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Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet? (Gelesen 18409 mal)
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Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
...rindenmulchbedeckt... Möchte so Eure Erfahrungswerte/Schätzwerte wissen.Zwecks Argumentation gegenüber Rasenliebhabern.
- Rosenfee
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Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
In jedem Fall viel, viel weniger Stunden als für Rasen in der Größe!! Auf meinem rindenmulchbedeckten Beet stehen einige Immergrüne, Gräser und Stauden. Im Frühjahr schneide ich die vertrockneten Stauden und Gräser zurück, zupfe das eine oder andere Unkraut aus dem Rindenmulch und fülle gegebenenfalls Mulch auf. Im Laufe des Gartenjahres ist dann nur das Verblühte abzuschneiden - das war's. Ich kämpfe auch immer gegen das Vorurteil, dass Beete ja viiiel mehr Arbeit machen als Rasen 

LG Rosenfee
Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Wenn man 100qm Beet nicht mit Rindenmulch abdeckt, macht es allerdings mehr Arbeit als Rasen.
Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Pauschalwerte gibt es da wohl nicht, ich denke je nach bevorzugten Pflanzen ist der Aufwand unterschiedlich. Ich brauche deutlich mehr Zeit für die Stauden als für eine gleich große Rasenfläche erforderlich wäre. Und gerne 

Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Cassian Schmidt aus dem Weinheimer Herrmannshof führt darüber ganz akribisch Buch, es sind nur wenige Minuten pro Jahr und Quadratmeter. Allerdings kümmert man sich um den Rasen regelmäßiger, weil das Gras hoch wird. Eine Staudenrabatte kann man schon mal ein Vierteljahr sich selbst überlassen, ohne zu merken, dass sich die Unkräuter einnisten. Außerdem kann man für die Rasenpflege eine Maschine nehmen und zur Staudenpflege muss man den Rücken krumm machen. Bei wirklich regelmäßiger Pflege und Liebe zu den Pflanzen ist der Aufwand für eine Staudenrabatte sehr überschaubar.Viele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Eine Milchmädchenrechnung:- 10 min pro m² und Jahr intensiv gepflegte Staudenrabatte (Wert ist realistisch)- 1000 min bei 100 m²- das sind knapp 17 Stunden im Jahr- das bedeutet von April bis Oktober aller zwei Wochen Sonnabend zwischen 10 und 11 Uhr am Vormittag Stauden pflegenDas Rasenmähen inclusive Rasenmäher ausräumen, mähen und Grasschnitt entsorgen dürfte ähnlichen Aufwand machen.Allerdings muss man bei der Staudenrabatte immer gucken, ob und wie alles wächst, muss da ein Blättchen zupfen und dort einen Stängel richten (überflüssigerweise) und vor allem: verbringt Wochen in Staudengärtnereien und auf Staudenmärkten um dringend benötigte Sorten zu kaufen (obwohl alles viel zu voll ist).
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Tschuldige, wenn ich die Antwort auch hier hineinstelle:Genau diesen Punkt spricht Prof. Dr. Hertle in Langenlois dieses Jahr an! Ich brenne schon darauf, seine Erfahrungswerte zu erfahren und zu vergleichen. Wir haben hier in unserer Gärtnerei diesbezüglich eine Menge Erfahrungen gesammelt, jedoch schwanken die Ergebnisse von Jahr zu Jahr erheblich. Nur soviel dazu, dass es eben total unterschiedlich sein kann. Es kommt darauf an, ob man eine eingewachsene Staudenfläche vor sichhat oder eine, wo noch Rindendekor aufliegt oder eine Fläche der gegnerischen Fraktion, die Rindenmulch verschmähen, warum auch immer. Ich würde mal schätzen, dass sich 100 qm Jäten inklusive Rückschnitt auf rund 3- 4 Stunden pro Jahr beläuft (wären also 30 Stunden für 1000 qm, großzügig veranschlagt), vorausgesetzt, man beschränkt sich auf das Flugunkraut und hält die Fläche von Anfang an sauber, was die wichtigste Voraussetzung ist! Es kommt aber auch auf den Boden und die Arbeits-verhältnisse/Arbeitsweise an. Humusreicher Boden ist leichter zu bearbeiten als schwerer Lehmboden. Ich gehe von Zupfen und Stechen aus, niemals von Hacken! Denn erwiesenermaßen erwirkt das Hacken ein Vielfaches an Mehrarbeit, da so die Unkrautsamen dann erst so richtig ausufern!Eminent wichtig ist auch die Arbeitsmoral. Hier können die Ergebnisse stark differieren. Schließlich ist nicht jeder Tag gleich und je nach Lust und Laune kann ein Exemplar eines Löwenzahns oder ein "Rasen" aus Poa annua zur Qual werden.Das Wichtigste ist jedenfalls, dass man den Sinn in dieser doch lästigen Arbeit erkennt und diese auch an Mitleidende sinnvoll weitergibt. Das Ergebnis hinterher baut jedenfalls die Moral wieder auf. Dieses Thema ist jedenfalls sehr komplex und viel diskutiert worden. Eine verunkrautete Fläche bedeutet jedenfalls, dass man der Natur freien Lauf gelassen hat. Das war's aber auch schon.Viele Grüße von einem, der auszog, die Kraft des Unkrautes zu erlernen! ;DChristian
- Christiane
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Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
17 Stunden pro Jahr?!? Hmmm, kommt auf die Art der Gestaltung an. Unsere Rabatte braucht mehr Zeit, ich sehe es aber als Ausgleich zur Büroarbeit an, als eine Tätigkeit, bei der ich die Seele baumeln lassen kann. Nach meinem Kenntnisstand will aber auch mehr Wildwuchs gründlich geplant und umgesetzt werden, sonst überwuchern die wüchsigen, ausbreitungsfreudigen Pflanzen schnell die zarteren Exemplare. Eine gerade Rasenfläche empfinde ich schon als Pflege extensiver, ehrlich gesagt. Ich würde mehr mit dem Spass an der Freude argumentieren und mit der Möglichkeit, den Garten durch gezielte Planung (und ggf. Folieneinsatz) möglichst pflegearm anzulegen. Mehr Zusagen würde ich nicht machen, sonst heißt es nachher, DU hast mir damals gesagt .... ;)LGChristiane
Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
ein gut angelegtes Staudenbeet sieht auch dann immer noch gut aus, wenn man mal keine Zeit hat, sich drum zu kümmern, beim Rasen sieht dsa ganz anders aus - es sei denn, man möchte eine Wiese (ist bei der Nachbarschaft meist nicht so angesehen),Zeitangaben sind sicher immer relativ, da sie von zu vielen Faktoren abhängen (dem Wetter: in manchen Jahres schießt das Unkraut nahezu, der Schnelligkeit/Gründlichkeit des Gärtners, der Auswahl der Pflanzen etc.), ich finde, im Garten vergißt man eh immer die Zeit ;Dpersönlich macht es mir sehr viel mehr Spaß, mich um meine Stauden zu kümmern als um den Rasen, ich würde daher weniger mit der Zeit argumentieren als vielmehr mit dem Genuß-/Lustfaktor 

LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
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Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Einspruch!Ein dicht bepflanztes Staudenbeet benötigt im Jahr zwei penible Durchgänge.a) im Frühjahr, wenn die Stauden noch nicht groß genug sind, um das Unkraut zu unterdrücken undb) im Laufe des Sommers (kann man gut mit dem Zurückschneiden des abgeblühten Rittersporns verbinden) um hartnäckigere Unkräuter rauszureißen und das eine oder andere Abgeblühte zu beschneiden.Rindenmulch in Staudenbeeten finde ich ätzend. Ist ja fast wie beim Öffentlichen Grün. Humus und/oder Rottehumus im zeitigen Frühjahr ausbringen, das reicht.Ein Rasen hingegen muss je nach Anspruch an seine Gepflegtheit einmal die Woche, zumindest aber alle 2 Wochen gemäht werden.Wenn man 100qm Beet nicht mit Rindenmulch abdeckt, macht es allerdings mehr Arbeit als Rasen.
Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Ich glaube gelesen zu haben, dass Rindenmulch dem Boden Nährstoffe entzieht, darum eignet er sich auch ganz ausgezeichnet als Wegbelag.Um ein anderes Szenario zu beschreiben: Großer Garten, keine gepflegte Rasenfläche sondern kurzgehaltene Wiese und Beete ohne Rindenmulch. Hier bedeutet jede weitere Anlage von Beeten Mehrarbeit. ( ... und Sandboden - Ob ihrs glaubt oder nicht, in Sandboden keimt alles Wildkraut dichter. Es läßt sich zwar leichter Jäten es finden sich aber sofort Nachfolger ein.) Als ich den Garten übernommen habe gab es kaum ein Beet und bin bei einer Vollzeitstelle lässig mit dem Mähen durchgekommen. Jetzt arbeite ich Teilzeit und habe Mühe den Garten im Griff zu Halten.LG Lilooder eine Fläche der gegnerischen Fraktion, die Rindenmulch verschmähen, warum auch immer.
Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Auch der Weihenstephaner Sichtungsgarten hat dazu gute Werte - je nach Beet.Das pflegeextensivste von allen ist ein geschlossener Geranium-Frauenmantel-Bestand in nahrhaften, feuchtem Boden. Da wird 1x im Jahr mit dem Freischneider (gegen Juli) "drüber" gemäht und evtl. mal das eine oder andere Unkraut entfernt. Macht 5min /m² im Jahr.Die etwas anspruchsvollere Freifläche der Wiesenstauden (Frauenmantel, Dreimasterblume, Gelenkblume, Iris-sibirica, Trollblume) ist nicht ganz so dicht bepflanzt (sieht man aber nur im Austrieb) und dafür mit Rindenmulch bedeckt (unter dem Mulche leicht düngen). Hier wird meines Wissens 1x im Jahr der Rindenmulch etwas zur Seite gekratzt und Dünger aufgebracht, außerdem einige Stauden im Juli komplett zurückgeschnitten. Das wars im Großen und Ganzen (Bewässerung automatisch). Macht ca. 15-20 min /Jahr (hier bin ich mir nicht mehr ganz sicher).Der alte Steingarten mit zu fettem Substrat verschlingt hingegen 1-1,5 h/qm, der artenreiche Kniphofienhang mit vielen verschiedenen Stauden und offenem Boden (weil auch einige wuchsschwache Stauden dabei sind) liegt irgendwo dazuwischen.Für mein 70m²-Beet mit Salbei, Geranium, Phlomis, Aster ageratoides (also alles eher wuchsstark) in nahrhaften Boden brauche ich etwa 3-4h pro Jahr (gegossen wird sogut wie nie). 1x im Frühjahr alles herunterschneiden und gegebenenfalls Stauden reduzieren, 1x im Sommer die Geranium + Frauenmantel herunterschneiden. LGmacrantha
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
In Frankreich und in Holland sah ich Staudenbeete, die im Herbst mit Laubhächsel leicht bedeckt werden. Finde ich eine überaus sympathische Methode! Dieses Abdeckmaterial verrottet zwar schneller als Rinde, jedoch versauert der Oberboden nicht so schnell. Ich kann nur noch einmal wiederholen: glaubt ja nicht, dass Vlies oder Folie irgendwas an Arbeit einspart, sondern verursacht nur Zusatzkosten. Neulich sah ich einen recht gelungenen, mediterranen Kiesgarten an der Adria in Slowenien. Abgesehen davon, dass die Folie an mehreren Stellen hervorlugte, spross das einjährige Unkraut munter zwischen den Steinen, weil das Falllaub zwischen den Kiesel zu Humus wurde. Und auch ausdauernde Unkräuter können sich so breit machen.Macrantha, da differieren wir nicht sehr weit! Vielleicht schafft eine zähe Frau da noch wesentlich mehr!



Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Bei mir geht ein Gutteil der Arbeit im Staudenbeet mit Schneckenprävention und Schneckenbekämpfung drauf, Ferramol hin oder her. Sobald man etwas pflanzt, was die Biester mögen (und das ist ja nicht wenig), muß man laufend absammeln, Schutzhauben drüberstülpen, etc. Rittersporn würde sonst schon im Austrieb vertilgt.Ich lasse das Laub liegen als Winterschutz und würde es mir als Mulch wünschen. Nur: Kaum hebst ein Blattel hoch, um zu sehen, was sich drunter tut, hast schon zwei Minischnecken in der Hand, und das im Dezember.Ich sagt das mal so, obwohl auch bei mir der Rasen nach und nach von den Beeten erobert wird. Aber nicht, weil ich mir weniger Arbeit erhoffe, sondern wegen dieser ständigen Gier nach neuen Pflanzen. 

Re:Wieviel Stunden im Jahr braucht man zur Pflege von 100 m² Staudenbeet?
Für mein Dafürhalten macht ein gut gepflegter Gemüsegarten enorm viel Arbeit, dessen Zeit man niemals rechnen darf, sonst wäre das biologischste Gemüse um Häuser billiger.