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Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen? (Gelesen 13387 mal)
Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Ich weiss nicht mehr genau, ob und wann dieses Thema schon einmal "durchgekaut" wurde. Seit ungefähr 3 Jahren wird von verschiedener Stelle her versucht, Präriepflanzungen im öffentlichen Grün zu verwirklichen, ohne den Aspekt der Ausbreitung verschiedener Arten zu berücksichtigen, die dann zu Neophyten, also Neubürgern werden. Viele Präriestauden lieben wir ja ganz besonders, sind sie doch nahezu unverzichtbar für unsere Gärten, ohne dass diese gleich zu Neophyten geworden sind. Aber es scheint, dass manch ein Gartenarchitekt oder Stadtgartendirektor im Zuge der Einsparungen öffentlicher Gelder meint, er müsse jetzt größere Parkflächen mit Nordamerikanern zupflanzen oder einsäen. Es ist wohl eine Möglichkeit, doch wie sinnvoll ist diese?
Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Mir fällt dazu auf die Schnelle jetzt spontan ein, dass die Monarden gar nicht mehr so im Gespräch sind.Das ist mein Eindruck. Ich hatte auch mal mehrere Sorten, die sich alle bis auf eine (Prärienacht glaube ich) verabschiedet haben. Bei einem Vortrag von Brian Kabbes (Staudengärtner) erfuhr ich, dass die Monarden am Naturstandort (Mexiko) aus der Ferne graulaubig zu sein scheinen. Aus der Nähe aber "nur" Mehltau haben.Vielleicht dann doch nicht so die ideale Gartenpflanze.
Ich lasse meine jetzt stehen wegen der Farbwirkung und dem Kolibrischwärmer und weil der Mehltau relativ spät kommt. Was hier immer mehr auffällt ist sehr attraktiver Gründünger für brachliegende Flächen. Glaube, dass die Gemeinden dahingehend instruiert wurden.Hier im Dorf gibts daher eine Wiese mit sehr zierlichen Lupinien, die ich noch nie gesehen habe, und eine gelbe margeritenähnliche Unbekannte. Das ist sehr kostengünstig und ich brauche kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich was pflücke.


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- SouthernBelle
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Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
In der gp war eine ganze Serie ueber Praerie und letztens auch ein Artikel mit Verweis ueber Neophyten und deren Agressionspotential..Stadtgruen ist vermutlich meist gekniffen: die sollen mit superwenig Geld undentsprechend auch superwenig Arbeitsaufwand "Oeffentliches Gruen" schoepfen,das "der Buerger" schoen findet. Bluehende Praerie kommt insofern besser alsCotoneasterflaechen.Andererseits fehlt es da manchmal auch an Kreativitaet, hier vorOrt sprechen wir immer nur von Stattgruen, weil deren liebstes Werkzeug die Kettensaege ist.Vielleicht gibt es ja in 10 Jahren auch einen Praeriegarten im Bonner Museum fuer Deutsche Geschichte zu sehen.Ein Standardwerk zum Thema ist ueberigens schon Anfang der 80er in den USA erschienen; dort bieten Praeriegaerten eine Moeglichkeit,in trockenen Gegenden einen Garten anzulegen, der (fast) nicht bewaessert werden muss.Es ist wie immer: erst macht was Sinn, dann wird es ueberall Mode und dann ist es irgendwann wieder vorbei.Cornelia
Gruesse
Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Präriestauden, was ist daraus geworden ?Der Hermannshof in Weinheim zeigt sehr anschaulich, wie so etwas funktioniert. Nachdem in den letzten Tagen speziell nach Camassia gefragt wurde, wäre es doch schön, das Thema neu zu beleben.
Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Eines weiß ich jetzt schon - im kommenden Jahr will ich einen Präriestaudenschwerpunkt bei den Langenloiser Staudentagen initiieren. Es ist ein lohnenswertes Thema, jedoch muss dies kritisch hinterfragt werden. Hier haben wir eine Prärie - wurde ursprünglich mit Astern, Camassia, Solidago, Monarda, Helianthus, Amorpha, Panicum und den Nichtpräriegräsern Miscanthus, Calamagrostis und Molinia bestückt.Außer den Miscanthus und den Panicum sät sich nur wenig aus, dafür diese in manchen Jahren außerordentlich! Diese Prärie wird nur im Frühjahr niedergemacht (
), übers Jahr erfährt sie keinerlei Pflege und sieht ab August wunderbar aus!Das Hauptproblem ist die Selbstaussaat mancher Stauden. Und hier muss eben angesetzt werden. Wir dürfen keinen neuen Neophyteneintrag haben, der anderes verdrängt. Also sind solchen Staudensorten, die sich nicht aussäen, den Vorzug zu geben.

Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Der feine Schotter speichert zusätzlich Wärme
Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Penstemon, wenn es da nicht gleich wärmer wird?
Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Hallo,ich finde die Präriestaudenflächen meist äußerst reizvoll. Dass damit ganz Deutschland überschwemmt wird, ist sehr unwahrscheinlich. Die Neophyten-Diskussion sehe ich zwiespältig. Solidago und Heracleum sind abschreckende Beispiele. Andererseits wachsen in deutschen Gärten seit Jahrzehnten tausende Sorten fremder Arten, ohne dass die heimische Flora verdrängt wurde. Soviel ich weiß, sind die Neophyten ein Lieblingsthema beim Bundesumweltministerium und weil es zur Erforschung Gelder geben soll, kocht das Thema plötzlich hoch. Alles Gerüchte!Viele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Die Unbekannte könnte vielleich eine RINGELBLUME (Calendula) sein?Was hier immer mehr auffällt ist sehr attraktiver Gründünger für brachliegende Flächen.Hier im Dorf gibts daher eine Wiese mit sehr zierlichen Lupinien, die ich noch nie gesehen habe, und eine gelbe margeritenähnliche Unbekannte.
Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Na ja, es ist halt Mode. Zuerst beim Kreisverkehr ausprobieren und wenn die Pflegeleichtigkeit absehbar und meßbar wurde, auf die städtischen Restflächen ausweiten. Präriepflanzen statt Wechselflor.Gibts eigentlich einen "Normboden" für "Präriepflanzen" ? Humusarmer Schotterboden / magerer Wandschotter ?Aber es scheint, dass manch ein Gartenarchitekt oder Stadtgartendirektor im Zuge der Einsparungen öffentlicher Gelder meint, er müsse jetzt größere Parkflächen mit Nordamerikanern zupflanzen oder einsäen. Es ist wohl eine Möglichkeit, doch wie sinnvoll ist diese?

Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Das sind die Böden für Steppenpflanzungen ähnlich dem Silbersommer. Prärien wachsen auf fetten, nahrhaften und feuchten Böden! Irgendwo muss der jährliche Zuwachs auf 2 Meter Höhe ja herkommen. Damit fallen reine Präriepflanzungen für die trockenen Regionen im Osten z.B. schon aus - oder es wird viel gegossen. Selber habe ich bereits vor der Präriediskussion einige verschiedene, trockenheitstolerante Echinacea-Arten in eine nicht gegossene Rabatte gepflanzt. In diesem Jahr haben wieder einmal zwei Sämlinge geblüht. Alles andere ist in den vergangenen Jahren vertrocknet. Trotz Trockenheitstoleranz.Viele GrüßePeterGibts eigentlich einen "Normboden" für "Präriepflanzen" ? Humusarmer Schotterboden / magerer Wandschotter ?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Präriestauden - pflegeleichte Modepflanzen?
Anfangs habe ich auch geglaubt Präriepflanzen seien für meinen Garten mit extrem trockenen Verhältnissen genau das Richtige, schließlich wird ihnen Trockenheitstoleranz zugesprochen. Nach einigen Fehlschlägen, habe ich mich mal zum Thema Prärie kundig gemacht und mir wurde schlagartig klar, warum in meinem Sand mit garantierter mehrwöchiger Trockenperiode keine Echinacae überleben kann, auch keine E. angustifolia.LG Lilo