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Verbrennen von Gartenabfällen (Gelesen 14202 mal)
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- Wiesentheo
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Verbrennen von Gartenabfällen
Es ist immer ein heiß umstrittenes Thema bei uns und in anderen Gegenden.Ich würde gern Meinungen wissen,wie bei Euch damit umgegangen wird.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Verbrennen von Gartenabfällen
In Schleswig-Holstein ist es schlichtweg verboten.Ich finde es okay so. Infiziertes Pflanzenmaterial kann man über die Biotonne entsorgen (in den Kompostwerken wird die Rotte heiß genug), gesunde Reste kann man selbst kompostieren.Ich finde es traurig, wenn Gestrüpp u.ä. verbrannt wird, das schon länger irgendwo liegt und die Kleintiere, da da mittlerweile drin leben gleich mit. Außerdem nervt mich der starke Rauch von solchen Feuern, die oft nicht gut ziehen.Schade finde ich allerdings, daß Kinder hier überhaupt keine legale Möglichkeit mehr haben, den Umgang mit einem offenen Feuer zu erlernen.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
- Wiesentheo
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Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Ich bin ja auch nicht für diese Feuer.Hier in Sachsen-Anhalt ist es noch gebietsweise erlaubt.In Keingartenanlagen ist es doch schon schwer,Geäst und so zu entsorgen.Es gibt zwar Kompostanlagen,wo viele Mitglieder ihr Zeug hinbringen können,aber meist sind die voll ausgelastet.Die Bestimmung besagt,daß vor dem Verbrennen alles umgeschichtet werden muß.Ab jetzt gibt es hier auch eine neue Regelung,um die Rauchentwicklung zu verkleinern.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Hier in den Gemeinden ist es unter Auflagen erlaubt (möglichst keine Belästigung, keine nasses Gehölz etc.). Zuvor muss man sich für 10 €? eine Genehmigung holen. Ich finde das ok. Und ein Nachbar verbindet das sehr romantisch mit einem großen Lagerfeuer, um das sich dann vor allem die Jugend versammelt. Die Gemeinde selbst nutzt diese strauchigen Abfälle für das Osterfeuer.Da wir es ja nicht mit einer pyromanisch flämmenden Bevölkerung zu tun haben, muss man nicht alles durch einen ökologischen Kneifer sehen.
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Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden
Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Hallo, Wiesentheo,grundsätzlich ist Verbrennen fast überall verboten. Allerdings gibt's Ausnahmen, in denen man denn doch darf, je nach Region/ Bundesland mal strenger, mal weniger streng definiert - wenn du unter "Pflanzenabfallverordnung" googelst, wirst du einiges finden. Die Verbote haben einiges für sich, da schließe ich mich Frida an. Ist nicht lustig, wenn man von dilettantisch geschichteten Feuchtholzhaufen bei Nachbars eingequalmt wird. Oder wenn Bauern Feld- und Wiesenränder abflämmen, um Brombeeren & Co. kleinzuhalten (löst nicht selten Flächenbrände aus und vernichtet den Lebensraum vieler Tiere). Andererseits: So was wie z. B. ein klassisches Kartoffelfeuer muss erlaubt bleiben, finde ich... Aber das Thema hat viele Facetten. Und lässt sich am konkreten Fall fruchtbarer diskutieren als "so janz alljemein"
. Erklärst du uns den Hintergrund deiner Frage, bitte?Schöne GrüßeQuerkopf

"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Hallo,bei uns ist es auch verboten, nur krankheitsbefallene Pflanzenteile dürfen verbrannt werden, ist dehnbar. Ich habe heute auch ein ziemlich großes Feuer gemacht, Reisig verbrannt. Natürlich wurde es alles umgeschichtet. Ich achte darauf, dass der Wind den Qualm vom Ort weg weht (wenn man am Rand wohnt, geht das hin und wieder). Außerdem bevorzuge ich für solche Aktionen den Sonnabend. Da sind die Beamten nicht im Dienst. ;DViele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Wiesentheo
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Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Viele wollen die Feuer verbieten und so.Es läßt sich aber nicht so einfach machen.Es gibt immer was.Ich bin im Vorstand einer Gartenanlage und kann da ein Lied singen.Es ist überhaupt mal gut zu hören,wie damit umgegangen wird und wie das Verbrennen in anderen Gegenden so praktiziert wird.Da konnte ich ja auch schon die tollsten Dinge sehenAber das Thema hat viele Facetten. Und lässt sich am konkreten Fall fruchtbarer diskutieren als "so janz alljemein". Erklärst du uns den Hintergrund deiner Frage, bitte?



Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Wir verwenden das dünne Geäst(wenn es trocken ist), um abends den Kamin anzuheizen, größere Äste dienen als Brennholz, so daß nur das Laub kompostiert werden muß.Ansonsten wird bei uns nichts im Garten verbrannt, außer der Grill muß im Sommer angefeuert werden, da geht auch einiges an Material drauf; es muß halt trocken sein und darf nicht zu sehr rauchen, dann kann sich niemand beschweren.Grundsätzlich sollte man Haufen von Gartenabfällen erst umschichten, um evtl. darin befindliche Igel und Kröten aussortieren zu können. Während der Brutsaison für Vögel -März bis Juli- sollte man solche Haufen ganz in Ruhe lassen.
Re:Verbrennen von Gartenabfällen
In unserer Gemeinde dürfen Grünabfälle nicht verbrannt werden. Statt dessen gibt es zusätzlich zu "brauen Tonnen" regelmäßig Grünabfallsammlungen für größeres Astwerk oder alles, was man weder kompostieren noch sonstwie ökologisch vertretbar entsorgen kann.In unserer Kleingartenanlage wird kompostiert, allerdings haben wir auch Rasenfreaks, die zu blöde sind, ihren Rasenschnitt lagenweise in den Kompost einzuarbeiten bzw. ihn als Mulch zu nutzen. Die entsorgen ihren Rasenschnitt über braune Tonnen oder die Grünabfallsammlung. Einige Kleingärtner haben Shredder und verarbeiten damit Baum- und Heckenschnitt.Wenn größere Schnittmengen anfallen, kommt uns das Grünflächenamt mit einem leistungsfähigen Großshredder zur Hilfe (zum Beispiel, wenn unsere "Fachleute" meinen, die in einem Anfall von Ignoranz gepflanzten Kugelrobinien am Hauptweg müßten geschnitten werden.) Abgesehen davon haben wir in der Außenanlage diverse Totholzhaufen, die gelegentlich erneuert werden müssen.Was "den Umgang mit Feuer lernen" angeht, so darf gut durchgetrocknetes Holz für Martinsfeuer, offene Grillplätze und dergleichen verwendet werden.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Solange Niedersachsen eine rot-grüne Landesregierung hatte, durften keinerlei Feuer in den Gärten gemacht werden. Nun haben wir eine schwarze Regierung und dürfen wieder brennen, und zwar jeweils von Mitte Oktober bis Mitte November und im Frühjahr auch vier Wochen (Monat weiß ich nicht so genau) aber pro Gemeinde nur an einem bestimmten Wochentag, d.h. es gibt 8 Brennetage pro Gemeinde pro Jahr. Es gibt auch strikte Bestimmungen bezüglich der Abstände zu Gebäuden.Ich persönlich finde diese Brennetage sehr gut. Gehölzschnitt wird zwar auch abgeholt, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst, muss dann aber auf 1m Länge gebracht und mit Hanfseil gebündelt werden. Das ist mir zu mühsam. Dünneren Gehölzschnitt häcksle ich, Grobes wird auch zum Osterfeuer gegeben.Die Brennetage wurden bei uns übigens seinerzeit abgeschafft, weil zu viel verbrannt wurde, was nicht unter Gartenabfälle fiel (Möbel, Autoreifen etc.) Das hat sich jetzt gebessert.Wenn man bedenkt, was ein Aufwand bei uns mit der Reglementierung der Brennerei von Gartenabfällen getrieben wird, während alljährlich im Mittelmeerraum viele Quadratkilometer abgefackelt werden, häufig von Grundstücksspekulanten, dann bin ich manchmal schon sauer, dass ich mein Bohnen-, Kürbis- und Kartoffelkraut nicht aufbrennen darf, wenn es trocken ist, sondern bis ins Spätjahr warten muss, wenn es häufig regnet und alles nass ist und qualmt.
- Wiesentheo
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Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Habs gefunden"Pflanzenabfallverordnung"

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Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Genau. Und nie hatte einer Salz dabei.
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Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Hallo, Theo,hier gibt's eine brauchbare Zusammenfassung der unterschiedlichen Regelungen (ist offenbar Ländersache, daher variiert's stark). Falls die Quelle den aktuellen Stand spiegelt, ist's bei euch in Sachsen-Anhalt eine Angelegenheit, die die Kommunen regeln (können); du müsstest also mal im Rathaus fragen, was bei euch gilt. Dehnbar, weil deutbar, sind Vorschriften natürlich immer
... Wollte man nach dem Buchstaben gehen, kann's rasch absurd werden. Beispiel Qualm: Beim Grillen oder beim Anfeuern eines Draußen-Ofens lässt sich, wenn man's ungeschickt anfängt, viel mehr davon produzieren als beim sachgerechten Abfackeln eines (natürlich anständig getrockneten und frisch geschichteten) Reisighaufens auf der Wiese - aber anders als der Wiesen-Reisighaufen unterliegen Grill und Draußen-Ofen keiner Beschränkung, beide sind auch in geschlossener Ortslage erlaubt... Hat hier in der Gegend aber auch schon Fälle gegeben, wo Leute klammheimlich morgens um fünf ein Gartenfeuerchen gemacht haben, Qualm satt, zehn Minuten später stand die wachsame Feuerwehr mit Tatütata vor der Tür. Sowas wird dann teuer, da muss der Feuerchenmacher nämlich die Einsatzkosten bezahlen
. "Brauchtumsfeuer" sind übrigens so gut wie überall erlaubt. Wenn man Jahreszeit und Kontext passend wählt - Osterfeuer, Martinsfeuer etc. - gibt's also eh kein Problem
. Aber ehrlich gesagt, im normalen Privatgarten sehe ich die Notwendigkeit gar nicht recht, Gartenabfälle zu verbrennen. Bei uns kommt so gut wie alles auf den Kompost. Dünnerer Gehölzschnitt läuft durch den Häcksler; ist er frisch, wird er mitkompostiert, ist er abgelagert, dient er zum Mulchen. Für dickeres Holz gibt's am Gartenrand einen Totholzhaufen. Hartnäckige Dauerunkräuter und Zeugs, das potenziell Pilzsporen enthalten kann (Rosenschnitt o.ä.), kommen in die Biotonne (Großkompostieranlagen kriegen sowas dank hoher Rottetemperatur problemlos "entschärft"). Bleibt nichts, was wir verbrennen müssten. Allenfalls dann, wenn der Totholzhaufen zu hoch wird und umgesetzt werden muss; aber das passiert nur alle Jubeljahre. Insofern stören mich Verbrennungs-Verbote nicht. :)Hätten wir Probleme mit Feuerbrand oder mit der Kastanienminiermotte, sähe das sicher anders aus. Aber in Feuerbrandgebieten sind meines Wissens die Regelungen auch anders. Schöne GrüßeQuerkopf



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"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Echt? Bei uns hatte immer jemand auf den allerletzten Drücker das Reservepäckchen Salz aus dem Kellerregal geholt. Oft hatte sogar wer dran gedacht, ein Stück Butter einzupackenGenau. Und nie hatte einer Salz dabei.


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Re:Verbrennen von Gartenabfällen
Och, wir Kinder haben mit schwatten Fingern das mit dem Salz (das war schon mit dabei) dosieren ganz gut hingekriegt, Butter hat, soweit ich denken kann, keiner mitgenommen, die Erwachsenen haben sich sowieso mit den "Roten" und "Klaren" beschäftigt, die Frauen mit den vor den Knien gebundenen Lumpen, auf denen sie dem Roder hinterherrutschten, die Männer mit der Forke und den Drahtkörben, um alles aufzusammen, was Oppa mit dem geliehenen Pferd aus dem Boden gewirtschaftet hat, hach, hört auf, so schön war das
!




Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?