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Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten (Gelesen 48900 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
das musst du aber jetzt konkretisieren

Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
He is not Fischer ing for clients ;-)Sarastro, der zitierte Absatz gehört gehört in das umfassende Werk "Meine Erfahrungen auf Gartentagen, oder Multitasking für Fortgeschrittene", welches noch geschrieben werden muß.Ich musste beim Lesen die ganze Zeit schmunzeln bzw. lauthals loslachen. Bist Du mein Ghostwriter oder was??Ich hatte aber oft genug schon Leute die sich bei Megaandrang einfach eine Tüte geschnappt haben, die Pflänzges reinpackten, selbst zusammen rechneten, mir die Euro in die Hand drückten und aufmunternd auf die Schulter klopfend mit einem breiten GrinsenLiebe Santolin, es ist bei uns der Brauch, an Gartentagen nicht nur Forumstreffpunkt zu sein, sondern seine gekauften Pflanzen bei mir am Stand zu deponieren und später zu holen. Ja, das ist manches Mal ein Problem, die Leute wollen zahlen und von der anderen Seite prasseln Fragen ein. Gerade in Pommersfelden sind so ein paar berühmt-berüchtigte Spezies unterwegs. Ich kenne allerdings einen Kollegen mit gewissen Blattstauden und anderem Kram, der könnte noch dreimal so viel verkaufen, wenn er nur nicht so viel plaudern würde.Ich kassiere und beantworte Fragen oft gleichzeitig. Schwierig, aber machbar. Schwierig dann, wenn der Abend zu lange gedauert hat. Aber wer an Gartentagen unterwegs ist, der bringt ja normalerweise auch eine gehörige Portion Zeit und Muße mit. Ich bin ja beim Bedienen wirklich nicht der Langsamste, aber am Kiekeberg höre ich immer wieder "Kann ich man eb'm zahlen", kaum dass sie die Pflanzen ausgesucht haben.
Warum hat heute keiner mehr Zeit? Aber dies gehört zu unserem Job dazu, nämlich lernen, sich auf die unterschiedlichsten Kundencharaktere und deren Wünsche flugs ein- und umzustellen. Und dem Einen kann es gar nicht schnell genug gehen, während der Andere mindestens einen halbwissenschaftlichen Vortrag über jede seiner gekauften Pflanzen erwartet, den richtigen PH-Wert wissen möchte, ob 6 Stunden Sonne noch als Halbschatten gelten, ob die oder die Staude wuchert, alles das, egal wieviele Kunden zuhauf oder in Schlange dahinter stehen. Da gilt es Ruhe bewahren und der Reihe nach "abfertigen"! Sehr verkaufsfördernd an Gartentagen ist leichtes Nieselwetter bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad, vielleicht auch ein wenig darüber. Bei grauem Wetter leuchten blühende Stauden viel mehr als bei schönem Wetter. Unter 10 Grad ist nur was für Freaks und Hartgesottene. Jenseits der 30 Grad-Zone wird es für die Verkäufer von jeglichen Pflanzen sehr schlecht, da die Leute schlapp sind und stöhnen, unlustig werden und gerade mal schauen, aber nur wenig kaufen.


Staudige Grüße vom Chiemsee!
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Cimi, ich hab auch eine kompetente Mitarbeiterin (Kathrin), die den Laden irgndwie zusammenhält, und wir haben eine glaub ich ganz ähnliche Zusammenarbeit wie Ihr zwei.das musst du aber jetzt konkretisieren![]()



Staudige Grüße vom Chiemsee!
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Volker, mir schwebte immer einmal ein Kabaret über unseren "Wanderzirkus" vor. Es sind so viele originelle Typen darunter. Oder vielleicht bringe ich es doch lieber zu Papier, wenn ich mehr Zeit habe. Gestern schrieb ich endlich die Story über das blau gefüllte Leberblümchen und seine Entdeckung nieder. Dies erscheint dann im Staudengarten. Auch so ne nette Kriminalgeschichte! ;DAber wir sind hier bei den Verkaufshilfen!
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Dein Erfahrungsbericht ist zweifelsohne eine Verkaufshilfe und lässt mir bei allem Humor auch die Zeit um zu rekapitulieren was es den Kunden noch erleichtern kann!Ich wünsch Dir (Euch) einen schönen und erfolgreichen Verkäufertag im Soldatenfriedhof
.LG planwerk


Staudige Grüße vom Chiemsee!
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Da fällt mir gleich noch was zum Thema "Etiketten" ein:Ich habe bei mir festgestellt, dass die verschiedenen Sorten von Etiketten bei mir ganz unterschiedliche "Konnotationen" bzw."Assoziationen" auslösen. Töpfe mit diesen relativ großen bunten Etiketten, auf den meist nur der Artname steht, sortiere ich oft unbewusst in die Schublade "Allerweltspflanze" ein, auch, wenn ich damit einigen Sachen durchaus Unrecht tue. (Damit will ich natürlich auch nichts gegen die Standardpflanzen sagen.)Meist springe ich auf die schlichten weißen oder hellgrünen Etiketten mit (selbst-)gedruckter Aufschrift an, da interessiere ich mich dann auch für die Gesamtinformationen. Vielleicht liegt es daran, dass die bunten Etiketten von vielen Pflanzenziehern (ich will mal hier nicht "-züchter" sagen) für das Standardsortiment benutzt werden, und dass ich meist davon ausgehen konnte, dass mich nach etlichen Jahren "Pflanzenjagd" das nicht mehr so sehr reizte. Dagegen sind die nicht standardisiert bedruckten Etiketten für mich irgendwie ein Hinweis darauf, dass es sich um etwas Spannendes, was ich noch nicht kenne, handeln könnte, und dann bin ich gleich ganz neugierig. Zumindest möchte ich immer gerne wissen, um welche Sorte es sich bei den jeweiligen Arten handelt, und z.B. bei den verschiedenen Heuchera-Sorten aus dem Kientzler-Programm finde ich es schade, dass immer nur der Artname draufsteht; oft kann man den Sortennamen nicht mal durch Nachfragen beim Verkaufspersonal herauskriegen. Manchmal steckt aber auch in einer großen Palette von z.B. 20 Phloxtöpfen bei allen Pflanzen das 08/15-Schild, nur ein einziges zusätzliches Schild in einem einzigen der Töpfe gibt Auskunft über die spezielle Sorte. Da gerate ich dann immer in Versuchung, dieses Schild mitzunehmen, obwohl es wohl vom Produzenten als Information für den Weiterverkäufer gedacht war.Also, langer Rede, kurzer Sinn: die bunten Schildchen mit den normierten Texten lösen bei mir eher Kaufzurückhaltung aus, wohingegen die simplen mit selbstkreiertem Text, gern auch mit Druckfehlern, meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, denn da vermute ich gleich, dass sie aus der Eigenproduktion des Betriebes oder von irgendeiner hochspezialisierten Raritäten-Gärtnerei stammen. Auf Etiketten selbst könnte ich nicht verzichten; ich kenne mich zwar mittlerweile ganz gut auch mit nicht blühenden Pflanzen aus, bin aber doch schon ziemlich vergesslich. Dann habe ich zuhause vergessen, wie die Sorte heißt, oder ich habe mich im ersten Pflanzjahr noch nicht daran gewöhnt, wo bzw. dass eine bestimmte Pflanze in einem Beet ist, und da habe ich schon das eine oder andere beim Drüberpflanzen kaputtgemacht. Also, für die erste Zeit stecke ich die Etiketten auch in die Beete, Soldatenfriedhof hin oder her, so wirds jedenfalls kein Raritätenfriedhof.Liebe Grüße Barbara
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
vor Jahren war ich in einer Gärtnerei in Dänemark und die hatten eine, wie ich finde ultimative Lösung. Ein Metallgestell in L Form, relativ schmal aber bestimmt 80 cm lang unten, mit 2 Ballonrädern darunter. Unten gab es eine herausnehmbare Plastikwanne, die seitlich durch Verstrebungen gesichert war. Der *hohe* Teil des L's hatte Querstreben, in die man weitere Plastikwannen einhängen kpnnten, die überall verteilt gestapelt herum standen, allerdings wesentlich kleiner waren, dafür aber auch noch einen Henkel hatten.So konnte man das Wägelchen auf dem Hauptweg stehen lassen, sich eine kleine Wanne auf dem Nebenweg schnappen und sie füllen. Es gab keinen Stau, man trug nicht zu schwer und konnte durchaus 2 grosse Pflanzen in der unteren Wanne und viele kleine in den oberen Wannen transportieren.Ausserdem gab es die Möglichkeit die Wannen gegen Pfand mit heim zu nehmen - das Pfand war recht teuer wenn ich mich recht erinnere, also wer sowas mitnahm kam unter Garantie auch wieder.als Gimmick könnt ich mir übrigens vorstellen, das man an jeglich Art von Wägelchen die an Hauptwegen abgestellt werden, Köpfe von verschiedenen Pflanzenstützen, Rosenkugeln etc anzuschweissen. Das hilft nicht nur beim Wiederfinden des eigenen Wagens, sondern animiert sicherlich auch zum Kauf solcher Dinge.grussAdji
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Hallo,ich finde Gizis Aufzählung sehr interessant. Es gibt den IKEA-Kunden, es gibt den Möbeldiscounter-Kunden und es gibt den Hülsta-Kunden. Aber die Verkaufspsychologie bleibt gleich. Man sollte sich selbst einmal beim Einkaufen sehr kritisch beobachten. Wo habe ich Was Warum eingepackt?Viele GrüßePeterMir erscheinen deine Argumente, @gizi, stark geprägt von rein rechnerischer Ökonomie. Es gibt Personenkreise, und viele Kunden von Spezialgärtnereien können zu diesen Kreisen gerechnet werden, bei welchen diese Regeln nicht gelten.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
- Liste Wunschkandidaten mit den Preisen der verschiedenen Bezugsquellen- Suche der Wunschkandidaten in der Sortimentsliste der Gärtnerei- Bei Treffer kommt der Kandidat auf die Einkaufsliste- Suche in der Gärtnerei- Bei nicht Auffinden, Frage danach- Falls noch Zeit bleibt, Frage nach weiteren Wunschkandidaten, die in der Sortimentsliste nicht vertreten sind. - Ist der Preis korrekt wird gekauft, eventuell wird gehandelt.Finde ich etwas Interessantes, das noch nicht auf meiner Liste steht, wird fotografiert und notiert, zuhause nach Standortansprüchen recherchiert und dann in die Liste aufgenommen oder verworfen. Ich führe meine Listen in ausgedruckter Form immer in meinem Notizbuch bei mir. Ok, ich bin nicht maßgebend, will es auch keinesfalls sein (wäre ja schrecklich) aber solche gibt's auch.LG Lilo
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Ich dagegen bin Spontankäufer 

Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Leider sind viele meiner Kunden so akribisch wie Lilo, zumindest was den Preisvergleich angeht. Aber man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen, das vergessen die meisten. Salvia 'Ostfriesland' blühend in einem 9cm-Topf ab Gärtnerei kann nicht gleich viel kosten wie die gleiche Sorte nicht blühend in einem 9cm-Topf über den Katalog. Tut es zwar meistens, aber frei ist der Markt.
Jedes Blumengeschäft agiert so. Ein Großteil kauft eben auch nach dem Auge. Und bezahlt dann mehr. Wegen 0,5 Euro rauf oder runter schauen die wenigsten, wenn die Pflanzen schön sind. Aber für mich ist es entscheidend.

Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Noch ein Hinweis von den Profis an alle Schnäppchenjäger: Der Lohn eines Einzelunternehmers ist das, was zum Schluss übrig bleibt. Wer dem Gärtner 10 Euro Preisnachlass abhandelt, nimmt ihm direkt 10 Euro aus der Lohntüte. Würdet Ihr Euch das gefallen lassen? Da steht ein Kunde vor der Tür, handelt und bekommt 10 Euro Nachlass und IHR bekommt das vom Lohn abgezogen?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Habe gerade Gizis Ausführungen gelesen. Ja, in vielem wäre unser Betrieb sicher noch zu optimieren. Besonders habe ich mich aber an England orientiert. Das ist in Ostarrichi für viele noch ungewohnt. Aber, und der Erfolg gibt uns Recht, viele Kunden schätzen die etwas andere Gärtnerei, keine Alutische, keine Buntbildetiketten.... Ich habe mich nicht von Verkaufsstrategen verleiten lassen, großmächtig in sterile Verkaufshilfen zu investieren. Dass es natürlich eine Menge Kunden gibt, die immer noch das Baumarktschema gewohnt sind, damit muss man leben. Hast du eine Adresse einer solchen Kaffeeservicefirma? Ich wurde nicht fündig, weil wir diesbezüglich schon überlegt haben.
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Ein 9-cm-Topf eingekauft über den Katalog und versendet, kostet meistens mehr als direkt ab Gärtnerei. Da muss man eben außer den Versandkosten auch noch den Rabatt für Direktverkauf gegen die Reisekosten aufrechnen.Für mich braucht eine Pflanze nicht blühen, ich kaufe und pflanze eh' außerhalb der Saison, sonst ist das Risiko des Vertrocknens zu groß. Ich muss sparen und wenn ich zum Saisonende noch 10 Liriope zum ermäßigten Preis mitnehme, ist zwar der Gewinn des Staudengärtners reduziert aber auch der Arbeitsaufwand. Der Gärtner ist nicht gezwungen, sich auf einen Handel einzulassen.
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Na, arbeitest du etwa brutto wie netto? Meines Wissens steckt in den Preisen noch einiges mehr drin. Ich denke, daß die 10 Euro Preisnachlaß auch in Relation zur Größe des Gesamteinkaufs stehen. Wie sonst könnte es Bonuspflanzen geben?Was mich interessieren würde, sind die Preisunterschiede zwischen dem Verkauf an Privatkunden und dem Verkauf an zum Beispiel Galabau-Unternehmen, Gartenarchitekten, kommunale Institutionen usw. Letztere fragen grundsätzlich nach einer Rechnung......Wer dem Gärtner 10 Euro Preisnachlass abhandelt, nimmt ihm direkt 10 Euro aus der Lohntüte. ...
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.