende düngerzugaben erfolgen. ist ja auch sinnvoll, weil der salzgehalt der holzfaser bei unter 0,8 g/L liegt (N<10mg/L, P ~70mg/L, K~150mg/L, MgO ~40mg/L). würde man solche produkte rein verwenden, würden rhodos ja verhungern. als zuschlagsstoff für selbergemischte spezialsubstrate aber sicher gut geeignet, wenn man sich mit dem düngen auskennt. ich lass mittlerweile die finger vom selbermischen, weil es schlicht ein hervorragendes fertigprodukt gibt...neudohum pflanzerde mit mikroorganismen (= mykorrhizapilz glomus intraradices). da es relativ teuer ist, strecke ich es i.d.r. mit mineralischen komponenten wie liapor, perlit, bims.
z6b
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knorbs
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Re:Pinienrindenmulch, ist dieser weniger sauer?

knorbs » Antwort #20 am:

gart...halbverottete holzfasern "gären" nicht (vielleicht im geschlossenen plastikbeutel unter luftabschluss), sie werden zersetzt durch pilze. während des zersetzungsprozesses sondern die pilze säuren ab, daher tendiert das zersetzungsprodukt in den saueren bereich.Für den Abbau von Holz durch Pilze (oder auch durch Bakterien- oder Moderfäulepilze) müssen die Holzbestandteile enzymatisch abgebaut werden, um sie als Nährstoffe in die Hyphe aufnehmen zu können. Die Pilze müssen hierzu einen entsprechenden Stoffwechselapparat unterhalten, der die Synthese dieser Enzyme (dazu zählen drei synergistisch wirkende Cellulasen, Hemicellulasen, Pektinasen und bei Weißfäulepilzen auch Ligninasen) einschließt, die nach außen sezerniert werden müssen. Dieses kann nur in einem wäßrigen Milieu ablaufen, denn ohne Wasser ruht der Stoffwechsel (Müller & Loeffler 1992, Schmidt 1993, Schwantes 1995). Einigen Holzbewohnern gelingt es langfristig, das Substrat an ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen, so z. B. durch den aktiven Wassertransport von S. lacrymans oder die pH-Wert-Verschiebungen aller holzzerstörenden Pilze in einen Bereich von pH 3,5 - pH 6 (Rypà¹ek 1966), unter anderem durch Oxalsäurebildung.(quelle)
z6b
sapere aude, incipe
Günther

Re:Pinienrindenmulch, ist dieser weniger sauer?

Günther » Antwort #21 am:

Torf enthält vor allem sauer reagierende Huminsäuren, im Holzfasermist gibts sowas nicht (ist ja fast wie mieses Papier). Dieser "Ersatz" funktioniert bestenfalls mechanisch ähnlich..Nadeln und Nadelholzrinden enthalten etwas Harzsäuren, die aber schlecht wasserlöslich sind und gegenüber Huminsäuren nur bescheiden sauer.
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