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Ärgerlich (Gelesen 14172 mal)
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Re:Ärgerlich
Cornelia, darüber habe ich endlose Debatten geführt, alle ohne Ergebnis. Es geht einfach nicht, wie du's drehst und wendest. Denn in der Phase, in der die endgültige Seitenzahl feststeht, ist der Text ja längst nicht mehr im Schreibprogramm.
Schöne Grüße aus Wien!
- SouthernBelle
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Re:Ärgerlich
Oha, so ist das.. Wird der ganze Kram nicht elektronisch hin und her geschickt? Hat der Drucker am Ende etwas anderes als der Autor, bzw etwas, das er nicht zurueckportieren kann?Wir muessen unsere Artikel in einer elektronischen Version (mit einmontierten Abbildungen und Seitenzahlen) korrekturlesen und auch die Korrekturanweisungen da softwaregesteuert reinschreiben, sodass sie dann markiert in der naechsten Version stehen.Cornelia, darüber habe ich endlose Debatten geführt, alle ohne Ergebnis. Es geht einfach nicht, wie du's drehst und wendest. Denn in der Phase, in der die endgültige Seitenzahl feststeht, ist der Text ja längst nicht mehr im Schreibprogramm.
Gruesse
Re:Ärgerlich
Das stimmt, aber in größeren Verlagen gibt es auch das entsprechende Layoutprogramm, bzw. funktioniert in den meisten PDFs, die nach dem Layout geschrieben werden, damit die Daten auch für andere lesbar sind, die Funktion "Suchen". Und Verlage haben Praktikanten, die sind nicht teuer. Beim letzten Korrekturdurchgang werden die Namen in einem Fahnenausdruck markiert, danach wird eine Liste erstellt, und dann arbeitet man zu zweit. A nennt die Namen auf der Liste, B gibt sie ins Suchprogramm ein, nennt die Seitenzahlen, die wiederum von A in die Liste eingetragen werden. Damit erspart man sich das Hin- und Herschauen, das Fehler erzeugt. Am Schluß noch ein paar Stichproben, obs paßt. Bei einem Nachschlagewerk um 40 Euro müßte das drin sein.Cornelia, darüber habe ich endlose Debatten geführt, alle ohne Ergebnis. Es geht einfach nicht, wie du's drehst und wendest. Denn in der Phase, in der die endgültige Seitenzahl feststeht, ist der Text ja längst nicht mehr im Schreibprogramm.
Re:Ärgerlich
Man kann natürlich vorher beim Verfassen des Manuskripts (bzw. der Übersetzung) in dem Textprogramm, mit dem man arbeitet, automatisch ein Register erstellen. Dann hat man zumindest die Schlagworte, die man haben will, beisammen. Die Seitenangaben muss man löschen.Wenn dann die pdf-Version, die aus dem layout erstellt wird, da ist, kann man die nach eben diesen Begriffen durchsuchen und die Seitenzahlen ins Register eintragen.Das geht im Endeffekt wohl nicht schneller, verteilt die Arbeit aber auf einen etwas längeren Zeitraum und nimmt dadurch etwas vom Zeitdruck.
- Landpomeranze †
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Re:Ärgerlich
Inzwischen ist ein Register keine große Hexerei mehr. Der durchschnittliche Aufwand bei einem Umfang von ca. 300 Seiten liegt bei 4 bis 6 Stunden - und diese Stunden fallen bei der Endabrechnung wirklich nicht ins Gewicht.Entweder markieren die Autoren die Stichworte farbig oder erstellen eine Liste, diese Stichworte werden (entweder gleich bei der ersten Überarbeitung im Textfile oder später im Layoutprogramm) gesucht, es wird ein kurzer Code eingetragen, das Register dann im Layoutprogramm (nachdem das Buch fertig layoutiert und korrigiert ist) mit einem kurzen Befehl automatisch erstellt und das wars. Inzwischen sollte auch der unabsichtliche Bildertausch der Vergangenheit angehören (sofern die Bilder von Anfang an einen einigermaßen sinnvollen Dateinamen haben, der sie auch für absolute Laien zuordenbar macht); mit einer Verknüpfungsfunktion werden die Bilder positioniert, mit Untertitel versehen und rutschen auch bei Layoutänderungen mit.Meiner Meinung nach liegt die Herausgabe von geschluderten Büchern eher am Geldmangel der Verlage, den nicht mehr vorhandenen Setzern, die dank Sprachkenntnissen und guter Ausbildung die abgelieferten Manuskripte in ein möglichst fehlerfreies Werk übertrugen und den verschwundenen Korrektoren.Früher war die Leute in dieser Branche gut ausgebildet, hoch spezialisiert - und auch gut bezahlt. Inzwischen glaubt jeder, der zB Word und CorelDraw öffnen kann, dass er Bücher oder Kataloge produzieren kann.
Re:Ärgerlich
Aus den arbeitslos gewordenen Setzern wurden die besten Korrektoren, aber die sind mittlerweile auch am Aussterben.Ausbildung und Erfahrung zählen in der Tat nicht mehr, wichtig sind Kontakte: Wie komme ich an irgendeinen Promi ran, um ihn als Alibi-Autor oder Alibi-Herausgeber eines unnötigen Buches zu gewinnen? Ergebnis sind Produkte wie das schon erwähnte Schüssel-Gartenbuch. Gelungene Bücher brauchen in ihrer Entstehungsphase wenigstens einen, dem sie am Herzen liegen. Besser sind zwei oder drei.Meiner Meinung nach liegt die Herausgabe von geschluderten Büchern eher am Geldmangel der Verlage, den nicht mehr vorhandenen Setzern, die dank Sprachkenntnissen und guter Ausbildung die abgelieferten Manuskripte in ein möglichst fehlerfreies Werk übertrugen und den verschwundenen Korrektoren.Früher war die Leute in dieser Branche gut ausgebildet, hoch spezialisiert - und auch gut bezahlt. Inzwischen glaubt jeder, der zB Word und CorelDraw öffnen kann, dass er Bücher oder Kataloge produzieren kann.
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Re:Ärgerlich
cornelia, der Autor liefert für gewöhnlich den Text im Schreibprogramm, dieser wird in ein Layoutprogramm importiert. Format, Satzspiegel und Schrift sind dann natürlich gänzlich anders und dementsprechend auch die Seitenzahlen. Der Autor kann dann nur noch Änderungswünsche bekanntgeben, es sei denn, er beherrscht das Layoutprogramm und darf darin korrigieren, was aber weder üblich noch ratsam ist
Hellebora, natürlich haben Verlage Praktikanten (manchmal hilft sogar der Autor oder ein Kollege/eine Kollegin), und natürlich macht man eine solche Arbeit zu zweit, das ist Praxis, ändert aber nichts daran, daß auch die Suchfunktion, wie bristlecone richtig vermutet, keine wirkliche Zeitersparnis darstellt - da geht's, mit einer gewissen Übung, schneller ohne. Und daß ein ordentliches Register bei einem Buch um 40 Euro drinnen sein müßte, bestreite ich ja nicht, aber das kommt eben auf den Anspruch des Verlags an bzw. auf die Initiative des Lektors. Ob Stichproben reichen, hängt davon ab, ob der, der die Zahlen eingibt, gänzlich frei von jeglichem Anflug von Legasthenie ist, auch im Zustand der Übermüdung. Und von seiner Nervenstärke 8)bristlecone, das meinte ich ja mit den Schlagworten:

muß alles (möglichst schon früher) Hervorgehobene und Alphabetisierte die richtige Zahl bekommen
Schöne Grüße aus Wien!
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Re:Ärgerlich
Patricia, ganz so einfach dürfte es nicht sein. Ein Text von 300 Seiten kann dreimal so viele Hervorhebungen haben wie einer mit 600 Seiten, die Seitenzuweisungen können einzeln dastehen oder mehrere Zeilen einnehmen, Register ist nicht gleich Register. Und ich werde den Verdacht nicht los, daß gerade die geschluderten Register im Vertrauen auf die Technik entstehenInzwischen ist ein Register keine große Hexerei mehr. Der durchschnittliche Aufwand bei einem Umfang von ca. 300 Seiten liegt bei 4 bis 6 Stunden - und diese Stunden fallen bei der Endabrechnung wirklich nicht ins Gewicht.

Schöne Grüße aus Wien!
Re:Ärgerlich
OT Wir hatten einmal ein "handgemachtes" Register, das war durchgehend zum Schmeißen, denn die Seitenangaben waren exakt um eine Seite verschoben.ich werde den Verdacht nicht los, daß gerade die geschluderten Register im Vertrauen auf die Technik entstehen



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windig. sehr windig.
Re:Ärgerlich
@Guda, ja, GP ist da
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
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Re:Ärgerlich
Wenn ich wüßte, in welchem Programm das Desaster stattgefunden hat, könnte ich ein bißchen brütenOT Wir hatten einmal ein "handgemachtes" Register, das war durchgehend zum Schmeißen, denn die Seitenangaben waren exakt um eine Seite verschoben.Wie das passieren konnte, ist mir nach wie vor ein Rätsel, ein Layout wird ja mit Doppelseiten aufgebaut, und der Text muß auf einer rechten Seite beginnen
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Wenn das jemand lösen könnte, wäre ich sehr dankbar.


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Re:Ärgerlich
Als letztes zu den Fachsimpeleien - im bleichen Käse (dieses Programm trug seinen Namen zu Recht) mussten die Stichwortverzeichnisse wirklich noch händisch eingetragen werden, das war die Fehlerquelle schlechthin.Glaub mir, mit den automatisch eingetragenen Codes und dem Befehl "Stichwortverzeichnis erstellen" geht nichts mehr schief, es kann auch einfach an geänderte Layouts angepasst werden. Es fasst auch Mehrfachnennungen auf einer Seite zusammen, es steht also nicht x-mal die selbe Pagina drin.Weißer Käse? Aber vielleicht sollten wir hier nicht weiter mit Fachsimpeleien ermüden
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Re:Ärgerlich
Ich glaub dir ja gern, wenn's tatsächlich so wäre, wär das eine erhebliche Erleichterung. Nur noch ein Allerletztes: Hellebora, das Problem lag aber in diesem Fall wohl eindeutig bei der Technik 

Schöne Grüße aus Wien!
- Landpomeranze †
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Re:Ärgerlich
eher am schludrigen Produzenten und fehlenden Korrektor...Aber ein anderes Thema - über die Feiertage habe ich einen (schlechten) Krimi (Verlag Wunderlich, also Rowohlt) gelesen, der teilweise im Wien der Nachkriegszeit spielt. Und hier wimmelt es von falschen Straßennamen, Straßen und Plätze werden in falsche Bezirke verlegt, im Café bestellt er ein ""Schalerl Braun" usw usf - auch hier frage ich mich, warum das keinem Lektor oder Korrektor aufgefallen ist.Ich glaub dir ja gern, wenn's tatsächlich so wäre, wär das eine erhebliche Erleichterung. Nur noch ein Allerletztes: Hellebora, das Problem lag aber in diesem Fall wohl eindeutig bei der Technik
Re:Ärgerlich
Martina: Da würde ich ganz im Gegenteil vermuten, dass der Fehler bei einer falschen Bedienung lag, die die Stichworte nicht variabel mit den Seitenzahlen verknüpft, jedenfalls das Programm falsch bedient hat. Ein Computer folgt nur seinen Eingebungen.Das Problem schludriger Bücher liegt mE zuvorderst in einem Denkfehler: Kein Programm beherrscht Sorgfalt, egal ob beim Schreiben, Lektorieren, Korrekturlesen oder bei der Druckvorbereitung, die man heute pre-press nennt. Aber viele Beteiligte glauben, dass Technik Sorgfalt ersetzen kann.Das ging früher nicht so gut, weil die Technik vergleichsweise umständlich war und sich ein Fehler am Anfang verheerend auswirkte. Deshalb waren die Linotype-Setzer, schon gar die Handsetzer, qualifizierte, orthographiekundige und gut bezahlte Fachleute, die zum Teil sogar noch Schreib- und Korrekturfehler ausgeglichen haben. Heute meint man, dass Fehler in jeder Phase des Prozesses behoben werden können, und darin liegt der erste Grund, dass manche überhaupt nicht behoben werden. An der gesamten Verarbeitungsstrecke sind, weil die Produktion so vereinfacht wurde, ungelernte Kräfte im Einsatz. Das trifft selbst noch auf Autoren zu, die sich mit ihren Textverarbeitungsprogrammen nicht wirklich auskennen. Die einzigen Profis sind die Ökonomen.Wegen des wachsenden Drucks müssen Verlage viel mehr als früher darauf achten, dass ein Buch schnell Gewinn erzielt. Deshalb werden die Autoren oft verpflichtet, fertige Dateien abzuliefern und selber korrekturzulesen, und der Lektor muss vor allem für die Ökonomie sorgen und in Transsinistrien drucken lassen. Und dann kommt die Erfahrung der Verlage dazu, dass viele Bücher, besonders die mit Bildern, nicht gelesen, sondern verschenkt werden und es deshalb auf die Sorgfalt nicht so ankommt wie aufs Aussehen.Ich will bei meinem nächsten Buchprojekt mit einem Freund zusammen die ganze Herstellung in die eigene Hand nehmen und dem Verlag das fertig gedruckte Buch anbieten.Ach, und zur gp, die ja jetzt neu gestaltet wurde, mit einer widersinnigen Einführung, nach der viel gefragte und heiß begehrte Rubriken aufgegeben wurden: Ich schätze dort die solide Information, aber wünschte mir erheblich mehr Redaktionsarbeit. Viele Artikel könnten ein Drittel kürzer sein, ohne an Gehalt zu verlieren. Und die Bildsprache ist ein Desaster, eine Zumutung an Leser.