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Bäume in Wohngebieten? (Gelesen 41369 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Pinguin
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #150 am:

persephone, das Wort Dendrophobie find ich gut ;D (dem Klang, nicht dem Inhalt nach !!!)in Bezug auf die Neubausiedlungen würde mich immer noch interessieren, ob dort die Pflanzung grosser Bäume gelegentlich mit eingeplant wird?
LG Pinguin
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fars
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Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #151 am:

persephone, das Wort Dendrophobie find ich gut ;D (dem Klang, nicht dem Inhalt nach !!!)in Bezug auf die Neubausiedlungen würde mich immer noch interessieren, ob dort die Pflanzung grosser Bäume gelegentlich mit eingeplant wird?
Schau dir doch mal - nur so als Beispiel - in deiner Heimatstadt dieses Baugebiet an:Wohnbaugebiet Westerweyhe "Rießelkamp I" (Stadt Uelzen)Zumindest geplant sind etliche Bäume.
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Pinguin
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #152 am:

fars, das ist aber mal nett! :Din Westerweyhe dürfte man von so ziemlich jedem Haus aus, ob neu oder alt, Blick auf "Wald" haben, denn unsere Region ist sehr waldreich, von daher sind wir sicher ein schlechtes Beispiel,aber ich finde es sehr gut, dass bei "uns" dann auch in neuen Wohngebieten wieder Bäume vorgesehen sind :Dist das in Balllungsräumen denn auch so?
LG Pinguin
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Sabine2
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Sabine2 » Antwort #153 am:

Nein, ist es nicht. Ich wohne in einem Neubaugebiet mitten in der Stadt (Konversionsfläche). Ich hab mich mit der Entwicklungsgesellschaft, die das Gebiet erschlossen hat, rumgestritten, weil ich Bäume auf der Straße wollte. Wie übrigens die meisten Nachbarn. Die Begründung, warum es keine gibt, war "das ist nicht urban". So'n Quatsch. Muss man sich nur mal in den alten Wohnvierteln umschauen. Ich glaube, der eigentliche Grund ist, dass Bäume teuer sind: die brauchen Platz, den die Stadt lieber als Baugrundstück verkauft, die Anschaffung, die Unterhaltskosten ...
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fars
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Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #154 am:

Eine absolut nicht nachvollziehbare Begründung, Sabine. Wie heißt denn die Stadt?Ich würde an deiner Stelle noch einmal den Kontakt suchen und auf die Beispiele in anderen Städten verweisen. "Grüne Lösungen" purzeln dir zu Hauf entgegen, wenn du bei Google "Konversionsfläche Begrünung" eingibst.
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persephone
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Re:Bäume in Wohngebieten?

persephone » Antwort #155 am:

persephone, das Wort Dendrophobie find ich gut ;D (dem Klang, nicht dem Inhalt nach !!!)
Noch besser finde ich: Dendrophilie : )LG, p.
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thomas
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Re:Bäume in Wohngebieten?

thomas » Antwort #156 am:

Dann muss es auch Dendromanie geben ;)Dendrophilomanische GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
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fars
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Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #157 am:

Solange es keine Dendropathie ist ::)
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Ayamo
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Ayamo » Antwort #158 am:

.... Ich wohne in einem Neubaugebiet mitten in der Stadt (Konversionsfläche). ... Ich glaube, der eigentliche Grund ist, dass Bäume teuer sind: die brauchen Platz, den die Stadt lieber als Baugrundstück verkauft, die Anschaffung, die Unterhaltskosten ...
Hallo Sabine, vergleich doch mal Dein Neubaugebiet mit den alten Vierteln in Deiner Stadt: Wie ist die Baudichte? Wie sind die Straßenprofile (Höhe angrenzende Häuser, Breite des Straßenraumes). Das hilft vielleicht bei der Argumentation ggü. der Stadt - Stichwort "städtebauliche Integration des Konversionsviertel. Ich kann es nachvollziehen, wenn auf Konversionsflächen mit niedriger Dichte (EFH) kaum Straßenbäume im öff. Raum gepflanzt werden: Knappe öff. Gelder müssen bevorzugt dort ausgegeben werden, wo sie am meisten bewirken. Kann also heißen, dass die Stadt lieber eine Baulücke mit einem Spielplatz bebaut in einem "unterprivilegierten Viertel" mit VIELEN Leuten (kostet auch gut 200000 €), als WENIGEN Leuten, die sowieso schon einen privaten Garten haben, noch einen schönen Straßenraum zu bescheren.Wenn die städtebauliche Dichte bei Euch aber höher ist (das Wort urban wurde ja erwähnt), wäre es nicht nachzuvollziehen.Wenn Du Zeit hast, sprich mal im Planungsamt vor. Es ist nämlich so, dass aufgrund von Baumaßnahmen sog. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nach BauGB vorgenommen werden müssen. In einigen Kommunen auch nach einer Baumschutzsatzung. Und oft ist es ein Problem, geeignete Standorte zu finden. Da könntest Du ja deine Straße vorschlagen. Wenn Du Unterstützung in der Nachbarschaft hast, wird es leichter. Dann kann man den Stadtentwicklungs-/Bauausschuss kontaktieren und Druck machen. Allein wirst Du nichts ausrichten, nehme ich mal an. (Den B-Plan zu diesem Neubaugebiet würde ich mir auch anschauen. Aber der wird wohl nicht viel hergeben. Konversionsgebiete haben nach gängiger Rechnung meist eine positive Ökobilanz, also kaum Kompensationserfordernis.) Berichte weiter...Viel Erfolg,Ayamo
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
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Cerinthe
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Cerinthe » Antwort #159 am:

Also in unserem Baugebiet, zentrumsnah, ziemlich neu, ab ca.2003 bebaut, Kleinstadt im Köln-Bonner-Raum hat jeder (öffentliche) Straßenzug seine Baumart bekommen. Wir haben ca. 8 m hohe Eschen im Abstand von jeweils vier Autostellplätzen (rechtwinkelig zur Straße) an der Straße hinter unserem Grundstück, die Nachbarn haben sie allerdings fast vor der Nase. Es hat sich aber noch keiner beklagt. Und wir finden es auch gut.Noch ein spezieller Aspekt, der in Zukunft vielleicht eine größere Rolle spielen wird: Als Passivhausbewohner sind wir darauf angewiesen, dass im Winter die Sonne ins Haus scheint. Freundlicherweise hat die Natur es so eingerichtet, dass Laubbäume während der Heizperiode kahl sind. Also bitte keine größeren Nadelgehölze, oder so Baumarten, die das trockene Laub noch länger tragen.Habe auch mal irgendwo gelesen, dass untersucht wurde oder untersucht werden sollte, ob ein grünes Umfeld, den Wert von Immobilien steigert.Cerinthe
Querkopf
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Querkopf » Antwort #160 am:

Hallo, Callis und Fars,
Es ist in meinen Augen gärtnerischer Quatsch, Bäume mit der Bestimmung einer späteren Fällung zu pflanzen.
Das kann ich nur unterstützen. Auch finde ich es unsinnig, sich einen von Natur aus großen Baum in einen kleinen Garten zu holen, wenn er dauernd zurückgeschnitten und in seiner natürlichen Entwicklung behindert werden muss, nur damit der Gartenbesitzer einen "Waldbaum" ohne Wald im Garten hat. ...
Da schließe ich mich an. "Mein Freund, der Baum", diese Beziehung geht nur auf Dauer, oder sie ist keine. Vor Bäumen empfinde ich Respekt und maße mir nicht an, sie ohne Not zu fällen oder zu verstümmeln. Und ich wünsche mir, dass das auch im öffentlichen Raum so gehandhabt würde: Bäume ja, unbedingt, unverzichtbar - aber bitte Arten, die zum Standort und zum verfügbaren Platz passen. Egal, ob heimisch oder nicht. Eine handliche Gleditsia triacanthos 'Sunburst' oder Staudenmanigs Rotdorne sind mir, wenn sie frei wachsen dürfen, x-mal lieber als Linden, Platanen, Eschen oder gar Nadelbäume, denen wg. Übergröße in 20, 30 Jahren irgendwer mit der Motorsäge ans Astwerk gehen wird, und dann garantiert dilettantisch :'(
persephone hat geschrieben:... Ansonsten finde ich persönlich sogenannte "Waldbäume" im normal-engen Wohngebiet einfach unproportional und aus ihrem Zusammenhang gerissen. Auf mich wirkt das unästhetisch. ...
Stimmt. Und da weiß ich, wovon ich rede. Denn bei uns und nebenan wachsen etliche "Waldbäume". "Übernachbars" haben Fichten, Kiefern, Lärchen, Douglasien, Birken hinterm Haus. Ziemlich viele und ziemlich dicht. Riesendinger, 25-30 m hoch, Ende offen. So sehr ich Bäume mag, einen Teil dieser Koniferen sähe ich gern gefällt. Denn da sie südlich von uns stehen, rauben sie unserem Garten und mindestens zwei weiteren Grundstücken – die Parzellen hier sind lang und schmal – jedes Jahr mehr Licht und Sonne >:(… Mit den Großbäumen, die wir auf dem eigenen Grundstück vorfanden, haben wir (und unsere Nord-Nachbarn) Glück, denn sie stehen am äußersten Rand Richtung Wald, am unteren Ende des Hangs. Da passt's optisch, die Höhe fällt nicht unangenehm auf, Dranrumsäbeln erübrigt sich, und der Schatten stört keinen: eine Rotfichte und eine doppelstämmige Birke, beide knapp 20 m hoch; eine Kiefer und eine Zickzackweide (Salix matsudana 'Tortuosa'), jeweils 10-12 m hoch; eine Eberesche, Format 8-10 m. Die Vorliebe unserer Hausvorgänger für Topf-Weihnachtsbäume hat uns zudem eine 8-10 m hohe Omorikafichte beschert plus zwei blaue Stechfichten :-X. Ja, und dann gibt's noch diverse Obst- und Zierbäume… Eigentlich zu viel für 950 qm (inklusive Haus, Terrasse, Hof, Einfahrt etc.). Aber angesichts der Rand-Platzierung geht's doch halbwegs. So hat der Respekt gesiegt; mit Ausnahme der Stechfichten, von denen ich zumindest eine umsägen will (zu eng gesetzt, bedrängt die anderen Bäume), darf alles bleiben. Aber gepflanzt hätte ich all diese "Großen" nie. Und sollte mal einer davon reif sein für die Axt, wird Kleineres an seine Stelle kommen. @Pinguin: Wenn du in Bebauungspläne guckst, wirst du das Wort "Baum" möglicherweise nicht finden, obwohl Bäume eingeplant sind – Planer reden stattdessen gern von "Hochgrün" ;D… Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
bristlecone

Re:Bäume in Wohngebieten?

bristlecone » Antwort #161 am:

Es ist seltsam: Bei einer Abstimmung über Bäume in Wohngebieten würde hier wohl eine klare Mehrheit zugunsten von Laubgehölzen sprechen.Auch im Straßengrün findet man glücklicherweise praktisch nur Laubbäume.Wenn man in Wohngebiete schaut, sieht es leider anders aus: Da findet man jede Menge Omorikafichten, Blaufichten, alle möglichen Sorten Scheinzypressen, Leylandzypressen und Säulenwacholder - lauter "praktische" immergrüne Nadelbäume, die nicht diesen "Dreck" verbreiten.Scheint weniger eine Dendrophobie als die früher schon mal beklagte autumnale Phyllophobie zu sein.
Lehm

Re:Bäume in Wohngebieten?

Lehm » Antwort #162 am:

Seltsam ist auch, wie sich hier die Mehrheit gegen das Fällen von noch nicht greisen Bäumen ausspricht, während sie locker Salat holen vom Gemüsebeet. Ein Baum ist ja nicht mehr als eine verholzende Pflanze, dass er mehr wert ist als ein Grashalm müsste doch erst mal begründet werden.
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fars
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Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #163 am:

Alles eine Frage der Perspektive.Für einen Dinosaurier waren Bäume nichts anderes als Gras in unseren Augen (ungeraucht selbstredend!).
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Staudo
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Re:Bäume in Wohngebieten?

Staudo » Antwort #164 am:

Die Ersatzpflanzungen gehen weiter. Heute haben wir im Gewerbegebiet Winterlinden nachgepflanzt. Gegen die kann an diesem Standort kein Mensch etwas haben. Trotzdem sind streckenweise sämtliche, aber wirklich sämtliche Bäume beschädigt, dem Anschein nach überwiegend von LKW (die Schäden sind teilweise in Kronennähe). Wären die LKW-Fahrer vorsichtiger, wenn es statt um Bäume um PKW ginge?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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