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Unkrautchaos ... was tun? (Gelesen 21174 mal)

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Garten-anna

Re:Unkrautchaos ... was tun?

Garten-anna » Antwort #30 am:

Hallo Birgit,ich bin genau der gleichen Meinung wie Fars.Solange Du noch keine Zeit für Deinen Garten hast (wie groß ist der eigentlich).würde ich zum Beispiel Lupine aussähen. Lupine hat den Vorteil, daß die Knöllchen Mengen an Stickstoff bilden, die Erde auflockern, sie schön blühen und man kann die Früchte auch noch essen.Liebe Grüße Anna
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Staudo
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Re:Unkrautchaos ... was tun?

Staudo » Antwort #31 am:

Wobei fars nun im konkreten Falle von Gründüngung abgeraten hat. ;)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Daniel - reloaded
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Re:Unkrautchaos ... was tun?

Daniel - reloaded » Antwort #32 am:

Das ändert aber nichts an der Tatsache, das Glyphosat eines der umweltschonendsten Herbizide ist, die uns zur Verfügung stehen, wie man nun zum Einsatz von Pestiziden allgemein steht sei jedem freigestellt!
Findest du? Ich finde, dass es keine Rechtfertigung gibt für Herbizide. Hier hört die individuelle Freiheit auf, denn sie belastet diejenige der anderen. Mir ist viel an einer möglichst wenig kontaminierten Umwelt gelegen, und sei sie nur vorübergehend, da brauch ich kein Glyphosphat, auch wenn es sich abbaut, nachdem es Pflanzen und Tiere vergiftet hat.
Ich finde es schon ja..... es wäre anmaßend wenn ich geschrieben hätte ich weiß es......Wie nun jeder Einzelne dazu steht bleibt wie oben geschrieben jedem selbst überlassen, aber das sollte man dann eben auch tun und zwar auch im Kleingarten!Betrachte das Ganze mal von dieser Seite (was die Umweltfreundlichkeit angeht!):Der wirkstoff Glyphosat wirkt ausschließlich auf vorhandene Unkräuter und ausschließlich über grüne Pflanzenteile. Es hat also keinerlei Dauerwirkung. Der Wirkstoff wird an Bodenteilchen gebunden und schnell von Mikroorganismen abgebaut (die genaus Halbwertszeit muss ich im Moment schuldig bleiben, die müsste ich nachsehen), danach bleibt nur noch Kohlendioxyd und Wasser übrig.Daneben ist Glyphosat weder für Bienen noch für zahlreiche Nützlinge schädigend und wird auch nicht ins Grundwasser ausgewaschen (Halbwertszeit zu gering). Wasserorganismen sind nur dann gefährdet wenn man das Mittel fahrlässig in Gewässer einbringt (sei es durch zu geringe Abstände zu Gewässern oder durch absichtiliches Hineinschütten).Was will ich und eigentlich damit sagen?Im Gegensatz zu vielen anderen Herbiziden mit Dauerwirkung (Bodenherbizide) ist RoundUp im Verhältnis umweltfreundlich. Da diese Mittel über eine mehr oder weniger lange Zeit wirksam bleiben müssen sie entsprechend persistent sein, ansonsten wäre die Dauerwirkung ja nicht möglich. Von diesen Mitteln geht eher eine Gefährdung des Grundwassers und der Lebewesen aus (eben durch die lange Halbwertszeit). Aus diesem Grunde sind bzw. werden einige Wirstoffe mit Dauerwirkung verboten (Atrazin seit Jahren, da es so schlecht abbaubar war, dass es sich in Trinkwassertalsperren angereichert hat und das trotz Wasserschutzgebietsauflage. Diuron, das früher auch im Kleingarten eingesetzt wurde, verschwindet zum Ende des Jahres endgültig und EU-weit, da es auch in schöner Regelmäßigkeit im Grundwasser gefunden wurede, wenn auch in sehr geringen Mengen.).Wie bereits erwähnt wurde, wurde eingangs die Frage gestellt ob der Einsatz von Herbiziden lohnt oder nicht und wenn du meinen Beitrag gelesen hast habe ich lediglich eine Bewertung vorgenommen ob und wann ein Einsatz lohnend sein KANN. Ich habe niemals behauptet Gift sei das einzig Wahre (ist auch nicht meine Meinung). Da schon viele andere und ja auch vernünftige Alternativen vorgeschlagen wurden, habe ich lediglich auf diesen Teil der Frage geantwortet.Nun denke ich kann jeder für sich entscheiden was er tun möchte, dass sei aber bitte auch jedem selbst zugestanden, denn es geht um eine kleinere Fläche auf privatem Grund und nicht um Giftfliegerei in großem Stil. Deshalb lehne ich mich auch sehr weit aus dem Fenster und behaupte, dass das andere nicht beeinträchtigt.Meine Bewertung war denke ich kritisch genung, damit ein einigermaßen vernünftiger und erwachsener Mensch daraus eine persönliche Entscheidung treffen kann was er tun will und um mehr ging und geht es mir nicht.Übrigens arbeite ich nicht in der Cemieindustrie und erst recht nicht für Monsanto, falls sich das so anhören sollte.... ;) ich bin Gärtner im Zierpflanzenbau und momentan Student des Gartenbaus und habe mich schon während der Ausbildung auf Pflanzenschutz (und nicht nur den chemischen) spezialisiert, womit meine Kenntnisse auf dem Gebiet auch gleich geklärt wären.... :PLG Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

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Daniel - reloaded
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Re:Unkrautchaos ... was tun?

Daniel - reloaded » Antwort #33 am:

Wenn ich wo heikel bin, dann bei Kartoffeln. Denn nirgendwo werden soviel Chemikalien eingesetzt wie bei unseren Erdäpfeln, auch Roundup! Darum hier bitte nur biologische Kartoffeln. Pervers finde ich, wenn bei Kartoffeln eine Flut an Chemikalien zugelassen wird, während das Gas Terabol (Methylbromid), was bei der Entseuchung von Pistazien aus dem Iran und den USA zugelassen ist, (welche wir anschließend essen!) hingegen im Gartenbau in ganz Europa verboten wurde! Es war das beste Bodenentseuchungsmittel, das es je gab. Dafür wird jetzt Chemie draufgedonnert ohne Ende und nichts hilft mehr längerfristig, im Gegenteil, alles belastet nur unsere Böden. Und zwar mehr wie längerfristig!
Das mit dem RoundUp in Kartoffeln finde ich interessant, hier in Deutschland nicht...... zumindest nicht zur Krautabtötung.Nungut, Terabol mag ein seeehr effektives Bodenentseuchungsmittel gewesen sein, nur war da auch das Problem mit Rückständen im Boden (die lange Wartezeit zwischen letzter Anwendung und dem Anbau von Gemüse) und eben die extreme Giftigkeit. Das damit in anderen Ländern noch Lebensmittel begast werden dürfen, ist allerdings absolut unverständlich!Aber zumindest in Deutschland gab es bis Ende letzten Jahres noch ein wirksames Bodenentseuchungsmittel nämlich Basamid (Dazomet) und es befindet sich im Wiederzulassungsverfahren. Allerdings gibt es mit dem Dämpfen noch eine wirksame und umweltfreundiche Alternative zur chemischen Bodenentseuchung. (Wenn man das Kohlendioxyd das durch Erhitzung des Wassers frei wird ausser Acht lässt ;) )
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Gart

Re:Unkrautchaos ... was tun?

Gart » Antwort #34 am:

@Daniel: Danke für die ausführliche Antwort. Ich hatte das ja auch so verstanden, bloss finde ich weiterhin, dass der Einsatz von Chemie im Hobbygarten grundsätzlich nicht verhältnismässig ist, und seis das vergleichsweise harmlose (nach heutigem Kenntnisstand) Roundup. Ein Privatgarten soll ja Freude machen und nicht die Umwelt verschmutzen (auch nicht vorübergehend). Daher ist mechnisches Jäten jedem zumutbar, sonst soll er halt keinen Garten haben. Im Erwerbsanbau ist die Situation anders.
callis

Re:Unkrautchaos ... was tun?

callis » Antwort #35 am:

Daher ist mechnisches Jäten jedem zumutbar, sonst soll er halt keinen Garten haben.
Hängt das nicht ein bisschen von der Größe des Gartens und dem Alter des Gärtners ab?Da müsstest du mit 96 (oder inzwischen 97?) schon längst deinen Garten aufgegeben haben und dürftest hier gar nicht mehr mitreden. ;D
Ein Privatgarten soll ja Freude machen ...
;)Wenn alt, keine Freude mehr?
Gart

Re:Unkrautchaos ... was tun?

Gart » Antwort #36 am:

Daher ist mechnisches Jäten jedem zumutbar, sonst soll er halt keinen Garten haben.
Hängt das nicht ein bisschen von der Größe des Gartens und dem Alter des Gärtners ab?Da müsstest du mit 96 (oder inzwischen 97?) schon längst deinen Garten aufgegeben haben und dürftest hier gar nicht mehr mitreden. ;D
Ein Privatgarten soll ja Freude machen ...
;)Wenn alt, keine Freude mehr?
Diese Einwände habe ich erwartet, und sie sind an sich berechtigt. Oder nehmen wir einen Behinderten, der eben selbst vielleicht nicht mechanisch Jäten kann. Wer wollte da dann dogmatisch Chemie verbieten wollen. Ansonsten denke ich aber, dass man mit dem Alter eben Unkraut ja auch mal einfach zulassen oder den Garten verkleinern könnte. Wenn ich jetzt mit meinen 96 Jahren meinen Garten nur mit Chemie proper halten könnte, hätte ich keine Freude mehr dran. Allenfalls würde ich halt einen Gärtner anstellen, der für mich mechanisch jätet. Und wem das Geld dazu fehlt? Tja, die Welt ist ungerecht. Nicht jeder kann sich einen Ferrari leisten. ;)
sarastro

Re:Unkrautchaos ... was tun?

sarastro » Antwort #37 am:

Daniel, was sagt du dazu, wenn du eine Fläche von 100 x 50 m vor dir hast, die total verunkrautet ist? Es ist ja nicht nur das Problem des momentanen Unkrautbesatzes, sondern die Tatsache, dass jede Millionen an Samen sich in der obersten Bodenkrume befinden. Teures Dämpfen, dies wäre theoretisch der einzig wahre Ansatz. Basamid ist da nur ein halbpatziges und dafür teures Hilfsmittel, was nur bei optimaler Temperatur und Bodenverhältnissen funktioniert, die in der Praxis nicht immer gerade vorhanden sind. Es tötet nie alles an Samen und Wurzelunkräutern!Mit Methylbromid macht man 1 x "Reinemachen" und dies hat für 3-4 Jahre gereicht, wenn man während der Saison manuell dahinter ist. Mit Basamid belasten wir den Boden doch nachhaltiger als mit Brom, wo die Giftigkeit ja noch nicht einmal 100%ig erwiesen war, sonst würden ja nicht Pistazien und Erdnüsse damit begast. Dies stand sogar auf der Gebrauchsanleitung, dass dies statthaft ist. Und Methylbromid wird nach wie vor erzeugt. Wahrscheinlich bekommt man es in Indien oder Rußland von der Stange zu kaufen! :'( Ich hatte für die Anwendung von Methylbromid die Bewilligung und Ausbildung. Trotz der hohen Giftigkeit kann faktisch nichts passieren, wenn es richtig angewendet wird. Viele Gärtner haben ein Problem, ihren Mutterpflanzenacker vor einer erneuten Bepflanzung sauber zu bekommen, wenn dieser intensiv genutzt wird. Beste Alternative ist eine Wechselwirtschaft und Gründünger, was aber nicht immer machbar ist, weil die Flächen fehlen. Zur extremen Giftigkeit: Terabol (Handelsname für Methylbromid) ist nach spätestens 48 Stunden oxydiert und verpufft. Das es nicht das Optimalste ist, bestreitet ja keiner, aber gegenüber anderen Chemikalien und der damit verbundenen Bodenbelastung allemal! Dies versicherten mir schon mehrere Fachleute!Der wahre Grund des Verbots von Methylbromid liegt doch in der Zulassung für den Gartenbau, der für die Konzerne unrentabel geworden ist. Und deswegen wird jetzt Basamid auf einmal wieder zugelassen, weil keine Alternative zu Methylbromid zugelassen ist. Da geht es sowieso nicht mit rechten Dingen zu!
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